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41

Samstag, 23. September 2006, 01:37

Zitat

Original von John Miles
Hat das jetzt noch was mit dem eigentlichen Thema zu tun?


;) =)
Durban Warriors: 4 x ASL-Champion, 1 x Astoria Soccer Trophy
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42

Samstag, 23. September 2006, 11:15

Zitat

Original von Ronald D. Crane
Das ist ja die Frage...wie kannst Du Dich hier wohl fühlen - wo Du soviel am gesellschaftlichen Leben auszusetzen hast?


Ganz einfach: wenn ich am Hafen meiner Wahlheimatstadt Barth, in den Altstädten von Stralsund oder Greifswald, am Draßer Weststrand oder am Ufer der Boddengewässer spazieren gehe, oder mit dem Auto auf der Landstraße unterwegs bin, über Alleen zwischen weitläufigen Wiesen und Feldern, wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin und wir im Sommer abends ein (staatlich verbotenes! 8o) Lagerfeuer am Strand machen, oder an Winterabenden zu Hause Skat spielen (um geringe Einsätze, auch staatlich verboten! =)) - dann ist der Leviathan für den Augenblick weit weg, und ich bin glücklich. Und das werde ich mir von diesem Verbrechersyndikat nicht nehmen lassen, ich lasse mich nicht vertreiben, ich habe jedes hier in Freiheit zu leben, und der Leviathan hat keinerlei Recht, daraus irgendwelche Forderungen oder Ansprüche an mich abzuleiten!

Zitat

Aber Dir wird es nirgendswo anders besser gehen als hier - verzichte doch auf das (leider in den letzten Jahren abgespeckte) Sozialsystem - verzichte darauf in Dönerbuden zu essen, die durch diverse Gesetze und Regelungen gezwungen werden eine gewisse Hygiene zu beachten und Du deswegen vor Krankheiten geschützt wirst (würdest Du mir mal ein Link zu der von Dir genannten VO geben?). Zahle in Zukunft Deinen Prof für die Stunden, die er für Dich aufbringt in Bar aus - dadurch, dass soviele Studis bei den Vorlesungen sitzen müsste der Betrag nicht allzuhoch sein - Kauf Dir Deine Gesetzes-Kommentare selber, anstatt sie in der Bibliothek auszuleihen (achja, Du nutzt ja die Bibiliothek nicht - vergiss den Punkt). Wieso wirst Du Jurist - gehe in die Politik, da hast Du die besten Möglichkeiten die Zensur (die zweifellos stattfindet) zu bekämpfen...Nutze kein Auto, dann hast du auch nichts mit An-, abmeldung, TüV, AU zu tun (wenn Du keine Gebühren zahlen möchtest, dann zahl höhere Steuern - ach ja, Du willst ja keine Steuern zahlen - dieses "Aufkommen für die Allgemeinheit" ist wohl nicht Dein Ding, oder?) - gucke kein Fernsehen und höre kein Radio - schließlich kommen dort doch auch nur blöde Nachrichten über diesen "Idiotenstaat" - das, was außerhalb der Grenzen statt findet kannst Du auch in Zeitungen nachlesen - oh, die sind ja auch nicht umsonst....Wieso ziehst Du nicht gleich neben eine Müllkippe, wenn Du das vollkommen egal ist, wie groß der Komposthaufen ist - Dich soll ja nur der Staat zufrieden lassen, daher ist es verständlich, dass es Dir egal ist, wie nah der Nachbar an Dein Grundstück baut, dass Deine Terasse kein Licht mehr haben wird und das er von seiner Küche in Dein Klo gucken kann...


