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The White House

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1

Montag, 6. April 2009, 10:33

Statement on Gov. Fitch's Stem Cell Initiative


April 6, 2009

STATEMENT ON GOV. FITCH'S STEM CELL INITIATIVE


Das Weiße Haus verurteilt die Initiative von Gov. Fitch aus Astoria State zum Verbot der Stammzellforschung. Der Vorschlag bedeutet einen Schlag in das Gesicht der Freiheit der Forschung und wirft ein schlechtes Licht auf den Hauptstadtstaat der weltweit führenden Forschungsnation. Insbesondere die Bestrafung von Ärzten, die alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um Schaden von ihren Patienten abzuwenden, ist ein erschreckender Vorstoß gegen die Ethik der Medizin.

Das Weiße Haus respektiert die Rechte der Bundesstaaten, sieht sich aber wegen der potenziellen Vorreiterrolle des Gesetzes gezwungen, dazu Stellung zu nehmen.

Caleb McBryde

Assentian Democrat

Beiträge: 2 080

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Wohnort: Ashville, AA

Bundesstaat: -

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2

Montag, 6. April 2009, 12:01

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der Brisanz dieses Themas sehe auch ich mich gezwungen hierzu Stellung zu beziehen. Ich kann mich der Argumentation des Weissen Hauses nur anschliessen und wuerde die Diskussion gerne noch um einen weiteren Punkt erweitern.

Governor Fitch deklariert vor allem religioese Gruende fuer diesen Gesetzesantrag. Da auch ich ein von der Religion und dem Christentum gepraegtes Weltbild habe, sehe ich dies als legitim an. Jedoch gebe ich zu Bedenken, dass seine Argumentation einer genaueren Analyse nicht standhaelt.

Der christliche Glaube basiert darauf, dass jeder Mensch eine individuelle Seele hat. Menschliches Leben beginnt an dem Punkt, wo die Seele den Koerper betritt. Genau ab diesem Punkt ist dann auch das Leben schuetzenswert - vorher ist allerdings kein Schutz notwendig. Die Frage die sich nun stellt ist, wann die Seele einen Koerper betritt und ab wann dementsprechend menschliches Leben schuetzenswert ist?

Wie die Wissenschaft uns lehrt beginnt menschliches Leben nicht zum Zeitpunkt der Befruchtungen. Identische Zwillinge beispielsweise stammen von der selber befruchteten Zelle. Da es aber nur einmalige Seelen gibt, kann die Zelle an diesem Zeitpunkt noch nicht menschliches Leben darstellen. Dementsprechend hat die befruchtete Zelle noch keine eigene Seele, sondern stellt einen Teil der Mutter dar. Die meisten Befruchtungen erreichen auch nie den entsprechenden Punkt, an dem eine Seele den Organismus betreten kann. Dies ist der natuerliche Selektionsprozess, der die menschliche Rasse am Leben erhaelt.

Auf der anderen Seite beginnt Leben allerdings auch nicht erst mit der Geburt. Die Seele eines Menschen hat schon deutlich vor diesem Zeitpunkt den Koerper des Embryos betreten.

Zwischen diesen beiden Zeitpunkten erstreckt sich nun die grosse graue, unbekannte Zeitdistanz. Genetisch eigenstaendiges Leben und somit der Eintritt der Seele startet an dem Zeitpunkt an dem sowohl vaeterliche als auch muetterliche Gene die Entwicklung des Embryos bestimmen. Dieser Punkt wird wissenschaftlich auch Gastrulation genannt. Davor wird die Entwicklung noch vom muetterlichen Koerper und dessen Gencode bestimmt. Erst jetzt ist der Embryo genetisch gesehen eigenstaendig und hat somit auch erst ab jetzt eine eigenstaendige Seele. Selbst waehrend dieses Prozesses sterben noch eine grosse Anzahl von Embryonen ab, was den bereits erklaerten natuerlichen Selektionsprozess geschuldet ist.

Dementsprechend unterstuetze ich embryonale Stammzellenforschung, sofern diese an Embryonen durchgefuehrt wird, die noch nicht den Zeitpunkt der Gastrulation erreicht haben. Eine Stammzelle an diesem Zeitpunkt hat den gleichen Wert wie jede andere menschliche Zelle, die zu Forschungszwecken genutzt wird. Moralisch gesehen gibt es hier keinen Unterschied. Zudem wird den Zellen ausserhalb des Mutterleibes genau so wenig Schutz geboten wie im Mutterleib selbt. Tatsaechlich sterben Stammzellen im Mutterleib in Form eines Embryos oefter ab, als sie tatsaechlich den vollen Entwicklungszyklus durch stehen. Die Gesellschaft hat keine Notwendigkeit Stammzellen zu schuetzen die ausserhalb des Mutterleibes sind - genausowenig wie die Gesellschaft keine Notwendigkeit sieht jede befruchtete Eizelle durch den gesamten Entwicklungsprozess zu bringen.

Jede moralische oder religioese Betrachtung, die diese Fakten aussen vor laesst, ist schon per Definition falsch. Die einzigen Punkte die von einer religioesen Perspektive angreifbar waeren sind, dass embryonale Stammzellenforschung eventuell nicht aestethisch befriedigend, moralisch ideal oder sonderlich virtous ist; das ist kaum eine Basis fuer oeffentliche Diskussionen, nicht wahr?

Das der Nutzen und die Moeglichkeiten - naemlich die moegliche Heilung bisher unheilbarer Krankheiten - weitaus hoeher als jegliche Risiken und Kosten (welche existieren da eigentlich?) liegen ist natuerlich noch ein weiteres Argument, weshalb Stammzellenforschung unbedingt betrieben werden muss.

Dementsprechend wuerde ich Governor Fitch dazu raten, nochmal seinen Standpunkt zu ueberdenken, die wissenschaftlichen Fakten mitaufzunehmen und den Gesetzesantrag entsprechend zu formulieren.