Ich persönlich finde die Hearings auch eine gute Sache und kann mich der Argumentation der Vorredner in dieser Sache nur anschließen. Ich kann auch grundsätzlich mit aller Art von Fragen leben, aber mir ist gerade dieses Aktivitäts-Gefrage auch aufgefallen.
Ich fange mal ganz generell an: Was soll ich denn auf die Nachfrage antworten? Wird jetzt eine VL Geschichte erwartet, warum Prescott in den nächsten zwei Monaten dauerhaft anwesend sein wird. Aller: "Ich hatte Krankheit XY und bin jetzt wieder da"? Oder soll man sich - abgesehen davon ob das angemessen wäre - simoff gehen und seinen Terminkalender veröffentlichen? Vor allem: Wie soll denn jemand "versichern" oder darlegen, daß es so kommen wird?
Alle Spieler haben ein RL und ich denke alle Spieler werden dies im Zweifel vorziehen. Natürlich ist es schon ratsam, sich vorher zu überlegen, ob man wohl die Zeit für ein Amt hat, aber es kann immer was dazwischen kommen. Als ich das erste Mal mit Madison Präsident wurde, tat ich das in dem Bewußtsein langer Semesterferien mit vielen Klausuren (was bei mir immer viel Online-Zeit heißt
) Und dann musste ich die Präsidentschaft aufgeben, weil ich beschlossen habe, mit ner Freundin nach Asien zu fahren. Sowas wird immer passieren und alles Andere wäre auch Schwachsinn.
JEDER länger aktive MN Spieler kennt Aktivitätsschwankungen und ich denke nach einiger Zeit und dem Haufen Ämter, die man schon so inne hatte, kann jeder eine selbstkritische Liste vorlegen mit Ämtern, die er gut und aktiv ausgefüllt hat und welche bei denen das nicht der Fall war. Und das unabhängig vom politischen Erfolg.
Das führt mich zum nächsten Punkt: Natürlich wird erwartet, daß jeder aus seinem Amt das Beste macht und ja: Ich glaube, daß man mit genug Engagement und Ideen aus jedem Amt was machen kann. Dennoch ist es doch auffällig, daß manche Ämter doch immer wieder unter Inaktivität leiden. Ich denke da an die Gouverneure, diverse Secretaries, aber auch sowas wie Botschafter. Es gibt da immer positive Ausnahmen, die aber nicht die Regel sind. Man kann das so hinnehmen oder man kann sich einmal grundsätzlich über die Struktur und Kompetenzen dieser Ämter machen. Das Argument ob jemand als Gouverneur aktiv war oder nicht, haut mich aber darum nicht mehr vom Hocker.
Die Kombination aus den beiden letzten Absätzen macht es nun besonders schwierig für jeden, der schon länger dabei ist, denn es werden sich immer Ämter und Phasen finden, in denen derjenige nicht sonderlich aktiv oder schöpferisch für die Sim tätig war. Dazu kommen die Erfahrungen mit anderen IDs und in anderen Staaten. Ja, Clausi, Du bist hier gerade der Aktivste und auch Präsident O'Neill war einer der aktiven Präsidenten der letzten Zeit, aber ich erinnere mich eben auch an Phasen, als ein Bob O'Neill als Gouverneur und Senator der ST ein Schattendasein führte. Soll ich deshalb Deine heutige oder morgige Aktivität in Zweifel ziehen?
Demgegenüber gibt es natürlich tatsächlich Personen, die noch nie ein Amt in Astor hatten, die also noch eine weiße Weste besitzen. Denen wird dann aber schnell vorgeworfen, sie hätten keine Erfahrung. Wie man es also dreht, man steht schlecht da: Entweder neu und unerfahren oder alt und angreifbar... Weil ich ein langjähriger Spieler bin habe ich deshalb schon vor einiger Zeit aufgehärt, in Wahlkämpfen auf Aktivität oder Nicht-Aktivität bezüglich meiner Gegner rumzureiten. Es bringt einfach nichts und hat keine Prognosekraft. Ich möchte da als Beispiel Präsident Malroy nennen: Er war als Spieler schon mehreren IDs hier. Im Grunde mit zahlreichen Unterbrechungen seit Anfang an. Er hat in dieser Zeit in einigen Ämtern viel geleistet und in anderen nicht. Natürlich haben die Demokraten nach den Abgängen von Tang und Armstrong die Befürchtung gehabt es könnte sich wiederholen. Und leider hat es das ja auch. Und ich gebe zu, daß ich wohl bei einem vierten Anlauf doch sehr genau hinschauen würde, wie ernst das gemeint ist. Aber das heißt nicht, daß der Spieler nicht in Zukunft auch wieder einmal ein Amt in Astor (über die komplette Zeit) aktiv ausfüllen kann.
