The United States of Astor

In Gareth, auf dem großen Platz vor dem Gebäude des Volksrates, wurde eine Bühne mit zahlreichen Sitzreihen davor errichtet. Große Transparente in Blau, Weiß und Rot schmücken den Platz. Tausende Menschen haben sich rund um die Tribüne versammelt und warten gespannt. Noch ist eifriges Geplauder zu hören. Als Norman Hodges die Bühne betritt, kehrt schlagartig Ruhe ein.

Ladies and Gentlemen,
my fellow Astorians!

Ein erster Applaus.

Ich möchte Euch hiermit verkünden, dass ich für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten von Astor kandidiere.

Die Anhänger Hodges' brechen in Jubel aus.

Ich habe mir diesen Schritt lange überlegt und meine guten Gründe dafür gefunden. Astor hat eine lange Zeit des steten Auf und Ab erlebt. Eigentlich waren mehr Tief- als Höhepunkte dabei. Drei Administrationen ist es nacheinander nicht gelungen, das Problem der Staatshaushalte in den Griff zu bekommen. In der Außenpolitik wurden fatale Fehler gemacht. Auch President Scriptatore konnte trotz seines arroganten Wahlkampfes und der zahlreichen Versprechen letztlich keine Veränderung bewirken: Die Männer und Frauen an der Spitze unseres Landes sind immer wieder und mit immer fataleren Folgen in die Lethargie verfallen. Das muss ein Ende haben!

Zustimmende Rufe und Applaus.

Was Astor in den kommenden Monaten vor allem braucht, ist Konstanz und Festigkeit in der Führung. Wir brauchen Amtsträger, die sich nicht nach einigen Wochen unrühmlich aus ihrem Amt schleichen, nur um einige Zeit später vorbei an jeder Legitimation wieder den leeren Posten zu besetzen. Wir brauchen Menschen an der Spitze, die ihre Ämter ernst nehmen, zum Wohle der Vereinigten Staaten und zum Wohle der Astorier!

Jubel.

Ich trete nicht alleine an. Hinter mir steht ein starkes Team mit großen Ideen, die Astor aus dieser prekären Lage befreien werden. Hinter mir stehen Menschen mit Sachverstand und Kompetenz, mit festem Willen zur Veränderung. Die Republikanische Partei hat mit ihrer Arroganz und ihrem verblendeten Gehabe als sogenannte Grand Old Party Schiffbruch erlitten. Sie ist innerlich zerrissen, sogar der Präsident hat bereits seinen Austritt verkündet. Ihr Chairman ist sang- und klanglos verschwunden und hat einen riesigen Aufgabenberg im Department of Trade and Treasury hinterlassen. So sieht keine Partei mit Führungsanspruch aus, Ladies and Gentlemen! Es hat sich gezeigt, dass die, die vermeintlich eine lange Karriere mit vielen Erfolgen haben, nicht automatisch ein Patentrezept für die Präsidentschaft und die Ämter in der Administration besitzen. Durch große Reden und Wichtigtuerei löst man keine Probleme!

Applaus und "Foolish Republicans"-Rufe.

Ich möchte Euch nicht das Blaue vom Himmel erzählen. Was es zur Lösung der Probleme braucht, vor denen wir stehen, sind starke Zugpferde, die die Arbeit nicht scheuen. Wir brauchen Menschen, die in den letzten Monaten in ihren Ämtern stete und gute Arbeit geleistet haben. Diese Menschen werde ich im Falle meiner Wahl an die Spitze setzen. Es darf nicht wieder zu einer Administration kommen, die hauptsächlich gegen ihre eigene Amtsmüdigkeit statt gegen die Probleme der Menschen in diesem Land kämpft!

Jubel.

Die kommenden Wochen möchte ich nutzen, um Euch von meinem Team zu überzeugen und davon, dass wir die richtigen sind, um dieses Land zu führen. Ich bin bei Weitem nicht der Einzige, der als Kandidat in diesem Rennen antritt. Meinen Kontrahenten wünsche ich viel Erfolg und Gottes Segen in diesem Wahlkampf. Möge er fair geführt werden und der Beste gewinnen, der Astor aus der Depression führt.

Thank you.

Applaus, als Norman in die Menge winkt. Im späteren Verlauf des Nachmittags und des Abends unterhält sich Norman mit den anwesenden Zuhörern. Die Veranstaltung endet erst gegen Mitternacht.

Vielen Dank, Gentlemen.

Zitat

Original von Alexander Xanathos
Und schon steht er wieder auf der Matte, ohne Programm, ohne Planung ... einfach, weil die Republicans ihm und den Demokraten ihren Willen aufzwingen.
Ich kann zu Mr. Hodges nur folgendes sagen:
1. menschlich: eine angenehme Person, mit der man abseits von Kameras, Journalisten und auch den Augen der jeweiligen eigenen Partei sich recht harmonisch unterhalten kann.
2. geschäftlich: ... naja ... wunderbar halt ... 8)
3. politisch: Leider förder Kameras, Amtskollegen, Journalisten und die Öffentlichkeit recht abstruse Züge zutage.

Es wäre schön, wenn Mr. Hodges als der verweifelte Strohhalm der demokratischen Partei mehr Sein als Schein wäre.
Ich fürchte, er hat sich durch die Republikaner zu einem verfrühten Wahlkampfbeginn hinreißen lassen ...

Viel Glück, Mr. Hodges, Sie können es außerhalb Freelands durchaus gebrauchen ...

Schön, dass Sie immerhin mal eine mehrseitig beleuchtete Kritik vorgelegt haben. Natürlich teile ich Ihre Einschätzung über meine politische Seite nicht. Ich sehe mich keineswegs als den "verzweifelten Strohhalm" meiner Partei. Ich habe mir im Voraus sehr lange und tiefgründig Gedanken darüber gemacht, ob eine Kandidatur für mich in Frage kommt und ob ich dieses Amt vier Monate lang mit dem notwendigen Engagement und der Willenskraft ausüben kann. Und ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass ich es kann. Ich kandidiere nicht, weil meine Partei unbedingt den Präsidenten stellen möchte, sondern, weil ich es für das Beste für Astor halte. Wenn ich zu dem Schluss gekommen wäre, dass ich die Präsidentschaft in den kommenden vier Monaten nicht zur Genüge engagiert ausüben kann, dann hätte meine Partei nunmal auf mich verzichten müssen. Es hätte sich jemand anderes gefunden.

Zitat

Original von Richard D. Templeton
Ist davon auszugehen, dass in Ihrer Partei noch jemand Interesse an der Nominierung haben könnte?

Und falls nicht, wäre die Kandidatenfrage auf Ihrer Seite ja geklärt. Fehlt nur noch, dass Sie sich auch Gedanken über einen Vizekandidaten machen.

Mr. Templeton, ob es noch weitere demokratische Kandidaten gibt und wer mein Vizepräsidentschaftskandidat sein wird, können Sie getrost meine Sache sein lassen.

Zitat

Original von Richard D. Templeton
Achso. Ich dachte, das wäre Sache Ihrer Partei, wenn nicht sogar Sache der Wähler.

So kann man sich irren.

Verzeihen Sie, ich wollte nicht "Sache", sondern "Sorge" sagen. Es war wohl ein Freudt'scher Versprecher.