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Beiträge: 19

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Bundesstaat: Laurentiana

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1

Freitag, 15. Januar 2016, 11:03

The Tara Clarion - Deep South / 01.16. Astor and the Future | Interviewreihe & Analyse

Eine Interviewreihe und folgend ein Analyseartikel prangt im neuesten Clarion.



W.L.B.:
Dann bedanke ich mich zuerst einmal für die Bereitschaft zum Interview.

E(rika).V(arga).:
Ich danke Ihnen für die Einladung. :)


W.L.B.:
Nun zu meinen ersten Fragen. Mit dem Namen Varga verbindet man allen voran 2 Dinge: Einerseits eine einflussreiche politische Familie - Kritiker verwenden die Bezeichnung "Clan" - und andererseits die Gründung der ersten dritten Partei, die einen relevanten Einfluss im astorischen Parteiensystem ausgeübt hat und vielleicht sogar das Zwei-Parteien-System-Astors für immer aufgesprengt hat: die SCU. Zu ersterem Punkt: Wie sehen Sie das selbst: Die Familie Varga ist die erste Familie, die in relativ kurzer Zeit 3 ihrer Mitglieder im höchsten Regierungsamt dieses Staates hatte. Wie finden Sie das selbst und was würden Sie Kritikern entgegnen, die das als demokratiepolitisch bedenklich bezeichnen?

E.V.:
Ich denke weder ich, noch meine Schwägerin, noch mein Bruder müssen uns in irgendeiner Art und Weise dafür rechtfertigen demokratisch gewählt worden zu sein. Dass es bei meiner Wahl, und der Wahl von Eric Baumgartner, der durch seinen Rücktritt damals den Weg für meine Schwägerin freimachte, kein Gegenticket gab ist wenn überhaupt ausschliesslich den anderen politischen Gruppierungen und deren Exponenten anzulasten. Ich kann die politischen Gegner aber insofern beruhigen, als dass ich mich nicht zur Wiederwahl stellen werde.

Lassen Sie mich noch ein paar Worte über die astorische Parteienlandschaft verlieren. Ich bin überzeugt, dass die aktuelle Situation mit fünf Parteien nicht lange Bestand haben wird. Ich rechne damit dass spätestens bis zu den Wahlen im Mai zwei dieser Parteien nicht mehr als auf Bundesebene eigenständige Gruppierungen existieren werden.

Was die Bezeichnung unserer Familie als Clan angeht, so wird diese nicht nur von Kritikern verwendet. Auch innerhalb unserer Unterstützer wird ab und wann von einem Varga-Clan gesprochen. Natürlich mit positiverem Empfinden als dies bei den vermeintlichen Gegner der Fall ist. Ein Clan ist auch eine Einheit die zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Ich denke diese Unterstützung durch Familie und Freunde ist es, was unsere Familie wirtschaftlich und politisch bedeutend gemacht hat.


W.L.B.:
Dann lassen Sie mich doch an zwei Dinge anknüpfen, die Sie angesprochen haben. Sie gehen davon aus, dass 2 von diesen 5 Parteien bald nicht mehr existieren werden. Denken Sie, dass das astorische Zweiparteiensystem ein gute Lösung war beziehungsweise ist oder denken Sie, dass es ausgedient hat und nicht mehr zeitgemäß ist? Gut, dann kann ich als Journalist den Begriff "Varga-Clan" neutral verwenden und frage Sie, was Ihrer Meinung die größten Erfolge und die größten Niederlagen des "Varga-Clans" waren?

E.V.:
Nein, das Zweiparteiensystem war meiner Meinung nach keine gute Lösung. Ich denke auch nicht das Astor in absehbarer Zeit wieder zu einem Zweiparteiensystem zurückkehren wird. Die Differenzierung der Parteienlandschaft war und ist eine gute Sache. Früher unterschieden sich die Parteien einzig anhand ihrer Farbe. Heute gibt es echte Unterschiede. Aus demokratischer Sicht ist dies sehr erfreulich. Es gab in der astorsichen Geschichten immer wieder mal Anläufe eine dritte Partei zu etablieren, nur scheiterten diese alle nach recht kurzer Zeit. Die Social Conservative Union hat es geschafft sich in der astorischen Politlandschaft zu behaupten. Von den beiden neugegründeten Parteien dürfte dies jedoch keiner derart dauerhaft gelingen. Es fehlen in beiden Fällen die nötigen Leitfiguren. Hier wären wir dann auch bei einem der grössten Erfolge der Familie Varga. Durch unsere tatkräftige Mitarbeit und Initiative wurde die Politlanschaft dieses Landes dauerhaft verändert. In den nunmehr gut 13 Monaten in denen die SCU besteht, kam die Präsidentin zweimal aus ihren Reihen. Daneben gab es viele grössere und kleinere Erfolge wie zuletzt die Fixierung der Wahldaten.

Zu den grössten Niederlagen zählt sicher das politisch motivierte Impeachment meiner Schwägerin. Ein weiterer Einschnitt war sicher die damalige Ablehnung des TRANORA-Vertrages durch den Senat. Dieser Entscheid nahm der Amtsführung meines Bruder einiges an Dynamik.


W.L.B.:
Was fehlt Ihrer Meinung nach den neu enstandenden Parteien, dass Sie denken Sie werden nicht lange überleben? Was hat die SCU was diese Parteien nicht haben?

E.V.:
Markante und fähige Führungspersönlichkeiten. Nehmen wir das ANCM, die Parteispitze bilden drei völlige unbekannte und politisch unerfahrene Persönlichkeiten. Am bekanntesten ist dabei sicher noch Mr. Dietz, allerdings nur doch seine Gesetzesverstösse und sein rüdes Auftreten, nicht aber durch politische Arbeit. Ganz ähnlich sieht es bei den Grünen aus. Der amtierende assentinische Gouverneur Haynsworth hat sicher einen gewissen Bekanntheitsgrad, sein Leistungsausweis als Gouverneur und zuvor in der State Assembly ist aber doch recht bescheiden. Ansonsten finden sich auch bei den Grünen nur unbekannte Gesichter.

