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Beiträge: 415

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21

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 11:09

Zitat

Original von Alexander Xanathos
Spielt an seinem neuen Ring, während er mit Monroe spricht


Ich hoffe Ihnen ist klar, dass die Gesetzgebung in Assentia, AS, Chan Sen, Freeland, Hybertina, Peninsula und Savannah derart sozial-rückständig ist, dass Sie zum Heiraten nach New Alcanata müssen, wo Sie selbstverständlich herzlich willkommen sind.
Weltenbürgerin

Samantha Cunningham

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22

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:08

Zitat

Original von Sienna Jefferson aus einer Assembly Debatte
Denn das wichtigste Argument ist und bleibt: die Todesstrafe ist grausam, barbarisch und unmenschlich! Es ist einem aufgeklärten, dem Wohl des Menschen dienenden Gemeinwesen unwürdig, sich anzumaßen darüber befinden zu dürfen, ein Mensch habe durch seine Taten sein Recht auf Leben verwirkt. Dieses grundlegendste aller Menschenrechte, auf dem alle anderen Werte und Prinzipien aufbauen, ist unveräußerlich!


Da hat der Oberste Bundesgerichtshof allerdings etwas anderes entschieden, Ma'am.

Former Senator of Hybertina and Astoria State | Former Attorney General
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JVF

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23

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:12

Zitat

Original von Ryan Clarke
Ich hoffe Ihnen ist klar, dass die Gesetzgebung in Assentia, AS, Chan Sen, Freeland, Hybertina, Peninsula und Savannah derart sozial-rückständig ist, dass Sie zum Heiraten nach New Alcanata müssen, wo Sie selbstverständlich herzlich willkommen sind.

Ich könnte mich nicht erinnern, dass es in diesen Staaten verboten wäre?

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24

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:12

Zitat

Original von Ryan Clarke

Zitat

Original von Alexander Xanathos
Spielt an seinem neuen Ring, während er mit Monroe spricht


Ich hoffe Ihnen ist klar, dass die Gesetzgebung in Assentia, AS, Chan Sen, Freeland, Hybertina, Peninsula und Savannah derart sozial-rückständig ist, dass Sie zum Heiraten nach New Alcanata müssen, wo Sie selbstverständlich herzlich willkommen sind.


"Du darfst mit einem Manne keinen geschlechtlichen Umgang haben wie mit einer Frau; es wäre ein Greuel." - Leviticus 18, 22

"Wenn ein Mann sich mit einem anderen Mann wie mit einer Frau vergeht, haben beide Schändliches begangen. Sie sollen mit dem Tode bestraft werden; es lastet Blutschuld auf ihnen." - Leviticus 20, 13
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Charlotte McGarry

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25

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:13

Zitat

Original von Samantha Cunningham

Zitat

Original von Sienna Jefferson aus einer Assembly Debatte
Denn das wichtigste Argument ist und bleibt: die Todesstrafe ist grausam, barbarisch und unmenschlich! Es ist einem aufgeklärten, dem Wohl des Menschen dienenden Gemeinwesen unwürdig, sich anzumaßen darüber befinden zu dürfen, ein Mensch habe durch seine Taten sein Recht auf Leben verwirkt. Dieses grundlegendste aller Menschenrechte, auf dem alle anderen Werte und Prinzipien aufbauen, ist unveräußerlich!

Da hat der Oberste Bundesgerichtshof allerdings etwas anderes entschieden, Ma'am.

Der Supreme Court spricht Recht, nicht Moral.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
· · ·
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26

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:25

Zitat

Original von Samantha Cunningham
Da hat der Oberste Bundesgerichtshof allerdings etwas anderes entschieden, Ma'am.


Das ist mir bekannt, Madam Senator. Und nicht als politische Aktivistin, sondern meinerseits als erfahrene Juristin und Rechtsanwältin halte ich nicht mit meiner Meinung hinter dem Berg, dass dieses Urteil ein Skandal war, ist und bleibt!

