Ladies and Gentlemen,
vielen Dank, dass Sie es hierher geschafft haben.
Wie viele von Ihnen mit Sicherheit wissen, wird vor dem Kongress gerade über die neuen Flugzeugträger diskutiert, welche jene der Astor-Klasse ersetzen werden.
Diese Superträger laufen unter der Bezeichnung John R. Waller-Klasse, mit dem Typschiff John R. Waller (CVN-3) und dem noch nicht benannten Schwesterschiff (CVN-4).
Man entschied sich für John R. Waller als Pate, weil unter diesem der Cuello-Raid, also der letzte bewaffnete Konflikt mit astorischer Beteiligung stattfand. Die Welt soll wissen, dass wir bereit sind, unseren Bündnisverpflichtungen nachzukommen.
Die Träger werden baugleich mit dem Schiffsrumpf der Astor-Klasse sein, sodass sie 332,8 Meter lang und 40,8 Meter breit sein werden, während das Flugdeck eine Breite von 78 Metern haben wird.
Die Träger der Astor-Klasse waren ein integraler Bestandteil der US Navy mit dem Zweck, überall auf der Welt Luftunterstützung zu gewährleisten. Mit einer Verdrängung von grob 100.000 Tonnen wenn sie voll beladen sind, ist ein Träger dieser Klasse in der Lage schneller als 30 Knoten Fahrt zu machen, selbstversorgend für bis zu 90 Tagen und in der Lage Kampfflieger starten zu lassen, die Ziele hunderte von Kilometern entfernt angreifen können. Die Träger der Astor-Klasse können theoretisch über 160 Tage auf See bleiben, ohne einen Hafen anlaufen oder nach bunkern zu müssen.
Während der Lebensdauer der Astor-Klasse wurden viele neue Technologien mit Erfolg in beide Träger integriert, jedoch ist die Möglichkeit die Schiffe weiter zu verbessern durch die technologischen Fortschritte des letzten Jahrzehnts für die Navy enorm eingeschränkt worden. Das größte Problem der Astor-Klasse ist es, genug Elektrizität zu erzeugen, sowie die Verlagerung des Schwerpunktes durch die Upgrades.
Allerdings konnte die Navy durch die Astor-Klasse enorme Kenntnisse über Flugzeugträger sammeln und diese, zusammen mit den Anforderungen des technischen Fortschrittes gipfeln in den Trägern der John R. Waller Klasse. Diese unterscheiden sich schon alleine durch das Aussehen von ihren Vorgängern, da die Insel Richtung Heck versetzt wurde, wodurch das Flugdeck größer wird.
Dieses wurde insofern optimiert, sodass das Flugdeck der Waller-Klasse sich vom Layout der Astor unterscheidet, was das Handling von Flugzeugen, deren Lagerung und den Ablaufr auf dem Flugdeck enorm verbessert.
Die Träger der Waller-Klasse führen erstmals das Electromagnetic Aircraft Launch System, kurz EMALS sowie ein verbessertes System für die Fangseile. Während die Vorgänger der Astor-Klasse von Katapult vier kein voll beladenes Flugzeug starten lassen konnten, hat die Waller keine katapultspezifischen Einschränkungen, verfügt aber auch über vier Katapulte, während die Anzahl der Flugzeugaufzüge von vier auf drei reduziert wurde. Die Designänderungen des Flugdecks sind instrumental um die Anzahl an Starts zu maximieren.
Die Verlegung der Insel stellt einen weiteren zentralen Punkt dar. Diese befindet sich wie bei älteren Träger näher am Heck und wurde dank technischen Neuerungen verkleinert, was genug Platz an Deck ermöglicht, um eine zentrale Aufmunitionierungs- und Betankungsstation zu ermöglichen. Dies reduziert die Anzahl an Bewegungen eines gelandeten Flugzeugs, bevor es wieder starten, was wiederrum weniger Deckpersonal bedeutet. Dadurch wurde auch der Ablauf der Waffenbewegung vom Lager zum Flugdeck verbessert, was sich ebenfalls in einer erhöhten Rate von Starts niederschlägt, gleichzeitig aber auch Personal einspart. Dies wird durch zentrale Waffenaufzüge gewährleistet, die ebenso wie das EMALS auf Linearmotoren basieren, dadurch kreuzen Waffentransporte nicht mehr die Korridore der Flugzeuge an Deck, was die Zeit der Wiederbewaffnung und erneuten Betankung eines Jets von Stunden auf Minuten reduziert.
Das Antriebssystem und „Kraftwerk“ der Astor-Klasse wurde in den 1960ern designed und waren für die damaligen Verhältnisse mehr als ausreichen, da man nicht die selbe Quantität an elektrischer Energie benötigte wie heute. Durch die Upgrades ist die Astor-Klasse jedoch am Ende des machbaren angekommen und erfüllt nicht mehr die Anforderungen für weitere moderne Technologien, sodass ein neues System benötigt wird.
Die neuen Reaktoren vom Typ A1B sind kleineres, effizienteres Design, welche das Dreifache der elektrischen Leistung der A4W-Reaktoren der Astor-Klasse liefern. Diese Modernisierung bedeutet eine höhere Energiedichte, eine verringerte Anforderung an Pumpkraft, eine einfachere Konstruktion und durch die Verwendung moderner elektronischer Kontrollen und Displays konnte die Anzahl des benötigten Personals um zwei Drittel reduziert werden, ebenso die Wartung. Die höhere Energieerzeugung ist ein wichtiger Bestandteil um technische Neuentwicklungen effektiv in die Träger der Waller-Klasse integrieren zu können.