Im Gegensatz dazu finden sich in den Reihen der SCU drei Präsidenten, sowie mit Timothy Ford und Kevin Baumgartner erfahrene Kongressmitglieder. Gerade Congressman Baumgartner hat sich in der aktuellen Legislaturperiode wie bereits früher in seiner Zeit als Senator als eines der aktivsten Kongressmitglieder hervorgetan. Wer SCU wählt, weiss also was er bekommt.


W.L.B.:
Sie nennen Mr. Dietz explizit. Wenn Sie der Meinung sind, dass er sich nicht durch politische Arbeit hervorgetan habe wieso haben Sie ihn dann für ein durchaus wichtiges Amt in unserem Staate nominiert? Welche Rolle sollte wenn wir schon beim Thema sind in Astor überhaupt ein "cursus honorum" spielen? Früher war es ja durchaus üblich, dass man sich in "niedrigeren Ämtern" die Sporen verdient bevor man höhere "Weihen" annimmt.

E.V.:
Die Rolle des Direktors der Federal Reserve Bank ist im Grunde kein politische. Die FED ist ja auch bewusst aus dem operativen Einflussbereich der Politik ausgeschlossen. Ich ging davon aus, dass Mr. Dietz, immerhin Unternehmensvorsitzender, genügende Kenntnisse in diesem Bereich aufbringt. Offensichtlich war dies nicht der Fall und ich würde mit meinem heutigen Wissenstand Mr. Dietz auch auf keinen Fall wieder für ein solches Amt nominieren.

Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, wenn man sich zuerst in Ämtern auf Staatenebene, oder im Kongress beweisen muss. Mein Bruder etwa war bevor er Präsident wurde zunächst Gouverneur und Congressman, sowie Secretary. Ich selbst und meine Schwägerin konnten immerhin als Gouverneure Regierungserfahrung sammeln. Letztendlich entscheidet aber einzig und allein der Wähler wen er ins Weisse Haus schicken will.


W.L.B.:
Die Umfragewarte bescheinigen ja sowohl der Regierung als auch dem Kongress eine eher bescheidene Arbeit. Meine Frage: Woran denken Sie liegt das? Ist es eine "astorische Eigenschaft" immer mehr zu wollen und auch mehr zu verlangen? Oder ist es zu einem Gesamtschwund der astorischen Politik gekommen. Es wird immer schwieriger Regierungsteams zu stellen. Es wird schwieriger in den Staaten überhaupt noch "Macher" zu finden. Was hat sich verändert und welche Lösungen schweben Ihnen vor?

E.V.:
Schlechte Umfragewerte für die aktuelle Regierung haben in diesem Land Tradition. Zum einen setzt sich jeweils nur ein kleiner Teil der Bevölkerung differenziert mit der Regierungsarbeit und auch mit den entsprechenden Umfragen dazu auseinander. Die faktische Opposition erteilt meist gleich pauschal die schlechteste Note. Zum anderen gibt es in weiten Teilen der Bevölkerung eine durchaus berechtigte Erwartungshaltung, dass die Regierung als Aktivitätsmotor zu dienen hat. Leider fehlt vielen aber die Bereitschaft selbst etwas dazu beizutragen.

Ich muss sagen ich hatte dank überparteilicher Zusammenarbeit Glück auf ein aktives Kabinett zählen zu können. Natürlich gab es auch bei uns weniger aktive Phasen, aber alles in allem bin ich zufrieden auch wenn es nötig war Änderungen in der Besetzung einzelner Posten vorzunehmen. Es ist aber eine Tatsache dass derzeit keine Partei in der Lage ist ohne aussenstehende Fachspezialisten eine Regierung zu bilden. Selbst die grosse Democratic Party vermag dies nicht.

Die Problematik in den Staaten ist eine ähnliche wie auf Bundesebene. Die Bevölkerung erwartet Gestaltung und Gesetze aus der jeweiligen Governor's Mansion, ist aber selbst kaum bereit entsprechend am politischen Prozess zu partizipieren. Dieser Umstand wiederum ist für einen Gouverneur natürlich nicht sonderlich motivierend. Das Problem sehe ich hier darin, dass sich die meisten Ambitionierten gleich von Beginn weg auf die Bundesebene konzentrieren. Der Einstieg ins Repräsentantenhaus ist ja seit dem Wegfall der Beschränkung der Mitgliederzahl denkbar einfach. Für viele stellt sich dann aber das unsanfte Erwachen im harten Politalltag des Bundes ein. Hier kommt dann die fehlende Erfahrung zum tragen die man sich früher in der Regel zuerst auf Ebene der Bundesstaaten angeeignet hat. Hierfür Gegenmassnahmen zu treffen wird schwierig, schliesslich kann man niemanden zwangsmotivieren. Allenfalls könnte man die Eintrittshürde in das Repräsentantenhaus wieder erhöhen und so erreichen dass sich potenzielle Kandidaten zuerst politisch profilieren bevor sie antreten. Gleichzeitig würden die Parteien dann eher überlegen wen sie ins Rennen schicken möchten. Generell haben die Parteien gerade bei Neubürgern einen recht grossen Einfluss. Es liegt in der menschlichen Natur stets nach dem Höchsten zu streben. Hier sollten die Parteien aller Couleur vor allem ihre Neumitglieder vermehrt dazu anhalten sich zuerst auf Staatenebene die politischen Sporen zu verdienen.


