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1

Montag, 9. Oktober 2006, 13:09

Neokonservativismus

Zitat

Original von Jonathan Metternich
Für eine "Besondere Lernleistung" (BLL), die ich als Fünfte Prüfungskomponente in Form einer 20- oder 30-seitigen zum Abitur einreichen muss, schreibe ich gerade über:

- Ideologie der Neokonservativen
-- Ideologische Wurzeln
--- Innenpolitische Wurzeln
--- Außenpolitische Wurzeln
-- Innenpolitische Ideologie heute
-- Außenpolitische Ideologie heute

- Geschichte der Neokonservativen unter...
-- ...Präsident Reagan
-- ...Präsident Bush I
-- ...Präsident Clinton (I ;))
--- Think-Tank-Gründung (PNAC etc.)
-- ...Präsident Bush II
--- Medien (Commentary, Weekly Standard)
--- Einfluss in der Regierung

- Krieg im Irak: Ein neokonservativer Waffengang?
-- Kriegsvorbereitung (politisch)
-- Kriegsbegründung
-- Nach dem Krieg

- Zukunft der Neokonservativen

Hat irgendjemand von Euch dazu gute Links/sonstige Quellen? Auf Bücher lege ich eigentlich nach... sieben oder acht Büchern von, über und gegen Neocons keinen Wert mehr ;)

Edit: Die Quellen können auf Englisch oder Deutsch sein, beides kein Problem. Französisch wäre schlecht, da würde ich sogar Latein bevorzugen ;)

Und bitte keine Wikipedia-Links, da hänge ich sowieso den ganzen Tag rum, um irgendwelche Autoren und ihre politische Überzeugung nachzuschauen... *seufz*


Soll ja hier auch Mitspieler geben, die das eventuell nicht schon in Ratelon gelesen haben.
Jonathan F¸rst von Metternich
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2

Montag, 9. Oktober 2006, 17:03

Ich hatte da mal einen Haufen Zeug drüber.. ich schau mal nach was sich davon verwrten lässt und stell das dann mal hier rein.

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3

Montag, 9. Oktober 2006, 17:15

Nicht alle Rateloner haben hier eine zweite ID lieber Herr Kollege Parteivorsitzender ;)
XV. President of the United States of Astor
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4

Montag, 9. Oktober 2006, 17:35

Fast hätte ich Dich nicht erkannt, aber die E-Mail-Adresse verrät Dich doch ;)

@Evans: Das wäre großartig, inzwischen hängen mit Kristol jr. und Kristol sr., die letzten vierzig Jahre US-Senat, die meisten englischsprachigen großen Zeitungen (im Besonderen der Christian Science Monitor, weil dessen Archiv bis 1980 gratis ist und somit der Zugriff auf die Reagan-Zeit kostenlos), die deutsche und die englische Wikipedia sowie www.beolingus.de zum Hals raus.
Jonathan F¸rst von Metternich
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5

Montag, 9. Oktober 2006, 17:38

Mach dir keinen übermäßigen Stress, eine solche Arbeit muss nicht wissenschaftlich sein. Auf 20 Seiten bringt man sowieso nur das wirklich Wesentliche unter, dazu braucht man keine 100 Quellen.
The Reverend Robert E. Crue

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6

Montag, 9. Oktober 2006, 17:47

Zitat

Original von Jonathan Metternich
Fast hätte ich Dich nicht erkannt, aber die E-Mail-Adresse verrät Dich doch ;)


Dafür ist sie ja da ;)
XV. President of the United States of Astor
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7

Montag, 9. Oktober 2006, 18:00

Zitat

Original von Robert E. Crue
Mach dir keinen übermäßigen Stress, eine solche Arbeit muss nicht wissenschaftlich sein. Auf 20 Seiten bringt man sowieso nur das wirklich Wesentliche unter, dazu braucht man keine 100 Quellen.

Das Thema interessiert mich ja auch, sonst hätte ich auch ein Fach zwei Semester lang belegen können und irgendein Thema vorstellen.

