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41

Mittwoch, 21. September 2011, 13:40

Nicht ganz, eure Aplenländischen Freunde handhaben das genauso, da streitet man sich grade in Großer Koalition darum.

Bezüglich Österreich halte ich es mit dem dortigen Dritten Lager. :devil
Lillian Grace Bell

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Taylor Kay Roberts

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42

Mittwoch, 21. September 2011, 13:41

Das bedingungslose Grundeinkommen ist in der Tat eher utopisch, was aber wohl völlig klar ist - wobei die Idee grundsätzlich nicht ganz abwegig ist, insbesondere wenn man von einer Realpolitischen Unverzichtbarkeit auf Sozialsysteme ausgeht, denn mit einem solchen bedingungslosen Grundeinkommen könnte man sicht einen Großteil des Subventions-Sozialgedöns bei uns sparen.
Aber zurück zu den relevanteren Punkten: Wer sich mal mit diversen anderen Forderungen der Piraten intensiv befasst, gerade was Datenschutz, Informationelle Selbstbestimmung, Urheberrechte und Transparenz der Verwaltung angeht, wird darin einige wirklich gute Positionen finden können (sofern er nicht Anhänger von Vorratsdatenspeicherung, Mega-Datenbanken und dem Amtsgeheimnis ist, auch die soll es geben). Außerdem haben die Piraten den positiven Nebeneffekt, dass sich andere Politiker (insbesondere die aus der Internet-Ausdrucker-Ecke) nicht mehr ohne weiteres unqualifiziert über das Internet äußern können und einfach das "Expertentum" in diesem Bereich politisch eindeutig verortet ist, was die anderen Parteien früher oder später dazu zwingen wird, hier nachzuziehen - bei den Grünen und der Öko-Kiste war es ja das selbe.

Und so unangenehm mir diese Feststellung auch ist: In meinen Augen sind die Piraten die Grünen der 2010er Jahre. Die Entwicklung ist zumindest einigermaßen vergleichbar.
Taylor Kay Roberts
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Georges Laval

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43

Mittwoch, 21. September 2011, 13:42

Nicht ganz, eure Aplenländischen Freunde handhaben das genauso, da streitet man sich grade in Großer Koalition darum.

Bezüglich Österreich halte ich es mit dem dortigen Dritten Lager. :devil


Ernsthaft?

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Edgar Wilson

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44

Mittwoch, 21. September 2011, 13:45

Vom deutschen Schulsystem auf Selektion zu kommen finde ich wie immer untragbar und unsäglich. Hier werden Schüler und Schulformen aufgegeben, weil man kein Geld und keine Lust mehr hat.
Wenn man sich die USA anschaut mit ihren High-Schools so sieht man zwar Schulbusse, Schulärzte und Schulspeisung, aber die Inhalte des Unterrichts haben meist ein unterirdisches Niveau.
Da lernt man auf der Rütli-Schule ja wenigstens noch die Staaten der Welt.
Was wir brauchen ist mehr Geld für die Bildung, eine andere Lehrerausbildung, flächendeckende Schulspeisung, Schulsozialarbeiter und Krankenschwestern. Besser ausgestatete Bibliotheken und neues Material, ob für Musik, Chemie oder Erdkunde.
Es geht nicht an, dass Schüler in der Ganztagschule (von den Linken gefordert und umgesetzt) "geparkt" werden, nichts lernen sondern nur ihre Hausaufgaben machen und dann bis vier Uhr rumsitzen.
In den USA gibt es auch nachmittags Unterricht und danach AGs und Sport. Dann sollte man auch heimkommen und keine Hausaufgaben mehr haben, da man auch diese in der Schule gemacht hat.
Keiner lernt gerne, wenn die Karte noch die UdSSR aufzeigt, die Chemikalien 20 Jahre alt sind und die Toiletten zerstört.

