Madam Speaker pro tempore!
Natürlich verfügt niemand über ein uneingeschränktes Eigentumsrecht. Niemand kann mit seinem Eigentum machen, was er will, sondern er muss sein Eigentumsrecht mit Rücksicht auf die anderen Mitglieder der Gesellschaft und mit Rücksicht auf eine intakte Natur als Lebensgrundlage dieser und der nachfolgenden Gesellschaften ausüben. Und diese Schranken der Ausübung des Eigentumsrechts erfolgen durch Gesetze.
Die Bundesverfassung regelt in vorbildlicher Weise die Rechte jedes einzelnen, insbesondere: "Alle Menschen sind von Natur aus in gleicher Weise frei und unabhängig und besitzen angeborene Rechte, welche ihnen keine Gewalt rauben oder entziehen kann. Dazu zählen das Leben und die körperliche Unversehrtheit, der Erwerb und der Besitz von Eigentum sowie die freie Entfaltung zum Erstreben und Erlangen von Glück und Sicherheit."
Keine Gewalt,
Madam Speaker pro tempore, kann dem Einzelnen das Recht auf Erwerb und Besitz von Eigentum rauben oder entziehen. Und doch,
Acting Governor Remington glaubt, der Staats dürfe ein solcher Räuber sein! Das kann ich nicht unterstützen. Mr. Remington mag glauben, dass es kein uneigeschränktes Eigentumsrecht gibt; doch er liegt falsch. Die unveräußerlichen Rechte des Menschen und des Bürgers, wie sie in der Bundesverfassung Eingang gefunden haben, dazu bekennt sich das Volk der Vereinigten Staaten; "Sie sollen, ebenso wie die allgemein anerkannten Regeln des Völkerrechts, alles staatliche Handeln limitieren und die handelnden Volksvertreter, Beamten und sonstigen Amtsträger binden und verpflichten."
Aus diesem Grunde kann ich der Stellungnahme von
Acting Governor Remington nicht mehr als Wunschdenken entnehmen, keinesfalls aber rechtliche Legitimierung:
Wenn jemand Eigentümer eines Erdölfeldes ist, kann er das nicht nutzen, wie er will. Wenn er Eigentümer eines Flugzeuges ist, auch nicht. Nicht einmal einen Kaugummi kann er nutzen, wie er will, denn er muss ihn ordentlich entsorgen. Mit Rücksicht auf die anderen Mitglieder der Gesellschaft und mit Rücksicht auf die Natur. Was für einen Kaugummi gilt, was muss dann für den Wald gelten?
Das ist doch absurd! Wir leben hier in den Vereinigten Staaten, nicht in der Demokratischen Union. Nicht Mutmaßungen bestimmen unser Recht, sondern einzig und allein die Verfassungsordnung. Diese legitimiert Gesetze des Bundes, welche die Ländereien und natürlichen Ressourcen der Vereinigten Staaten reglementieren, ja. Aber sie legitmiert nicht die anlasslose Einschränkung des Besitzes und den Einsatzes von Flugzeugen oder die Entsorgungspflicht von Kaugummi. Wenn überhaupt, dann ist dies zum Schutze anderer Rechtsgüter möglich, die in Art. II der Bundesverfassung genannt sind; nicht aber die Rücksichtnahme auf irgendetwas anderes.
Wenn ich solch abstruse Meinungen höre wie diejenige eben von President Templeton, dann weiss ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Denn dann sind solche Gesetze wie dieses hier vorgelegte bitter notwendig, um Laurentiana nicht in einen archaischen Raubtierkapitalismus abgleiten zu lassen, der unter dem Vorwand irgendwelcher "Eigentumsrechte" unsere Lebensgrundlagen zerstören darf.
Madam Speaker pro tempore, "abstrus" ist hier einzig und allen die Annhme von
Acting Governor Remington, der Staat müsse, könne und dürfe sämtliche Lebensbereiche regulieren, beschränken und - wie erneut hier - staatlich monopilosieren. Das halte ich für gefährlich, verfassungrechtlich nicht haltbar und schlicht wahnwitzig.
Hiergegen werde ich mich vielleicht nicht in diesem Hause erfolgreich wehren können, spätestens aber die Gerichte werden dem Regelungswahn aber hoffentlich Einhalt gebieten.