Langsam holt mich allerdings meine selbstgesteckte Deadline (Sonntag) ein und eigentlich müsste ich noch ein paar andere Sachen für die Schule in der kommenden Woche fertig bekommen. Die erste Ferienwoche habe ich voll vergammelt (und bereue das inzwischen - wie immer halt :rolleyes).
Jonathan F¸rst von Metternich
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Harriet P. Armstrong

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8

Montag, 9. Oktober 2006, 18:15

Zitat

Original von Jonathan Metternich
Langsam holt mich allerdings meine selbstgesteckte Deadline (Sonntag) ein und eigentlich müsste ich noch ein paar andere Sachen für die Schule in der kommenden Woche fertig bekommen. Die erste Ferienwoche habe ich voll vergammelt (und bereue das inzwischen - wie immer halt :rolleyes).


Meine Erfahrung: Arbeiten, die erst in letzter Minute fertig werden, sind vom Niveau her nicht schlechter (oder paradoxerweise z.T. sogar besser) als solche, die mit großem Aufwand frühzeitig abgeschlossen wurden. ;)

Lässt einen schon ein wenig am System zweifeln, wenn ich bedenke, dass ich meine Facharbeit in der Oberstufe mehr oder weniger in den letzten drei Tagen vor Abgabetermin "hingerotzt" und dafür ne 1,3 kassiert habe, während andere wirklich ein Jahr lang intensiv geschuftet haben und sich dennoch mit ner 3-4 zufriedengeben mussten...
Yours truly,
Harriet P. Armstrong
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9

Montag, 9. Oktober 2006, 18:29

Zitat

Original von Harriet P. Armstrong
Meine Erfahrung: Arbeiten, die erst in letzter Minute fertig werden, sind vom Niveau her nicht schlechter (oder paradoxerweise z.T. sogar besser) als solche, die mit großem Aufwand frühzeitig abgeschlossen wurden. ;)


Das stimmt in der Tat. Hab an der Uni mal für eine Hausarbeit, die ich unter extremem Zeitdruck in zwei Wochen runtergerissen hab (in der Nacht vor meiner Heimreise ging's bis etwa zwei Uhr), 16 Punkte abgestaubt (was sie in meinen Augen nicht wert war, aber dem Korrektor hat's anscheinend gefallen).

"Besondere Lernleistung"? Was ist das denn genau, und in welchem Bundesland? Ist das so 'ne Art Facharbeit?

Inhaltlich zu Metternichs Frage: Ich denke, wenn du keine Bücher willst, wären aktuelle Nachrichten vielleicht eine interessante Alternative. Geh in eine Bib, blätter dir die Auslandsteile einer guten Tageszeitung oder politischen Zeitschrift während der letzten paar Monate durch, und du findest sicher haufenweise Zeuch über die Neocons. Websites sind zwar inzwischen zitierfähig (allerdings mit eigenen Regeln, wie sie ins Literaturverzeichnis reinmüssen!), aber ich glaube, Gedrucktes kommt immer noch besser an.

Und noch ein kleiner Hijack zu "Clinton I": Ich glaube kaum, dass Hillary jemals Präsident wird. Nicht, dass das so schlecht wäre, ich glaube nur, dass sie es nicht wird. Die Demokraten haben zwar noch keinen echten Favoriten für 2008, aber Hillary würde sich unglaubwürdig machen, wenn sie erst mit viel Tamtam in New York Senatorin wird und dann nach nur zwei Jahren den Rückzieher macht.

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10

Montag, 9. Oktober 2006, 20:26

Zitat

"Besondere Lernleistung"? Was ist das denn genau, und in welchem Bundesland? Ist das so 'ne Art Facharbeit?


In RLP gibts das zum Beipspiel. Das ist ähnlich wie eine Facharbeit, wird aber anders benotet.

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11

Montag, 9. Oktober 2006, 22:09

Zitat

Original von Harriet P. Armstrong
Meine Erfahrung: Arbeiten, die erst in letzter Minute fertig werden, sind vom Niveau her nicht schlechter (oder paradoxerweise z.T. sogar besser) als solche, die mit großem Aufwand frühzeitig abgeschlossen wurden. ;)

Hmmm... mag sein, aber ich schreibe bis Anfang Dezember jede Woche zwei Klausuren und habe dann bis Weihnachten ran Arbeit mit der Schülervertretung. Am 15. Dezember ist Abgabeschluss für die BLL. Da mach ich das lieber, auch wenn es für mich untypisch ist, im Voraus.

