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Andriz

Bürger

Beiträge: 2 727

Beruf: Pensionär und Berater

Wohnort: Hong Nam, Chan-Sen

Bundesstaat: -

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1

Freitag, 13. Juni 2008, 22:36

Fragen an die Federalists

Als Parteiloser lese ich mir ja gerne mal die Faltblättchen durch, die so in meinem Briefkasten landen. Und da sehe ich eigentlich nur zwei Aussagen, und beide stoßen bei mir irgendwie auf. Aber vielleicht lag das auch am Vollkornbrot. Dieses Bio-Futter bringt mich nochmal um, aber Sie wissen ja wie Frauen so sind, meine schreibt mir penibel meine Ernährungsplan.... aber ich schweife ab.

1. Staatliche Entscheidungen müssen so nah am Bürger wie möglich getroffen werden. Die jeweils höhere Entscheidungsebene darf nur regeln, was die untere Ebene nicht besser regeln kann.
Vielleicht könnte mal jemand von den Federalists definieren was "besser" ist. Und um welche Entscheidungen es hier überhaupt geht. Denn eines ist wichtig - die Eskalation nach oben im Falle von Entscheidungen muss immer ein legitimer Weg unserer Bürger sein.
Entscheidungen vs. Kosten: Vielleicht können Entscheidungen besser ganz nahe am Bürger getroffen werden. Konsequenterweise bedeutet das, dass Entscheidungen am Besten vom Bürger selbst getroffen werden. Da es aber so vieles zu entscheiden gibt, haben wir die ganz doofen Entscheidungen an ein paar Fuzzies delegiert, die alle Entscheidungsgrundlagen lesen müssen und dann gefälligst zu entscheiden haben. Und das am Besten an einer Stelle - dann ist nämlich alles klar und wenn ein rotes Schil in Chan-Sen "Stop" bedeutet, so bedeutet es das gleiche in Astoria State - weil nämlich die gleichen Entscheidungen zugrunde liegen.
Außerdem kostet das einfach nicht soviel. Natürlich können wir jede Entscheidung achtmal in den Bundesstaaten entscheiden lassen. Aber das will ich nicht bezahlen.

2.Was der Staat nicht besser kann als Private, muss er ihnen überlassen.
Schon wieder dieses "Besser". Ist unser Stromnetz besser, nur weil es in Privatbesitz ist? Nein, es ist sogar schlechter. Allerdings ist es auch gewinnbringender.
"Besser" als Formulierung reicht mir hier einfach nicht aus, weil es so furchtbar schwammig ist.

Mehr gibt es ja zu den Federalists nicht zu schreiben. Okay, sie sind für die Stärkung der Bundesstaaten, aber da sehe ich jetzt nicht das mich das rockt. Und ich bin Governor und ehemaliger Senator, wenn es mich nicht heiß macht, wenn dann?

Ich hoffe, dass Sie an ihren Faltblättchen noch etwas arbeiten, die Farben und das Logo gefallen mir jedenfalls.

Höflichst

Ihr

Achilles Andriz

Polit-Rentner

Beiträge: 353

Wohnort: Castle Rock

Bundesstaat: -

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2

Montag, 16. Juni 2008, 15:39

RE: Fragen an die Federalists

Zitat

Original von Andriz
1. Staatliche Entscheidungen müssen so nah am Bürger wie möglich getroffen werden. Die jeweils höhere Entscheidungsebene darf nur regeln, was die untere Ebene nicht besser regeln kann.
Vielleicht könnte mal jemand von den Federalists definieren was "besser" ist. Und um welche Entscheidungen es hier überhaupt geht. Denn eines ist wichtig - die Eskalation nach oben im Falle von Entscheidungen muss immer ein legitimer Weg unserer Bürger sein.
Entscheidungen vs. Kosten: Vielleicht können Entscheidungen besser ganz nahe am Bürger getroffen werden. Konsequenterweise bedeutet das, dass Entscheidungen am Besten vom Bürger selbst getroffen werden. Da es aber so vieles zu entscheiden gibt, haben wir die ganz doofen Entscheidungen an ein paar Fuzzies delegiert, die alle Entscheidungsgrundlagen lesen müssen und dann gefälligst zu entscheiden haben. Und das am Besten an einer Stelle - dann ist nämlich alles klar und wenn ein rotes Schil in Chan-Sen "Stop" bedeutet, so bedeutet es das gleiche in Astoria State - weil nämlich die gleichen Entscheidungen zugrunde liegen.
Außerdem kostet das einfach nicht soviel. Natürlich können wir jede Entscheidung achtmal in den Bundesstaaten entscheiden lassen. Aber das will ich nicht bezahlen.