In gewisser Weise hast du Recht, substanziell besser wird es mir nirgendwo gehen. Was aber nicht daran liegt, dass der deutsche Staat so ein Erfolgsmodell ist (ich persönlich halte es für realistisch, dass wir noch seinen Untergang miterleben könnten. Nicht im Sinne apokalyptischer Szenarien, und auch nicht, damit an seine Stelle wahre Freiheit tritt, aber dieses System, das heute unser Leben und unseren Alltag bestimmt, steht vor dem Zusammenbruch, und uns stehen möglicherweise Ereignisse wie in den 1920-er Jahren, mit Bürgerkriegen und Hungersnöten, bevor), es liegt schlicht daran, dass es meine einzige Option ist, in einen anderen Staat auszuwandern, und mich ihm zu unterwerfen. Natürlich gibt es viele Staaten, in denen vieles besser ist als in Deutschland, aber dafür haben diese Staaten dann andere Nachteile, und der größte, der allen gemein ist, ist, dass es eben Staaten und damit genau solche Verbrechersyndikate sind wie die Bundesrepublik Deutschland, die sich selbst außerhalb des Rechts stellen, und dann eben dieses in Anspruch nehmen, um ihre Untertanen auszubeuten, zu gängeln, zu nötigen, zu tyrannisieren und zu drangsalieren.

Das Problem ist in letzter Konequenz nicht der deutsche Staat, das Problem ist der aktuelle Staatsbegriff schlechthin, der ethisch einfach unhaltbar, und in der Praxis noch nicht einmal mehr ansatzweise überhaupt ethisch ist.

Was deine "Tu dies nicht, tu das nicht"-Liste betrifft - was verwirklichte ich denn dadurch anderes, als mich wiederum dem Staat zu unterwerfen? Ich soll auf Annehmlichkeiten und Errungengenschaften des Fortschritts und der Zivilisation verzichten, weil der Leviathan sie instrumentalisiert, um mich zu berauben und Einfluss auf mich auszuüben? Die gleiche Forderung wie der Ruf: "Dann wandere doch aus!", nämlich der Ruf danach, dass das Recht dem Unrecht weichen soll.

Darüber hinaus sind einige Ideen schlicht nicht realisierbar: da ich z. B. das Geld, das ich hätte sparen können um für Lehranverstaltungen und die Nutzung der Bibliothek individuell zu bezahlen, unter der Chiffre "Lohnsteuer" an den Leviathan abtreten musste bei jedem Einkauf zwischen 7 und 16, bald 19%, dessen was ich bezahle wiederum an den Leviathan fließt, habe ich kein Geld mehr dafür, das hat der Leviathan mir schon geraubt.



Zitat

Freu Dich auf die strahlende Zukunft, wenn alle Kiffen, XTC und Kokain schlucken und die Jugend durch die Konsumierung von Alco-Pops, Bier Wodka etc. immer schlauer wird..


Dümmer als durch den regelmäßigen Besuch der Staatsschule werden die davon zwar auch nicht, aber darum geht es doch gar nicht. Ich habe ausdrücklich gesagt: Jugendschutz ist hier nicht das Thema. Um Jugendliche vom Alkoholkonsum abzuhalten, wird Alkohol auch für Erwachsene verteuert. Damit Jugendliche einen "bösen" Film nicht sehen, darf er nicht im Kino laufen und nicht im Fernsehen gezeigt werden, man muss sich im Elektroladen über die Informationstheke beugen, dem Verkäufer den Namen ins Ohr flüstern, er packt den Schlüssel aus, öffnet die Geldkassette, holt den Panzerschrankschlüssel heraus, verschwindet im Tiefkeller und kommt mit dem "bösen" Film zurück, der dann doppelt soviel kostet wie "normale" Videos und DVDs (und deer Leviathan verdient doppelt soviel Mehrwertsteuer) - ich bin und bleibe dagegen, Jugendschutz dazu zu missbrauchen, Erwachsene zu bevormunden, und das tut dieser Staat massiv!

Zitat

Scheiß auf Meldepflicht (in England gibt's keine - nach den Anschlägen in london hätten die sich das gewünscht) - Scheiß auf Videoüberwachung (die ist ja auch überall - an den Plätzen wo sie statt dinet, werden Straftäter identifiziert - ohne die Identifizierung müsste wieder die Allgemeinheit für den Schaden aufkommen) - Scheiß auf Rasterfahndung (in den 70ern hätten Dir viele RAF-Opfer als Geist einen Besuch abgestattet, bei dieser Forderung), scheiß auf Massen-DNA-Überprüfungen (es hätte auch gereicht an den guten Willen des Herren Rieken und des Herren Diesterweg zu appelieren, damit sich diese Personen freiwillig stellen)...