Zum Beleg dessen zitierte ich bloß einmal einen Leitsatz des Gerichts zu dieser Frage:

"„Außergewöhnlich und grausam“ gemäß Article II Section 7 Subsection 5 der Verfassung ist im allgemeinen eine Strafe, die eindeutig nicht Verhältnis zur Tatschuld steht oder von willkürlichem, herabwürdigenden, unberechenbaren oder besonders menschenunwürdiger Art ist, das Vorliegen einer solchen Strafe ist nur in Ausnahmefällen allgemein und üblicherweise einzelfallbezogen festzustellen."

Die Todestrafe steht auch im Falle eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes indeutig nicht im Verhältnis zur Tatschuld, denn sie negiert ja gerade die Unverletzlichkeit jenes Rechtsgutes, das sie zu schützen vorgibt, nämlich das menschliche Leben. Sie entfernt sich vom Grundgedanken des Strafrechts, Unrecht nicht mit Unrecht zu vergelten, sondern dem Täter die Auferlegung eines maßvollen Übels in Gestalt seiner Strafe die Aussöhnung mit der Gemeinschaft zu ermöglichen und trotz seiner Verfehlung wieder als vollwertiges Mitglied in diese zurückkehren zu können.

Die Todesstrafe ist ferner unausweichlich willkürlich und unberechenbar, da sie keinerlei Flexibilität und individuelle Anpassung an Persönlichkeit und Tat des Verurteilten ermöglicht. Eine zeitige Freiheitsstrafe kann in ihrer Dauer und Ausgestaltung den Umständen der Tat und der Persönlichkeit des Täters angepasst werden, im Falle der lebenslangen Freiheitsstrafe können diese Gesichtspunkte in die Beurteilung der Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung einfließen. Die Todesstrafe bedeutet die Tötung eines Menschen, sie ist immer absolut und keinerlei Anpassung an den konkreten Fall zugänglich.

Sie ist herabwürdigend und besonders menschenunwürdig, da sie das höchste Rechtsgut überhaupt - das menschliche Leben - zur Disposition der Rechtssprechung stellt, sich somit von einer Rechtsordnung entfernt, die allein um des Menschen Willen da ist, und an ihre Stelle ein System abstrakter Begriffe von Recht und Unrecht stellt, die dem Leben eines einzelnen Menschen gegenüber vorranging sein sollen.

Mit diesem Urteil hat wohl ein, das verstehen Sie bitte durchaus respektvoll angesichts der Biografie Justice Finnegans, "alter Kempe" des astorischen Konservativismus die Verfassung im Geiste seiner politischen Freunde und Weggefährten ausgelegt, anstatt sich auf ihren eigenen Geist und Willen zu besinnen.

Und schließlich hindert auch das Urteil des Supreme Court die Menschen in den Vereinigten Staaten nicht, von sich aus zur Besinnung zu kommen und die Todesstrafe auch wegen ihrer Verfassungswidrigkeit auf politischem Wege aus den Gesetzen zu verbannen.
Sienna Athena Jefferson (D)
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Nicht betrunken zu sein ist manchmal verantwortungslos. (Dionysche Volksweisheit)

Steve McQueen

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27

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:29

Sind unsere Soldaten dann auch Mörder?
Immerhin haben sie anderen das Leben genommen...nicht alle, aber ein Teil.
There is many a boy here today who looks on war as all glory, but, boys, it is all hell. You can bear this warning voice to generations yet to come. I look upon war with horror.

General; Former Commandant of the United States Marine Corps;
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McQueen Petroleum

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28

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:35

Zitat

Original von Steve McQueen
Sind unsere Soldaten dann auch Mörder?
Immerhin haben sie anderen das Leben genommen...nicht alle, aber ein Teil.


Soldaten im Kampfeinsatz töten nicht, um durch die Tötung anderer Menschen die Gerechtigkeit wieder herzustellen.

Sie müssen mitunter leider töten, um sich und andere, die sich nicht selbst wehren können, zu verteidigen, um Unrecht nicht zu vergelten, sondern zu beenden.

