Nachdem es ein wenig ruhiger ist, wendet sich Bob wieder an das Publikum.
Freunde, damit ist das Team O'Neill komplett. Jeder im Lande weiß jetzt, wer mit Jerry Cotton und mir zusammen für die Vereinigten Staaten arbeiten wird, mit klaren und ehrgeizigen Zielen vor Augen, an denen wir uns messen lassen können und auch messen lassen werden!
Erneut aufbrandender Jubel.
Wir haben den Demokraten damit nicht nur die Inhalte voraus - es sei denn, sie haben diese bei uns im Wirtschaftsbereich abgeschaut ...
"Booooo!"
... oder sie haben, wie in den anderen Bereichen, einfach keine! - ...
"Boooooooooo!", Pfiffe.
... , nein, wir haben ihnen auch das Bekenntnis zu den Personen voraus, die im nächsten Kabinett der Vereinigten Staaten vertreten sein werden. Personen, mit deren Namen sie selbst immernoch hinter dem Berg halten und sie den astorischen Bürgern einfach bis zuletzt verschweigen wollen!
Schmährufe: "Nayroy, Nayroy!", begleitet durch großen Jubel, als Bob ein wenig inne hält.
Wisst ihr, die Demokraten werfen mir ja vor, ich würde mich in die Unabhängigkeit der Justiz einmischen. Das stimmt natürlich nicht und das wissen sie ganz genau!
Schmährufe gegen die "Demok-Rats".
In was für einem Land leben wir, in dem Menschen ab dem Moment für unfehlbar gehalten werden, wenn sie in ein Amt gewählt wurden? Ich bin nicht unfehlbar, das weiß ich genauso wie ihr das wisst!
Kräftiger Applaus.
Aber Former Chief Justice Finnegan war auch nicht von Amts wegen unfehlbar und genau das wollen die Demokraten nicht begreifen!
Zustimmende Zwischenrufe, Jubel.
Und wir allen kennen den Grund dafür, warum sie es nicht begreifen: Weil es in diesem speziellen Fall um eines ihrer Mitglieder geht, dass wegen des Verdachtes auf Hochverrat gegen die Vereinigten Staaten angeklagt wurde! Ein Mitglied, bei dem der Verdacht besteht, dass es wohlmöglich Handel mit Unternehmen hochrangiger Lakaien der aurorianischen Diktatur betrieben und somit gegen die Strafgesetze der Vereinigten Staaten verstoßen hat!
Heftiger Applaus, "Put Franklin behind bars!"-Zwischenrufe.
Nein. Nein, liebe Freunde! Es geht nicht einmal darum, ob die Klage überhaupt begründet war, ob Mr. Franklin tatsächlich der Verdächtigungen der Strafverfolgungsbehörden schuldig ist. Es geht nur um die Frage, ob die Klage überhaupt zulässig war. Und hier hat Mr. Finnegan grobe Rechtsfindungsfehler begangen, wie er es in einer öffentlichen Stellungnahme selbst zugegeben hat!
Applaus, Pfiffe.
Mr. Finnegan war und ist ssich seiner eigenen Fehlbarkeit durchaus bewusst - zur Kenntnis genommen hat das leider keiner bei den laut schreienden Demokraten, da waren sie selbst ganz platt!
Hämisches Gelächter, Applaus.
Wenn sich jemand öffentlich und mit sachlich fundierter Begründung zur Arbeitsweise des Supreme Court äußert, dann ist das keine Infragestellung der Unabhängigkeit der Justiz, meine Freunde! Nein, in diesem Falle hätte es Mr. Finnegan ganz sicher besser wissen müssen und auch dementsprechend handeln müssen!
Jubel.
Ich sage das nicht, weil ich gegen Mr. Finnegan einen Groll hege. Das Gegenteil ist der Fall und bis zu seinem merkwürdigen Auftritt vor dem Kongress war ich auch vollkommen von seiner Neutralität im Amt und, ja, auch ein bisschen von einem ihn umgebenden Nimbus der Unfehlbarkeit überzeugt! Aber diese Überzeugung hat er selbst mit Füßen getreten, als er einen verfassungsgemäßen Impeachment-Antrag gegen sich als einen persönlichen Racheakt dahingestellt hat, den er in ganz persönlicher, den amtierenden Attorney General in höchstem Maße beleidigender Art und Weise beantwortet hat!
Pfiffe und "Booo"-Rufe.
Schlimmer noch: Mr. Finnegan hat sich im Rahmen seiner Stellungnahme zu einer so eindeutig als solcher erkennbaren Wahlempfehlung zur Präsidentschaftswahl hinreißen lassen - eine gegen die gegenwärtige Regierung gerichtete Empfehlung! -, dass einem schwindelig wird ...
Heftigere Schmährufe.
... und das zu einem Zeitpunkt, an dem er noch über eine Woche im Amt war und Entscheidungen im Amt als Chief Justice zu treffen hatte!
"Shame on you, Finnegan!", Pfiffe.
Da muss man sich ernsthaft fragen, ob es ihm als Inhaber eines solch überparteilichen Amtes wirklich zugestanden hat, in aller Öffentlichkeit nicht nur eine persönliche Fehde mit dem Attorney General auszufechten, sondern auch noch die gutgläubigen Wählerinnen und Wähler zu Hause vor den Bildschirmen in ihrer Entscheidung für die Wahl der Exekutive unseres Landes zu beeinflussen?!
Heftige Schmährufe gegen Finnegan, die Menschen lassen ihrer Wut lautstark Luft.
Ist das die "unabhängige" Justiz, die von den Demokraten propagiert wird? Falls ja, dann hoffe ich, dann bete ich, dass der neue Chief Justice sich diesen Forderungen nicht beugen wird, dass er sich seine Neutralität im Amt über die gesamte Dauer der Amtszeit bewahren wird und dass ihn die Demokraten nicht wie seinen Amtsvorgänger für politische Zwecke mißbrauchen werden, in Dingen, in denen sie selbst keinen Handschlag getan haben!
Tosender Applaus.
Natürlich, liebe Freunde, natürlich ist niemand unfehlbar, denn wir alle sind Menschen! Vergesst das nicht und lasst es die Demokraten nicht vergessen!
Jubel, "Bob, Bob"-Rufe.
Wenn Lance B. Jackson meint, Edmund Malroy müsse von Gottes Gnaden Präsident der vereinigten Staaten werden, dann sage ich im in's Gesicht: Sie sind fehlbar, Senator, denn Sie verwechseln da etwas: Die Vereinigten Staaten sind kein Land, in der das Staatsoberhaupt gesalbt und beweihräuchert wird - sie sind die großartigste Demokratie der Welt und allein die Sürgerinnen und Bürger dieses Landes werden Ihren Präsidenten wählen!
Heftigerer Jubel, "U-S-A, U-S-A!"
Erinnert euch dessen, wenn ihr an die Wahlurnen schreitet, liebe Freunde!
Kräftiger Applaus, Fahnen werden geschwungen.
Ich danke euch!
May God bless you and may he bless the United States of Astor!
Unter bebendem Applaus und lautstarkem Jubel beende Bob seine Rede. Die Menge dankt es ihm durch langanhaltende Ovationen. Nach und nach begeben sich die Secretaries der Regierung O'Neill auf die Bühne, um den Unterstützern für ihr Ausharren zu danken und - natürlich - um sich gemeinsam feiern zu lassen. Bis tief in die Nacht feiern die Republikanischen Anhänger und viele Unabhängige auf dem Union Square die gegenwärtige und nach ihrem Willen auch künftige Regierung der Vereinigten Staaten.