The United States of Astor

Vielleicht wirds ja da nächste Mal wieder was...

Natürlich müssen wir Konsequenzen ziehen. Aber am Ende bleibt es ein Sport

Ich verstehe nicht, wie hier die Trainer und Inhaber der Vereine einer der erfolgreichsten Ligen der Welt so tun können, als wäre das zwar traurig, aber nicht weiter schlimm. Wir haben in der Sportwelt an Ansehen verloren. Spieler und Trainer gehen lieber in erfolgreiche Länder, als in ein Land, in dem man nicht mal über die Vorrunde hinauskommt. Dieses Abschneiden war das schlechteste WM-Ergebnis in der FBA-Geschichte seit der VMF-WM 2004 mit Dennis Day als Trainer. Dieser hat aber zumindest noch wenigstens bis zum Ende gekämpft und uns im letzten Spiel der Vorrunde noch einen Torsegen belohnt.

Für mich steht fest, dass Alverano mit Konsequenzen rechnen muss. Einen Verein zu coachen ist etwas anderes als eine Nationalmannschaft.

Wenn man sich die Chronik der WMs ansieht, sieht man auch, dass Alverano wohl eher zu den erfolgloseren Nattionaltrainern gehört, auch wenn er seinem Verein wohl derzeit noch Erfolg bringt:

VMF-WM 2009 - Jose Alverano
Vorrunde (mit nur einem Punkt aus 3 Spielen)

VMF-WM 2008 - Jose Alverano
Viertelfinale

VMF-WM 2007 - Henry Foster
Platz 3

VMF-WM 2006 - Henry Foster
Achtelfinale

VMF-WM 2005 - Jaolino Caprese
Achtelfinale

EIFA-WM2005 - Dwain Anderson
Weltmeister (in Vorrunde zusammen mit Andrew Madison)

VMF-WM 2004 - Dennis Day
Vorrunde

Wie man sieht, hat die Nationalmannschaft schon sehr wohl Erfolge feiern können. Zumindest die Vorrunde wurde in den letzten vier Jahren immer überstanden.

Ich denke man sollte jetzt nicht überreagieren und ein Scherbengericht veranstalten.

Natürlich sind das Ausscheiden und die reinen Zahlen enttäuschend, aber man darf nicht vergessen, daß die Teilnehmer eines solchen Turniers sehr eng beieinander liegen. Neben uns hat, es z.B. auch die Demokratische Union und Gastgeber Dreibürgen erwischt.

Außerdem wird die spielerische Leistung hier m.E. zu schlecht eingeschätzt. Gegen Arcor haben wir wirklich nicht überzeugen können, aber gegen Gran Novara in der Schlussphase auf das nötige Siegtor zu drängen und dann einen Konter zu kriegen ist keine Schande. Ich habe die Spiele gesehen und die Mannschaft hat sich deutlich besser verkauft, als es das Ergebnis zeigt. Es hätte nicht mehr Können bedurft, sich in dieser extrem schweren Gruppe durchzusetzen. Es war Tagesform und auch Pech im Spiel.

Nun, das kann ich gerne tun:

Zu den einzelnen Spielen habe ich ja schon während der WM meine Einschätzung abgeben. Es ist natürlich für uns sehr enttäuschend gelaufen, daß es so gelaufen ist und sowohl die Mannschaft als auch ich bedauern das frühe Ausscheiden sehr. Wir hatten uns hier viel vorgenommen und das haben wir nicht erreicht.

Ich glaube aber nicht, daß ich oder die Jungs hier grundsätzlich etwas falsch gemacht haben. Ich habe die Mannschaft nominiert, die aus den besten Spielern Astors besteht und die seit nun seit einigen Jahren eingespielt ist und funktioniert. Das dies gerade nicht heißt, daß hier möglicherweise Verdienste der Vergangenheit vor aktueller Leistung standen zeigt sich daran, daß die Spieler unserer Stammelf im letzten Jahr mit ihren Vereinen, hier insbesondere Astoria, Freeport, Hong Nam und Steinheim, in den letzten 12 Monaten sehr erfolgreich waren. Ich denke das hier keiner die Klasse von Männern wie Perry, Winford, deniz Shepard oder Goldberg bestreiten wird. Gleichzeitig wurden behutsam neue Talente an das Team herangeführt und integriert. Wir haben da eine gute Mischung gefunden. Wir waren außerdem taktisch gut vorbereitet, waren konzentriert und die Spiele haben auch gezeigt, daß es der Mannschaft nicht an Leidenschaft und Einsatzwillen gezeigt.