Das ist ein fundamentaler Unterschied!
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29

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:38

Die Frage nach Moral und Ethik ist eine interessante, dagegen wende ich nichts ein, aber wenn alle zum Tode verurteilten lebenslänglich in Gefängnissen bleiben, laufen die dann nicht irgendwann über?
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30

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:41

Sofern Sie mit "überlaufen" meinen, dass diese irgendwann psychische Schäden erleiden - ja, das befürchte ich durchaus auch.

Aus diesem Grund vertrete ich ebenfalls die Auffassung, dass jeder zu lebenslanger Freiheitsstrafe Verurteilte die Chance haben muss, durch seine persönliche Entwicklung im Strafvollzug die Voraussetzungen dafür zu erreichen, der Freiheit durch Strafaussetzung zur Bewährung oder Begnadigung wieder teilhaftig zu werden.
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31

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:45

Ich meine, dass die Gefängnisse irgendwann voll sind.

Und wer einmal tötet, tut das wieder.
Wem die Möglichkeit gegeben wird, einem Psychofritze vorzugaukeln, dass man sich gebessert hat, der tut dies auch.
Und sobald er draußen ist, geht die Spirale weiter.
Niemand stellt einen Mörder ein, niemand, der Mann landet irgendwann in der Gosse und begeht wahrscheinlich einen Überfall oder eine sonstige Straftat, landet wieder im Gefängnis und zack, sind wir da, wo wir angefangen haben.
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32

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 13:55

Sie wollen jetzt nicht ernsthaft argumentieren, die Belegungsrate der Gefängnisse sei ein Argument für die Todesstrafe?

Wenn doch, müsste man konsequenterweise nicht Mörder zum Tode verurteilen und hinrichten, sondern besser Diebe, Betrüger, Schläger, Vandalen und andere sog. "Kleinkriminelle" - von denen gibt es erheblich mehr!

Ihre Aussage, wer einmal töte, täte das wieder, ist erweislich unwahr. Die Rückfallquote bei Mord liegt, natürlich ausschließlich bezogen auf jene Verurteilten, die irgendwann wieder auf freien Fuß gelangen, bei deutlich unter einem Prozent. Rückfällig werden wiederum eher die Kleinkriminellen - wer einmal stiehlt, der stiehlt vieldach wieder und wieder. Wer einmal tötet, überführt und verurteilt wird und seine Strafe verbüßt - der ist in nahezu allen Fällen wirklich resozialisiert. Schließen Sie hier nicht von der Berichterstattung der Boulevardpresse auf die Wirklichkeit! Ein Mörder, der nach seiner Haftentlassung erneut mordet, hat wochenlang Schlagzeilen, was schnell den subjektiven Eindruck erweckt, so etwas passiere ständig. All die anderen verurteilten Mörder, die sich nach ihrer Haftentlassung einwandfrei führen, ja nicht einmal mehr stehlen, betrügen o. ä., haben keine Öffentlichkeit. ;)

Recht haben Sie natürlich mit ihrem Hinweis auf die Probleme verurteilter Straftäter nach ihrer Haftentlassung. Hier ist die Gemeinschaft gefordert, diesen Menschen nach ihrer Rückkehr in die Freiheit ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft aktiv zu erleichtern. Gar nicht erst eingehen möchte ich auf die Idee: "Der packt es eh nicht mehr - gleich ein Kopfschuss ist humaner!"
Sienna Athena Jefferson (D)
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Steve McQueen

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33

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 14:27

Eigentlich liegt doch alles an der Gesellschaft.
Wenn heute Nacht jemand in mein Haus einbrechen würde, bräuchte ich keine Waffe um diesen Mann auszuschalten...
Und soetwas bringt unsere Gesellschaft hervor.
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34

Donnerstag, 24. Dezember 2009, 23:34

Und deswegen darf die Gesellschaft die Menschen dann ermorden?
Weltenbürgerin

Morgan J. Pierpont

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Freitag, 25. Dezember 2009, 02:02

