Bob bedankt sich herzlich bei der Chief Justice und tritt dann für seine Inauguration Speech ans Rednerpult.
Er legt sein Manuskript zurecht und beginnt dann zu sprechen.
My fellow Astorians,
ladies and gentlemen,
distinguished guests!
Wir alle sind heute hier versammelt, um die astorische Demokratie zu feiern und einen neuen Abschnitt, eine neue
executive period zu beginnen.
Doch nicht jedem ist es vergönnt, heute hier – unter den am Besten möglichen Vorkehrungen für unsere Sicherheit – zu sein. Unsere tapferen Soldatinnen und Soldaten sind heute wie jeden Tag überall im Land und über unsere Landesgrenzen hinaus im Einsatz, um die Vereinigten Staaten zu schützen und unsere Freiheit zu verteidigen.
Heute Morgen ereignete sich ein großes Unglück vor der Küste Serenas, dessen Grund und dessen Auswirkungen wir noch nicht genau kennen. Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Matrosen, der in Ausübung seiner Pflichten an Bord der USS Isaposant sein Leben lassen musste. Ich bitte Sie alle, gemeinsam mit mir einen Moment lang unseren tapferen Matrosen zu gedenken.
Er faltet die Hände zusammen und schweigt.
Ich danke Ihnen. Seien Sie alle versichert, dass ich nicht ruhen werde, bis wir genau wissen, was vorgefallen ist. Wer auch immer verantwortlich ist, wird die Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen zu tragen haben. Dies sind wir unseren Soldatinnen und Soldaten schuldig!
Kräftiger Beifall.
Nun also beginne ich meine zweite Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten. Gemeinsam mit Vice President Arjun Narayan haben Sie mir in den vergangenen Wahlen ein klares Mandat gegeben. In aller Demut nehme ich dieses Mandat an. Die Herausforderungen sind groß und ich verspreche Ihnen schon jetzt aus vollstem Herzen, dass ich all meine Kraft auf diese Aufgabe verwenden und meinen soeben geleisteten Eid mit Leben füllen werde.
Sie alle wissen, dass ich – wie viele der
distinguished guests hier auf der Tribüne – zu den Spätstartern auf der politischen Bühne gehöre. Es ist heute auf den Tag genau sechs Jahre her, als ich mein erstes öffentliches Amt angetreten habe: Als Senator des damals noch Southern Territories genannten Savannah. Eine große Aufgabe, auf die man sich nicht genug vorbereiten konnte. Damals dachte ich, dies wäre nicht nur der Beginn, sondern auch der Höhepunkt meiner Karriere. Aber ich wusste schon: Es sollte nicht das Ende sein. Und es war tatsächlich so – ein Jahr später war ich Kandidat der Republikaner für das Amt des Vizepräsidenten, und fast hätten wir die Wahl gewonnen. Weitere vier Monate danach war es mir vergönnt, erstmals das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten anzutreten.
Seitdem ist viel passiert. Es gab zwanzig andere Personen, die in das Oval Office eingezogen sind, jede davon mit eigenen, eher bescheidenen oder sogar großen Verdiensten.
Und doch sind die Vereinigten Staaten schon immer mehr gewesen als die Person, die sie geführt hat. Sie sind nicht auseinandergebrochen, nur weil ein Präsident seinen Amtspflichten nicht nachkam. Andere haben die Fahne stets hochgehalten. Das Engagement der Personen in der zweiten und dritten Reihe war stets entscheidend für den Erfolg nicht nur einer Präsidentschaft, sondern auch für den Fortbestand der Vereinigten Staaten wie wir sie kennen.
