The United States of Astor

Ladies and Gentlemen,

ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind, um der Zeremonie zur Vereidigung des Chief Justice beizuwohnen.

Wie Sie alle sehen, haben Justice Arroyo und ich hier eine Lücke zwischen uns. Wir haben dabei sehr darauf geachtet, dass diese Lücke sich exakt auf der Mittelachse des Raumes befindet. Das ist schwieriger als man meint: Es ist gar nicht so leicht, genau auf den kleinen kaum sichtbaren Füßchen am Boden zu stehen, die wir zum Ende des letzten Monats auf höhere Anweisung noch schnell abkleben mussten.

Gelächter ergreift den Raum.

Aber: Ordnung muss sein! So schaffen wir denn auch heute wieder geordnete Verhältnisse, indem wir die Lücke zwischen uns füllen, das Richterkollegium komplettieren und wieder unsere Plätze zur Rechten und zur Linken des All... des ehrenwerten Vorsitzenden einnehmen.

Erneut ein kleines Gelächter.

Ich brauch ihn Ihnen nicht vorzustellen, er dürfte Ihnen allseits bekannt sein. Begrüßen Sie mit mir den ehemaligen Chief Justice, Ulysses Seth Finnegan jr., den wir in Kürze auf seine ehemalige Position erneut vereidigen werden.

Applaus breitet sich aus, während die Gäste die aufgezeigte Achse in der Mitte des Raumes frei machen.

Mr. Finnegan,

ich gratuliere Ihnen zur erfolgreichen Übernahme des Richteramtes ... Willkommen zurück, Chef.

Ladies and Gentlemen,

... achten Sie doch bitte darauf, die Hauptachse in der Saalmitte freizulassen. Sie kennen das doch vom letzten Jahr - oh, da fällt mir ein ... Gaius und Tamara schauen zum Boden und stellen ihre Füße ganz genau auf die kleinen Fußtappsen. Dazu breitet sich heiteres Gelächter im Raum aus.

Sehr geehrte Gäste, es freut mich, Sie heute alle hier begrüßen zu dürfen. Viele Gesichter habe ich schon vor gut einem Jahr gesehen, viele sind mir aber auch neu. Sie wissen, warum wir alle hier sind - natürlich um der Gerechtigkeit willen.




Nunja, vielleicht sollte man diesen Satz angesichts des Jahres 2012, des Monats Dezember und der Nähe zum 21. Tag dieses Monats nicht allzu laut aussprechen. Nimmt man den Spruch wörtlich, dann hat die Gerechtigkeit nicht mehr viel Zeit.

Gelächter im Raum.

Denn man kann sich vortrefflich darüber streiten, ob die alten Cuelli Recht hatten und wie die Überlieferungen auszulegen sind. Endet der Kalender, endet ein Zeitalter oder endet gar die Welt? Und das tun wir an diesem Gericht mit dem Recht: Wie ist zu verstehen, was aus den ehrwürdigen Hallen des Kongresses nach außen dringt, was niedergeschrieben ist. Und man kann auch hierüber ganz vortrefflich streiten.

Eine Sache jedoch möchte ich gleich vorwegschicken:
Mein Kalender endete schon oft ... und jedesmal wieder im Dezember.

Gelächter unter den Gästen.

Ich habe einen großen Wandkalender. Wenn ich ihn abnehme, denke ich mir: Schau sich einer nur diesen zum Bersten und beinah bis zur Unkenntlichkeit vollgeschriebenen Kalender an. Was für ein Jahr. Und nun - in den Papierkorb damit.

Und nach dem Abhängen des alten Kalenders wird ein neuer aufgehangen, mit 365 leeren Feldern, die es mit Arbeit, Projekten, schönen und lästigen Terminen, Geburtstagen, Ausrufezeichen, Smileys, Telefonnummern und vielem mehr gefüllt werden müssen.

Heute nun vereidigen wir Chief Justice Finnegan erneut. Wir geben ihm einen gerichtlich gelieferten Kalender, den er mit Terminen für Verhandlungen vollschreiben kann.
Denn der Dienst an der Gerechtigkeit erfordert 365 Tage im Jahr vollstes Engagement.

Ladies and Gentlemen, Applaus für Chief Justice Finnegan.