"Besser" ist für uns: So nah am Bürger wie möglich. Entscheidungen sollten, wo möglich, nicht weit ab vom Lebensumfeld der Betroffenen gefällt werden, sondern von, durch und für diese. Natürlich gibt es Angelegenheiten, die auf einer höheren Ebene besser aufgehoben sind; dass Militär oder das Justizvwesen beispielsweise. Andererseits macht es keinen Sinn, dass der Bund sich in Tempolimits, Ladenschlusszeiten oder Wirtschaftsförderung einmischt.
Die Kostenfrage überzeugt hier nicht, da auch ein zentralistisches System flächendeckend ausführende Organe benötigt. Und wenn die Ausweitung der demokratischen Mitbestimmung etwas mehr kosten sollte als ein zentralistisches System, dann ist das Geld aber gut angelegt. Abgesehen davon wollen wir Federalists durch den Abbau unnötiger Strukturen auf Bundeseben auch Kosten einsparen.

Zitat


2.Was der Staat nicht besser kann als Private, muss er ihnen überlassen.
Schon wieder dieses "Besser". Ist unser Stromnetz besser, nur weil es in Privatbesitz ist? Nein, es ist sogar schlechter. Allerdings ist es auch gewinnbringender. "Besser" als Formulierung reicht mir hier einfach nicht aus, weil es so furchtbar schwammig ist.

Wo ist der Beleg, dass das Stromnetz schlechter ist, weil es in Privatbesitz ist? Ist es nicht vielmehr so, dass auch der Staat Investitionen nur dann tätigen kann, wenn die Kassenlage stimmt? Es gibt auch genügend Counties, die ihre Wasserversorgung in kommunaler Hand haben, weil sie von privaten Betreibern nicht überzeugt sind. Das ist völlig ok, weil diese Entscheidung vor Ort von den Betroffenen gefällt wird und nicht fernab irgendwelche unnötigen Gesetze die Bürger in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken.
Sicher ist "besser" ein bisschen schwammig. Aber die Entscheidung, was "besser" ist, treffen nicht wir Federalists, sondern die Bürger.

Joshua Weisberg

Kosmopolit auf Abwegen

Beiträge: 63

Beruf: Dozent und Autor

Wohnort: Laurentiana

Bundesstaat: Laurentiana

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3

Mittwoch, 18. Juni 2008, 00:23

RE: Fragen an die Federalists

Zitat

Original von Alyson Baumann
Wo ist der Beleg, dass das Stromnetz schlechter ist, weil es in Privatbesitz ist? Ist es nicht vielmehr so, dass auch der Staat Investitionen nur dann tätigen kann, wenn die Kassenlage stimmt?

...mit dem Unterschied, dass der Staat über mehr Mittel verfügt und nicht unter dem Druck steht, Rendite abwerfen zu müssen.
Joshua Weisberg
Biographie

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Wohnort: Castle Rock

Bundesstaat: -

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4

Mittwoch, 18. Juni 2008, 01:14

RE: Fragen an die Federalists

Zitat

Original von Joshua Weisberg
...mit dem Unterschied, dass der Staat über mehr Mittel verfügt und nicht unter dem Druck steht, Rendite abwerfen zu müssen.

...was dazu führen kann, dass er nicht effizient wirtschaftet und bei Misswirtschaft der Steuerzahler einspringen muss.