Ein letzter Punkt: Wenn es heißt: "Astor hat ein gewisses Niveau, das weiß jeder, der hier mitspielt. Das kann man nicht einfach ausblenden. Und es gibt genug Beispiele dafür, dass sich neue Mitspieler sehr gut mit diesem Niveau arrangieren können", dann klingt natürlich erstmal gut. Je nachdem worauf man es bezieht, halte ich das auch für richtig. Astor ist sicher eine ernste MN, die mittlerweile sogar relativ viel Hintergrundwissen erfordert. Und mir gefällt das auch im Prinzip.
Dennoch muss man - gerade im Bezug auf Aktivität - vorsichtig sein. Wir dürfen nicht vergessen: Die MNs haben ohnehin kaum Spieler. Astor ist eine starke MN, aber dennoch bräuchten wir ca. 4 mal mehr aktive Spieler, um das Land so zum Laufen zu bringen, wie es "idealtypisch" wäre, also z.B. mit Aktivität in den Staaten oder "echten" Wahlen zum Senat. Die zu bekommen wird wohl schwer, daher will ich das gar nicht als Optimum hinstellen, aber ich halte es für daher genau für den falschen Weg, sich besonders elitär zu geben. Denn was wir eigentlich bräuchten wäre (deutlich) mehr Masse.
Ich sag mal ganz unbescheiden: Wenn ich schon durch die "Aktivitätsprüfung" zu fallen drohe, dann bleiben nicht mehr wirklich viele Astorier über, die ein Amt übernehmen könnten. Weder bei Demokraten noch bei den Reps. Natürlich kann ICH sagen, daß ich als Kongressmitglied gerne mehr gemacht hätte und das Amt nicht so ausgefüllt habe, wie andere Ämter in der Vergangenheit, aber objektiv ist es doch so, daß wir es nicht erwarten können, daß wir einen Kongress und eine Regierung voller Hyperaktiver finden werden. Es wird also in Zukunft weiter eine Reihe unauffälliger Congressmen geben, die sich darauf beschränken ihre Stimme abzugeben und höchstens ab und zu etwas sagen. Das mag nicht der Idealzustand sein, aber für den bräuchten wir eben auch besagte mehr Masse.
Ich will daraus gar keine tiefen Schlüsse ziehen, oder sagen, daß man dieses oder jenes nicht fragen sollte im Hearing. Jeder muss selbst wissen was er da fragt und die Verfassung gibt das Recht dazu. Aber diese Dinge sollten zumindestens immer im Hinterkopf sein.
Daher nochmal konkret zu meinem Hearing: Du (Clausi) machst Aktivität zum Politikum. Und von daher stehe ich auch zu meiner simon Antwort, in der ich nicht direkt darauf eingehe (eingehen kann). Du glaubst, ich habe einzelne Ämter zu inaktiv ausgeführt und setzt das mit politischem Versagen gleich. Um Dir eine aus Deiner Sicht zufriedenstellende Antwort zu geben, wie "das in Zukunft nicht passiert" bedeutete, ich würde meine Amtsführung in vergangenen Ämtern selbst kritisieren und Deine These bejahen.
Und das werde ich nicht tun. Einerseits schon aus VL politischen Gründen (welcher Politiker würde sowas schon jemals tun
) aber andererseits eben auch, weil ich es nicht so sehe: Meine Aktivität als Secretary war in der Tat nicht konstant. Ich war am Anfang hyperaktiv, am Ende weniger. Insgesamt habe ich in dem Amt aber deutlich mehr gemacht als viele meiner Vorgänger und auch Nachfolger. Kongress kann man kritisieren, sehe ich auch selbst so, aber ist objektiv (siehe oben) dennoch übertrieben. Wenn ich das aber so im Hearing sage, dann würde es in eine Debatte ausarten, ob ich nun ein guter bzw. aktiver SoS war und das hat mit dem Hearing-Inhalt wohl nichts mehr zu tun.
@edit: Ich habe gedient! Dann schaffe ich wohl das Hearing
Und ich wurde über europäische Außen- und Sicherheitspolitik geprüft. Daraus sind auch einige Ideen und Gedanken in das Hearing eingeflossen