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Ashley Fox

Foxy former Senator for Assentia

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1

Freitag, 25. Februar 2011, 13:38

Foxy beschäftigt da so eine Frage...

Deutschland in einem beliebigen Jahre des Herrn. Wie der Bundeskanzler heißt ist ebenso egal wie die Koalition, mit der er regiert. Denn das Land ist in heller Aufregung: dem Bundesminister für Integration, Klimaschutz und Gender Mainstreaming wurde von dessen Alma Mater der Doktorgrad aberkannt! Begründung: in seiner Dissertation finden sich zahlreiche zeilenlange Passagen, die nahezu wortwörtlich aus anderen wissenschaftlichen Publikationen übernommen wurden, ohne als Zitate gekennzeichnet zu sein. Zudem steht der Vorwurf im Raum, diese Zitate habe er sich teilweise noch vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages zusammenstellen lassen.

Der betroffene Bundesminister heißt Erwin Koschinski. Er wurde vor rund 60 Jahren in Wanne-Eickel geboren, sein Vater war ebenso wie seine Onkel, Großväter usw. in der Schwerindustrie im Ruhrgebiet tätig: Bergleute, Stahlkocher und so was. Koschinski ist ein jahrzehntelang erfahrener und "verdienter" Sesselpupser im Dienste seiner Partei. Er hat sich vom Kassenwart seines Ortsvereins und Gemeinderat bis in den Bundestag und ein Ministeramt hochgedient. Mittlerweile trägt er eine beachtliche Bierplauze vor sich her, sein graues Haar ist dünn geworden - vorne Stirnglatze, hinten Tonsur. Verheiratet ist er seit rund 35 Jahren mit Elke Koschinski, geb. Koslowski, Tochter eines Lehrerehepaares, ebenfalls aus NRW. Eine typisch mövchenhafte und graumausige Politikergattin. Die erwachsene gemeinsame Tochter Sandra Koschinski ist Diplom-Sozialarbeiterin in Diensten irgend einer deutschen Stadt oder Gemeinde.

Nun die Frage: Wie viele Deutsche würden wohl in einer repräsentativen oder nichtrepräsentativen Umfrage - von Erhebungen der Forschungsgruppe Wahlen für das "Politbarometer" des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bis hin zu Telefon-TEDs der Bild-Zeitung - jubilieren, Koschinski müsse unbedingt im Amt bleiben, die Enthüllungen betreffend seine Dissertation schadeten seiner Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit doch nicht, und er sei potenziell noch immer ein künftiger Kanzlerkandidat seiner Partei?
Ashley Fox


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Steve M. Sucre

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2

Freitag, 25. Februar 2011, 14:03

Niemand.
Steve Manuel Sucre
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Steve McQueen

THE General!

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3

Freitag, 25. Februar 2011, 14:08

Die BILD ist einfach nur abartig. Wenn ich den Klitschko nur im Fernseh sehe, wie er von der STimme des Volkes babbelt...pfui Spinne...
There is many a boy here today who looks on war as all glory, but, boys, it is all hell. You can bear this warning voice to generations yet to come. I look upon war with horror.

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Marines never die, they just go to hell to regroup.

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Lovestone

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4

Freitag, 25. Februar 2011, 14:38

Du musst gar kein großes Szenario erdenken, einfach ein paar Jahre zurückschauen und an Rudolf Scharping denken. Der ist zurückgetreten worden, weil er mit dieser Gräfin im Pool geplanscht hat. Zumindest hat dies damals das berüchtigte Fass zum Überlaufen gebracht.

Bei KT ist der gesamte Lebenslauf stark frisiert.

Hier hat man ein schönes Beispiel für quod licet iovi, non licet bovi.

Georges Laval

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5

Freitag, 25. Februar 2011, 14:49

In Italien wäre Guttenberg oder der beispiels-Politiker seit 3 Jahren bereits Ministerpräsident und immun. ;) Oder zu ehrlich für so ein Amt...

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Achmet Süleymann

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6

Freitag, 25. Februar 2011, 19:46

Ist doch egal, der wird unser neuer Kaiser Kanzler. Edel und von plauem geplüd.
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Prensden Kaltkara

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Ashley Fox

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7

Freitag, 25. Februar 2011, 20:11

Die BILD ist einfach nur abartig. Wenn ich den Klitschko nur im Fernseh sehe, wie er von der STimme des Volkes babbelt...pfui Spinne...


