The United States of Astor

Handlung:

Die Präsidentin betritt den Raum.

Ladies and Gentlemen,

Ich habe soeben die Entlassungsurkunde für Susan Walken ausgefertigt,. Sie hatte mir ihr Rücktrittsgesuch in den letzten Tagen übergeben, als Konsequenz aus der verzögerten Amtsführung und immer wieder auftretenden Problemen. Diesem Wunsch habe ich nun entsprochen. Bis auf weiteres werden damit die Amtsgeschäfte des Registation Office und des United States Election Office direkt vom Weißen Haus aus geführt. Ich werde mich nun umgehend darum bemühen die brachliegenden Wahlen einzuleiten und die zeitlichen Rückstände abzuarbeiten. Gleichzeitig wird die Suche nach einem geeigneten Nachfolger beginnen.
Für Fragen zu diesem Thema stehe ich gerne noch zur Verfügung.

Madam President!

Heather David, Central Newsdesk.

Beide Behörden, sowohl das Election Office, als auch das Registration Office, sind dem Department of Justice zugeordnet. Normalerweise würde daher auch die Aufgaben auf den Attorney General übergehen. Gibt es Gründe dafür, warum das DoJ jetzt übergangen wird und sofort das das Weiße Haus die anfallenden Aufgaben übernimmt?

Ms David,

der Grund hierfür ist wohl recht pragmatisch: Die Verzögerungen sind während meiner Abwesenheit gehäuft aufgetreten. In diesem Zeitraum war Attorney General Stanliss nicht abwesend gemeldet, aber offenbar dennoch an der Übernahme der Verpflichtungen gehindert. Andernfalls hätte das DoJ die Aufgaben sicher schon früher -vor mir - übernommen. Im Sinne einer schnellen Erledigung der Aufgaben habe ich also entschieden meine Kapazitäten zu nutzen und das Anliegende zu bearbeiten. Sollte Mr. Stanliss und das DoJ sich in der Lage sehen die Leitung über die Behörden selbst zu übernehmen und eine zeitnahe Aufgabenerfüllung zu gewährleisten, werde ich dieses Angebot dankend annehmen.

Madam President, eine Frage. Hat Mr. Stanliss als Behördenleiter des DoJ denn schon tatsächlich Leistung erbracht oder sind diese Blamagen nur die Spitze des Eisberges?

Mr. Powell,

um ihre Frage in der Gebotenen Kürze zu beantworten: Mr. Stanliss hat bereits Leistungen gebracht.

Madam President, die Mitglieder Ihrer Administration sind allesamt bislang kaum bis nicht in Erscheinung getreten. Woran liegt's? Im Wahlkampf haben viele Astorier große Hoffnungen in Sie gesetzt. Jetzt scheint sich doch nichts zu tun oder bislang getan zu haben. Ich warte ehrlich gesagt gespannt darauf, wann der Kongress beispielsweise gegen den Attorney General ein Amtsenthebungsverfahren einleitet. Das wäre in meinen Augen dringend geboten, wennschon die Wirkung natürlich rein symbolisch wäre. Obwohl die veröffentlichte Liste der Amtsträgerinnen und Amtsträger zum aktuellen Zeitpunkt nicht besonders aktuell wirkt, lässt sich wenigstens darauf niemand außer Ihnen selbst erkennen, der in dieser Amtszeit bislang tatsächlich positiv aufgefallen wäre. Ist eine Änderung in Sicht? Haben Sie sich vielleicht doch übernommen mit ihrem rasanten Aufstieg von der beliebten und erfolgreichen Innenministerin von Astoria State hin zur Präsidentin der Vereinigten Staaten? Ein Rücktritt wäre sicher keine Alternative - er würde nur einen schlummernden Vizepräsidenten ins höchste Amt der Vereinigten Staaten befördern. Aber haben Sie denn schon mal darüber nachgedacht, Ihre Regierung grundlegend umzustellen und neuen Gesichtern auch parteiübergreifend eine Chance zu geben? Wenigstens im Justiz- und im Wirtschaftsressort gäbe es sicher Personen, die gewillt und fähig wären, diese anspruchsvollen Ämter auszufüllen. Es wäre ein Zeichen der Größe, nicht an Republikanern und republikanernahen Politikern festzuhalten sondern auf die Demokraten und Unabhängigen zuzugehen. Für die Vereinigten Staaten. Und für Ihren guten Ruf.

Mr. Powell, leider bleibt mir nicht viel übrig als Ihnen zuzustimmen. Ich werde in den kommenden Tagen sicher einige klärende Gespräche führen müssen und dann wird man sehen wohin die personelle Reise meiner Administration geht. Eine kritische Bewertung der bisherigen Arbeit spare ich mir an dieser Stelle, diese wird im Rahmen meiner baldigen State of the Union Adress erfolgen.