Ja, scheiß auf die Meldepflicht, denn nur weil alle paar Jahre vielleicht mal eine Gruppe von Personen, die sich wahrscheinlich sowieso nicht um die Meldepflicht schert, irgendwas plant, müssen Millionen unbescholtener und friedlicher Menschen sich als potenzielle Straftäter und "Terroristen" beim Leviathan registrieren lassen, ohne jede Chance zu überwachen, was mit ihren Daten passiert, wer Zugriff auf diese hat, wozu diese benutzt werden usw.

Ja, scheiß auf die Videoüberwachung, weil wiederum, damit vielleicht und durch Zufall mal ein sog. "Terrorist" durchs Bild läuft, vielleicht und durch Zufall gerade auf dem Weg dahin, irgendwas anzustellen, und der dann vielleicht und durch Zufall erkannt und identifiziert werden kann, werden Millionen unbescholtener und friedlicher Bürger gefilmt, von grenzdebilne Hilfssherriffs der Polizei oder des Ordnungsamtes beglotzt, und haben keine Chance zu überwachen, was mit den Filmaufnahmen von ihnen passiert. Diue "Terroristen" bleiben zu Hause und lachen sich kaputt.

Ja, scheiß auf die Rasterfahndung, denn es ist immer das gleiche: unbescholtene und friedliche Menschen sind in den Augen des größten Verbrechers der Weltgeschichte, des Leviathans, wieder einmal nichts als potenzielle Missetäter, über die man möglichst viele Daten sammeln und "verarbeiten" muss, um sie bei Bedarf dann nach - in der Regel extrem sexistischen und rassistischen (das "Raster" lautet doch immer: männlich, zwischen 20 und 29 Jahre alt, türkischer oder arabischer Herkunft oder Abstammung, bekennender Muslim) - Kriterien zu durchforsten und auszuwerten. Verdächtig, weil jemand der Mensch ist, der er ist. Man sollte diesem Verbrechersyndikat verbieten, Worte wie "Menschenwürde" oder "Freiheit" zu benutzen.

Und da diese drei Beispiele auf den sog. "Terrorismus" abstellen, einige allgemeine Worte dazu: lass dich doch nicht verarschen! Der sicherste Weg gegen den "Terrorismus" ist es, dem Leviathan den Garaus zu machen! Ohne Staat auch kein Terrorismus. Ich glaube, es war in Ratelon dass jemand mal einen interessanten Link eingestellt hatte, zu einem Aufsatz in dem erörtert wurde, dass etwa der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad den sog. "Islasmismus" nur als propagandistischen Vorwand für ihn Wahrheit rein säkuläre, linkspopulistische politische Ziele missbraucht. Lass dich doch nicht von dem Märchen einlullen, die bösen Islamisten seien hinter dir höchstpersönlich her, weil sie auch dich individuell für deine Lebensweise hassen. Das ist doch Blödsinn! Der arme Teufel, der mit dem Rucksack voller Sprengstoff in die U-Bahn steigt, der mag so denken und empfinden ja, aber der Hassprediger, der es ihm eingetrichtert hat, interessiert sich nicht die Bohne für dich und das Maß an kontrollierter Freiheit, dass der Leviathan dir gewährt. Dieser trichtert dir ein, die bösen Islamisten seien hinter dir höchstselbst her, weil sie dir deine Freiheit nehmen wollen, und nur er könne dich beshcützen. In Wahrheit verfolgen die Islamisten profane, v. a. ökonomische Ziele, und scheren sich weder darum, ob du Alkohol trinkst, noch ob deine Freundin im Minirock in die Disco geht, oder sonstwas. Das ist Propaganda, um dich dazu zu bringen, abends im Bett zu liegen und diejenigen grenzdebilen Hilfssherriffs, die gerade deine Transaktionen bei "eBay" auszuwerten um festzustellen, ob du ein potenzieller "Terrorist" bist, in dein Abendgebet einschließt, weil sie so tapfer für dein bißchen relative Freiheit kämpfen.