Da hilft uns auch keine Ganzstagschule oder Gesamteinheitschule, die alle gleich macht.
Ich setze viel mehr auf LeitungsWILLEN, vor allem im 2. Bildungsweg, den gerne alle unter den Tisch kehren. Es gibt so viele, die von der Hauptschule aufgestiegen sind, das Abi nachgemacht haben, und studieren.
Und glaub mir, die haben mehr Leitungsbereitschaft als manch verwöhnter Gymnasiast.

Gesamtschulen machen träge und ziehen die Guten und Leistungswilligen nach unten. Das ist auch eine Form der Benachteiligung. Wenn wir nur über die sozial Schwachen und Migranten reden, die wenig Bildungschancen haben, dann sollten wir auch daran denken, dass ihre Eltern schuld daran sind. Ja da hilft nur die Ganztagschule mit Betreuung und Schulspeisung.
Aber wir sollten nicht jene bestrafen, die nur auf die Halbtagsschule wollen.
Da wäre G8 und Gantagsschule oder G9 und Halbtagsschule die Ideale Form für die Eltern, freiwillig zu wählen wo ihr Kind hingehen soll.


Nebenbei: Südtirol gehört zu Österreich, gehört zu Deutschland, wie alle deutschsprachigen Gebiete ;)

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45

Mittwoch, 21. September 2011, 13:52

Das geht aber nicht über Steuersenkungen, sondern der Senkung der Agbanen im Bereich der Lohnnebenkosten und Sozialbeiträge. Krankenkassen, Rentenversicherung, etc.

Aber lustigerweise wird genau das Gegenteil gemacht: 4 Euro im Monat an Lohnsteuer gespart, dafür 8 Euro Zusatzbeitrag bei der Kasse. Man sollte Krankenkassen anstelle von Beiträgen überwiegend durch Steuern finanzieren, denn anders als bei der Rente gibt es bei Krankheit und Pflege keine Äquivalenz von Beitrag und Leistung. Man könnte dann wunderbar die Solidarflüchtlinge der PKV miteinbeziehen.
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46

Mittwoch, 21. September 2011, 14:03

Schon mal auf die Idee gekommen, dass das daran liegen könnte, dass die Bundesrepublik im Pro-Kopf-Einkommen an siebter Stelle liegt und die Länder davor entweder sehr klein oder bevölkerungsarm oder beides sind und dass deren Wirtschaftsstruktur mit der bundesdeutschen nicht vergleichbar ist?

Du darfst nicht die Lohnentwicklung von der Produktivitätsentwicklung abkoppeln. Die Lohnentwicklung hinkt immer weiter hinterher.

Zitat

Natürlich geht es mit uns abwärts, so, wie es mit den anderen aufwärts geht. Das ist nun mal Globalisierung.

Au weia, so einen Satz hätte ich eher bei PDS oder NPD vermutet. Deutschland profitiert als exportorientierte Nation von der Globalisierung und exportiert neben Gütern de facto auch Arbeitslosigkeit. Alle diese kleineren Länder in Ost- und Südeuropa haben ein sattes Handelsbilanzdefizit gegenüber der BRD; Unser Überschuss ist deren Verlust. Griechenland hat auch deswegen soviele Schulden, weil die immer fleißig Made in Germany importiert haben. Nur leider kriegen deutsche Erwerbstätige nicht genug ab vom Kuchen; zu verteilen gibt es mehr als genug.

Zitat

Dann erkläre mir bitte, worin sich (im Prinzip!) die heutige Unfall-, Invaliditäts-, Kranken- und Rentenversicherungen vom Bismarkschen System unterscheiden.

Lies meinen Beitrag noch einmal: Unsere heutige SV unterscheidet sich im Kern eben nicht von Bismarcks Modell. Das ist doch genau das Problem, dass die Soziale Sicherung ganz überwiegend durch Arbeitseinkünfte sozialversicheurngspflichtiger Beschäftigter finanziert wird, diese Gruppe aber a) kleiner wird und b) real immer weniger verdient. Statt aber auch andere Einkünfte einzubeziehen, soll die ohnehin schon gebeutelte Gruppe der abhängig Beschäftigen auch noch mittels "Zusatzversicherungen" die Finanzindustrie durchfüttern.
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47

Mittwoch, 21. September 2011, 14:10

Nicht ganz, eure Aplenländischen Freunde handhaben das genauso, da streitet man sich grade in Großer Koalition darum.