W.L.B.:
Nun was Sie über die Beurteilung der Regierung sagen lässt sich ja äquivalent auf die schlechten Ergebnisse des Kongresses umlegen, finden Sie nicht? Beschönigen Sie dabei nicht, dass weder Ihr Attorney General noch Ihr anfänglicher Verteidigugnsminister jemals aktiv wurden? Auch um den Secretary of State ist zurzeit ruhig. Ihr Kabinett bestand ja aus drei aktiven Posten: Ihnen, Secretary Bliss und Secretary van de Westplate. Denken Sie nicht, dass das mit dem derzeitigen weiteren Untergang des Parteienwesen astorischer Prägung zusammenhängt, dass keine Partei mehr aus sich selbst heraus in der Lage ist eine aktive Regierung zu stellen? Prognostizieren Sie eine langfristige Masseverwaltung ähnlich wie in der Demokratischen Union wo sich kaum noch Gegner für Kanzlerin Bont finden?

Wie denken Sie kann man die allgemeine politische Lethargie lösen?

E.V.:
Nein, dass finde ich nicht. Im Kongress ist schliesslich die Mehrheit der politischen Gruppierungen eingebunden. Das Problem des Kongresses ist es wie gesagt, dass die Parteien viele Neulinge in Kongress pushen die dann den Erwartungen nicht gerecht werden. Daneben gibt es vor allem im Senat Leute die einfach aus Taktik auf ihren Ämtern belassen werden. Was wir in dieser Legislatur sahen, ist ein Kongress der phasenweise schlicht nicht arbeitsfähig war.

Was die Regierung angeht, so ist es in der Tat so dass nicht alle damaligen Regierungsmitglieder die Erwartungen erfüllten. Dementsprechend wurden auch personelle Konsequenzen gezogen. Inaktive Secretaries sind aber beileibe kein neues Phänomen. Ich kann mich ehrlich gesagt an keine Regierung erinnern die dieses Problem nicht hatte. Einzig die Stärke der Ausprägung differierte. Demgegenüber haben wir erfreulicherweise seit nunmehr bald zwei Jahren keinen Präsidenten mehr gehabt der sein Amt wegen Inaktivität verloren hat.

Ein echtes Zweiparteiensystem gab es faktisch nie. Die Meinungsverschiedenheiten die nun zwischen den einzelnen Parteien hervortreten, traten zuvor einfach innerhalb der Parteien zu tage. Der einzige Unterschied war, dass sie für Aussenstehende meist weniger sichtbar waren. Nun ist die astorische Politiker offener und transparenter geworden und der Unterschied der einzelnen Parteien liegt nun in mehr als bloss der Parteifarbe.

Eine ähnliche Entwicklung wie in der Demokratischen Union erwarte ich zumindest mittelfristig nicht. Die DU hat neben einer sehr dünnen Personaldecke auch das noch deutlich stärker als bei uns ausgeprägte Problem das kaum mehr jemand Verantwortung übernehmen will und daher auch der Wettbewerb der Ideen völlig zum erliegen gekommen ist. Helen Bont ist somit die einzige verbliebene Führungsfigur. Hier in Astor haben wir zum Glück noch ein paar eitle Hähne und Hennen, so dass uns dieses Problem nicht so schnell ins Haus steht.

Wie gesagt, ein Patentrezept gegen die Lethargie gibt es nicht. Am meisten Erfolg dürfte es bringen Neubürger schrittweise in die politische Verantwortung einzuführen, statt sie im Kongress zu verheizen.


W.L.B.:
Nun ist es aber nicht so, dass ein Angriff auf den Kongress beziehungsweise seiner Arbeitsweise nicht gerade aus den Reihen der SCU und der Regierung kommt? Doch lassen Sie mich nach dieser Frage auf ein anderes Thema kommen. Was denken Sie macht als Gesellschaft aus? Wir sprachen heute viel über Politik. Andere Dinge wie Wirtschaft und Kultur spielen in Astor eine weniger geringe Rolle, wie beurteilen Sie das oder wie ist besser gesagt hier Ihre Einschätzung? Wäre hier "Aktivität und Schwung" für die gesamte Gesellschaft zu holen?

E.V.:
Congressman Baumgartner hat sich als Kritiker des Kongresses hervorgetan, ja. Die Regierung hat sich mit Kritik an der Legislative bislang zurückgehalten. In meiner State of the Union Address bin ich aber auf diese Thematik eingegangen.

Jeder Bürger dieses Landes hat die Möglichkeit gesellschaftlich und kulturell aktiv zu werden. Gerade im Bereich des Sports tut sich doch einiges in diesem Land. Im Sommer war der Sport sogar der Aktivitätstreiber in Astor. Aktivität und Schwung kann sowohl von der Politik auf das gesellschaftliche Leben, als auch umgekehrt übertragen werden. Dies bedingt zum einen Disziplin und birgt aber auch Konfliktpotenzial. Wahrscheinlich mit ein Grund warum die beiden Bereich unseres Lebens mehr nebeneinander als miteinander existieren.*

SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
*Ich hoffe es wurde einigermassen klar was ich meine. Zum Beispiel könnte die Politik nach spektakulären Dopingfällen im Sport entsprechende Antidoping-Gesetze erlassen. Das Verbrennen von Haushaltsmüll am Waldrand kann zu entsprechenden Gesetzen in den Bundesstaaten führen. Die Ablehnung des Haushalts hat zum Beispiel Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung oder die Lehrer streiken, usw.

Das Problem daran ist aber, dass man sich auf die Auswirkungen bis zu einem gewissen Grad einigen müsste und sich die Spieler dann auch daran halten, was sehr schwierig wird.



W.L.B.:
Dann frage ich Sie abschließend, wo sehen Sie sich und Astor in einem Jahr?

