Wobei ich mich noch nicht entscheiden kann, was ich abschließend vom Film halte. Das gilt aber eigentlich für den gesamten Daniel Craig Bond....
Tja, das Dilemma ist folgendes: Werkgetreue Verfilmungen der Bond-Romane wären zumindest in den 1960er Jahren auf den wichtigsten Märkten - Großbritannien, USA, West-Deutschland - niemals an den unterschiedlichst betitelten und diese Eigenschaft natürlich vehement bestreitenden Zensurstellen vorbeigekommen. Ab irgendwann in den 1970ern dann vielleicht, aber sicherlich vielerorts nur mit wirtschaftlich unzufriedenstellenden Altersfreigaben.
Also hat man eben den aus den "alten" Filmen bekannten Kino-Bond geschaffen, der sich aber in über 20 Dienstjahren gegen Mitte/Ende der 1980er dann auch allmählich abgenutzt hatte und nicht mehr zeitgemäß war.
Die beiden Dalton-Filme fand ich dabei noch interessant, vor allem
Licence to Kill hat in Teilen einiges der Craig-Filme bereits vorweggenommen. Ganz furchtbar waren die hirnlosen FX-Orgien mit Brosnan, was die Macher irgendwann dann anscheinend aber doch auch selbst gemerkt und festgestellt haben: Hey, mittlerweile können wir doch durchaus die authentische Atmosphäre der originalen Romane verfilmen!
Und damit geriet man gewissermaßen in die Falle: Man hat durchaus zeitgemäße Actionreißer mit einer aus einer Kult-Filmreihe bekannten Figur, die deren literarischer Vorlage so nahe kommt wie nie zuvor, aber so irgendwie passt das alles so trotzdem nicht mehr wirklich zusammen.
Mein persönliches Fazit: Die klassische Bond-Reihe endete für mich mit
A View to a Kill. The Living Daylights und
Licence to Kill sind interessante, den Stoff variierende Add-ons. Die Brosnan-Machwerke ignoriere ich. Und die Craig-Filme sollte man nur um eine Winzigkeit nachsynchronisieren, nämlich den Namen der Hauptfigur ändern. Dann sind die recht fesch!