Bezüglich Österreich halte ich es mit dem dortigen Dritten Lager. :devil


Ernsthaft?

Nein, da ist mir die Meinung François Mauriacs sympathischer. ;)

Österreich ist zwar beim Bildungsystem ein ähnlicher Geisterfahrer wie die Piefkes, beim Gesundheitssystem aber weitaus schlauer. Hätte die BRD eine KV wie in Österreich und eine RV wie in der Schweiz, wären wir schon sehr viel weiter.
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48

Mittwoch, 21. September 2011, 14:22

Vom deutschen Schulsystem auf Selektion zu kommen finde ich wie immer untragbar und unsäglich. Hier werden Schüler und Schulformen aufgegeben, weil man kein Geld und keine Lust mehr hat.

Erkäre mir bitte, wieso sämtliche Staaten, die bei Leistunsgvergleichen besser abgeschnitten haben, auf frühzeitige Selektion verzichten. Und erzähle mir nicht, Kanada hätte keine Immigranten. Das dreigliedrige Schulsystem entstammt der Aufteilung in Adels-, Handwerker- und Bauernschulen, hat aber mit Pädagogik nicht das geringste zu tun. Man kann mit individueller Förderung und leistungsgerechten Kursen weitaus mehr erreichen.

Apropos: Wieso müssen es eigentlich drei Schultypen sein? Wenn man gegen Gleichmacherei ist, müsste es dann nicht n Schulen geben, wobei n = Zahl der Schüler?

Bei Thema Schulspeisung, Finanzierung und Ausstattung gebe ich dir völlig recht. Ganztagsschulen müssen auch entsprechende Angebote und Betreuung beinhalten. Die Realität sieht leider so aus, dass Eltern von Grundschülern für Sport-, Musik- und Bastelangebote am Nachmittag extra löhnen müssen.
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49

Mittwoch, 21. September 2011, 14:32

Nachtrag zum "unterirdischen Niveau" der amerikanischen Schulen: Gibt es dafür einen Beleg oder ist das nur der typische deutsch-herrenmenschliche Überlegenheitsreflex? Ich war noch auf keiner amerikanischen Schule, aber ich vermute, dass Niveau wird wie überall regional unterschiedlich sein. Warum soll man "die Staaten der Welt" lernen? Kennt hier jeder auf Anhieb die Hauptstadt von South Dakota? Dieser Eurozentrismus ist so etwas von Gestern.
Lillian Grace Bell

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50

Mittwoch, 21. September 2011, 14:43

Natürlich geht es mit uns abwärts, so, wie es mit den anderen aufwärts geht. Das ist nun mal Globalisierung.

Au weia, so einen Satz hätte ich eher bei PDS oder NPD vermutet. Deutschland profitiert als exportorientierte Nation von der Globalisierung und exportiert neben Gütern de facto auch Arbeitslosigkeit. Alle diese kleineren Länder in Ost- und Südeuropa haben ein sattes Handelsbilanzdefizit gegenüber der BRD; Unser Überschuss ist deren Verlust. Griechenland hat auch deswegen soviele Schulden, weil die immer fleißig Made in Germany importiert haben. Nur leider kriegen deutsche Erwerbstätige nicht genug ab vom Kuchen; zu verteilen gibt es mehr als genug.


Ich habe es langsam satt, mir hier in jedem zweiten Posting entweder anhören zu müssen, ich wäre "intellektuell eher weniger leistungsfähig" oder stünde extremen Parteien nahe. Ersteres kann wohl kaum einer im Internet beurteilen (auch ich selbst nicht), und zweiteres weise ich entschieden von mir. Ich habe nichts gegen eine sachliche Diskussion und kann mich nicht erinnern, bisher irgendjemanden in irgendeine Ecke gedrängt zu haben.