Es ist ja nicht nur die Bild. Im (repräsentativ ermittelten) Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF vom heutigen Tage heißt der populärste Politiker - Karl Theodor zu Guttenberg (Note 1,4 auf einer Skala von 5 bis -5). Auf die Frage, ob er als Verteidigungsminuster zurücktreten sollte, antworten 22% der Befragten mit ja, 75% mit nein. Nach Parteien sagen selbst 69% der Linkspartei-Anhänger, 65% der SPD-Anhänger und 59% der Grünen-Anhänger, er soll nicht zurücktreten. 60% der Befragten insgesamt sehen ihn noch für höchste Ämter geeignet, 35% nicht mehr.

Wie hätte wohl ein Minister mit gleichen Verfehlungen auf dem Kerbholz abgeschnitten, der kein gelackter Enddreißiger aus einem ehemaligen bayerischen Adelsgeschlecht mit "Freiherr von und zu" im Namen und Ehefrau mit Model-Qualitäten und eigener Fernsehshow wäre? Sondern eben der oben klischeehaft, aber nicht unrealistisch beschriebene typische "Ochsentourer" ohne jedweden "Glamour-Faktor"?
Ashley Fox


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Achmet Süleymann

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8

Freitag, 25. Februar 2011, 20:17

Die Behauptung Bild = Schlecht, ist auch nicht mehr war wie noch zu Zeiten der "Nieder mit Springer"-Proteste.

Zitat

(Die Bild ist die) auflagenstärkste und am meisten zitierte Tageszeitung Deutschlands und mit einer verkauften Auflage von 2.900.355 Exemplaren[1] die auflagenstärkste Zeitung außerhalb Japans

Oscar Lafontaine war lange Zeit dort als Kollumnist tätig.
Die Leute dort wissen was sie tun.
Sie ist eine gut gemachte schlechte Zeitung.
Man kann ihr allenfalls vorwerfen Meinungen zu machen.
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Prensden Kaltkara

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9

Freitag, 25. Februar 2011, 20:49

Ich finde Deutschland einfach toll. Uns geht es so richtig gut und die Welt um uns ist absolut heil.

Wie sonst kann es sein, dass es so ein völlig uninteressanter und nichtiger Sachverhalt auf die Titelseiten aller Zeitungen und an die Spitze der Headlines der Nachrichten in Radio, Fernsehen und sonstige elektronische Medien schafft, und nicht dort verbleibt, wo er hingehört, nämlich maximal in die Society-Nachrichten der bunten Blätter, die Klatschspalten des Boulevard oder in die Rubriken "Was sonst noch passierte" oder " Auch das gibt's". Wenn sich die gesamte Journaille von vorgeblich ernsthaft und seriös bis Boulevard und Klatsch mit so einem Thema befasst, können wir offenbar keine anderen Probleme haben und auf der Welt geschieht auch nichts wirklich wichtiges.

Es ist einfach nur lächerlich, was sich die Medien und die politischen Gegener da wieder leisten.

Georges Laval

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10

Freitag, 25. Februar 2011, 20:51

Das sagen unsere Konservativen über die Musso..äh Berlusconi-Eskapaden-Artikel auch immer.

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Charlotte McGarry

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11

Freitag, 25. Februar 2011, 21:40

Kann man den Menschen echt vorwerfen, dass sie keinen Bock auf Ochsentourer haben? Ohne zu Guttenberg glorifizieren zu wollen, ich habe auf die nämlich auch keine Lust mehr.
XXII. PRESIDENT of the UNITED STATES
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12

Samstag, 26. Februar 2011, 01:55

Ich finde Deutschland einfach toll. Uns geht es so richtig gut und die Welt um uns ist absolut heil.

Wie sonst kann es sein, dass es so ein völlig uninteressanter und nichtiger Sachverhalt auf die Titelseiten aller Zeitungen und an die Spitze der Headlines der Nachrichten in Radio, Fernsehen und sonstige elektronische Medien schafft, und nicht dort verbleibt, wo er hingehört, nämlich maximal in die Society-Nachrichten der bunten Blätter, die Klatschspalten des Boulevard oder in die Rubriken "Was sonst noch passierte" oder " Auch das gibt's". Wenn sich die gesamte Journaille von vorgeblich ernsthaft und seriös bis Boulevard und Klatsch mit so einem Thema befasst, können wir offenbar keine anderen Probleme haben und auf der Welt geschieht auch nichts wirklich wichtiges.

