Um das nochmal deutlich zu machen: Es geht bei dem Entwurf der Grünen nicht darum, jedem dahergelaufenen Dealer zu erlauben, seinen Stoff zu verkaufen. Es soll qualitativ hochwertiger Stoff verkauft werden, mit Steuern und allem drum und dran, oder es soll der Eigenanbau von bestimmten Mengen (hier: 3 Pflanzen / Person, wobei das eine sehr eigenwillige Sache ist, weil Pflanzen unterschiedlich ergiebig sein können) erlaubt werden. Es soll NICHT jedem ein Freibrief gegeben werden, das Zeug zu verticken.
Genauso verhält es sich übrigens mit der Fremdschädigung: Es soll erlaubt werden, wenn man volljährig ist, entsprechende Produkte zu konsumieren. Wer dann im Rausch eine Straftat begeht, ist für diese zu belangen, da gibt es keinen Freibrief. Wobei Marihuana keine Droge ist, die für besonders aggresivitätssteigernde Wirkung o.Ä. bekannt ist.
Zu guter Letzt: Der "Krieg gegen Drogen" kostet den Staat mehr, als er bringt. In den USA führt das ganze absolut absurde Ergebnisse herbei, dazu gibt es interessante Dokumentationen. Dazu ist
dieses Video etwa sehr empfehlenswert.
Eine Entkriminalisierung oder Legalisierung hätte weitestgehend wohl positive Folgen: Es lässt sich in Ländern, in denen bereits eine teilweise Entkriminalisierung stattgefunden hat, kein statistisch relevant erhöhter Konsumentenanteil feststellen. Die gesundheitlichen Folgen werden minimiert: Wird aktuell der illegal angebotene Stoff überall und immer wieder gestreckt, mit den abartigsten Dingen (Glasscherben, versch. Giftpulver, Backpulver etc), wird bei ordentlicher Kontrolle Reinheit gewährleistet.
Legaler Konsum lässt sich besser überwachen, dazu auch ein schönes Beispiel: Uruguay, wo der Konsum in bestimmten Mengen erlaubt ist - der Kauf dieser Mengen aber kontrolliert wird.
Die Beschaffungskriminalität verschwindet - nicht nur wegen der fairen Preise. Wer ohnehin schon illegale Drogen nimmt, kommt oft in einen "Jetzt doch eh egal"-Zustand, wo dann auch andere Delikte ganz in Ordnung erscheinen. Wer legal seinen "Stoff" bekommt, der hat damit kein Problem.
Mit Einnahmen aus legalen Drogen ist der Staat bislang immer gut gefahren - seien es Tabak und Alkohol oder Kaffee und Tee. Die Abgrenzung, welche Substanzen legal und welche illegal sind, ist höchst willkürlich. Ein gutes Beispiel ist Marihuana, dem man aus wissenschaftlicher Sicht eine geringere Schädlichkeit nachsagen kann als etwa dem Koffein oder dem Nikotin. Dennoch ist es gegenwärtig verboten. Eine völlig unsinnige Situation.
Was spricht gegen eine Entkriminalisierung / Legalisierung? Die Gewohnheit. Das war's dann auch schon.
Vor diesen Hintergründen kann sich dann jeder selbst ein Bild machen.