Zitat

Zitat

Dann erkläre mir bitte, worin sich (im Prinzip!) die heutige Unfall-, Invaliditäts-, Kranken- und Rentenversicherungen vom Bismarkschen System unterscheiden.

Lies meinen Beitrag noch einmal: Unsere heutige SV unterscheidet sich im Kern eben nicht von Bismarcks Modell. Das ist doch genau das Problem, dass die Soziale Sicherung ganz überwiegend durch Arbeitseinkünfte sozialversicheurngspflichtiger Beschäftigter finanziert wird, diese Gruppe aber a) kleiner wird und b) real immer weniger verdient. Statt aber auch andere Einkünfte einzubeziehen, soll die ohnehin schon gebeutelte Gruppe der abhängig Beschäftigen auch noch mittels "Zusatzversicherungen" die Finanzindustrie durchfüttern.


Da gebe ich Dir sogar recht, aber um diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, muss man nicht gleich 130 Jahre Sozialstaat über den Haufen werfen und riesige Anstrengungen für etwas komplett Neues unternehmen.

Vom deutschen Schulsystem auf Selektion zu kommen finde ich wie immer untragbar und unsäglich. Hier werden Schüler und Schulformen aufgegeben, weil man kein Geld und keine Lust mehr hat.

Erkäre mir bitte, wieso sämtliche Staaten, die bei Leistunsgvergleichen besser abgeschnitten haben, auf frühzeitige Selektion verzichten. Und erzähle mir nicht, Kanada hätte keine Immigranten. Das dreigliedrige Schulsystem entstammt der Aufteilung in Adels-, Handwerker- und Bauernschulen, hat aber mit Pädagogik nicht das geringste zu tun. Man kann mit individueller Förderung und leistungsgerechten Kursen weitaus mehr erreichen.

Apropos: Wieso müssen es eigentlich drei Schultypen sein? Wenn man gegen Gleichmacherei ist, müsste es dann nicht n Schulen geben, wobei n = Zahl der Schüler?

Bei Thema Schulspeisung, Finanzierung und Ausstattung gebe ich dir völlig recht. Ganztagsschulen müssen auch entsprechende Angebote und Betreuung beinhalten. Die Realität sieht leider so aus, dass Eltern von Grundschülern für Sport-, Musik- und Bastelangebote am Nachmittag extra löhnen müssen.


Es gibt m.W. auf der Welt kaum einen Staat, dessen Schulsystem unserem gleicht. Trotzdem liegen wir nicht auf den letzten der 314 (!) Plätze, sondern gerade mal ca. auf Platz 15. Und das berufliche Bildungssystem in unserem Land findet weltweit Anerkennung, genauso wie unsere Hochschulen. Tatsache ist doch: Wäre in den vergangenen 30 Jahren nicht so viel an unserem primären Bildungssystem herumgepfuscht worden, dann stünden wir wesentlich besser da. Stattdessen findet man vor lauter Reformen und Unvergleichbarkeiten keinen richtigen Weg mehr. Ich habe das durchaus am eigenen Leib erfahren, aber ich schiebe die Schuld daran nicht dem dreigliedrigen Schulsystem in die Schuhe, sondern denen, die eine überschnelle und unüberlegte Reform nach der anderen verabschiedet haben und das noch immer tun.

Zitat

Und so unangenehm mir diese Feststellung auch ist: In meinen Augen sind die Piraten die Grünen der 2010er Jahre. Die Entwicklung ist zumindest einigermaßen vergleichbar.


Das ist ja das Problem, das ich mit den Piraten habe. ;)
HAROLD DAVID MANSFIELD


51

Mittwoch, 21. September 2011, 14:45

Ich habe es langsam satt, mir hier in jedem zweiten Posting entweder anhören zu müssen, ich wäre "intellektuell eher weniger leistungsfähig" oder stünde extremen Parteien nahe. Ersteres kann wohl kaum einer im Internet beurteilen (auch ich selbst nicht), und zweiteres weise ich entschieden von mir. Ich habe nichts gegen eine sachliche Diskussion und kann mich nicht erinnern, bisher irgendjemanden in irgendeine Ecke gedrängt zu haben.