Zitat

Original von Sienna Jefferson
Die Todestrafe steht auch im Falle eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes indeutig nicht im Verhältnis zur Tatschuld, denn sie negiert ja gerade die Unverletzlichkeit jenes Rechtsgutes, das sie zu schützen vorgibt, nämlich das menschliche Leben. Sie entfernt sich vom Grundgedanken des Strafrechts, Unrecht nicht mit Unrecht zu vergelten, sondern dem Täter die Auferlegung eines maßvollen Übels in Gestalt seiner Strafe die Aussöhnung mit der Gemeinschaft zu ermöglichen und trotz seiner Verfehlung wieder als vollwertiges Mitglied in diese zurückkehren zu können.

Resozialisierung ist schön, aber wie steht es um Straftätet, die nicht resozialisierbar sind? Auch dies ist Realität.
Und sie sollten vielleicht auch noch erwähnen, dass die positive Spezialprävention nicht der einzige Zweck der Strafe ist. Zweck einer Strafe ist es auch, die Gesellschaft vor dem Täter zu schützen, potenzielle andere Täter abzuschrecken, das Vertrauen in die Rechtsordnung zu schützen - um mal die Hauptargumente der offensichtlich von ihnen zumindest teilweise geteilten relativen Strafzwecktheorien zu . Und wenn man sich auch auf die absoluten Strafzwecktheorien berufen will, dann ist es sogar im Sinne der Vergeltungstheorie sogar gefordert, dass man einen Mörder tötet, um dem Recht genüge zu tun - allerdings ist die Argumentation hier nicht sonderlich gut, aber soweit muss man ja auch gar nicht gehen, die relativen Strafzwecktheorien geben genug Ansatzpunkte für die Legitimität der Todesstrafe.


Zitat

Die Todesstrafe ist ferner unausweichlich willkürlich und unberechenbar, da sie keinerlei Flexibilität und individuelle Anpassung an Persönlichkeit und Tat des Verurteilten ermöglicht. Eine zeitige Freiheitsstrafe kann in ihrer Dauer und Ausgestaltung den Umständen der Tat und der Persönlichkeit des Täters angepasst werden, im Falle der lebenslangen Freiheitsstrafe können diese Gesichtspunkte in die Beurteilung der Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung einfließen. Die Todesstrafe bedeutet die Tötung eines Menschen, sie ist immer absolut und keinerlei Anpassung an den konkreten Fall zugänglich.

Mit Verlaub, aber das ist schlicht Unsinn. Eine Strafe ist willkürlich, wenn sie als solche nicht im Verhältnis zur Tat steht - keineswegs aber, wenn sie nicht "individuell an den Täter anpassbar" ist. Ein Täter hat nicht das Recht, dass die Strafe an ihn angepasst wird, sondern nur, dass seine Strafe im Verhältnis zur Tatschuld steht. Und es gibt nunmal fälle, wo eine Freiheitsstrafe nicht mehr in angemessenem Verhältnis zur Tatschuld steht.

Zitat

Sie ist herabwürdigend und besonders menschenunwürdig, da sie das höchste Rechtsgut überhaupt - das menschliche Leben - zur Disposition der Rechtssprechung stellt, sich somit von einer Rechtsordnung entfernt, die allein um des Menschen Willen da ist, und an ihre Stelle ein System abstrakter Begriffe von Recht und Unrecht stellt, die dem Leben eines einzelnen Menschen gegenüber vorranging sein sollen.