Genau das möchte ich Ihnen allen ins Gedächtnis rufen: Die Vereinigten Staaten, das sind wir alle. Ob Demokraten, Republikaner oder Unabhängige, wir alle machen die Vereinigten Staaten zu dem, was sie für mich noch immer sind: Die großartigste, vielseitigste und erfolgreichste Nation die das Antlitz dieses Planeten jemals gesehen hat! Für mich hat es nie geheißen: „Präsident, dann mach mal.“ Für mich hat es nie heißen dürfen: „Geben wir dem Präsidenten nur das Nötigste, den Rest muss er selbst machen.“ sondern: „Wir packen alle mit an!“
Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen stemmen, deren genaue Größe uns vielleicht noch verborgen ist. Aber wir können sie abschätzen – und sie sind groß! Deswegen richte ich meinen Appell an jeden meiner Mitbürger: Schauen Sie nicht nur zu, wenn sich etwas bewegt! Schauen Sie nicht weg, wenn sich nichts bewegt! Erheben Sie Ihre Stimme, machen Sie Vorschläge, helfen Sie mit, diese Vereinigten Staaten weiterhin großartig bleiben! Ich werde meinen Teil dazu beitragen. Weder Augen noch Ohren werde ich vor guten Vorschlägen versperren. Alle Erfolge, die in den kommenden Monaten gemacht werden, pachte ich nicht für mich selbst. Misserfolge, die kommen mögen, werde ich nicht von mir weisen, wenn ich dafür Verantwortung trage.
Bereits vor der Wahl habe ich mehrere Themen angesprochen und ich möchte Ihnen die geplante Agenda meiner Amtszeit nicht vorenthalten:
Das
Department of Commerce wird sich natürlich dem Thema Wirtschaftssimulation widmen. Es ist an der Zeit, dass wir eine Grundsatzentscheidung fällen: Nutzen wir die EcoSim oder nutzen wir sie nicht. Seit über anderthalb Jahren sind die Vereinigten Staaten in einem Schwebezustand – die Gesetze zur Einführung der EcoSim bestehen noch, sind aber nicht mehr anzuwenden.
Gemeinsam mit allen Interessierten möchte ich im Rahmen des Council of Economic Advisors ein neues Fundament für die Wirtschaft legen. Es gibt einige technische Hürden zu nehmen, denen ich selbst einige Zeit widmen muss, damit sie gelingen können.
Neben der technischen Grundlage sind natürlich die gesetzlichen Grundlagen neu zu legen. Ich habe es bereits vor einigen Wochen gesagt und ich bekräftige auch heute: Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre müssen wir lernen, um die Fehler beim Einsatz der EcoSim nicht nochmal zu wiederholen.
Ich nehme den Wunsch eines großen Teils der Bevölkerung sehr ernst, dass die EcoSim, sollten wir sie wieder einführen, keine „Welt“ für sich mehr sein darf. Sie muss Bestandteil des täglichen Lebens werden, nicht nur der Politik, damit sie dauerhafte Akzeptanz erhält und erfolgreich sein kann. Dieser Herausforderung möchte ich mich gemeinsam mit Ihnen allen stellen.
Bis wir überhaupt dazu kommen werden, die EcoSim wieder zu nutzen, wird einige Zeit vergehen. In dieser Zeit wird meine Administration die bestehenden Gesetze ausführen und Initiativen starten. Neben Ausgaben in wichtigen Bereichen – beispielsweise der Verteidigungspolitik – dürfen wir die Einnahmeseite nicht länger vernachlässigen. Ich werde mich weigern, Ausgaben zu tätigen, denen keine Einnahmen gegenüberstehen. Die Kongressmehrheit wird über ihren Schatten springen und sinnvolle Maßnahmen zur Einführung bundesweiter Steuern beschließen müssen. Auch hier bin ich dazu bereit, Gespräche mit dem Kongress zu führen. Ziel des Ganzen soll sein, wieder einen Bundeshaushalt aufzustellen, den ich dem Repräsentantenhaus vorlegen möchte.
Im
Department of Defense werde ich mich zunächst darum kümmern, einen Chief of Staff of the Airforce zu nominieren, damit die Joint Chiefs of Staff wieder vollständig sind.
Zusammen mit den Joint Chiefs werde ich eine Bestandsaufnahme der Streitkräfte vornehmen. Es ist mit ein großes Anliegen, die bestmögliche Sicherheit nicht nur der Vereinigten Staaten, sondern auch die höchstmögliche Sicherheit für jeden einzelnen Soldaten sicherzustellen. Unsere Streitkräfte müssen nicht nur ein ausreichend hohes Offensivpotential vorhalten, zu dem ich auch unser Arsenal an Atomwaffen zähle, sondern vor allem ein jeder möglichen Gefahr gewappnetes Defensivpotential.
Das
Department of Justice wird sich auf seine zentralen Aufgaben, die rechtliche Beratung meiner Administration und der Aufsicht über die ihm unterstellten Bundesbehörden konzentrieren.
