Mr Speaker,
ein Gefängnis ist keine Kuschelzelle, wie der ehrenwerte Congressman vielleicht meint. Einem Menschen seine Freiheit zu nehmen, ihn auf wenige Quadratmeter einzuschränken, abgeschottet von der Außenwelt unter Beobachtung 24 Stunden, sieben Tage die Woche, wenn das keine abschreckende Vorstellung ist, dann weiß ich nicht, was dann.
Fundamental für unser Rechtssystem müssen die Grundsätze der Resozialisierung, des Schutzes der Allgemeinheit und der Sühne. Wenn wir Rache einen Stellenwert zukommen lassen, ist ein System es nicht mehr wert als "gerecht" bezeichnet zu werden.
Ich wiederhole noch einmal, wo die Krux liegt: Unsere Justiz soll einen Möder verurteilen, weil er getötet hat - das ist Unrecht. Sie kann ihn töten - warum aber ist diese Tötung Recht? - Die Antwort ist einfach: Sie ist es nicht, sie bleinbt Unrecht, staatlich legitimiert und gedeckt und das darf nicht sein.
In tiefem Glauben an unsere Verfassung zitiere ich: "Alle Menschen sind von Natur aus in gleicher Weise frei und unabhängig und besitzen angeborene Rechte, welche ihnen keine Gewalt rauben oder entziehen kann. Dazu zählen das Leben und die körperliche Unversehrtheit [...]". In Article 2, Section 1 der Verfassung wird nichts davon erwähnt, dass diese Rechte verwirkt werden können - ganz im Gegenteil, sie sind ewig, ja heilig.
Unsere Gesellschaft muss es aushalten, dass Menschen ihre Werte mit Füßen treten. Sie wehrt sich dagegen, aber ihre eigenen Werte zu verraten ist eine Erniedrigung, eine Kapitulation vor dem Unrecht, das wir nicht mehren, sondern verhindern müssen.
Niemand kann den gewaltsamen Tod eines Menschen wiedergutmachen, nichts in der Welt macht einen Toten wieder lebendig und nichts kann den unendlichen Schmerz der Angehörigen stillen, außer der Zeit. Auch nicht der Tod eines Täters, der auch nur wieder neues Leid, neues Unrecht hervorbringt. Rache verändert nichts, sie macht es im Gegenteil schlimmer.