Ich sehe folgende Gründe, warum es nicht gereicht hat:

1. Das Turnier kam für uns zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Die laufende ASL Saison pausierte zwar, doch noch wenige Tage vor der WM waren Spieler bei ihren Vereinen im In- und Ausland. Das hat die Vorbereitung extrem verkürzt. So konnten gerade die neuen Spieler nicht ausreichend in Testspielen in die Automatismen integriert werden. Zudem sind die Spieler zwei Spieltage vor der ASL Saison möglicherweise nicht mehr ganz frisch gewesen.

2. Ich habe mich vor und während des Turniers viel mit der Frage beschäftigt, ob es - gerade vor dem Hintergrund von 1. - ein Nachteil gewesen ist, daß wir in der Vorrunde nicht spielen mussten, sondern erst später eingreifen konnten. Wir haben alles versucht, diesen Nachteil nicht entstehen zu lassen, aber offenbar war es doch einer. Wir sind auf Mannschaften getroffen, die bereits "im Turnier" waren. Das hat man besonders bei Arcor gemerkt. Ich denke, daß dies auch bei anderen Teams sichtbar wurde, die höher eingeschätzt wurden.

Diese Aspekte hätten noch lange nicht zum Ausscheiden führen MÜSSEN. Wir hätten in ausgeglichenen Spielen, besonders gegen Gran Novara, bei anderen Wendung des Schicksaals auch weiterkommen können. Wenn man aber nach dem kleinen entscheidenden Unterschied fragt, warum wir eben dieses Mal gegen gleichwertige Gegner den Kürzeren gezogen haben, sind es genau solche Kleinigkeiten, die am Ende fehlen, wenn Du eine Mannschaft wie Gran Novara schlagen willst.

Mr. Alverano, Sie reden sich hier um Kopf und Kragen. Dass der zu grüne Rasen oder die parteiischen Schiedrichter oder die bösen Fans der Gegner die gegen uns getrommelt haben nicht Schuld sind, fehlt hier in der Auflistung noch.

Zitat

Ich glaube aber nicht, daß ich oder die Jungs hier grundsätzlich etwas falsch gemacht haben. Ich habe die Mannschaft nominiert, die aus den besten Spielern Astors besteht und die seit nun seit einigen Jahren eingespielt ist und funktioniert. Das dies gerade nicht heißt, daß hier möglicherweise Verdienste der Vergangenheit vor aktueller Leistung standen zeigt sich daran, daß die Spieler unserer Stammelf im letzten Jahr mit ihren Vereinen, hier insbesondere Astoria, Freeport, Hong Nam und Steinheim, in den letzten 12 Monaten sehr erfolgreich waren. Ich denke das hier keiner die Klasse von Männern wie Perry, Winford, deniz Shepard oder Goldberg bestreiten wird. Gleichzeitig wurden behutsam neue Talente an das Team herangeführt und integriert. Wir haben da eine gute Mischung gefunden.

Der erste und der letzte Satz widersprechen sich ja schon. Mal davon abgesehen, keiner bezweifelt, dass die genannten Spieler erstklassig sind und mit zu den besten der Welt gehören. Aber gute Spieler zu haben reicht nicht. Man muss sie zu einer Mannschaft, zu einem Team formen. Und das ist bei den Charakteren der Spieler unheimlich schwer. Winford und Shepard sind Führungsspieler. Beide sind es gewohnt, dass die anderen im Mittelfeld auf sie hören und sie das Sagen haben. Das soll nicht bedeuten, dass sie nicht zusammen spielen können. Aber sie müssen eben darauf eingestimmt werden, bzw. es muss eine für alle Spieler annehmbare Lösung gefunden werden. Gleiches gilt für Eloba und Perry. Beide sind Abwehrchefs, die dort auch im eigenen Verein das Sagen haben. Anders ist es im Sturm. Deniz ist ein begnadeter Stürmer, aber er muss bedient werden. Und ich habe in allen drei Spielen keinen Stürmer in unserem Team gesehen, der das Ruder an sich gerissen hat. Das belegt auch die Torschützenliste. Shepard und Winford sind hier unsere Topscorer. Die Stürmer sind eher abgeschlagen.