Nachtrag dazu: Selbstverständlich will ich hier keine flache Globalisierungskritik üben. Mir ist klar, dass unser Land von der Globalisierung enorm profitiert. Und gerade deshalb leben wir doch in solchem Wohlstand. Laval hatte schon recht: Wir streiten hier auf hohem Niveau. Wenn man sich die Verhältnisse anderswo ansieht, dann geht es den Menschen dort katastrophal. Aber am Ende der Globalisierung steht eine Angleichung der Märkte, und das bedeutet (genau wie beim Schulsystem) eine Abwertung der Starken und eine Aufwertung der Schwachen.
HAROLD DAVID MANSFIELD


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52

Mittwoch, 21. September 2011, 15:00

Natürlich geht es mit uns abwärts, so, wie es mit den anderen aufwärts geht. Das ist nun mal Globalisierung.

Au weia, so einen Satz hätte ich eher bei PDS oder NPD vermutet. Deutschland profitiert als exportorientierte Nation von der Globalisierung und exportiert neben Gütern de facto auch Arbeitslosigkeit. Alle diese kleineren Länder in Ost- und Südeuropa haben ein sattes Handelsbilanzdefizit gegenüber der BRD; Unser Überschuss ist deren Verlust. Griechenland hat auch deswegen soviele Schulden, weil die immer fleißig Made in Germany importiert haben. Nur leider kriegen deutsche Erwerbstätige nicht genug ab vom Kuchen; zu verteilen gibt es mehr als genug.


Ich habe es langsam satt, mir hier in jedem zweiten Posting entweder anhören zu müssen, ich wäre "intellektuell eher weniger leistungsfähig" oder stünde extremen Parteien nahe. Ersteres kann wohl kaum einer im Internet beurteilen (auch ich selbst nicht), und zweiteres weise ich entschieden von mir. Ich habe nichts gegen eine sachliche Diskussion und kann mich nicht erinnern, bisher irgendjemanden in irgendeine Ecke gedrängt zu haben.

Ich wollte dich nicht persönlich angreifen. Die Gleichung "Globalisierung = uns geht es schlechter" ist aber unsachlich und falsch. Globalisierung ist jedoch keine Einbahnstraße und wenn man erwartet, dass andere Volkswirtschaften unsere Erzeugnisse erwerben, dann müssen wir uns von dem Gedanken verabschieden, in sämtlichen Branchen konkurrenzfähig zu sein und Konkurrenten in einem Lohn- und Steuersenkungswettlauf unterbieten zu wollen.
Lillian Grace Bell

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53

Mittwoch, 21. September 2011, 15:09

Ich wollte dich nicht persönlich angreifen. Die Gleichung "Globalisierung = uns geht es schlechter" ist aber unsachlich und falsch. Globalisierung ist jedoch keine Einbahnstraße und wenn man erwartet, dass andere Volkswirtschaften unsere Erzeugnisse erwerben, dann müssen wir uns von dem Gedanken verabschieden, in sämtlichen Branchen konkurrenzfähig zu sein und Konkurrenten in einem Lohn- und Steuersenkungswettlauf unterbieten zu wollen.