E.V.:
Mich selbst sehe ich in einem Jahr im politischen Ruhestand. Wahrscheinlich werde ich mich zu diesem Zeitpunkt wieder in der Varga International Ltd. betätigen. Aber man weiss bekanntlich ja nie was das Leben so bringt.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Vereinigten Staaten auch noch in einem Jahr die aktivste Nation sein werden. Auch rechne ich nicht mit allzu grossen politischen Umwälzungen im Innern. Ich gehe aber davon aus dass die Vereinigten Staaten nach aussenpolitisch recht aktiven Monaten wieder zu einer isolationistischen Grundhaltung zurückkehren werden. Dies dürfte der Innenpolitik zu gute kommen.


W.L.B.:
Danke für Ihre Zeit und Viel Erfolg für Ihre weitere Zukunft!

E.V.:
Es war mir eine Freude! Ich bin gespannt auf Ihre Interviewreihe.

Beiträge: 19

Beruf: Chefredakteur

Bundesstaat: Laurentiana

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2

Freitag, 15. Januar 2016, 11:06

SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
Sry für das zerschossene Format Copy and Paste aus den PN hasst mich. :wall

Edward Schreiber

U.S. Senator

Beiträge: 790

Beruf: Congressman

Wohnort: Sen City

Bundesstaat: Serena

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3

Freitag, 15. Januar 2016, 11:52

Ein sehr interessantes Interview.
Edward Schreiber
Former U.S. Congressman
Former Vice President
Senator of Serena


Adam Denton

Freeland pour toujours!

Beiträge: 4 407

Wohnort: Amada

Bundesstaat: Freeland

What's Up?
#Primaries
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4

Freitag, 15. Januar 2016, 12:16

Durchaus ein interessantes Interview, wenn auch einige der Antworten zu erwarten waren. Ein paar spannende Stellen waren aber dabei:

Das Problem des Kongresses ist es wie gesagt, dass die Parteien viele Neulinge in Kongress pushen die dann den Erwartungen nicht gerecht werden.

Die Parallele zwischen unbekannten Secretaries und unbekannten Kongressmitgliedern die sich als Flop erweisen sieht die Präsidentin beispielsweise nicht. Während sie das im Kabinett als "typisch" und damit verzeihbar abtut, nennt Sie es im Falle des Kongresses "verheizen".

Allenfalls könnte man die Eintrittshürde in das Repräsentantenhaus wieder erhöhen und so erreichen dass sich potenzielle Kandidaten zuerst politisch profilieren bevor sie antreten.

Da würden mich Vorschläge durchaus interessieren. Meiner Erfahrung nach hat es auch vor dem Mehrmandatssytem kaum mal einen gegeben, der seine Kandidatur ins House nicht geschafft hat.

Ein weiterer Einschnitt war sicher die damalige Ablehnung des TRANORA-Vertrages durch den Senat.

Als Lehre daraus, stimmt man sich dieses mal schon frühzeitig mit dem Kongress ab -- not.


SimOff: (Klicken, um Beitrag zu lesen)
Ich war so frei und habe die überschüssigen Absätze entfernt.
Not tolerating intolerance isn’t intolerance;
it’s preserving tolerance.

Arjan van de Westplate

Former Secretary of Commerce

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Beruf: Ingenieur für Luft- und Raumfahrt

Wohnort: Astoria City

Bundesstaat: Astoria State

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5

Freitag, 15. Januar 2016, 12:21

Handlung:Liest das Interview seiner Chefin aufmerksam. Zwar findet er, dass die SCU viel zu sehr gelobt wurde ... aber das mag das übliche politische Geplänkel sein.

Member of the Democratic Party


Former Secretary of Commerce
47th Vice President of the United States of Astor
Founder and former CEO of Astorian Airways

Beiträge: 19

Beruf: Chefredakteur

Bundesstaat: Laurentiana

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6

Samstag, 16. Januar 2016, 15:43

Teil II Interviewreihe Speaker David Clark

W.L.B.:
Danke für Ihre Bereitschaft für das Interview.

D.C.:
Dann lassen Sie uns loslegen.

W.L.B.:
Fangen wir mit zwei aktuellen Umfragewerten an. Einerseits sind ungeschlagen einer der beliebtesten Kongressabgeordneten und dies obwohl Sie einer der am längsten gedientesten sind und noch dazu die sehr formale und oft sicher schwierige Rolle des Speakers ausfüllen. Andererseits gibt die derzeitige astorische Bevölkerung dem gesamten Kongress ein sehr schlechtes Zeugnis. Wie erklären Sie sich diese beiden Phänomene? Wie können Sie schon so lange der Congressman Nr1 sein und wieso haben Sie es noch nie als Präsident probiert und wieso denken Sie ist so eine breite Bevölkerung mit der Arbeit des Kongresses so unzufrieden?

D.C.:
Das sind sehr viele Fragen und Aspekte auf einmal, Mr Breckinridge.

Handlung:stellt er schmunzelnd fest, ehe er zur Antwort ansetzt


Zunächst einmal glaube ich, dass kein Gegensatz zwischen Beliebtheit und Amtsdauer besteht, eher ist es genau anders herum: Wenn ich nicht "ankommen" würde, wie man so schön sagt, dann würden wir hier heute nicht sitzen. Es freut mich jedenfalls, mit steter Regelmäßigkeit das Vertrauen von einer großen Anzahl von Wählern ausgesprochen zu bekommen. Ob und wenn ja warum ich "der Beste" oder "der Beliebteste" bin, das maße ich mir nicht an zu beurteilen, das wäre eher etwas, was die Wähler beantworten müssten.
Für mich ist das nicht wichtig, ich tue mein bestes, stehe ein für meine Werte und Ideale - darin bestärkt zu werden ist ein gutes Gefühl.