Es ist einfach nur lächerlich, was sich die Medien und die politischen Gegener da wieder leisten.

Naja, es geht hier schon nicht einfach um ein paar Fußnoten, sondern darum, was das für Menschen sind, die diesen Staat regieren.

Charakter und Politik ist ein Thema, das man nicht dem Zynismus opfern sollte. Im Gegenteil, es ist dringend notwendig mal eine Debatte über die moralischen Qualitäten der Staatsführung zu führen. Aus krummem Holz sind sie leider alle, und unsere politische Kultur mal ein wenig auf Prinzipien, Moral, und charaktrliche wie persönliche Integrität zu trimmen wäre nicht verkehrt. Aber ich fürchte, es sind eben doch nur machtopportune Politiker, keine Staatsmänner, die da am Werke sind. Kein Wunder, das alles den Bach runter geht.
Amanda Zornek

13

Samstag, 26. Februar 2011, 01:57

Kann man den Menschen echt vorwerfen, dass sie keinen Bock auf Ochsentourer haben? Ohne zu Guttenberg glorifizieren zu wollen, ich habe auf die nämlich auch keine Lust mehr.
Nö. Das ganze System der Ochsentour ist verkehrt und unsere Parteienoligarchie führt zu einer Auswahl mittelmäßiger, charakterlich fragwürdiger Gestalten in die höchsten Ämter. Das zu umgehen, indem man lügt, täuscht und betrügt, ist aber auch nicht besser. Das System muss von außen verändert werden, durch politische Aufklärung.
Amanda Zornek

Lovestone

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14

Samstag, 26. Februar 2011, 03:20

Es ist doch gerade als angeblich an WERTEN orientierter Konservativer so überaus lächerlich, dass KT aus nichts, aber auch gar nichts, als nur Schein besteht. Dieser ganze Politiker ist ein Produkt aus Fotografien, überaus wohlwollenden Artikeln der Haus- und Hofpresse und inszenierten Auftritten. Dabei ist der halbe Lebenslauf gefälscht beschönt. Das Erschleichen eines Doktortitels ist kein Kavaliersdelikt wie Falschparken, zumal wenn man beachtet, dass KT der Uni 750.000 € hat zukommen lassen (das ist natürlich kein Sponsoring! wer käme denn auf die Idee?) und einen Antrag gestellt hat, den Doktortitel besonders früh schon tragen zu dürfen.

Dieser Googlebergsche "Quereinsteiger" Mythos hat auch ungefähr den gleichen Wahrheitsgehalt wie der Mythos des im Berge schlafenden Barbarossas. Der Mann ist seit 2002 im Kreistag von seiner Provinz und nebenbei auch im Bundestag. Sein Großvater (der das Buch "Fußnoten" geschrieben hat), war Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
In seiner Familie sind diverse Leute mit Bundesverdienstkreuz und sonstigen Auszeichnungen und Funktionen, außerdem sind das einfach steinreiche Großgrundbesitzer. Der muss natürlich keine typische "Ochsentour" durch Ortsverein, Bezirks- und Landesverband machen, bevor man ihm sein Bundestagsmandat anträgt. Bei dem Namen!

@Zornek: Auf "politische Aufklärung" würd ich mich in diesem Land gar nicht mehr verlassen. Die Leute gucken DSDS, Dschungelcamp und RTL2-News. Die älteren lesen BLÖD-Zeitung und regen sich auf, dass "die Jugend gar keine Zeitung mehr liest". Es lassen sich viel zu viele vom schönen Schein der Medien blenden und hinterfragen nichts mehr.

