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Beiträge: 944

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21

Dienstag, 18. Juli 2006, 17:26

In der Tat klingt der dritte Punkt etwas widersprüchlich: Der erste Satz liest sich schwer liberal, der zweite aber stockkonservativ (Opferschutz? Todesstrafe? Das sind typisch konservative Forderungen) Auf der anderen Seite schließen sich die beiden nicht notwendigerweise aus. Ich halte mich für liberal gesinnt, habe aber auxch ein gewisses Verständnis für Unterstützer der Todesstrafe und glaube auch nicht, dass das zwangsläufig mit Liberalismus unvereinbar ist. Freiheit ist eine feine Sache; wer sie aber missbraucht, um andere zu schädigen, muss mit Bestrafung rechnen, und wie Kant - den man kaum als reaktionär und antiliberal bezeichnen kann - sagt: Hat er aber gemordet, so muss er sterben; es gibt keine andere angemessene Reaktioon auf seine Tat.

Jedenfalls sehr zu begrüßen, dass die Parteienlandschaft in Astor etwas aufgemischt wird, und wenn diese Partei für Bürgerrechte und den freiheitlichen Rechtsstaat eintritt, um so besser. Der Name ist aber nicht ganz geschickt gewählt, weil er eine Nähe zu einer der bestehenden Parteien nahelegt.

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George W. Hayes

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22

Dienstag, 18. Juli 2006, 17:27

Zitat

Original von Dwain Anderson

Zitat

Original von Richard N. Warner
Das ist derf nötige Populismus den eine neue Gruppierung braucht um erstmal erkennbar zu sein.

Todesstrafe als Aufreißer halte ich aber bei allem nötigen Populismus für unangebracht. Aber jedem das seine.


Ebend. Außerdem ist es eine deutliche Abhebung von den andereren beiden Wahlmöglichkeiten. Populismus hin oder her - es gibt zumindest ein Profil, über das man streiten kann.

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23

Dienstag, 18. Juli 2006, 20:20

Zitat

Original von Merkin D. Muffley
Jedenfalls sehr zu begrüßen, dass die Parteienlandschaft in Astor etwas aufgemischt wird, und wenn diese Partei für Bürgerrechte und den freiheitlichen Rechtsstaat eintritt, um so besser. Der Name ist aber nicht ganz geschickt gewählt, weil er eine Nähe zu einer der bestehenden Parteien nahelegt.


Mr Muffley, es handelt sich (noch) nicht um eine Partei und ob eine mögliche zukünftige Partei den gleichen Namen tragen wird, steht in den Sternen.

Inhaltlich haben Sie aber sehr recht. Auch wenn eine freiheitliche Gesellschaft ertragen kann und muss, dass sich auch diejenigen, die Freiheit bekämpfen oder missbrauchen, eben auch Freiheit genießen, so muss das seine klaren Grenzen haben.

Eine freie Gesellschaft muss sich auch verteidigen. Der Klügere darf nicht solange nachgeben, bis er der Dumme ist.

Bei den Opfern hinsichtlich der Anwendung der Todesstrafe sprechen wir natürlich nicht von den Opfern von Eierdieben. Wir sprechen von den Opfern schwerster Gewaltverbrechen.

Wer glaubt, Opfer (und deren Angehörige) legten keinen Wert auf die Bestrafung des Täters, weil es ihnen ja nichts wieder gutmache, der irrt sich. Gerade Opfer schwerster Gewaltverbrechen und deren Angehörige leiden Höllenqualen auch und gerade erst nach der Tat. Schlaflose Nächte, gequält von Albträumen, der Täter würde zurückkehren. Unter bestimmten Umständen kann und muss man den Opfern die Gewissheit geben, dass genau dies niemals mehr passieren kann.

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24

Mittwoch, 19. Juli 2006, 08:13

Es wird doch nicht weniger gemordet, nur weil die Gesellschaft, vertreten durch den Staat, zum Mörder wird. Kein Opfer wird wieder lebendig, nur weil die Gesellschaft sich auf eine ebenso niedrige zivilisatorische Stufe wie der Täter hinunterbegeben hat.
John D. Vandenberg

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25

Mittwoch, 19. Juli 2006, 13:19

Strafe verfolgt nicht nur den Zweck, andere von der Begehung von Straftaten abzuschrecken (sogenannte "negative Generalprävention"). Es geht auch darum, zu zeigen, dass das Rechtswesen funktioniert und auf Straftaten reagiert ("positive Generalprävention") und nicht zuletzt um schiere Vergeltung: Er hat gemordet, also verdient er den Tod. Das klingt - und ist - archaisch, aber es ist auch gerecht.

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26

Mittwoch, 19. Juli 2006, 13:25

Zitat

Original von Merkin D. Muffley
Er hat gemordet, also verdient er den Tod.