Das Weiße Haus hat man mir schon das eine oder andere Mal anzudichten versucht - ich bin in meinem Amt und meiner Funktion glücklich. Ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwann einmal einen Versuch wagen werde, aber das ist weder derzeit Thema für mich, noch sehe ich mich in dieser Frage in der ersten Reihe der Demokraten.

Die Unzufriedenheit mit de Kongress kann ich nicht ganz nachvollziehen, um ehrlich zu sein: Allein vom Aufkommen an Vorlagen her kann man schon heute sagen, dass dieses Jahr 2015 als eines der arbeitsreichsten Jahre in der jüngeren Vergangenheit - auf Jahre gesehen - in die Geschichte eingehen wird. Sicher gab es dabei Phasen von größerer Arbeitstätigkeit und solche von geringerem Ausmaß, aber das ist völlig normal, gerade jetzt in der Winterperiode ist das eher eine Beobachtung, die in der Vergangenheit regelmäßig zu machen war, als ein völlig neuer Trend.
Was den Wettbewerb unter den Mitgliedern des Kongresses angeht, gibt es auch große Unterschiede und zumindest im House hat der Wähler ja die Möglichkeit, Leistung zu belohnen und Minderleistung abzustrafen.

W.L.B.:
Woher denken Sie kommt Ihrer Meinung nach diese Diskrepanz zwischen wahrgenommener Leistung und der tatsächlichen Leistung, wenn Sie der Meinung sind und das wohl auch nachweisen können, dass dieses Jahr mitunter zu denen gehört in denen der Kongress am stärksten tätig war. Woher kommt dieser Widerspruch? Was ist Ihre Lösung um ihn aufzulösen?

D.C.:
Was ich objektiv feststelle, mag zwar stimmen, ist aber nicht wichtig, wenn doch die Öffentlichkeit offenbar unzufrieden mit unserer Arbeit ist. Warum das so ist, vermag ich nicht zu sagen, schließlich gehöre ich nicht zur Fraktion der Unzufriedenen, aber es kommt sicher auch auf den Maßstab an.
Wir können nicht mehr tun, als zu arbeiten - wenn das Ergebnis am Ende nicht überzeugt, sollten wir Abgeordnete jedenfalls trotzdem sagen können: "Wir haben unser möglichstes getan!" - Auf Erfolg gibt es keine Garantie, für Zufriedenheit keine Zauberformel, der Weg muss da wohl eher das Ziel sein und momentan ist der Weg eben etwas verschneit. ;)

W.L.B.:
Dann lassen Sie mich zu meiner nächsten Frage kommen. Wie Ihnen als Politiker und damit auch als Beobachter des politischen Geschehens aufgefallen sein wird ist es zu einer massiven Zersplitterung der us-astorischen Parteienlandschaft gekommen. Die Republikaner sind noch immer weit davon entfernt wieder auf der Höhe zu sein, die SCU hat einige Austritte in letzter Zeit erlitten und zwei neue Parteien eine auf dem "liberalen" Spektrum und eine auf dem "konservativen" Spektrum. Ist das Ende des astorischen Zwei-Parteiensystems endgültig gekommen? Und vor allem wie beurteilen Sie die Perfomance der Demokratischen Partei in diesem Zusammenhang?

D.C.:
Den Demokraten ist es ganz offenbar gelungen, ihre Flügel - deren schiere Existenz schon das eine oder andere Mal Gegenstand von Kritik war, geschlossen zusammen zuhalten, auch wenn die Green Party sicher uns ideologisch näher steht als den Republikanern.
Das Zwei-Parteien-System ist ein Teil unserer Tradition und unserer politischen Prägung. Astor hat immer von dem Gegeneinander zweier starker Parteien gelebt, von daher möchte ich ungern einen Totenschein ausstellen. Offenbar geworden ist jedoch, dass ein beträchtlicher Teil der Politiker - vor allem im Spektrum rechts der Mitte - nicht mehr bereit ist, Kompromisse zum Erhalt einer konservativen Sammlungspartei zu machen, seien es nun solche politischer oder personeller Art.
Wir sind hineingedriftet in ein System kontinental-anticäischer Prägung, was ich gar nicht wertend beurteilen möchte, denn offenbar gibt es ja auch genügend Wähler, die ihre jetzige Auswahlfreiheit zu schätzen wissen und auf die Zufriedenheit der Wähler kommt es hauptsächlich an. Wir sind weit davon entfernt, unregierbar zu werden, von daher mache ich mir keine größeren Sorgen.

W.L.B.:
Nun aber selbst die Demokraten haben ja mit Vice-President und Secretary van de Westplate einiges an Federn gelassen. Auch, wenn Letzterer auf einem Ticket einer demokratischen Bewerberin steht. Und auch die Green Party zeigt ja einen Auflösungsprozess des "astorischen Progressivismus" auf, auch wenn sich die Demokratische Partei noch konsolidiert hält. Denken Sie da ist es hilfreich, wenn eine Person wie Béatrice Laval, die in vielen Fragen durchaus am rechten Rand der Partei steht kandidiert? Oder ist das der Versuch im gespaltenen Lager der außenpolitischen Realos und Wirtschaftsliberalen, auch wenn mir bewusst ist, dass es sich nicht um die offizielle Kandidatin handelt.