Außerdem wäre es gegenüber meinem betreuenden Lehrer ganz fair, wenn er die Arbeit nochmal sehen dürfte, bevor er bestätigt, dass ich sie angefertigt habe ;)



Zitat

Original von Merkin D. Muffley
"Besondere Lernleistung"? Was ist das denn genau, und in welchem Bundesland? Ist das so 'ne Art Facharbeit?

Eine Neuerung, die im Land Berlin erstmals praktiziert wird. Zu den vier Prüfungsfächer im Abitur kommt dieses Jahr die so genannte "Fünfte Prüfungskomponente" dazu. Diese kann bestehen aus:
* 2 Kurshalbjahre über die Pflichtkurse hinaus + mündliche Präsentation;
* "Facharbeit" (wenn man es so nennen will) + Colloqium.

Zitat

[Websites zitierfähig,]allerdings mit eigenen Regeln, wie sie ins Literaturverzeichnis reinmüssen!

Gibt es dazu eine Übersicht? Die Zeitungsartikel, aus denen ich zitiert habe, habe ich im Standardformat angegeben, aber den Link zum Artikel mit "(Stand: XX. blubb Anno)" rangehängt.

Zitat

Und noch ein kleiner Hijack zu "Clinton I": Ich glaube kaum, dass Hillary jemals Präsident wird. Nicht, dass das so schlecht wäre, ich glaube nur, dass sie es nicht wird. Die Demokraten haben zwar noch keinen echten Favoriten für 2008, aber Hillary würde sich unglaubwürdig machen, wenn sie erst mit viel Tamtam in New York Senatorin wird und dann nach nur zwei Jahren den Rückzieher macht.

Nach sechs Jahren, sie ist seit 2000 zur Senatorin gewählt worden. Wobei sie jetzt natürlich schon arge Glaubwürdigkeitsprobleme haben soll, denn wenn man sie jetzt zur Senatorin wählt, weiß man im Voraus, dass sie das Amt faktisch nicht ausüben wird wegen ihrer Kampagne.
Ich denke allerdings schon, dass sie gute Chancen hat. Nicht, weil sie bei den Demokraten sonderlich beliebt wäre (dazu hat sie wohl als Senatorin zu viele Kompromisse gemacht), sondern weil sie am meisten Geld hat. Wäre nicht das erste Mal, dass ein Kandidat in den Vorwahlen aufgeben muss, obwohl er z.B. in Iowa und New Hampshire gute Ergebnisse bekommen hat, weil ihm das Geld ausgeht.
Jonathan F¸rst von Metternich
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12

Dienstag, 10. Oktober 2006, 17:59

Zitat

Original von Jonathan Metternich
Eine Neuerung, die im Land Berlin erstmals praktiziert wird. Zu den vier Prüfungsfächer im Abitur kommt dieses Jahr die so genannte "Fünfte Prüfungskomponente" dazu. Diese kann bestehen aus:
* 2 Kurshalbjahre über die Pflichtkurse hinaus + mündliche Präsentation;
* "Facharbeit" (wenn man es so nennen will) + Colloqium.


"Mündliche Präsentationen" als Leistungskontrolle an Schulen sind so eine Sache für sie. Ich habe eine tiefsitzende Antipathie gegen Referate, und zwar sowohl in dem Sinne, dass ich sie nicht gerne halte, als auch in dem Sinne, dass ich sie für komplett ungeeignet halte, Prüfungen zu ersetzen. Mir kommen sie immer wieder als ein Überbleibsel irgendwelcher in den Achtzigern und Neunzigern populären "neuen Unterrichtsmethoden" vor, die aber auch nicht mehr taugen als die alten Techniken. Und man kann sagen, was man will - von der Notengerechtigkeit her sind schriftliche Klausuren schwer zu überbieten. Von daher :supi dass du die Facharbeit-plus-Colloquium-Technik gewählt hast.

Zitat


Gibt es dazu eine Übersicht? Die Zeitungsartikel, aus denen ich zitiert habe, habe ich im Standardformat angegeben, aber den Link zum Artikel mit "(Stand: XX. blubb Anno)" rangehängt.


Internet-Quellen werden in den deutschsprachigen Ländern üblicherweise mit dem Namen des Verfassers, dem Titel, der URL und - ganz wichtig! - dem Datum des letzten Besuchs auf der Seite, bei dem der Inhalt noch so draufstand, zitiert. Übersicht (betrifft die bei Juristen üblichen Formalia von wissenschaftlichen Arbeiten, aber ich denke, zumindest die Aussagen über das Literaturverzeichnis gelten im deutschsprachigen Raum generell so).