Madam President,

Sie führen dieses Land wie eine naturwissenschaftliche Doktorin: Auftretende Probleme werden dialektisch erörtert, kritisch analysiert - geschaut auf welcher Seite sich Mehrheiten bilden - und dann eine Lösung gefunden. Grundsätzlich ist dies nicht schlecht. Doch ich habe mir von Ihnen etwas anderes erwartet. Ich hatte mir von Ihnen die Rolle der Staatsführerin erwartet: Ein Ziel definieren, darauf losgehen und das Publikum mitreißen ... Kante zeigen, statt an der Kugel zu feilen. Für die wissenschaftliche Vorgehensweise ist die Ebene unter Ihnen bzw. sogar die Ebene darunter zuständig. Ihre Rolle ist die Führung der Nation. Und dabei haben Sie bisher zumindest meine Erwartungen enttäuscht.

Mr Peterson, aus dem Umfeld, wo sie herkommen, hat man auch viel erwartet und es ist weniger als nichts gekommen. Dass Ihr Clan Jameson/Xanathos/Marani et. al. ständig neue Gesichter ins astorische Geschehen wirft, so wie man früher faule Eier an einen Pranger geworfen hat, ändert rein gar nichts daran, dass die Leute Ihres genannten Clans austauschbar und eben das sind - faule Eier.

Sie als derzeit aktueller Vertreter des Xanathos-Clans sind der Letzte, der einen Präsidenten kritisieren sollte, weil Mitglieder Ihres Clans sowas von grottenschlechte Präsidenten waren, da war Evans eine Leuchte dagegen.

Dass Sie bzw. Ihr Clan allerdings irgendwann einmal lernen, den Ball flach zu halten und den Balken im eigenen Auge zu erkennen, statt Splitter in Augen von anderen zu suchen, diese Hoffnung habe ich längst aufgegeben. Was Sie machen, ist konstant schlechter Stil. Widerlich und eklig.

Mr. Chamberlain, eine ganz einfache Frage: Selbst wenn Sie der Politik von Alexander Xanathos nichts abgewinnen können, wie können Sie es dann wagen, von ihm auf seinen Ehemann zu schließen? Welche Verfehlungen können Sie Mr. Peterson denn konkret vorwerfen?

Sir, Sie haben offenbar nicht im Ansatz verstanden, was ich sagte. Bitte führen Sie sich mein Statement nochmals zu Gemüte und denken darüber nach.

Sie sehen also eine geheime Untergrundverbindung, in die Speaker Peterson eingebunden ist. Ich nehme an, dass der Chairman dann auch die Gemauschel O'Neill/Stanliss/Dunn/Kelvin/Templeton, Narayan/Arroyo/Scriptatore/Cunningham und wahrscheinlich auch Gerard/Grey/Hayward/Saltzman anzuprangern gedenkt. Zumindest zum ersten gehören zwei Ex-Präsidenten, die sich in die Reihe der größten Präsidentengurken locker einreihen können und meiner Ansicht nach sogar eine relativ gute Platzierung in dieser Reihe einnehmen. Ich freue mich schon darauf, wenn sich der Chairman also das nächste Mal zu Wort meldet, wenn Mr. O'Neill einen Beitrag von sich gibt.

Madam Senator, die von Ihnen zusätzlich genannten Clan-Verbindungen sehen Sie vollkommen richtig. Trotzdem werde ich nicht gegen President O'Neill schiessen, weil mein Clan und sein Clan nicht verfeindet sind.

Vielen Dank, dass Sie nochmal die persönliche Natur Ihrer Kritik hervorgehoben haben, Mr. Chairman.

Zitat von »Joshua L. Chamberlain«

Madam Senator, die von Ihnen zusätzlich genannten Clan-Verbindungen sehen Sie vollkommen richtig. Trotzdem werde ich nicht gegen President O'Neill schiessen, weil mein Clan und sein Clan nicht verfeindet sind.

Ein General spricht vom Schießen auf Feinde.
Ich habe genug gehört für einen Untersuchungsausschuss und eine Strafanzeige.

Na, da bin ich ja mal auf die Gründe gespannt.

Zitat von »Claire Gerard«

Zumindest zum ersten gehören zwei Ex-Präsidenten, die sich in die Reihe der größten Präsidentengurken locker einreihen können und meiner Ansicht nach sogar eine relativ gute Platzierung in dieser Reihe einnehmen. Ich freue mich schon darauf, wenn sich der Chairman also das nächste Mal zu Wort meldet, wenn Mr. O'Neill einen Beitrag von sich gibt.

Ich freue mich ebenfalls darauf.

Dass eine Senatorin meint, sich über irgendwelche "Gurken" zu echauffieren, wenngleich sie in ihrem politischen Leben bislang nichts dauerhaftes - nicht einmal einen handfesten Skandal wie unter anderem die beiden "Gurken" - geschaffen hat, finde ich schon arg komisch. Die Vereinigten Staaten werden untergehen und eine "relatiuv gute Platzierung" in dieser Bewegung haben Sie, Mrs. Gerard, sicher. Und ich werde mich dann noch einmal zu Wort melden, um als Letzter das Licht auszumachen.