Und, ja, scheiß auch auf Massengenteste! Schon wieder das gleiche Spiel: unbescholtene, friedliche Menschen werden auf Grund ihres Geschlechts (bei Sexualdelikten i. d. R. Männer, bei toten Neugeborenen Frauen) und ihres Wohnortes innerhalb eines willkürlich gezogenen Radius, pauschal als Mörder gebranntmarkt und müssen dem Leviathan ihre Unschuld beweisen, indem sie ihm einen der intimsten und sensibelsten Aspekte ihrer Persönlichkeit rückhaltlos offenbaren. Warum kehren wir das Prinzip nicht generell um? Statt "Unschuldig bis die Schuld erwiesen ist", hin zu "Schuldig, bis die Unschuld erwiesen ist"? Das bietet doch phänomenale Möglichkeiten! Nicht jeden Schuldigen kann man überführen, aber jeder wirklich Unschuldige wird alles daran setzen, seine Unschuld auch zu beweisen! An so viele Beweismittel, die Kinderschänder und "Terroristen" überführen könnten, darf der Leviathan nicht dran - unterstellen wir den Leuten einfach, sie seien Kinderschänder oder "Terroristen"! Um zu beweisen, dass sie es nicht sind, werden sie f-r-e-i-w-i-l-l-i-g alles offenbaren! Nie wieder Freisprüche Schuldiger wegen Formfehlern, Beweisverwertungsverboten u. ä.! Rechtschaffene Bürger, die nichts zu verbergen haben und im Verdachtsfalle gerne kooperieren, um ihre Unschuld zu beweisen, können endlich wieder ruhig schlafen! Und wer Unschuldig verurteilt wird, ist selber schuld, er hätte ja besser kooperien können, denn wer wirklich nichts zu verbergen hat, kann doch jedes Mittel zu seiner Entlastunjg vorbringen? Ich verstehe nicht, was manche Leute für ein Problem damit haben? ;)

Und obendrein, noch zusätzlich zu den Überlegungen oben, wieder die Frage: woher weißt du, was mit deiner Speichelprobe passiert? Wer hat Zugang, was wird ausgewertet, wo wird es gespeichert, an wen weitergegeben, wie lange wird sie aufbewahrt?
Christina Jane Wellington

Andriz

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43

Samstag, 23. September 2006, 11:54

Ohne Staat keinen Terrorismus? Hmm - also ich verstehe den Terrorismus auch und vor allem als bewaffnete Methode, den Bürgern einen eigenen Staat aufzudrücken. Und das ist ja das Hauptproblem: Einen Staat ohne Staat kann es nur in "Pioniergesellschaften" geben wie es die USA noch vor dem Bürgerkrieg faktisch waren.
Ansonsten ist das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen in unsern Städten und Ballungsgebieten so komplex, das ein politisches Vakuum keine Chance hätte. Irgendjemand würde es immer schaffen, Macht zu kumulieren und auszuweiten - da ist mir die Macht, die ich selbst wählen und politisch aktiv mitbestimmen kann immer noch am liebsten.

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44

Samstag, 23. September 2006, 12:12

Zitat

Original von Ronald D. Crane
Man ist verdächtigt - aber nicht schuldig (was erst juristische Folgen hat) - aber man hat doch selber alles in der Hand um diese Verdächtigung aus dem Weg zu räumen..


Das ist doch der völlig verkehrte Ansatz. Nicht der Verdächtige muss seine Unschuld beweisen, sondern die Strafverfolgung die Schuld des Verdächtigen.