D.C.:
Secretary van de Westplate hat lediglich seine Bereitschaft erklärt, das DoC weiter zu führen, er steht mit Nichten auf dem Laval-Ticket, dessen zweiter Platz durch Senator Jonathan Whitestone in meinen Augen stark besetzt ist - nur, damit es nicht zu irgendwelchen Missverständnissen kommt. ;)

Béa Laval war eine sehr gute und vor allem engagierte Außenministerin in der Administration Denton und sie ist in der Demokratischen Partei eine geschätzte Kollegin. Ich sagte ja bereits, dass die Demokraten traditionell dazu neigten, Flügel zu bilden und das verbindende zu suchen, statt das Trennende in den Mittelpunkt zu stellen.
Ich bin überzeugt, dass eine Kandidatin Laval mit dem Team, das sie sich aufgebaut hat, nicht nur innerhalb der Partei, sondern auch darüber hinaus Anklang und Unterstützung finden kann und wird.

W.L.B.:
Verzeihen Sie. Er ist natürlich im Team Laval. Was denken Sie, wenn wir schon beim Thema sind die Einigenden Dinge hinsichtlich der Demokratischen Partei? Und was denken Sie zum Fall Taft und Westplate, die ja dieses Einigende nicht über das Trennende gestellt haben und mit der aktuellen Präsidentin gemeinsam kandidiert sind?

D.C.:
Wir haben ein gemeinsames Verständnis für das, was unser Land groß und erfolgreich gemacht hat: "Life, liberty and the pursuit of happiness" ist nicht bloß eine Phrase, es ist ein Leitbild Astors.
Noch vor allen anderen waren es Demokraten, die für die Abschaffung der Todesstrafe eingetreten sind, im Gegensatz zu anderen Vereinigungen die sich "Freiheit" auf die Fahne geschrieben haben, sind wir Demokraten überzeugt davon, dass Freiheit nicht nur und nicht immer bedeuten kann, frei vom Staat zu sein, sondern dass es gerade den Staat als Garant der Freiheit braucht, insbesondere, um die Starken nicht zu stark gegenüber den Schwachen werden zu lassen.
So sind wir zum Beispiel energisch dafür eingetreten, dass Kriegswaffen nicht in die Hände von Privaten gehören, dass Präsidenten sich eben nicht alles gegenüber dem Volk herausnehmen können, sondern dass sie sich an Recht und Gesetz halten müssen oder dass die Geldmittel des Bundes auch weiterhin den Menschen zu Gute kommen, oder dass der wirkliche Wählerwille mehr Gewicht findet im Kongress.
Außerdem leben wir die Debattenkultur, wir können auch innerparteilich in Sachthemen anderer Meinung sein, ohne dass das gleich zu einem Rauswurf oder Austritt führen muss.

Die persönliche Entscheidung von Vice President Taft oder Secretary van de Westplate möchte ich nicht unbedingt kommentieren oder bewerten, denn sie ist und bleibt persönlich. Dennoch fand ich sie damals wie heute bedauerlich.

W.L.B.:
Nun, was hat Sie dazu gebracht sich hinter der Vertreterin eines der radikalsten Flügel zu versammeln? Sie gehören ja wohl am ehesten dem parteilichen Zentrum oder den Eichhörnchen an.

D.C.:
Hier von "radikal" zu sprechen, halte ich für ziemlich unangemessen - radikal ist etwas am Rand eines politischen Spektrums, nicht am Rand einer politischen Partei. Alles andere ist dann eher Stimmungsmache als hilfreicher politischer Diskurs.

W.L.B.:
Das mag sein. Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet.

D.C.:
Die Zugehörigkeit zu einem Flügel qualifiziert oder disqualifiziert nicht für ein Amt. Ich bin der Meinung, dass meine Parteifreundin Béatrice Laval eine gute Präsidentin der Vereinigten Staaten sein kann, auch wenn wir vielleicht nicht in allen Fragen übereinstimmen.

W.L.B.:
Dann lassen Sie mich zu meiner letzten Frage kommen. Was sind Ihre Pläne, Wünsche und Ziele für sich privat und für Astor?

D.C.:
Astor wünsche ich, dass wir unser Land immer als die tolle Heimat sehen, die es uns trotz all des Streits, trotz all der Grabenkämpfe und Uneinigkeiten, trotz aller Fehler immer war und ist. Wir dürfen froh sein, auf dieser Seite der Welt zu leben, in Frieden und in Freiheit - der Unfrieden ist nicht weit von uns und nur mit einem klaren Bekenntnis zu unseren Werten werden wir auch weiter erfolgreich bleiben.
Wo es für mich persönlich hingeht, das habe ich für die nächsten zwei Monate entschieden: Ich würde gerne weiter die Ehre haben, im Kongress die Bürger zu vertreten. Privat kann ich mich sehr glücklich schätzen und hoffe sehr, dass das so bleiben wird.

W.L.B.:
Dann danke ich für das Interview Mr. Clark!

D.C.:
Sehr gerne, Mr Breckinridge.

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7

Montag, 25. Januar 2016, 17:28

Teil III Interviewreihe Governor Dominic Stone

W.L.B.:

Governor Stone. Vielen Dank für Ihre Bereitschaft zum Interview. Meine erste Frage ist. Sie sind sozusagen der Governor des "Deep South", was macht für Sie den Süden ganz besonders? Warum sind Sie ein Dixie und kein Yankee? Daraus ableitend und folgend ist es unschwer zu erkennen, dass Laurentiana auf Bundesebene keine so große Rolle spielt wie früher beispielsweise Savannah oder Hybertina mit Präsidenten wie Templeton oder Scriptatore. Wie beurteilen Sie dies und welche Rolle soll der Süden Ihrer Meinung nach für ganz Astor spielen?

D.S.:

Vielen Dank für die Einladung!