Da gebe ich Dir recht, allerdings ist Deutschland diesem Gedanken nach in der Zukunft kein Ort mehr, der Erzeugnisse hervorbringen könnte, die dann andere erwerben. Allerhöchstens kann es sich dabei um die neueste und allerhöchste Technologie zum Beispiel im Bereich von Medizin oder Energie handeln. Damit lässt sich aber ein Volk wie das unsere ernähren und auf seinem Wohlstandsniveau halten. Und womit sollen dann all die Menschen in diesem Land ihr Geld verdienen? Irgendwo muss eben ein Kompromiss geschlossen werden, und der besteht in meinen Augen darin, dass wir Teile unseres Wohlstandes aufgeben müssen. Übrigens etwas, das eigentlich in unserem Wirtschaftssystem im Idealfall vorgesehen ist, aber noch nie funktioniert hat: In Krisenzeiten die Wirtschaft durch staatliche Investitionen ankurbeln, in Spitzenzeiten damit die Schulden abbauen. Seit 60 Jahren geht es aber immer nur bergauf mit dem Schuldenberg, und das wird uns heute zum Problem - nicht nur den Griechen, Spaniern und Italienern, sondern natürlich auch uns wie jedem anderen westlichen Land. Andere Staaten haben da deutlich heftigere Wege eingeschlagen, um ihre Kassen zu entlasten. Ganz ohne drastischen Schuldenabbau geht es aber auch für uns nicht. Und das bedeutet für uns alle Einschnitte. Wenn es langfristig der Sicherung unseres Wohlstandes dient, dann finde ich, sollte sich jeder überlegen, ob er dagegen stimmt, ein paar Leistungen und Vorteile aufzugeben. Damit möchte ich auch keinesfalls abwertend gegenüber denjenigen in unserer Gesellschaft klingen, die am absoluten Existenzminimum bzw. in Armut leben - selbstverständlich soll es nicht allein zu ihren Lasten gehen! Es stehen uns also ziemlich hitzige Zeiten bevor.
HAROLD DAVID MANSFIELD


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54

Mittwoch, 21. September 2011, 15:37

Da gebe ich Dir recht, allerdings ist Deutschland diesem Gedanken nach in der Zukunft kein Ort mehr, der Erzeugnisse hervorbringen könnte, die dann andere erwerben. Allerhöchstens kann es sich dabei um die neueste und allerhöchste Technologie zum Beispiel im Bereich von Medizin oder Energie handeln. Damit lässt sich aber ein Volk wie das unsere ernähren und auf seinem Wohlstandsniveau halten. Und womit sollen dann all die Menschen in diesem Land ihr Geld verdienen? Irgendwo muss eben ein Kompromiss geschlossen werden, und der besteht in meinen Augen darin, dass wir Teile unseres Wohlstandes aufgeben müssen.

Fahrzeug- und Maschinenbau, Energieinfrastruktur und -anlagen, Telekommunikation, Chemie- und Materialtechnik, Gesundheitswirtschaft, wohnortnahe Dienstleistungen. Funktioniert natürlich nur, wenn man in Zukunftstechnologien investiert und nicht an Sachen von Gestern festhält. Außerdem muss man sich davon verabschieden, eine kleiner werdende Gruppe immer mehr arbeiten zu lassen und ihre Lohnforderungen mit Verweis auf die Reservearmee der Arbeitslosen abzuschmettern. Die Produktivitätsentwocklung lässt es zu, dass mit weniger Arbeit mehr Wohlstand erreicht werden kann und genug finanzielle Mittel für Bildung, Gesundheit und Pflege vorhanden sind. Mittel- und langfristig führt nichts an einer generellen Arbeitszeitverkürzung vorbei; aber so, wie die heutigen Arbeiter dank höherer Produktivität mehr verdienen als ihre Großeltern, so wird auch eine 20-30-Stunden-Woche ohne Einbußen zum bisherigen Lebensstandard möglich sein. Auch ohne Replikatoren. ;)