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45

Samstag, 23. September 2006, 16:21

Zitat

Original von Andriz
Ohne Staat keinen Terrorismus? Hmm - also ich verstehe den Terrorismus auch und vor allem als bewaffnete Methode, den Bürgern einen eigenen Staat aufzudrücken. Und das ist ja das Hauptproblem: Einen Staat ohne Staat kann es nur in "Pioniergesellschaften" geben wie es die USA noch vor dem Bürgerkrieg faktisch waren.
Ansonsten ist das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen in unsern Städten und Ballungsgebieten so komplex, das ein politisches Vakuum keine Chance hätte. Irgendjemand würde es immer schaffen, Macht zu kumulieren und auszuweiten - da ist mir die Macht, die ich selbst wählen und politisch aktiv mitbestimmen kann immer noch am liebsten.


Es wäre wohl tatsächlich treffender zu sagen: ohne Staat gäbe es diese Form von Terrorismus, vor der der Staat uns angeblich schützt, nicht. Ich gehe wie gesagt davon aus, dass der Islamismus entgegen, den Legenden Rechts- und Neokonservativer, Objektivisten und Konsorten, keinen weltumspannenden islamischen Gottesstaat nach dem Vorbild des Iran oder Taliban-Afghanistans anstrebt, sondern säkuläre politische und ökonomische Ziele verfolgt. Verschwände die Bundesrepublik als verlängerter Arm des US-amerikanischen "bewaffneten Merkantilismus", wäre auch die "Terrorismus"-Gefahr auf dem Gebiet der dann ehemaligen BRD gebannt.

Strenggenommmen müsste noch nicht einmal der deutsche Staat völlig verschwinden, es gibt auch völlig säkulär verfasste, mehrheitlich von Christen bevölkerte und "westlich" orientierte Staaten, aus den man rein gar nichts in puncto "Terrorgefahr" hört, und auch nicht wird - oder könntest du dir vorstellen, dass in der "Tagesschau" die Meldung verlesen wird, die Polizei von Helsinki haben bei der Durchsuchung einer Studentenbude dreier syrischer Studenten Sprengstoff, Zeitzünder etc. gefunden? Wohl nur schwerlich, worüber man mal nachdenken sollte. So wenig ich von Michael Moore halte, ein Kapitel seines Buches "Dude, where is my country?" (deutscher Titel ist mir jetzt nicht geläufig; ist aber das Nachfolgebuch von "Stupid White Men") hat er treffend benannt: "How to stop terrorism? Stop being terrorists!"

Recht hast du sicherlich wenn du zu bedenken gibst, dass in einer Welt ohne institutionalisierte Obrigkeit stets einzelne Personen oder Gruppen danach streben würden, sich selbst als diese zu inthronisieren. Dagegen muss man sich wehren! Was entweder mutwillig oder mangels hinreichender Auseinandersetzung mit seinen Ideen am Libertarismus missverstanden wird, ist, dass dieser ja gerade kein "Jeder gegen jeden" propagiert, sondern solidarische Zusammenschlüsse von Menschen als notwendig anerkennt und bejaht. In diesen müsste man Mittel und Wege finden, sich gegen evtl. Herrschaftsansprüche von außerhalb - notfalls auch gewalltsam - zu erwehren.
Christina Jane Wellington

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46

Samstag, 23. September 2006, 16:23

Zitat

Original von Merkin D. Muffley

Zitat

Original von Ronald D. Crane
Man ist verdächtigt - aber nicht schuldig (was erst juristische Folgen hat) - aber man hat doch selber alles in der Hand um diese Verdächtigung aus dem Weg zu räumen..


Das ist doch der völlig verkehrte Ansatz. Nicht der Verdächtige muss seine Unschuld beweisen, sondern die Strafverfolgung die Schuld des Verdächtigen.