Was den Süden für mich besonders macht? Ich glaube das konnte ich bei meiner Rede zum Jahrestag Laurentianas deutlich machen. Es wäre fast unmöglich das noch kürzer auszudrücken, daher empfehle ich den geneigten Lesern, sich einfach die Rede zu Gemüte zu führen :)

Ich glaube nicht, dass nur weil ein Präsident aus einem bestimmten State stammt, der Einfluss dieses Staates im Bund größer ist. Klar mag das für das Ansehen des betroffenen Staates gut sein - in manch seltenen Fällen auch schlecht - aber der Bunde wird von Personen geführt, nicht von Staaten und unsere Verfassung fußt unter anderem auf dem Grundsatz, dass alle Staaten gleich viel wert sind, und gleichen Einfluss ausüben - repräsentiert durch den Senat. Mir wären auch kaum Fälle bekannt, in denen sich ein Vertreter der Bundesregierung ganz besonders für seinen Heimatstaat eingesetzt hätte. Nicht unbedingt weil einem der eigenen Staat in so einer Position plötzlich weniger wichtig ist, aber wenn man beispielsweise im White House sitzt, man einfach ein größeres Bild vor Augen haben muss. So lauten meine Beobachtungen aus meiner Zeit im Kongress und als Vizepräsident.

Ein State hat so viel Einfluss wie sein Volk - und wie sein Gouverneur. Leider ist nicht vielen bewusst, welche Verantwortung das bedeutet und nicht jeder ist zum Taft geboren. *lacht*

Welche Rolle soll also meine Heimat für ganz Astor spielen? Mein Ziel wird es sein, dass auch ein sonst eher ruhiger State zu neuem Leben aufblühen kann und damit mit gutem Beispiel voran zu gehen. Zudem möchte ich mich künftig auch stärker in der NGC einbringen und dort etwa die gegenseitige Anerkennung von Schul- und Universitätsabschlüssen vorantreiben.

W.L.B.:

Das führt mich zu meiner nächsten Frage: Was soll ein Governor tun? Wir hatten ja durchaus schillerende Figuren wie Declan Fitch und auch ein Governor Wells mischte die astorische Politik auf. Aber mittlerweile scheinen sich auch ehemalige Schlachtschiffe wie Governor Laval und ein Governor Wells abzunutzen. Vor allem ersterer hat ordentlich an Farbe verloren. Der Lack ist zum Teil ab. Ein Governor Taft konnte viel tun, was aber durchaus daran lag, dass er mit vielen Gefährten arbeiten konnte, das ist in anderen Staaten nicht der Fall und die Aktivität auch in Assentia wieder verpufft. Welche Entwicklung in den letzten Jahren konnten Sie beobachten und wie sehen Sie die Zukunft der Mini-Präsidenten auf Staatenebene?

D.S.:

Ich kann mich hier ihrer Einschätzung anschließen: Es hilft ungemein, ein Team zu haben und die Gouverneure die eines haben, können meist mehr aus ihrer Amtszeit herausholen. Eine Selbstverständlichkeit ist das leider bei weitem nicht. Es gibt nur wenige Gouverneure, die für ihre Arbeit in diesem Amt Ruhm erlangt haben und noch weniger die sich dabei auf ein Team stützen konnten. Das ist schlicht ein Fakt, der sich auch parallel in der Bundespolitk widerspiegelt. Welcher Präsident konnte ohne halbwegs gutes Team wirklich etwas aus seiner Amtszeit machen? Diese Parallele lässt sich noch weiter ziehen: Präsidenten haben maximal zwei Amtszeiten und kaum einer wünscht sich eine dritte. Die Belastung ist einfach zu groß. Das selbe gilt in meinen Augen auch für Gouverneure. Nach einer Zeit, ist einfach die Luft raus. Man ist ausgebrannt. Gerade etwa bei Mr. Laval, der unserem Land auch schon zweimal als Präsident gedient hat, kann ich das voll und ganz nachvollziehen. Da kann man ihnen kaum einen Vorwurf machen, außer vielleicht, wenn sie das selbst nicht erkennen können und sich an das Amt klammern. Da tut etwas Abstand und eine Pause gut. Vielleicht kann man zu späterer Zeit erholt zurückkehren und erneut Impulse setzen.

Ich sehe die Aufgabe eines guten Gouverneurs also durchaus wie die eines Mini-Präsidenten - das Wort gefällt mir übrigens, sollte ich mir auf ein Tshirt drucken lassen -: Mit eigener Leistung, eigenem Engagement vorangehen. Wer so ein Vorbild abgeben kann, zieht damit automatisch andere Personen an, die bereit sind, sich für ihren Staat einzusetzen. Oft hört man von Gouverneuren, die sich beschweren, warum sie denn für Aktivität oder Gesetzesentwürfe sorgen sollen, denn das Parlament des Staates hätte da doch genauso viel Verantwortung. Dem kann ich nicht zustimmen. Wer sich als Gouverneur wählen lässt, muss sich bewusst sein, dass er oder sie eine größere Verantwortung trägt, als jeder andere in diesem Staat. So bewusst, wie man sich bewusst zur Wahl stellt.

Die beunruhigenste Entwicklung um das Amt des Gouverneurs, die mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist, dass falls es mal eine richtige Wahl um das Amt gibt, es weniger um das Amt geht, als viel mehr darum, eine andere Person davon abzuhalten, dieses Amt zu erreichen. Besonders prägend sind mir hier einige Vorkommnise in Astoria State und auch meiner eigenen Heimat Laurentina in Erinnerung geblieben. Eine zweite Entwicklung - vielleicht weniger eine Entwicklung, da es dieses Phänomen schon viel länger gibt, als ein Problem: Viele Bewerber bewerben sich ohne wirklich zu wollen. Was meine ich damit? Kein anderer bewirbt sich, also bewirbt man sich eben. Kein Aufwand notwendig, kein Wahlkampf notwendig, keine Ideen notwendig. Das spiegelt sich dann auch 1:1 in der gesamten darauf folgenden Amtszeit wider.