Zitat


Nach sechs Jahren, sie ist seit 2000 zur Senatorin gewählt worden. Wobei sie jetzt natürlich schon arge Glaubwürdigkeitsprobleme haben soll, denn wenn man sie jetzt zur Senatorin wählt, weiß man im Voraus, dass sie das Amt faktisch nicht ausüben wird wegen ihrer Kampagne.


Genau das meinte ich - sie tritt diesen November wieder an. Und als Nicht-New-Yorkerin musste sie sich mühsam die Glaubwürdigkeit aufbauen, die sie brauchte, um überhaupt gewählt zu werden - soviel ich weiß, wäre sie auch beinahe gegen Giuliani angetreten.

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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Merkin D. Muffley« (10. Oktober 2006, 18:01)


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13

Dienstag, 10. Oktober 2006, 18:02

Ich muss leider zurückstecken, das meiste Material das ich habe sind Bücher und gedrucktes, sowie kopiertes. Tut mir leid :(

Harriet P. Armstrong

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14

Mittwoch, 11. Oktober 2006, 02:34

Zitat

Original von Merkin D. Muffley
Genau das meinte ich - sie tritt diesen November wieder an. Und als Nicht-New-Yorkerin musste sie sich mühsam die Glaubwürdigkeit aufbauen, die sie brauchte, um überhaupt gewählt zu werden - soviel ich weiß, wäre sie auch beinahe gegen Giuliani angetreten.


Da ich die Dame im Avatar führe, auch mal mein Senf dazu. ;)

In der Tat, sie hatte es bei ihrer ersten Wahl als Auswärtige nicht leicht, aber mittlerweile sitzt sie in New York relativ fest im Sattel - wenn der Eindruck nicht täuscht, den ich aus den Medien gewonnen habe. Im Wahlkampf 2000 hatte sie ja eine Garantie abgegeben, die volle sechsjährige Amtszeit als Senatorin zu absolvieren, und diese auch eingehalten - was sie diesmal wohlweislich unterlassen hat. Ich wüsste auch nicht, weshalb sie potentielle Ambitionen auf das Präsidentenamt besonders unglaubwürdig machen sollten, gewisse Chancen auf das höchste Staatsamt werden schließlich einer ganzen Reihe von Senatoren und Gouverneuren zugeschrieben.
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Harriet P. Armstrong
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Donnerstag, 12. Oktober 2006, 21:25

@Evans: Da Du Dich mit dem Thema scheinbar schon beschäftigt hast: Wäre es okay, wenn ich Dir die Arbeit mal zum Durchlesen zusende, wenn sie fertig ist (und sofern sie jemans fertig wird...)? Vielleicht findest Du ja ein paar krasse Fehler

Zitat

Original von Harriet P. Armstrong
In der Tat, sie hatte es bei ihrer ersten Wahl als Auswärtige nicht leicht, aber mittlerweile sitzt sie in New York relativ fest im Sattel - wenn der Eindruck nicht täuscht, den ich aus den Medien gewonnen habe. Im Wahlkampf 2000 hatte sie ja eine Garantie abgegeben, die volle sechsjährige Amtszeit als Senatorin zu absolvieren, und diese auch eingehalten - was sie diesmal wohlweislich unterlassen hat. Ich wüsste auch nicht, weshalb sie potentielle Ambitionen auf das Präsidentenamt besonders unglaubwürdig machen sollten, gewisse Chancen auf das höchste Staatsamt werden schließlich einer ganzen Reihe von Senatoren und Gouverneuren zugeschrieben.