Zitat

Übrigens etwas, das eigentlich in unserem Wirtschaftssystem im Idealfall vorgesehen ist, aber noch nie funktioniert hat: In Krisenzeiten die Wirtschaft durch staatliche Investitionen ankurbeln, in Spitzenzeiten damit die Schulden abbauen. Seit 60 Jahren geht es aber immer nur bergauf mit dem Schuldenberg, und das wird uns heute zum Problem - nicht nur den Griechen, Spaniern und Italienern, sondern natürlich auch uns wie jedem anderen westlichen Land. Andere Staaten haben da deutlich heftigere Wege eingeschlagen, um ihre Kassen zu entlasten. Ganz ohne drastischen Schuldenabbau geht es aber auch für uns nicht. Und das bedeutet für uns alle Einschnitte. Wenn es langfristig der Sicherung unseres Wohlstandes dient, dann finde ich, sollte sich jeder überlegen, ob er dagegen stimmt, ein paar Leistungen und Vorteile aufzugeben. Damit möchte ich auch keinesfalls abwertend gegenüber denjenigen in unserer Gesellschaft klingen, die am absoluten Existenzminimum bzw. in Armut leben - selbstverständlich soll es nicht allein zu ihren Lasten gehen! Es stehen uns also ziemlich hitzige Zeiten bevor.

Genau das hatte Keynes sich so gedacht: Rücklagen in guten Zeiten, staatliche Investitionen in schlechten. Leider hat bisher jede Bundesregierung der letzten 30 Jahre gute Zieten für unnütze Steuersenkungen und schlechte Zeiten für massive Kürzungen genutzt - und damit langfristig die Verschuldung massiv erhöht.

Nur: Bei wem haben wir denn Schulden? Hat sich denn noch niemand gefragt, woher die ohnehin schon mit 2 Billionen in den Miesen stehende BRD das Geld für die "Bankenrettungen" (nichts anderes sind auch die so genannten "Rettungsschirme" für Griechenland & Co.) nimmt? - Wir leihen uns das Geld gegen hohe Zinsen von den Banken, die das gleiche Geld zuvor gegen niedrige Zinsen bei der Zentralbank besorgt haben, um genau dieses Geld den Banken zu ihrer "Rettung" zu geben. Wir müssen den Gürtel nicht enger schnallen, weil andere konkurrenzfähiger werden, sondern weil wir eine massive Umverteilung von unten nach oben betreiben; von den Angestellten zu den Unternehmern, von den Bankkunden zu den Bankeigentümern. Dieses System ist genau so marode wie der real existierende Sozialismus in den 1980er Jahren. Nur hat die DDR mit 1 Mrd. DM noch fast 7 Jahre durchgehalten; diese Summe verbraten unsere Spitzenmanager in einem Monat. ;)
Lillian Grace Bell

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Edgar Wilson

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55

Mittwoch, 21. September 2011, 17:50

Ich kan dir sagen, warum wir angeblich so schlecht sind in der OECD, wobei wir da in der Mitte liegen und im Weltranking doch sehr weit oben.
Deutschland war und ist das Land der Dichter und Denker, aber einige Einflüsse sind dabei, das zu ruinieren.

1. man gibt nicht genug bzw. weniger Geld für Bildung und Forschung aus. Großer Fehler
2. die Bildungskultur die bis in die frühen 90er herrschte ist durch diverse Einflüsse wie u.a. den Medien zerstört worden. Stichwort: Unterschichten TV.
3. zu große Klassen, überforderte Lehrer die meinen keinen prädagogischen Auftrag zu haben und immer mehr Eltern, denen ihre Kinder egal sind. (Immer mehr, heißt nicht, dass es alle sind, aber es werden mehr)

Was spricht denn dagegen, das Schüler, die offenbar weniger gut sind als andere, auf die Hauptschule gehen. Dann sollten sie dort aber auch richtig gefördert werden. Es gibt Modellprojekte in Deutschland, wo an Hauptschulen den Schülern vor allem klar gemacht wird, dass sie nicht wertlos sind. Sie werden motiviert. Und siehe da. über 80% finden eine Ausbildungsstelle, statt wie im Bundesschnitt unter 50%.

Das deutsche System hat eben die Vorteile, dass es schon früh den Leuten zeigt, wozu sie fähig sind und wozu nicht. Aber man kann auch vieles noch später nachholen. Auch etwas, das andere Länder nicht haben.