Mhh da bin ich mir nicht so sicher. Man beachte da die aktuellen Ergebnisse von Hirnforschern zum Thema Freier Wille. Das Thema ist heiss Diskutiert.
God bless Astor
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27

Mittwoch, 19. Juli 2006, 13:35

Wenn wir den freien Willen leugnen, können wir jegliches Rechtssystem über Bord werfen. Auf diese Stufe kann man sich nicht begeben.

*simoff* In einer Strafrechtsvorlesung wurde bei uns genau diese Problematik freier Wille unjd Determinismus angesprochen. Der Prof meinte amüsiert, es erstaune ihn immer wieder, warum sich Anhänger des Determinismus, die die Freiheit des Willens leugnen, doch im Alltag wie selbstverständlich so bewegen, als wären sie frei. Das sind theoretische Konstrukte, die für die Praxis nicht taugen. Und das von den Achtundsechzigern (die ich, insgesamt gesehen, sehr schätze - die Revolten von 1968 waren wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung in der westlichen Welt) immer wieder vorgetragene Dogma, an Verbrechen sei grundsätzlich die Gesellschaft und nicht der Verbrecher schuld, lehne ich genauso ab.

Ich will hier keinem Law-and-order-Staat das Wort reden; Bürgerrechte sind mir wichtig, und ich glaube, dass sie in der westlichen Welt von heute zu umfassend eingeschränkt werden. Natürlich gilt auch die Unschuldsvermutung. Wer aber vorsätzlich und voll schuldfähig grausam oder aus niedrigen Beweggründen einen Menschen tötet, obwohl er das nicht darf und auch weiß, dass er das nicht darf, bei dem habe ich kein Problem damit, zu sagen: Er verdient den Tod.

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28

Mittwoch, 19. Juli 2006, 13:40

Zitat

Original von John D. Vandenberg
Es wird doch nicht weniger gemordet


Das ist Ihre Hypothese.

Meine ist: Wir haben eine Rückfallquote bei Gewaltverbrechern von über 40 Prozent. Das sind nicht alles Mörder und die Rückfallverbrechen sind nicht alles Morde, aber wenn ein vorzeitig entlassener Mörder (oder ein entflohener oder die Straftat wird im Gefängnis begangen) anschließend "nur" vergewaltigt oder eine andere schwere Körperverletzung begeht, macht es die Sache nicht besser.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Desiderio V. Adelmar« (19. Juli 2006, 14:10)


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29

Mittwoch, 19. Juli 2006, 15:27

Zitat

Original von Dwain Anderson
Denn zur Präsidentschaftswahl haben wir sehr wohl Pläne veröffentlicht. Diese sind nachwievor aktuell.


Es spricht für eine gewisse politische Arroganz, wenn Sie das Wahlprogramm, mit dem Ihr Kandidat ohne Gegenkandidaten gescheitert ist, nicht einmal reflektieren wollen.

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30

Mittwoch, 19. Juli 2006, 15:38

Zitat

Original von Desiderio V. Adelmar
Es spricht für eine gewisse politische Arroganz, wenn Sie das Wahlprogramm, mit dem Ihr Kandidat ohne Gegenkandidaten gescheitert ist, nicht einmal reflektieren wollen.

Nennen Sie es arrogant. Aber wir halten nach wie vor an unserem Wahlprogramm fest. Sie brauchen uns nicht wählen, Herr Adelmar. Und so wie ich Sie kenne, werden Sie es auch nicht. Unser Wahlprogramm deckt sich mit dem derzeitigen Handeln der Regierung, der auch wir angehören, sehr gut.
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Best regards
Dwain Anderson

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31

Mittwoch, 19. Juli 2006, 17:45

Zitat

Original von Merkin D. Muffley
Wenn wir den freien Willen leugnen, können wir jegliches Rechtssystem über Bord werfen. Auf diese Stufe kann man sich nicht begeben.


Nein, nur den Sühnegedanken und die daraus abgeleiteten Folgen streichen. Der Preventionsgedanke kann bleiben.

sim off: dazu empfele ich die Werke von den bekanntenHirnforschern Wolf Singer und Gerhard Roth oder wers komprimiert will: Hirnforschung und Willensfreiheit - Zur Deutung der neuesten Experimente", Herausgeber: Christian Geyer, Suhrkamp, ISBN 3- 518-12387-4
sim on
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32

Mittwoch, 19. Juli 2006, 18:39

Zitat

sim off:


Sim off stinkt. RL-Argumente gehören in die RL-Politik.

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33

Mittwoch, 19. Juli 2006, 18:49

wie meinen? Das Argument ist sim on voll gültig. Das Buch hingegen nicht.
God bless Astor
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