The United States of Astor

Scriptatore, der amtierende SecDef, betritt das auf dem Deck der USS Carsten Schmidt aufgebaute Rednerpult. Er legt sich sein Manuskript zurecht, blick in die Runde – zahlreiche Militärs, aber auch hunderte Zivilisten haben sich versammelt – und beginnt zu sprechen.

My fellow Astorians!

Wir begehen zurzeit das wichtigste Ereignis der Vereinigten Staaten von Astor. Unseren Independence Day! Seit nun mehr 8 Jahren sind die United States of Astor Garant für Frieden, Freiheit und Demokratie in der Welt. Die United States sind das Symbol für den Kampf um Menschenrechte, demokratischem Verständnis und dem Drang nach Freiheit für alle geworden.
Astor symbolisiert wie kein zweites Land den Zusammenhalt verschiedenster Kulturen. Wir haben auf der einen Seite die Nachkommen barnstorvischer Einwanderer und auf der anderen solche aus Chinopien. Wiederum andere haben ihre Wurzeln in Albernia oder Cuello. Und so könnte man diese Aufzählung bestimmt noch ewig fortführen. Und all diese unterschiedlichen Kulturen leben zusammen auf astorischem Boden, unter einer Flagge gemeinsam und miteinander verbunden. Sie mögen alle aus unterschiedlichen Gegenden kommen, doch sie alle – wir alle – sind Astorians! Zusammen bilden wird das, was Astor ausmacht. Seine kulturelle Vielfalt, in der jeder seinen ganz persönlichen astorischen Traum leben kann. Freiheitlich und demokratisch wie sonst nirgends auf der Welt.

Scriptatore wartet den Applaus ab, während er ein Schluck Wasser trinkt.

Doch diese unsere Freiheit wird in den vergangen Zeiten immer wieder herausgefordert. Wir sehen uns tagtäglich neuen Schwierigkeiten gegenüber gestellt. Immer neuere Aggressoren wollen uns unsere hart erkämpfte Freiheit und unsere heilige Demokratie zunichte machen. Überall auf der Welt sprießen Terrorzellen und diktatorische Regimes wie Pilze aus dem Boden und versuchen die Vereinigten Staaten einzuschüchtern. Doch, Ladies and Gentlemen, wir lassen uns nicht einschüchtern. Wer versucht die Freiheit und Demokratie Astors zu bedrohen oder einzuschränken, wird mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft und – sollte es notwendig werden – vernichtet werden.

Astor hat eine der größten und technisch aktuellsten Militärpräsenzen der ganzen Welt. Unsere Soldaten dienen dem Land und seiner Bürger wie niemand sonst. Täglich riskieren sie ihr Leben für unser Wohl und unsere Freiheit. Unsere Soldaten sind der Garant dafür, dass Astor der Garant für Frieden, Freiheit und Demokratie in der Welt bleibt! Unser Militär und seine Soldaten werden in der Vergangenheit von den eigenen astorischen Brüdern und Schwestern verunglimpft und ihr Ansehen beschmutzt. Das, Ladies and Gentlemen, ist jedoch, angesichts der aufopfernden Arbeit dieser tapferen Männer und Frauen, nicht hinnehmbar.

Wieder erhält Scriptatore Applaus und überbrückt die Unterbrechung mit einem Schluck Wasser.

My fellow Astorians. Astors Militär ist eines der stärksten der Welt. Damit garantieren wir unsere Freiheit und die aller freiheitsliebenden Nationen. Und damit das auch in Zukunft so bleibt, werden die astorischen Streitkräfte in mittelfristiger Zukunft stark ausgebaut und weiter modernisiert werden. Vor allen Dingen die nuklearen Streitkräfte müssen – angesichts der Bedrohungen durch nukleare Waffen in Besitz Auroras – zeitnah modernisiert und in Stellung gebracht werden. Dazu gehört auch die Erneuerung und Erweiterung der nuklearbetriebenen Navy-Einheiten und der Ausbau unserer taktischen Abteilungen. Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht näher ins Detail gehen werde, aber der Gegner muss nicht alles über die Rede eines Verteidigungsministers im Fernsehen erfahren.

Ladies and Gentlemen, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen und uns allen noch einen schönen Independence Day.

My God bless the United States!

Der Präsident hat an der Veranstaltung teilgenommen und erhebt sich, um Scriptatore höflich zu gratulieren.

Ein futunischer Journalist des Magazins "Mammut" hebt den Arm, offenbar will er eine Frage an den Secretary of Defense richten

Sieht die Wortmeldung und lässt sie zu.

Ja, Sir?

Mr Secretary, verzeihen Sie die Frage, aber uns liegen neue Meldungen aus Chinopien vor. Werden die VSA helfen, den Frieden dort auch wieder zu bewahren? Viele meiner Kollegen und auch mich beunruhigt die Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung. Wir hoffen sehr, dass Astor im Sinne seiner Ideale und Interessen seiner Rolle als friedenschaffender Nation gerecht wird. Danke für Ihre Zeit.

Steht urplötzlich auf und lächelt, da man ihn nicht bemerkt hat.
FAlls ich dazu etwas sagen darf: Ein Atomkrieg ist irrsinnig, da das Kaiserreich über keine Atomwaffen verfügt, es gab ein Gentlemens-Agreement zwischen Barnstovia, der DU und Chinopien, das keiner der drei Staaten Atomwaffen entwickelt.
Woher Jia Sen ihre irrsinnigen Vermutungen nimmt ist mir unbekannt.

Die USA werden eine atomare Auseinandersetzung nicht tolerieren. Weder Seitens Verbündeter und schon gar nicht Seitens unserer Gegner. Ja, es gibt in unserer heutigen Zeit atomare Waffen und ja, sie könnten durchaus eingesetzt werden. Aber wir alle - auch das Gelbe Reich und Aurora - müssen uns vergegenwärtigen, dass eine gezündete Atombombe oder eine gestartete Atomrakete auf der Stelle einen atomaren Gegenschlag zur Folge hätte, den die Welt sicherlich nicht überleben würde. Das Bundeskabinett um President McGarry arbeitet derzeit auf Hochtouren an einer Deeskalation der Chinopien-Problematik. Über die Inhalte und Ergebnisse wird das Weiße Haus zu gegebener Zeit Stellung nehmen.

Sieht kurz irritiert auf Long Ju.

Vielen Dank, Sir. Dann sollten Sie das vielleicht Ihrer Monarchin erzählen, die anscheinend nicht ganz auf dem aktuellen Stand zu sein scheint wie wir.

Ihr Majestät die Kaiserin hat sich zum Thema eines Atomkrieges nicht geäußert ehrenwerter Scriptatore Alricio.
Einzig und allein Jia Sen, welche schon immer eine Garantin für Unruhe und Chaos war tat dies.

Aber war es nicht Ihre Majestät, die den langwierig ausgehandelten Vertrag mit Aurora in Frage stellte?

Diese Aktion verstehe ich selbst nicht, da ihre Majestät eine Adjutantin an den Verhandlung hat teilnehmen lassen.
Woher ihr Sinneswandel kommt ist mir nicht bewusst, aber es ist und bleibt ein Vertrauensbruch.

Überlegt sich ernsthaft, ob wir hier gerade auf einer diplomatischen Konferenz oder einer Ansprache zum Nationalfeiertag sind, und murmelt:

Könnte jemand dem Herren aus dem Gelben Reich den Weg zum State Department zeigen? Da gehört sowas hin...