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Avitall Bloomberg

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21

Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:19

Leider haben schon einmal zuviele Menschen die als schwachsinnig angesehene Ankündigung "die Vernichtung des jüdischen Volkes in Europa" und alles was vorher bereits im damaligen Deutschland zugange war abgetan und nicht ernst genommen. Zuviele Menschen haben mit einer solchen "leeren" Drohung das Leben verloren.
Avitall Bloomberg (D)
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22

Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:39

Jetzt mal im Ernst: Dass Ahmadinedschad wirklich gegen Israel vorgeht, ist doch unrealistisch, und diese sehr deutlichen Anspielungen auf Hitler machen die Debatte auch nicht sachlicher. Ahmadinedschad redet viel dummes Zeug, aber mit Hitler kann man ihn nicht vergleichen, und er glaubt sicher nicht selber an sein Gerede. Er weiß, dass Israel selbst sehr stark ist und darüber hinaus der Westen bereit wäre, zu Israels Gunsten einzugreifen, wenn nötig. Ahmadinedschad ist ein Fanatiker, aber er ist nicht dumm - er hat studiert und war vor seiner politischen Karriere erfolgreicher Ingenieur. Er bringt diese Rhetorik, weil das im islamischen Raum leider sehr populär ist, aber dass eine Umsetzung seiner Ankündigungen glücklicherweise völlig unrealistisch ist, weiß der Mann selber auch. Für Europäer wirkt diese Rhetorik sehr beängstigend, weil dieser Stil hier unüblich ist, aber in islamischen Ländern hat das Gerede, "die Zionisten ins Meer zu treiben", eine lange Tradition als unrühmlicher, aber üblicher Bestandteil der politischen Propaganda. Die Reden indischer oder pakistanischer Führer gegen das jeweils andere Land klingen oft sehr ähnlich, und obowhl beide Seiten Atommächte sind, ist diese Art von Reden nie auch nur annähernd in die Tat umgesetzt worden. Oder man beachte nordkoreanische Propaganda gegen die USA und Südkorea - ähnlicher Töne, wirkliche Aggression von niemandem geplant.

Übrigens ist Ahmadinedschad im Iran keineswegs unumstrittener Alleinherrscher - der Iran ist keine echte Demokratie, aber es gibt eine starke Opposition, die seiner Linie nicht zustimmt und auch offen Kritik daran übt, und auch der sehr einflussreiche islamische Klerus steht nicht wirklich auf Ahmadinedschads Seite. Auf die muss er Rücksicht nehmen, und allein das engt seine außenpolitischen Spielräume weiter ein.

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23

Donnerstag, 4. Januar 2007, 23:00

Wie Mr. Muffley glaube ich nicht das selbst Ahmadinedschad so verrückt ist und Israel wirklich angreifen würde. Gründe:

Erstens: Der Westen (USA) würden Israel helfen, Israel hat starke Unterstützer in den USA.
Zweitens: Israel ist militärisch sehr stark, und besitz wahrscheinlich die Atombombe.

Zu welchem Schluss kommen wir also: Jeder Angriff gegen Israel währe Selbstmord für Ahmadinedschad.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »George Ethan Allen« (4. Januar 2007, 23:01)


Steve McQueen

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24

Freitag, 5. Januar 2007, 00:24

Zitat

Original von George Ethan Allen
Wie Mr. Muffley glaube ich nicht das selbst Ahmadinedschad so verrückt ist und Israel wirklich angreifen würde. Gründe:

Erstens: Der Westen (USA) würden Israel helfen, Israel hat starke Unterstützer in den USA.
Zweitens: Israel ist militärisch sehr stark, und besitz wahrscheinlich die Atombombe.

Zu welchem Schluss kommen wir also: Jeder Angriff gegen Israel währe Selbstmord für Ahmadinedschad.