Das DoD geht davon aus, dass die Waller-Klasse ein wichtiger Bestandteil der Flotte in den nächsten neunzig Jahren sein wird. Um dies zu erreichen, wir reden hier von einer Dienstzeit von annähernd einem Jahrundert, muss ein erhebliches Maß an Vorrausicht und Flexibilität gewährleistet sein. Neue Technologie in die Astor-Klasse zu integrieren ist ohne negative Auswirkungen immer schwieriger zu gewährleisten. Um die Dominanz der John R. Waller-Klasse während des nächsten Jahrhunderts des Seekrieges sicherzustellen, benötigen wir die Grundlage neue Technologien nahtlos zu integrieren.
Für über fünfzig Jahre waren dampfbetriebene Katapulte auf den Trägern der Astor-Klasse im Einsatz und während dieser Zeit war mindestens ein Katapult in der Lage, ein Flugzeug zu starten. Dieses System hat jedoch mehrere Nachteile: Der Größte ist das Fehlen einer Feedback-Kontrolle, durch welches die Flugzellen beschädigt werden kann und somit die Lebensdauer herabgesetzt wird. Kurzum, dass Dampfkatapult ist ein ineffizientes System, von seiner Größe her massiv und schwierig zu kontrollieren.
Diese Kontrollprobleme resultieren in minimalen und maximalen Gewichtsgrenzen. Das Minimallimit liegt über dem Gewicht eines UAVs, ein Manko, was in der nächsten Generation Flugzeugträgern nicht fortbestehen darf. Das EMALS bietet eine Lösung zu diesen Problemen, da es effizienter, kleiner, leichter, stärker und einfacher zu kontrollieren ist als ein Dampfkatapult. Der Einsatz dieses Systems wird die Belastung der Flugzelle reduzieren, was in weniger Wartungszeit und längerer Lebensdauer der Flugzelle resultiert. Die bereits genannten Defizite der Energieerzeugung macht es jedoch unmöglich die Astor-Klasse mit EMALS aufzurüsten.
Starts führen uns schli0elich zur Landung und den damit verbundenen Fangseilen eines Trägers.
Der ganze Komplex wird als Advanced Arresting Gear kurz AAG bezeichnet und nutzt wie das EMALS elektromagnetische Technik, gegenüber dem Gegenwärtigen System, was mittels Hydraulik Flugzeuge verlangsamt und schließlich stoppt. Unbestritten ist dieses System effektiv, was über fünfzig Jahre an Bord der Astor-Klasse demonstriert, jedoch bietet das AAG einige Verbesserungen.
Zum einen das gegenwärtige System nicht in der Lage, ein UAV zu stoppen ohne schwere Schäden an der Flugzelle zu verursachen, davon abgesehen, dass UAVs nicht die nötige Masse haben um die hydraulischen Zylinder zu bewegen. Durch den Einsatz von Elektromagnetismus wird die Energieabsorbtion durch turbo-elektrische Antriebe gesteuert, sodass die Landung weicher ist und die Belastung für die Flugzelle reduziert wird. Während das System vom Flugdeck aus genauso aussieht wie der Vorgänger, ist es flexibler, sicherer und zuverlässiger, was in verminderter Wartung und Bemannung resultiert.
Eine erweiterte Ergänzung zur Waller Klasse ist ein integriertes Such- und Verfolgungs- Dualbandradar, kurz DBR. Die Insel des Trägers kann dadurch kleiner gehalten werden als bei der Astor-Klasse, da sechs bis zehn Radarantennen mit einem einzigen sechs Seiten Radar ersetzt. Das DBR arbeitet durch Kombination des X-Band Multifunktionsradar mit dem S-Band Suchradar. Die drei Seiten des X-Band Radars sind zuständig für die Verfolgung und Zielilluminierung von niedrig fliegenden Zielen, während die anderen drei Seiten des S-Band die Verfolgung und Illuminierung unabhängig von Wettereinflüssen gewährleistet. Die Markiert das erste Mal, dass die beiden Frequenzen von einem einzigen Ressource Manager koordiniert werden. Da das System keine beweglichen Teile hat, minimiert dies die Wartung in Bemannung während des Betriebs.
Gegenwärtig nutzt die Waller-Klasse nur die Hälfte des möglichen Energieoutputs, was es ermöglicht, die Träger mit neuen Verteidigungssystemen aufzurüsten, etwa gerichteten Energiewaffen oder dynamischer Panzerung.
Ein auf Plasmavergasung basierendes Entsorgungssystem wird alle brennbaren festen Abfälle die an Bord anfallen verarbeiten.
Gegenwärtig führen die Einführungen neuer Technologien, des Energiesystems, des Design-Layouts und besserer Kontrollsysteme zu einer um 25% gesteigerten Startrate, während die Besatzung um 25% reduziert werden kann.
Wie Sie sehen, ist die John R. Waller-Klasse ein durchdachtes Konzept, was für die unerwarteten Entwicklungen, die während ihrer Dienstzeit auftreten können bestens gerüstet. Ich bin stolz darauf an der Entwicklung beteiligt gewesen zu sein, nicht zuletzt weil ich Marineflieger war.
Weiterhin möchte ich die Gunst der Stunde nutzen um ihnen mitzuteilen, dass die Navy als nächstes Projekt eine neue Klasse von amphibischen Angriffsschiffen ausgearbeitet hat, welche die Schiffe der Asétó-Klasse ersetzen sollen.
Gibt es nach diesem, zugegen recht fachspezifischen Vortrag Fragen?