Na ja, Hillary (woher kommt eigentlich diese Neigung, von ihr oftmals nur als "Hillary" zu sprechen? Oder mache nur ich das?) scheint schon besonders gute Chancen zu haben. CBS News, die für mich noch immer mit die besten "Nachrichten" (im klassischen, deutschen Sinne) liefern, haben folgende Kandidaten auf der Liste:

Evan Bayh. Relativ jung, relativ unbekannt, relativ links (scheint mir jedenfalls). Könnte also bei den Demokraten zwar beliebt sein, aber als "nicht präsidiabel" gelten.
Joe Biden. Seit 1972 im Senat, gilt also eventuell zu sehr als Teil des politischen Systems und all der negativen Assoziationen, die sich damit verbinden. Bekannt, respektiert, aber vielleicht auch nicht gerade präsidiabel (hat u.U. seine Kritik an der Regierung und dem Irakkrieg zu früh geäußert). Zu allem Überfluss Katholik.
Christopher Dodd. Ehemaliger DNC Chairman, verwickelt in einen Wahlkampffinanzierungsskandal (ähnliche Probleme hatte sein Dad auch schon mal - liegt vielleicht in der Familie). Katholik, kann aber fließend Spanisch.
John Edwards. Nett, sympathisch, jung, dynamisch. Hat sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet. Sieht gut aus, einziges Problem wäre vielleicht seine Verbundenheit mit John Kerry.
Russ Feingold. Wohl zu moderat, innen- wie außenpolitisch. Und seien wir ehrlich: Ist ein Jude als US-Präsident vorstellbar? (Für mich schon, aber vielleicht nicht unbedingt für den Mittleren Westen.)
John Kerry. "Never change a winning team" - aber wie sieht es aus mit einem verlierenden Spitzenkandidaten? Kllar, es kommt gelegentlich vor, dass Verlierer nochmal randürfen und gewählt werden (Christian Wulff, Jürgen Rüttger ;)). Aber die Kritikpunkte bleiben: katholisch; reiche, mehrsprachige Frau; arrogant; verfilzt; Flip-Flop.
Bill Richardson. Katholisch, wenn auch aus New Mexico. Eng verflochten mit Clinton. Und irgendwie... na ja, weder die ƒmter noch die Erfolge sind hängen geblieben, oder? Ich kenne ihn nur aus Clintons Autobiographie und selbst da spielt er nach meiner Erinnerung eine extrem untergeordnete Rolle; selbst Clintons Kater hat wohl mehr Erwähnung gefunden.
Tom Vilsack. Noch nie was von gehört, scheint aber ziemlich ausgewogen zu sein, präsidiabel (wenn auch katholisch), hat in seiner Biographie ein paar nette Geschichten für die Convention... wieso nicht? Es wird kaum schaden, dass er nebenbei aus Iowa ist, einem wichtigen Primary State
Mark Warner. Hat schon zurückgezogen.

Hillary erscheint mir von denen am wahrscheinlichsten, aber ich bin grad zu faul, dazu noch eine ausführliche Begründung zu geben; das folgt bei Gelegenheit. ;)
Jonathan F¸rst von Metternich
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George W. Hayes

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Donnerstag, 12. Oktober 2006, 21:51

Angesichts der problematischen Dichte bei den Demokraten, ist Hillary in der Tat wahrscheinlich als demokratische Kandidatin. Das geht auch aus dieser Seite hervor:

http://pollingreport.com/WH08dem.htm

Wobei es häufig genung Überraschungen gegeben hat. Kerry habe ich 04 auch nicht als Top-Kandidaten auf meiner Liste gehabt.

Ich gehe allerdings davon aus, dass Clinton verliert, wenn die Republikaner einen halbwegs brauchbaren Mann (!) aus dem ƒrmel schütteln. (Typ McCain oder Guiliani). Und beknackt genung Rice, Cheney oder J.Bush aufzustellen, werden sie ja (hoffentlich) nicht sein.

http://pollingreport.com/2008.htm#misc

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17

Donnerstag, 12. Oktober 2006, 21:53

Zitat

Original von Jonathan Metternich
Na ja, Hillary (woher kommt eigentlich diese Neigung, von ihr oftmals nur als "Hillary" zu sprechen? Oder mache nur ich das?)


Ich würde sagen, das liegt ganz einfach daran, dass man sie von Bill unterscheiden muss. Clinton allein wäre zu unspezifisch. Aus diesem Grund ist in den USA oft von "GWB" oder "George W." die Rede, wenn der Präsident gemeint ist und Verwechslungsgefahr mit seinem Vater oder seinem Bruder besteht. Eine herablassende oder gar frauenfeindliche Tendenz würde ich in der Verwendung ihres Vornamens nicht sehen - das ist bei anderen Spitzenpolitikerinnen auch nicht allzu gängig (das "Angie" hat sich Merkel mit ihrem eigenen Wahlkampf eingebrockt).