Aktuell ist es doch so bei uns: wenn es Gesamtschulen gibt, sind darin die Klassen immer noch getrennt. Da hat einer in Mathe Realschulniveau aber in Deutsch Hauptschulniveau.
Das macht es auch nicht besser.
Ich sehe die Gefahr, dass wenn man die verschiedenen sozialen Schichten, aber noch mehr, die verschiedenen Inelligenzen und Eigenarten der Schüler zusammenlegt, das davon die wenigsten profitieren.
Schon am Gymnasium war es so, dass die Guten immer in der Kritik der Schlechten standen. Soll sich das dann morgen ändern im bildungsutopischen Wunderland?

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56

Mittwoch, 21. September 2011, 19:25

Was spricht denn dagegen, das Schüler, die offenbar weniger gut sind als andere, auf die Hauptschule gehen. Dann sollten sie dort aber auch richtig gefördert werden. Es gibt Modellprojekte in Deutschland, wo an Hauptschulen den Schülern vor allem klar gemacht wird, dass sie nicht wertlos sind. Sie werden motiviert. Und siehe da. über 80% finden eine Ausbildungsstelle, statt wie im Bundesschnitt unter 50%.

Das deutsche System hat eben die Vorteile, dass es schon früh den Leuten zeigt, wozu sie fähig sind und wozu nicht. Aber man kann auch vieles noch später nachholen. Auch etwas, das andere Länder nicht haben.

Es ist absoluter Unfug, einem 10-jährigen Kind den Bildungs- und Berufsweg vorzugeben oder anzunehmen, man könne in dem Alter festsstellen, wozu ein Kind in der Lage ist. Jedes Kind muss individuell gefördert werden; das eine mehr, das andere weniger. Ihnen eine Stempel "nicht gut genug" aufzudrücken und sie kollektiv einer bestimmten Schulart zuzuordnen, ist Gleichmacherei.

Zitat

Aktuell ist es doch so bei uns: wenn es Gesamtschulen gibt, sind darin die Klassen immer noch getrennt. Da hat einer in Mathe Realschulniveau aber in Deutsch Hauptschulniveau.
Das macht es auch nicht besser.

Auf der einen Seite kritisierst du, dass die Schüler nicht genug selektiert werden, und nun bemängelst du leistungsgerechte Kurse? Nicht jeder, der gut im Rechnen ist, ist gut in Sprachen (und umgekehrt).

Zitat

Ich sehe die Gefahr, dass wenn man die verschiedenen sozialen Schichten, aber noch mehr, die verschiedenen Inelligenzen und Eigenarten der Schüler zusammenlegt, das davon die wenigsten profitieren.
Schon am Gymnasium war es so, dass die Guten immer in der Kritik der Schlechten standen. Soll sich das dann morgen ändern im bildungsutopischen Wunderland?

Das Problem ist, dass in diesem Land Sozialkrüppel herangezücht werden. Ich hatte die ersten sechs Schuljahre die gleiche Klasse; es gab gute Schüler und welche, die für eine Aufgabe länger brauchten. Dann haben halt diejenigen, die schon fertig waren, den anderen geholfen (nicht vorgesagt!). Das festigt den Stoff und ist für eine Gesellschaft hilfreicher als das Durchpeitschen des Unterrichts und Abkoppeln der vermeintlich Schwächeren.
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Fredrik Stenerud

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57

Samstag, 3. Dezember 2011, 19:38

Hm... kaum ist Piratenparteitag, ist das Forum wie ausgestorben...


Georges Laval

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Samstag, 3. Dezember 2011, 19:44

Du kannst dir sicher sein, dass ich keine Piratin bin. :D

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Luciano Marani

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Samstag, 3. Dezember 2011, 21:47

Hm... kaum ist Piratenparteitag, ist das Forum wie ausgestorben...

Es könnte auch der letzten Wetten-Dass-Folge liegen ...
Luciano Marani
XXXVII. President of the United States

Fredrik Stenerud

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60

Sonntag, 4. Dezember 2011, 00:09

...die ähnlich lang(atmig) war, wie ein Monolog von van het Reve*