Zitat

Wir waren außerdem taktisch gut vorbereitet,

Die folgenden Punkte 1 und 2 widersprechen dieser Theorie.

Zitat

1. Das Turnier kam für uns zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Die laufende ASL Saison pausierte zwar, doch noch wenige Tage vor der WM waren Spieler bei ihren Vereinen im In- und Ausland. Das hat die Vorbereitung extrem verkürzt. So konnten gerade die neuen Spieler nicht ausreichend in Testspielen in die Automatismen integriert werden. Zudem sind die Spieler zwei Spieltage vor der ASL Saison möglicherweise nicht mehr ganz frisch gewesen.

Dass das Turnier an genanntem Termin stattfindet, war schon vorher klar. Die ASL hätte früher pausieren können und die Vorbereitung hätte gereicht.

Zitat

2. Ich habe mich vor und während des Turniers viel mit der Frage beschäftigt, ob es - gerade vor dem Hintergrund von 1. - ein Nachteil gewesen ist, daß wir in der Vorrunde nicht spielen mussten, sondern erst später eingreifen konnten. Wir haben alles versucht, diesen Nachteil nicht entstehen zu lassen, aber offenbar war es doch einer. Wir sind auf Mannschaften getroffen, die bereits "im Turnier" waren. Das hat man besonders bei Arcor gemerkt. Ich denke, daß dies auch bei anderen Teams sichtbar wurde, die höher eingeschätzt wurden.

Zuerst sagen Sie, die Spieler waren nicht mehr ganz frisch, weil sie an den Wochenenden zuvor noch in der Liga gespielt haben, dann sagen Sie, dass wir doch lieber auch die Vorrunde hätten spielen sollen ... was denn nun? Waren sie zu kaputt oder haben sie zu wenig gespielt? Sie müssen sich schon entscheiden.

Zitat

Diese Aspekte hätten noch lange nicht zum Ausscheiden führen MÜSSEN. Wir hätten in ausgeglichenen Spielen, besonders gegen Gran Novara, bei anderen Wendung des Schicksaals auch weiterkommen können. Wenn man aber nach dem kleinen entscheidenden Unterschied fragt, warum wir eben dieses Mal gegen gleichwertige Gegner den Kürzeren gezogen haben, sind es genau solche Kleinigkeiten, die am Ende fehlen, wenn Du eine Mannschaft wie Gran Novara schlagen willst.

Wir haben, wie wir schon festgestellt haben, mitunter die besten Einzelspieler der Welt. Hier gibt es keine Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Mit solchen Spielern muss man gewinnen. Zumindest gegen die Merkellen. Gegen Arcor ist eine Niederlage vertretbar, da sie mit Abstand und überzeugend in die nächste Runde gekommen sind. Gran Novara ist schlagbar. Allerdings muss dazu ein Team auf den Platz stehen, keine Ansammlung von Einzelspielern, die nicht zusammen harmonieren.

Außerdem: Was sind denn Aussagen mit "wenn" und "hätte" von einem Trainer wert? Man geht mit den besten Spielern der Welt zu einem Turnier und rettet sich anschließend in Ausflüchte.

Ich bitte den Leiter der FBA, Mr. Madison, ebenfalls um eine Stellungnahme. Ich denke nicht, dass der FBA dieses Ausscheiden so einfach hinnimmt.

Meine Worte widersprechen sich nicht, da ich nie behauptet habe, daß sie additiv gelten.

Mein Punkt ist folgender: Wir haben gegen gleichwertige Mannschaften den Kürzeren gezogen. Es hätte auch genausogut anders ausgehen können. Es liegt an Kleinigkeiten, warum man an einem Tag gegen Gran Novara gewinnt und vielleicht am anderen verliert. Und dafür habe ich mögliche Erklärungen angeboten.

Was den Kader angeht so ist absoluter Bullshit zu behaupten, die Mannschaft sei keine Einheit. Wie schon betont wurde, ist dies ein Kader, der in seiner Achse schon seit Jahren zusammenspielt.

Auch ich bin enttäuscht, aber jetzt lassen sie uns in Ruhe unsere Arbeit machen.