Zitat

John Kerry. "Never change a winning team" - aber wie sieht es aus mit einem verlierenden Spitzenkandidaten? Kllar, es kommt gelegentlich vor, dass Verlierer nochmal randürfen und gewählt werden (Christian Wulff, Jürgen Rüttger ;)).


Es kam auch in den USA durchaus schon vor, dass Wahlverlierer nochmal angetreten sind und es dann gepackt haben - Richard Nixon ist ein bekanntes Beispiel (hatte 1960 gegen Kennedy verloren und dann 1968 gegen einen heute weithin vergessenen Demokraten namens Humphrey gewonnen).

Zitat

Aber die Kritikpunkte bleiben: katholisch; reiche, mehrsprachige Frau; arrogant; verfilzt; Flip-Flop.


Traurig, dass eine "reiche, mehrsprachige Frau" negativ zu Buche schlagen soll. Ich denke aber, dass Amerikaner zumindest das nicht allzu schwer gewichten - da unter Amerikanern Neid über anderer Leute Reichtum nicht so verbreitet ist wie hierzulande, wird man die Ketchup-Millionen seiner Frau eher gleichgültig hinnehmen. Und dass sie Ausländerin und Kosmopolitin ist (geboren in Mosambik, portugiesische Eltern, studiert in Johannesburg und Genf) wird vielleicht dem einen oder anderen Redneck sauer aufstoßen, ist aber doch eigentlich etwas, woraus man stolz sein kann. Alles in allem also eine gute Partie, die Kerry da an Land gezogen hat ;) (wobei er aber auch von seiner eigenen familiären Seite her nicht arm ist, und laut Wikipedia leben die beiden in einem Güterstand, der wohl der deutschen Gütertrennung ähnelt.
Dass er Katholik ist, ist im WASP-Amerika vielleicht nicht ganz ideal, aber selbst den meisten konservativen Wählern dann doch zweitrangig, solange er nur Christ ist. Auch Kennedy war Katholik (und ebenso recht wohlhabend).

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Harriet P. Armstrong

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18

Donnerstag, 12. Oktober 2006, 22:00

Zitat

Original von Jonathan Metternich
[...] woher kommt eigentlich diese Neigung, von ihr oftmals nur als "Hillary" zu sprechen? Oder mache nur ich das?


Nein, das ist gängig. ;) Wahrscheinlich, weil bei "Clinton" die Verwechslungsgefahr mit ihrem Mann gegeben wäre, "Hillary Clinton" ist beim Tippen zu lang - also weicht man auf den charakteristischen Vornamen aus. ƒhnliches gilt z.B. auch für "Ahnuld" Schwarzenegger. ;)

Generell zu deinen Einschätzungen diverser demokratischen Kandidaten: Für meine Begriffe bewertest du den Konfessionsfaktor deutlich zu hoch (bzw. alle nicht-protestantischen Denominationen zu stark als Negativ-Faktoren). In den 60ern mag der Katholizismus noch mit einem gewissen Malus verbunden gewesen sein, heute ist er das nicht mehr. Die religiöse Zusammensetzung der US-Bevölkerung ist seitdem vielfältiger geworden, die etablierten protestantischen Kirchen haben an Einfluss verloren, die Katholiken (durch die Einwanderer aus Mittelamerika) und charismatische (und radikale) protestantische Splittergruppen haben an Bedeutung gewonnen. Entscheidend ist heute vielmehr, ob ein Kandidat generell gläubig ist und den christlichen (oder wenigstens alttestamentarischen) Gott verehrt - in Form welcher Denomination er das tut, ist eher nachrangig. Selbst Juden würde ich in Bezug auf Wahlchancen nicht mehr generell mit einem Makel behaftet sehen - ernste Probleme hätten nur Moslems und Atheisten.