Mit Verlaub, Madam, aber ihr Argument und der daraus gezogene Schluss gehen in meinen Augen nicht zusammen. Gerade weil die Rechtsordnung allein um den Menschen Willen da ist, muss sie die Menschen, die gezwungen sind, sich ihr zu unterwerfen angemessen schützen. Nach außen sieht sie vor, dass Angestellte des Staates in großem Stile andere Menschen töten dürfen (man nennt diese Angestellten Soldaten und dieses "töten" Krieg oder kriegsähnliche Zustände), um das Leben möglichst vieler eigener Bürger zu schützen. Dies geschieht, ohne dass der Einzelne getötete sich etwas zu schulden kommen ließ, verhört, befragt oder in einem fairen Verfahren abgeurteilt wurde. Er darf, muss und soll geötet werden, weil er auf der anderen Seite ist. Und wie sie selbst sagen, stört Sie genau das kein bischen. Wenn aber nun diese Rechtsordnung zum Schutz der eigenen Bürger einen Schwerstkriminellen - und über alles weitere reden wir hier nicht - nach Ermittlung und fairem Verfahren wegen Verstoß gegen eine fundamentale Regel des menschlichen Zusammenlebens, die dieser ebenso wie jeder anderen Person dieser Gesellschaft vorher bekannt war, hinrichtet, soll das plötzlich nicht mehr zu rechtfertigen sein, obwohl hier eine deutlich genauere Einzelfallprüfung und viel stärkere Regeln anliegen? Es ist also gerechtfertigt, viele pauschal zu töten, um viele zu schützen, nicht aber, einen speziell zu töten, um viele zu schützen? Mit Verlaub, aber dieser Argumentation kann und will ich nicht folgen.

Zitat

Mit diesem Urteil hat wohl ein, das verstehen Sie bitte durchaus respektvoll angesichts der Biografie Justice Finnegans, "alter Kempe" des astorischen Konservativismus die Verfassung im Geiste seiner politischen Freunde und Weggefährten ausgelegt, anstatt sich auf ihren eigenen Geist und Willen zu besinnen.

Ich denke, Justice Finnegan, der die Verfassung selbst mitgeschrieben hat, konnte ihren Geist recht gut beurteilen. Zumal im "Geist der Verfassung§ ja nun jeder etwas anderes sehen will. Ich persönlich denke nämlich, dass die Verfassungsväter, wären sie der Meinung, dass die Todesstrafe kein Mittel ist, dessen sich der Staat bedienen sollte, dies auch in einem schlichten Satz in die Verfassung geschrieben hätten: "Die Todesstrafe ist abgeschafft." Das steht dort aber nicht. Aber für die "weniger weitreichenden" Folgen der Folter ist ausdrücklich ein Folterverbot statuiert. In meinen Augen will diese Verfassung ausdrücklich nicht die Todesstrafe verbieten, sondern mit ihr das machen, was der Supreme Court in seiner Entscheidung getan hat: Sie zur Disposition des Gesetzgebers stellen.

Natürlich kann der Supreme Court nie zur Zufriedenheit aller entscheiden, aber ich denke, er hat hier genau das getan, was seine Aufgabe ist: Er hat die Verfassung darauf überprüft, ob die Todesstrafe durch sie verboten ist, oder nicht. Offensichtlich ist sie das nicht.
Damit hat der Supreme Court jedoch nicht gesagt, ob sie auch angewandt werden sollte, sondern, ich zitiere:
"12. Das Gericht kann zur Todesstrafe abschließend feststellen, dass es zwar viele Bedenken gegen die Todesstrafe und um das für und wieder ihrer Anwendung gibt, welche das Gericht jedoch als Bestandteil des politischen Diskurses sieht. Die Todesstrafe ist nach der derzeitigen gesetzlichen Lage verfassungsgemäß. Alle weiteren Entscheidungen obliegen der Politik."
Der Supreme Court hat die politische Entscheidung, ob die Todesstrafe angewendet werden sollte oder nicht, in das Ermessen der Politik gestellt, und ich halte das für sehr gut so - denn der Supreme Court mag das oberste Gericht dieses Landes sein, und die Richter dort sind qua Amt die besseren Juristen, aber sicher nicht die besseren Politiker als die Members of Congress, der Präsident und die Regierungsmitglieder. In diesem Urteil hat der Supreme Court das deutlich gemacht.