Israel hat Atombomben und das lustige an der ganzen Sache: Keine einzige ATombombe ist landgestützt, sie befinden sich alle auf Ubooten...welche aus Deutschland stammen.
Ebenfalls hat sich der "Chef" der Israelis verplappert und so zugegeben, dass sie Atombomben besitzen.
There is many a boy here today who looks on war as all glory, but, boys, it is all hell. You can bear this warning voice to generations yet to come. I look upon war with horror.

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McQueen Petroleum

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25

Freitag, 5. Januar 2007, 15:23

Deutschland führt keinen Krieg aber gibt den Ländern die Krieg führen ihre Waffen, keine gute Idee.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »George Ethan Allen« (5. Januar 2007, 15:24)


26

Freitag, 5. Januar 2007, 16:58

Zitat

Original von George Ethan Allen
Zu welchem Schluss kommen wir also: Jeder Angriff gegen Israel währe Selbstmord für Ahmadinedschad.



Fundamentalisten sind keine rationalen Akteure. Selbst der im Westen als gemäßigt bezeichnete Rafsandschani, der gegen Ahmadinedjad im Wahlkampf ums Präsidentenamt unterlag, hat einmal gesagt, dass der Iran eine etwaige Atombombe zur Vernichtung Israels auch dann einsetzen solle, wenn das den Tod von Millionen Iranern bei einem Gegenschlag bedeuten sollte. Das sei die Sache wert.

Ich wiederhole es: Gotteskriege sind keine rationalen Akteure. Sie werden von einer todesverliebten Eschatologie getrieben, die sich nicht nach den Maßgaben dieser Welt richtet. Deshalb sind auch religiöse Fundamentalisten so viel gefährlicher als es die Sowjetkommunisten waren. Die Kommunisten waren Materialisten und glaubten daher nicht nach ein Weiterleben nach dem Tode. Wäre Chruschtschow während der Kubakrise ein religiöser Fanatiker mit Jenseits-, Paradies- und Märtyrerglauben gewesen, ich möchte nicht ausschließen, dass die Geschichte anders ausgegangen wäre.

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27

Freitag, 5. Januar 2007, 20:29

Wahrscheinlich haben Sie recht, Gotteskriege werden bis zum letzten für ihren Glauben kämpften. Aber ich glaube nicht dass z.B. das ganze Volk oder zumindest die ganze Jugend des Irans ihrer Führung in einen Krieg folgen würde.

Steve McQueen

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28

Freitag, 5. Januar 2007, 20:43

Zitat

Original von George Ethan Allen
Deutschland führt keinen Krieg aber gibt den Ländern die Krieg führen ihre Waffen, keine gute Idee.

Sie wären überrascht, wieviele Rüstungsgüter aus Deutschland ins Ausland gehen...ich denke da nur an den Leopard 1 und 2....Wahre Exportschlager...
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29

Sonntag, 7. Januar 2007, 16:41

Zitat

Original von George Ethan Allen
z.B. das ganze Volk oder zumindest die ganze Jugend des Irans ihrer Führung in einen Krieg folgen würde.



Nunja. Haben Sie schon einmal von der Einheit der Kinder gehört, die, um Märtyrer zu werden, sich zur Reinigung von Mienenfeldern hergeben? Es mag sein, dass es sicherlich oppositionelle Kräfte gibt, vor allem auch in der Studentenschaft, aber ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass das iranische Volk ebenso pazifistisch ist wie die Deutschen.