Ebenfalls zu hoch bewertest du den vermeintlichen Nachteil eines "moderaten" politischen Image. Sollten die Republikaner im November die Zwischenwahlen verlieren - wovon wohl auszugehen ist - werden die Chancen der extremen Falken und extremen Moralisten, die sich in Bushs Umfeld finden, wohl weiter sinken, den nächsten republikanischen Präsidentschaftskandidaten aus ihren Reihen zu rekrutieren. Auch bei den Republikanern werden also wohl wieder deutlich moderatere Leute zum Zuge kommen. Man sehe sich nur die aktuellen Frontrunner für die republikanische Kandidatur - von Bushs "Kriegsprinzessin" Condy Rice (selbst die ist immerhin weiblich und schwarz) mal abgesehen - in den Umfragen an: Da hätten wir zum einen John McCain, der sich mit scharfer Kritik an der Haltung der gegenwärtigen Administration zur Folter und mit Andeutungen, die gigantischen Steuersenkungen für die Superreichen wenigstens zum Teil wieder zurücknehmen zu wollen, den Zorn der Parteirechten zugezogen hat. Desweiteren wäre da Rudy Giuliani, Katholik, zweifach geschieden, Abtreibungsbefürworter.

Die Fronten bei Wahl 2008 werden also wohl deutlich verschwommener verlaufen, als bei den stark ideologisch dominierten Konfrontationen 2000 und 2004.
Yours truly,
Harriet P. Armstrong
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George W. Hayes

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Donnerstag, 12. Oktober 2006, 22:02

Zitat

Original von Merkin D. Muffley

Zitat

Aber die Kritikpunkte bleiben: katholisch; reiche, mehrsprachige Frau; arrogant; verfilzt; Flip-Flop.


Traurig, dass eine "reiche, mehrsprachige Frau" negativ zu Buche schlagen soll. Ich denke aber, dass Amerikaner zumindest das nicht allzu schwer gewichten - da unter Amerikanern Neid über anderer Leute Reichtum nicht so verbreitet ist wie hierzulande, wird man die Ketchup-Millionen seiner Frau eher gleichgültig hinnehmen. Und dass sie Ausländerin und Kosmopolitin ist (geboren in Mosambik, portugiesische Eltern, studiert in Johannesburg und Genf) wird vielleicht dem einen oder anderen Redneck sauer aufstoßen, ist aber doch eigentlich etwas, woraus man stolz sein kann. Alles in allem also eine gute Partie, die Kerry da an Land gezogen hat ;) (wobei er aber auch von seiner eigenen familiären Seite her nicht arm ist, und laut Wikipedia leben die beiden in einem Güterstand, der wohl der deutschen Gütertrennung ähnelt.
Dass er Katholik ist, ist im WASP-Amerika vielleicht nicht ganz ideal, aber selbst den meisten konservativen Wählern dann doch zweitrangig, solange er nur Christ ist. Auch Kennedy war Katholik (und ebenso recht wohlhabend).


In Kennedy hatte sich Amerika aber "verliebt", auch wenn der Wahlausgang gegen Nixon eng wurde. Aber das hat der andere "JFK" nie geschafft. Aber es ist ja auch kein Zufall, dass Kennedy der bislang einzige Katholik gewesen ist, der es ins höchste Amt geschafft hat.
Im Übrigen ist es tatsächlich in Wahlanalysen vorgekommen, dass seine Frau tatsächlich als "negativer" Faktor gewertet wurde. Eben aufgrund der genannten Punkte. Das ist dem Durchschnitts-Amerikaner eine Laura Bush deutlich lieber. Was nichts dran ändert, dass Kerry es schlechter hätte erwischen können mit seiner Frau ;).

George W. Hayes

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Donnerstag, 12. Oktober 2006, 22:06

Zitat

Original von Harriet P. Armstrong
Ebenfalls zu hoch bewertest du den vermeintlichen Nachteil eines "moderaten" politischen Image.


Da dürfest Du richtig liegen. Wenn die Republikaner eine Chance haben wollen auch 2008 den Präsidenten zu stellen, dürfte das nur mit einem moderaten Kandidaten zu bewerkstelligen sein. Ein Falke dürfte wohl politischer Selbstmord sein. Wobei man schauen muss, wie sich die Moderaten in den Primaries schlagen.

Zitat


Die Fronten bei Wahl 2008 werden also wohl deutlich verschwommener verlaufen, als bei den stark ideologisch dominierten Konfrontationen 2000 und 2004.


Ebenfalls Zustimmung. Unabhängig davon, dass es kaum schärfere Grenzen geben kann, als bei der letzten Präsidentschaftswahl, halte ich es für absolut wahrscheinlich, dass es hier eine viel größere Grauzone geben wird.