Was wünsche ich mir für die Zukunft? Dass nicht alle Politiker, die etwas drauf haben, auf Bundesebene verbrannt werden. Die falsche Vorstellung herrscht vor: Wer etwas erreichen will, muss in den Bund. Doch der Bund ist ein hartes Pflaster und viele die vielleicht als Gouverneur exzellte Arbeit geleistet hätten, möchten gleich oder später höher hinaus und brennen sich dort aus. Sehen Sie sich Mr. Taft doch als Beispiel an: Wie glücklich kann er in seinem Amt wohl sein? Und was hätte er wohl alles erreichen können, wäre er Gouverneur geblieben. Selbes Beispiel mit einem Mr. Hope. Wieviel Glück hat ihm sein Abenteuer in der Bundespolitk gebracht? Und wieviele dieser Personen haben es danach geschafft, noch einmal so in die Staatspolitik einzusteigen, wie sie davor involivert waren? Ich würde mich sogar selbst in diese Nische schieben. Auch ich habe mich auf Bundesebene ausgebrannt und habe erst jetzt wieder die Kraft gefunden mich politisch stärker im Staat zu engagieren.

W.L.B.:

Interessante Ausführungen Governor. Denken Sie dieses "Nachlassen" auf Staatebene und Bundesebene und dieses Ausbrennen hängt mit dem Niedergang der großen Parteien zusammen? Eine Aufsplitterung, die immer mehr Taktik fördert und Wahlkämpfe immer unwichtiger macht?

D.S.:

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine der kleineren Parteien so herangeht und sagt, zeigen wir Präsenz auf Staatenebene, holen wir uns einen Gouverneurssitz! Grundsätzlich glaube ich aber nicht, dass dies das Hauptproblem ist. Die von mir beobachteten Entwicklungen gibt es schon viel länger, als diese Zersplittung, die erst seit einem guten Jahr zu beobachten ist.

W.L.B.:

Governor ich meinte viel eher, dass nur oder vor allem größere Parteien in der Lage sind Teams für Präsidenten oder Gouverneure zu stellen. Wie beurteilen Sie diese Zersplitterung und vor allem den partiellen Zusammenbruch der Republikanischen Partei angesichts von Austritten aus der SCU und der Gründung zweier neuer Parteien?

D.S.:

Für die Bundesregierung stimmt das sicher. Da sind die Staatsregierungen im Vorteil, eine parteiübergreifende Zusammenarbeit ist da viel ungezwungener.

Ich bin enttäuscht, dass es zu dieser Zersplitterung gekommen ist. Zu meiner aktiven Zeit in der Partei, hat man sich noch zusammengerauft und seine persönlichen Differenzen versucht in den Griff zu bekommen, statt gleich eine neue Partei zu gründen, weil man mit 1-2 Leuten nicht zu 100% klar kommt.

W.L.B.:

Denken Sie, dass sich dieser Prozess umkehren wird oder was erwarten Sie in der Zukunft von der astorischen Parteienlandschaft?

D.S.:

Ich würde es mir zumindest wünschen! Derzeit scheint es aber eher schlimmer zu werden, bevor es eventuell wieder besser wird. Zu viele Personen im konservativen Lager sind inzwischen zu zerstritten um sich wieder zusammen zu tun. Dazu müsste schon der komplette Untergang der eigenen Parteien drohen. Vor einem Jahr hätte ich noch gesagt, dass den Republikanern einfach nur eine Führungspersönlichkeit fehlt, hinter der man bereit ist sich zu einigen. Leider hat sich bisher niemand gefunden, der diese Aufgabe bewältigen könnte, auch wenn ich Congressman Blue durchaus zugestehe, dass er aktiv daran arbeitet so eine Person zu werden.

W.L.B.:

Was würden Sie sich generell für sich und Astor im Jahr 2016 wünschen?

D.S.:

Für mich, dass ich meinen eigenen Ansprüchen an das Gouverneursamt gerecht werden kann.
Für Astor, dass es einen Präsidenten bekommt, der das selbe schafft.

W.L.B.:

Vielen Dank Mr. Stone!

D.S.:

Sehr gerne doch!

Adam Denton

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8

Freitag, 29. Januar 2016, 00:45

Handlung:Liest den Artikel im Netz und kann bei den Einschätzungen zum Verhältnis Gouverneur zu Präsident und Staaten zu Bund nur zustimmen nicken.
Not tolerating intolerance isn’t intolerance;
it’s preserving tolerance.

Dominic Stone

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9

Donnerstag, 18. Februar 2016, 14:15

Sehen Sie sich Mr. Taft doch als Beispiel an: Wie glücklich kann er in seinem Amt wohl sein? Und was hätte er wohl alles erreichen können, wäre er Gouverneur geblieben.

Ich fühle mich übrigens im kurz darauf erfolgten Rücktritt von Mr. Taft in dieser Ansicht bestärkt und hoffe, dass er zumindest wieder in die Politik von Assentia einsteigt.

Lyman Taft

Democrat

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10

Donnerstag, 18. Februar 2016, 16:33

Glücklich war ich in meinem Amt überhaupt nicht, da der Stralien-Konflikt und dessen Verlauf mir jedwede Motivation raubte. Daher werde ich auch nicht in absehbarer Zeit auf die politische Bühne Assentias zurückkehren, mich höchstens in die Stiftung zur Ausgestaltung einbringen.

Kevin Baumgartner

Proud Astorian

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11

Donnerstag, 18. Februar 2016, 22:34

Handlung:Liest die alten Artikel.
Kevin Baumgartner
Member of the State Assembly of Assentia
Former Senator for Assentia
Former Congressman
Former President of the Senate
Former Administrator of the Social Conservative Union