Sicher? Das könnte man als "seinem" Staat vertrauender Etatist auch anders sehen, wie ich oben schon sagte:

Zitat

Original von Kristyna Duöanova
Warum kehren wir das Prinzip nicht generell um? Statt "Unschuldig bis die Schuld erwiesen ist", hin zu "Schuldig, bis die Unschuld erwiesen ist"? Das bietet doch phänomenale Möglichkeiten! Nicht jeden Schuldigen kann man überführen, aber jeder wirklich Unschuldige wird alles daran setzen, seine Unschuld auch zu beweisen! An so viele Beweismittel, die Kinderschänder und "Terroristen" überführen könnten, darf der Leviathan nicht dran - unterstellen wir den Leuten einfach, sie seien Kinderschänder oder "Terroristen"! Um zu beweisen, dass sie es nicht sind, werden sie f-r-e-i-w-i-l-l-i-g alles offenbaren! Nie wieder Freisprüche Schuldiger wegen Formfehlern, Beweisverwertungsverboten u. ä.! Rechtschaffene Bürger, die nichts zu verbergen haben und im Verdachtsfalle gerne kooperieren, um ihre Unschuld zu beweisen, können endlich wieder ruhig schlafen! Und wer Unschuldig verurteilt wird, ist selber schuld, er hätte ja besser kooperien können, denn wer wirklich nichts zu verbergen hat, kann doch jedes Mittel zu seiner Entlastunjg vorbringen? Ich verstehe nicht, was manche Leute für ein Problem damit haben? ;)
Christina Jane Wellington

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47

Samstag, 23. September 2006, 18:17

Ich habe schon ga rkeine Lust den ganzen Text durchzulesen (sh. Punkt B2) - sorry, aber das ist der Punkt, an dem ich mich aus der Diskussion ausklinke.

Dazu noch zwei Anmerkungen:
A) Ich habe mit dieser Diskussion angefangen (habe ich das, oder habe ich sie nur intensiviert? - ach egal), weil Du "Idiotenstaat" gesagt hast. Ich fühle mich dadurch persönlich beleidigt, weil ich hier gerne lebe und mich mit der BRD identifiziere.
B) Deshalb wollte ich etwas dagegen sagen - Ich habe meine Meinung und Du hast Deine Meinung - ich bin froh, dass ich vor 4 Jahren (als ich so alt war, wie Du) nicht diese fatale Meinung hatte.
Warum ich nun mit der Diskussion aufhöre hat zwei Beweggründe:
1) Sie bringt nichts - ich bin ein Sturkopf und Du bist ein Sturkopf, keiner von uns beiden, wird den anderen überzeugen können, dass er falsch liegt - wie gesagt, jeder hat seine Meinung.
2) Es gibt wirklich schlimmeres, worüber man sich aufregen kann (habe ich schon mal an anderer Stelle erwähnt)
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48

Samstag, 23. September 2006, 18:18

Du sagst, der aktuelle Staatsbegriff sei ethisch nicht haltbar und der Staat letztlich ein unrechtmäßiges "Verbrechersyndikat". Nun frage ich mich aber, welche Lebensform eine Alternative zu diesem Syndikat darstellen sollte.

Mich interessiert dabei weniger, wie ein staatenloses Zusammenleben genau aussehen würde, sondern wie angesichts der Abwesenheit staatlicher Zwänge die Neu-Entstehung staatsähnlicher Einrichtungen verhindert werden sollte. Historisch lässt sich beobachten, dass bei Abwesenheit staatsähnlicher Strukturen sofort staatsbildende Prozesse einsetzen. Die Tendenz scheint also dahin zu gehen, dass bei absoluter Freiheit der Stärkste diese Freiheit nutzt, um den anderen tatsächlich seinen Willen aufzuzwingen - was sollte ihn auch daran hindern? Sollte man daher den Staat nicht besser akzeptieren und ihn möglichst demokratisch und von mir aus auch liberal gestalten, anstatt utopischen Ideen einer Abwesenheit des Staates nachzuhängen, die (zumindest bisher) nie über längere Zeit durchsetzbar waren?
The Reverend Robert E. Crue

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Robert E. Crue« (23. September 2006, 18:20)