Zitat

Und schließlich hindert auch das Urteil des Supreme Court die Menschen in den Vereinigten Staaten nicht, von sich aus zur Besinnung zu kommen und die Todesstrafe auch wegen ihrer Verfassungswidrigkeit auf politischem Wege aus den Gesetzen zu verbannen.

Der Supreme Court fordert die Menschen sogar ausdrücklich dazu auf, über die Todesstrafe zu diskutieren. Das tun wir. Und wir sollten endlich die Todesstrafe in politischem Gebiet halten. Denn wenn die Todesstrafe abgeschafft wird, wird wohl auch niemand mit gesundem Menschenverstand zum Gericht rennen und das für verfassungswidrig erklären lassen. Der Supreme Court ist nicht dazu da, den politischen Entscheidungsweg abzukürzen, weil man etwas will. Er ist dazu da, Verstöße gegen die Verfassung zu unterbinden und somit einen Mindeststandart zu garantieren. Rechtlich ist die Todesstrafe also zulässig - das kann man gut finden, muss man nicht, es ist aber schlicht so. Der Rest ist also Politik - also betrachten wir die Todesstrafe endlich auch so.

Und in dieser Hinsicht bin ich durchaus froh, dass das neuste Amendment zum Penaltiy Code im Kongress abgelehnt wurde. Denn auch wenn ich mich grundsätzlich für die Todesstrafe ausspreche, so sehe ich in der Art ihrer Vollstreckung ein gänzlich anderes Diskussionsfeld. Und zumindest die Hinrichtung durch Gas und den Elektrischen Stuhl sehe ich im Hinblick auf das Urteil des Supreme Court und Art. II Sec. 7 SSec. 5 Co durchaus kritisch.
Und die Hinrichtung von Kindern und Jugendlichen ist sowieso völlig inakzeptabel.
Morgan J. Pierpont, V. (D-AS)
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Morgan J. Pierpont« (25. Dezember 2009, 02:10)


Alexander Xanathos

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Freitag, 25. Dezember 2009, 15:11

Zitat

Original von Darrell Graham Blanchard
"Du darfst mit einem Manne keinen geschlechtlichen Umgang haben wie mit einer Frau; es wäre ein Greuel." - Leviticus 18, 22

"Wenn ein Mann sich mit einem anderen Mann wie mit einer Frau vergeht, haben beide Schändliches begangen. Sie sollen mit dem Tode bestraft werden; es lastet Blutschuld auf ihnen." - Leviticus 20, 13


Pater ... Das, was man nur mit einer Frau machen kann, ist mit einem Manne unmöglich: vaginaler Geschlechtsverkehr.
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37

Freitag, 25. Dezember 2009, 15:15

Reden Sie sich nicht raus! Wenn Gott gewollt hätte, dass Sie und Ihr Gespiele ein Paar werden, hätte er Ihnen einen Vagina verpasst.
Thank God for Doomed Nations!

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Freitag, 25. Dezember 2009, 15:19

Dann sagen Sie mir doch erstmal, an welchem Tag und in welchem Jahr Jesus Christus geboren ist ...
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39

Freitag, 25. Dezember 2009, 15:50

Zitat

Original von Martin Leahy
Reden Sie sich nicht raus! Wenn Gott gewollt hätte, dass Sie und Ihr Gespiele ein Paar werden, hätte er Ihnen einen Vagina verpasst.


Und hätte Ihr "Gott" gewollt dass Homosexuelle keinen Geschlechtsverkehr haben hätte er es unmöglich gemacht! So viel zu Ihrer Logik...

Quinn Michael Wells, Laureate of the Presidential Honor Star

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40

Freitag, 25. Dezember 2009, 17:11

Gott ist kein Marionettenspieler, sondern ein Schöpfer und Lenker. Dass es nunmal Verirrungen und Versuchungen gibt ist ebenso Teil Gottes unergründlichen Plans, wie dass es Dummheit und Promiskuität gibt, mein Sohn.
Thank God for Doomed Nations!