Ich habe es bereits vor der Wahl gesagt und ich möchte bekräftigen, dass ich neue Gespräche zwischen den Bundesstaaten Astoria State und Freeland sowie Assentia und New Alcantara über eine eventuelle Fusion sehr begrüßen würde. Bei Bedarf wird das Department of Justice einem solchen Prozess jederzeit beratend zur Seite stehen.
Das Department wird außerdem Gespräche mit dem Kongress aufnehmen, um die Organisation der Bundesexekutive flexibler zu gestalten. Meines Erachtens ist es sinnvoller, dem Präsidenten die Möglichkeit zu geben, aus den der Exekutive durch Gesetz zugewiesenen Aufgaben Behörden bilden und dem Senat deren Leiter zur Bestätigung vorschlagen. Bildet der Präsident keine Behörden, so verbleiben die Aufgaben – wie schon jetzt – direkt bei ihm.
Als President-elect weiß ich, dass es schwierig ist, für jedes Department und jede untere Behörde einen Leiter zu finden, der jeden Bereich seiner Behörde gleichermaßen beherrscht und zur Aufgabenerfüllung in der Lage ist. Ich denke, es wäre eine praktikable Lösung, dem Präsidenten zu ermöglichen, seine Exekutive sinnvoll und mit dem vorhandenen Personal zu organisieren. Gerne möchte ich mit dem Kongress in den nächsten Monaten darüber reden, wie man dies genau umsetzen kann.
Das
Department of State wird sich in den nächsten Monaten wieder vermehrt des Systems der Minister Residents bedienen, um zmu Einen die Präsenz der Vereinigten Staaten im Ausland zu erhöhen, zum Anderen bessere und umfangreichere Informationen über die Vorgänge im Ausland zu erhalten.
Die vergangenen Regierungen haben es versäumt, das durch den Wegfall des Council of Nations und der G4 enstandende Vakuum zu füllen. Dadurch ist die Außenpolitik der Vereinigten Staaten erheblich in ihrer öffentlichen Präsenz zurückgegangen – genau genommen findet eine Gestaltung der Außenpolitik durch Astor überhaupt nicht mehr statt. Dies zu ändern wird im Bereich des State Department mein Hauptanliegen sein.
Ich werde sich bietende Gelegenheiten wahrnehmen, die mit uns verbündeten und befreundeten Staaten zu bereisen und dort Gespräche über die weitere Zusammenarbeit und Partnerschaft zu führen.
Alles in Allem habe ich Ihnen keine allumfassende Agenda vorgestellt. Das hielte ich aber auch für vermessen. Einige meiner Ziele verlangen viel Zeit und Engagement, die ich nicht auf unzählige Vorhaben aufteilen möchte. Das Amt des Präsidenten erschöpft sich zudem nicht darin, langfristige Pläne zu artikulieren und dann im Oval Office zu verschwinden bis sie durchgeplant sind. Ich sehe es vor allem als meine Aufgabe an, kurzfristig Impulse zu setzen und auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.
Aus diesem Grunde werde ich häufiger als bislang vorgesehen Bericht über die Lage der Nation erstatten. Soweit es meine Zeit und ausreichende Ergebnisse dies zulassen werde ich Ihnen, my fellow Astorians, im Rahmen einer Presidential Adress mindestens alle vier Wochen, vielleicht auch in kürzeren Zeitabständen darüber berichten, was meine Administration konkret plant oder umgesetzt hat.
Ich freue mich dann darauf, von Ihnen Rückmeldung zu erhalten und, wenn möglich, in einen Dialog einzutreten. Ich lade jeden interessierten Bürger dazu ein, seine Ideen und Wünsche nicht nur meiner Administration, sondern auch dem Kongress gegenüber zu äußern.
In den nächsten Tagen werde ich dem Senat Personen für die Leitung der Obersten Bundesbehörden vorschlagen. Für einen Teil der Departments habe ich bereits Kandidaten gefunden, für andere bin ich noch auf der Suche. Ich bin zuversichtlich, dass bald mit der thematischen Arbeit begonnen werden kann.
God bless you.
May he bless the United States of Astor.
Unter großem Jubel verlässt er danach wieder das Pult.