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49

Samstag, 23. September 2006, 19:24

Zitat

Original von Kristyna Duöanova
Warum kehren wir das Prinzip nicht generell um? Statt "Unschuldig bis die Schuld erwiesen ist", hin zu "Schuldig, bis die Unschuld erwiesen ist"? Das bietet doch phänomenale Möglichkeiten! Nicht jeden Schuldigen kann man überführen, aber jeder wirklich Unschuldige wird alles daran setzen, seine Unschuld auch zu beweisen! An so viele Beweismittel, die Kinderschänder und "Terroristen" überführen könnten, darf der Leviathan nicht dran - unterstellen wir den Leuten einfach, sie seien Kinderschänder oder "Terroristen"! Um zu beweisen, dass sie es nicht sind, werden sie f-r-e-i-w-i-l-l-i-g alles offenbaren! Nie wieder Freisprüche Schuldiger wegen Formfehlern, Beweisverwertungsverboten u. ä.! Rechtschaffene Bürger, die nichts zu verbergen haben und im Verdachtsfalle gerne kooperieren, um ihre Unschuld zu beweisen, können endlich wieder ruhig schlafen! Und wer Unschuldig verurteilt wird, ist selber schuld, er hätte ja besser kooperien können, denn wer wirklich nichts zu verbergen hat, kann doch jedes Mittel zu seiner Entlastunjg vorbringen? Ich verstehe nicht, was manche Leute für ein Problem damit haben? ;)

Das ist ironisch, oder? Ich hoffe es jedenfalls. ;)
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Samstag, 23. September 2006, 19:56

Zitat

Original von Robert E. Crue
Du sagst, der aktuelle Staatsbegriff sei ethisch nicht haltbar und der Staat letztlich ein unrechtmäßiges "Verbrechersyndikat". Nun frage ich mich aber, welche Lebensform eine Alternative zu diesem Syndikat darstellen sollte.


Nun, ganz einfach: man bildet Staaten! :D Nicht solche anonymen Massen- und Gesinnungsdiktaturen, in deren Untertanenverhätnis man hineingeboren wird, von deren selbst bei demokratischer Verfassung nicht wirksam kontrollierbarer Obrigkeit man gegängelt, genötigt, drangsaliert und ausgebeutet wird, und aus dem es für die breite Masse der Menschen kein Entkommen gibt - sondern wirklich liberale und demokratische Kleinstaaten:

1. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Man wird nicht in den Staat hineingeboren, sondern tritt ihm freiwillig bei, und bei Nichtgefallen mitsamt seines rechtmäßigen Eigentumes eben jederzeit wieder aus.

2. Eine Höchstmitgliederzahl stellt sicher, dass jeder Bürger die Entscheidungen und Abläufe des Gemeinwesens tatsächlich effektiv mitbeeinflussen kann, und sich keine anonyme Mehrheitsdiktatur entwickelt, in der der Einzelne keinerlei reelle Mitbestimmungsmöglichkeit mehr hat - wie es die demokratisch organisierten Staatswesen heutzutage de facto sind.

3. Es gibt kein hierarchisch gegliedertes Berufsbeamtentum wie etwa in der Bundesrepublik, das eine faktisch jedweder effektiven Kontrolle durch die Bürger entzogene Obrigkeit bildet. Wer eine Funktion im Dienste des Gemeinwesens bekleidet, wird gewählt, ist rechenschaftspflichtig, und kann jederzeit wieder abgesetzt werden.

4. Es werden keine pauschalen Beiträge einkassiert, mit denen die (ohnehin nicht existente) Obrigkeit dann nach Gutdünken verfährt, es wird gemeinsam beschlossen, welche Aufgaben das Gemeinwesen übernehmen bzw. welche Dienste es anbieten soll (etwa Schutz vor Kriminalität, Hilfe bei Unglücksfällen, Versorgung im Alter, bei Krankheit, Arbeitsunfähigkeit etc.), jeder vergütet nur die Leistungen, die er auch in Anspruch nimmt und hat jederzeit die volle Kontrolle über die Verwendung seiner Beiträge.