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30

Sonntag, 7. Januar 2007, 18:22

Dennoch ist es immer noch eine andere Frage, ob die Bevölkerung bereit wäre, sich in einen Krieg hineinziehen zu lassen, den der Iran, wie jeder weiß, nur verlieren könnte. Deine eschatologischen Analysen in Ehren, aber es ist ja auch nicht so, dass im Iran nur Fanatiker herumlaufen würden. Ich war selber noch nicht dort, kenne aber jemanden, der dort Verwandtschaft hat, und auch der Prof, bei dem ich Hiwi bin, hatte beruflich mit dem Iran zu tun. Nach den Erzählungen scheint es ein recht hoch industrialisiertes Land mit einer nicht zu kleinen gebildeten Schicht zu sein. Auch nach Ahmadinedschads Amtsübernahme geht das Leben dort ganz regulär weiter - da sind nicht an allen Ecken und Enden Kinderbrigaden, die nur darauf warten, sich für den Glauben töten zu lassen, auch wenn solche Brigaden in der Propaganda sicher auftauchen. Es gibt auch genügend Iraner, die mit Ahmadinedschad nichts anfangen können.
Der Iran ist sicher kein Rechtsstaat, aber er ist auch kein totalitäres Regime (wie z.B. das Dritte Reich, die kommunistischen Staaten oder auch der Irak es waren), in dem Ahmadinedschad als Alleinherrscher alles im festen Griff hätte. Innenpolitisch würde er für einen derart vernichtenden Krieg nicht die nötige Unterstützung bekommen. Im übrigen würde ich auch bei Ahmadinedschad die religiöse Komponente nicht überbewerten - er ist sicher strammer Moslem und strotzt vor religiöser Intoleranz, aber er ist zum Beispiel kein Kleriker, wie das bei einem absoluten Fanatiker zu erwarten wäre.

Das Rafsandschani-Zitat ist mir übrigens völlig neu. Hast du dafür Belegstellen?

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31

Sonntag, 7. Januar 2007, 19:27

Zitat

Original von Charet
Nunja. Haben Sie schon einmal von der Einheit der Kinder gehört, die, um Märtyrer zu werden, sich zur Reinigung von Mienenfeldern hergeben? Es mag sein, dass es sicherlich oppositionelle Kräfte gibt, vor allem auch in der Studentenschaft, aber ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass das iranische Volk ebenso pazifistisch ist wie die Deutschen.


Haben Sie schon mal von der Situation der Juden im Iran gehört? Nach dem, wie einige hier die allgemeine politische Einstellung im Iran darstellen wollen, müssten diese ja allesamt verfolgt werden. Beschäftig man sich jedoch ein bisschen mit den Aussagen der Vertreter der jüdischen Geminischaft im Iran, merkt man schnell, dass zwischen den Wunschvorstellungen des el Presidente und der Wirklichkeit Welten liegen.

32

Sonntag, 7. Januar 2007, 19:40

Zitat

Original von Merkin D. Muffley
Das Rafsandschani-Zitat ist mir übrigens völlig neu. Hast du dafür Belegstellen?



[URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,420918,00.html]Ich habe es in diesem Spiegelartikel auf Seite 2 wiedergefunden.[/URL]

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33

Sonntag, 7. Januar 2007, 20:42

Sie haben Recht man kann den iranischen Präsidenten nicht durchgehen lassen, was Israel bedrohen könnte. Schon allein durch unsere Geschichte sind wir verpflichtet uns an die Seite Israels zu stellen.

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34

Sonntag, 7. Januar 2007, 21:19

Zitat

Original von Charet
[URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,420918,00.html]Ich habe es in diesem Spiegelartikel auf Seite 2 wiedergefunden.[/URL]


Es kommt immer auch darauf an, in welchem Kontext so etwas gesagt wird. Klar, es ist beängstigend, so etwas zu hören, aber was die Ernsthaftigkeit solcher Aussagen angeht, macht es doch einen Unterschied, ob es auf einer UN-Vollversammlung, bei einer Sitzung der Arabischen Liga oder bei einer Wahlkampfveranstaltung vor einer radikalen antisemitischen Gruppierung gesagt wurde.

Was die Freiheiten angeht, die die jüdische Bevölkerung im Iran genießt, so schließe ich mich Jerome an. Dies wird in der Berichterstattung auch der westlichen Medien aus dem Land immer wieder hervorgehoben. Offensichtlich sind die oppositionellen Kräfte gegen den antiisraelischen und antisemitischen Kurs von Ahmadinedschad doch glücklicherweise stark genug, um ein Vorgehen gegen die iranischen Juden zu blockieren. Wieviel stärker wären dann erst die Widerstände gegen einen offenen Krieg gegen Israel.

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