5. Diese Staatswesen sind primär eine Art reiner Dienstleistungs- und Absicherungsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit, und mehr nicht! Menschen schließen sich freiwillig zusammen, um gemeinsam Aufgaben zu schultern, die sie alleine nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten bewerkstelligen könnten. Es gibt innerhalb dieser jedoch keine "Leitkultur" o. ä., sämtliche Regeln dienen ausschließlich dazu, die materiellen und immateriellen Rechte der Gemeinschaftsmitglieder zu schützen, und nicht, allen eine bestimmte Lebensweise aufzuzwingen, sie zu dem zu erziehen, was eine Mehrheit oder Minderheit als "gehörig" und "anständig" empfindet. Dabei, was man allein nicht regeln und organisieren kann, unterstützt man sich gegenseitig, darüber hinaus lässt jeder jeden in Ruhe (was, um Missverständnissen vorzubeugen, soziale Kontakte natürlich nicht ausschließt, gemeint ist: niemand mischt sich ungefragt in die Belange seiner Mitmenschen ein, weil man "doch in einer Gemeinschaft lebt, wo auch gemeinsame Werte gelten, hochgehalten und durchgesetzt werden müssen" - eben nicht! Es ist ein rein zweckgerichteter Zusammenschluss).

6. siehe 1. - das ist der wichtigste Punkt!
Christina Jane Wellington

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Christina J. Wellington« (23. September 2006, 19:57)


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51

Samstag, 23. September 2006, 20:05

Zitat

Original von Dwain Anderson

Zitat

Original von Kristyna Duöanova
Warum kehren wir das Prinzip nicht generell um? Statt "Unschuldig bis die Schuld erwiesen ist", hin zu "Schuldig, bis die Unschuld erwiesen ist"? Das bietet doch phänomenale Möglichkeiten! Nicht jeden Schuldigen kann man überführen, aber jeder wirklich Unschuldige wird alles daran setzen, seine Unschuld auch zu beweisen! An so viele Beweismittel, die Kinderschänder und "Terroristen" überführen könnten, darf der Leviathan nicht dran - unterstellen wir den Leuten einfach, sie seien Kinderschänder oder "Terroristen"! Um zu beweisen, dass sie es nicht sind, werden sie f-r-e-i-w-i-l-l-i-g alles offenbaren! Nie wieder Freisprüche Schuldiger wegen Formfehlern, Beweisverwertungsverboten u. ä.! Rechtschaffene Bürger, die nichts zu verbergen haben und im Verdachtsfalle gerne kooperieren, um ihre Unschuld zu beweisen, können endlich wieder ruhig schlafen! Und wer Unschuldig verurteilt wird, ist selber schuld, er hätte ja besser kooperien können, denn wer wirklich nichts zu verbergen hat, kann doch jedes Mittel zu seiner Entlastunjg vorbringen? Ich verstehe nicht, was manche Leute für ein Problem damit haben? ;)

Das ist ironisch, oder? Ich hoffe es jedenfalls. ;)


Jein - ich meine es natürlich ironisch, könnte mir aber lebhaft vorstellen, dass diese Vorschläge mancherorts, und nicht nur unter "BILD"-Lesern, auf spontane Begeisterung stoßen würden... ;) :rolleyes
Christina Jane Wellington

Bastian Vergnon

Bastian Vergnon

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Samstag, 23. September 2006, 22:16

Wieso müssen solche Libertär vs. Etatisten Diskussionen immer durch ihre Größe fast unlesbar sein? Is ja wie in Ratelon. ;)
Salute
Bastian Vergnon


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53

Sonntag, 24. September 2006, 18:56

Zitat

Original von Christina J. Wellington
Nun, ganz einfach: man bildet Staaten! :D Nicht solche anonymen Massen- und Gesinnungsdiktaturen, in deren Untertanenverhätnis man hineingeboren wird, von deren selbst bei demokratischer Verfassung nicht wirksam kontrollierbarer Obrigkeit man gegängelt, genötigt, drangsaliert und ausgebeutet wird, und aus dem es für die breite Masse der Menschen kein Entkommen gibt - sondern wirklich liberale und demokratische Kleinstaaten:


Immerhin mal ein konkretes Konzept. Ich frage mich nur, wie diese vielen Kleinstaaten ihre Ansprüche auf Ressourcen und Territorium untereinander regeln würden.
The Reverend Robert E. Crue