Achmet Süleymann

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15

Samstag, 26. Februar 2011, 06:36

Ich hätte diverse Patentrezepte aber mich fragt man nicht weil ich in keiner Partei bin und Kommunist. Und einen Bart wie Fidel.
Staatssekretär fürs Äußere
Prensden Kaltkara

Regierungschef der Büyük Sergiye

16

Samstag, 26. Februar 2011, 13:52

@Zornek: Auf "politische Aufklärung" würd ich mich in diesem Land gar nicht mehr verlassen. Die Leute gucken DSDS, Dschungelcamp und RTL2-News. Die älteren lesen BLÖD-Zeitung und regen sich auf, dass "die Jugend gar keine Zeitung mehr liest". Es lassen sich viel zu viele vom schönen Schein der Medien blenden und hinterfragen nichts mehr.
Naja, was will man sonst tun, außer verbittert auf das Ende warten?
Amanda Zornek

Jeremy Cromwell

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17

Samstag, 26. Februar 2011, 14:38

Immer wieder verweisen die Guttenberg-Unterstützer darauf, wie "beliebt" er doch sei. Muss er ja auch sein als Politiker. Beliebtheit macht ihn aber weder intelligent noch leistungsfähig, und genau das muss er sein, wenn er Bundesminister sein will - zumindest, wenn es in diesem Land noch nach Befähigung gehen soll und nicht nach dem am besten gefälschten Lebenslauf. In Wirklichkeit ist nicht nur beliebt, sondern auch beliebig - heute "Abschaffung der Wehrpflicht? Mit mir niemals!", morgen "Die Wehrpflicht muss uuunbedingt abgeschafft werden!", heute "Wenn das mit Opel nicht klappt, trete ich als WiMi zurück", morgen "Och, ich trete doch nicht zurück".

Der Mann ist weder sonderlich intelligent, noch hat er auch nur die geringste Ahnung von dem, was er da tut. Er kriegt von seinem Ministerium Konzepte vorgelegt und entscheidet sich mal für dieses, mal für jenes. In seinen Entscheidungen ist kein geradliniger Kurs und keine Prinzipientreue zu finden. Gerne wird auch darauf verwiesen, dass Guttenberg doch eine "große politische Lebensleistung" erbracht habe. Worin besteht die genau? Der Mann war Wirtschaftsminister, ohne von Wirtschaft die geringste Ahnung zu haben, und jetzt ist er Verteidigungsminister, ohne von Verteidigung die geringste Ahnung zu haben. Das einzige, was er auf Grund seines guten Elternhauses kann, ist Benimm an den Tag zu legen und gut zu reden. Mit Leuten, die zwar gut reden können, aber eigentlich keine Vorstellung von Politik haben, hatten wir schon unsere Erfahrungen.

Im Übrigen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Merkel ihn fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Und dann wird er genauso weg vom Fenster sein wie all die anderen, die ihr nichts mehr genützt haben. Eine politische Leistung erbringen, das kann dieser Mann nämlich gar nicht - er kann ja noch nicht einmal eine wissenschaftlich einwandfreie Doktorarbeit schreiben. Guttenberg ist unfähig und gehört weg.

Das einzig gute, was sich daran mal wieder zeigt, ist, dass die Ministerialbürokratie funktioniert, egal welche Flitzpiepen da oben den Sessel drücken. Alles andere wäre auch beunruhigend.

JEREMY CROMWELL

Vice President of the People's Council
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Charlotte McGarry

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18

Samstag, 26. Februar 2011, 15:51

Das hier ist das beste, was ich bisher zu Guttenberg gelesen habe. Spreng trifft den Nagel bis zum letzten Satz auf den Kopf:

Zitat

Wenn Wähler zu sehr lieben

Der gemeine Wähler ist ein untreuer Geselle, wankelmütig, unberechenbar, bindungslos wandert er mal zur einen, mal zur anderen Partei. Mal wählt er gar nicht, mal entscheidet er sich erst in letzte Minute. Im Grunde ist der Wähler den Parteien ein Gräuel. Und das beruht auf Gegenseitigkeit: der gemeine Wähler hält die meisten Politiker für karrieregeile Nichtskönner, die nur an sich denken. Wehe aber, wenn der Wähler liebt. Dann liebt er bedingungslos.

Womit wir bei den Fans von Karl Theodor zu Guttenberg sind. Nichts kann sie von ihrer Liebe zu ihrem Idol abbringen. Weder sein Meinungswechsel in Sachen Kundus-Bombardements und der Rauswurf der Sündenböcke, noch sein – auf Zuruf von BILD – schneller Stellungswechsel in Sachen “Gorch Fock”, als zu Guttenberg den Kapitän suspendierte, dem er kurz zuvor noch eine faire Behandlung zugesichert hatte. Und erst recht nicht zu Guttenbergs plagiatdurchsetzte Doktorarbeit. Wer liebt, der verzeiht.

Zu Guttenberg profitiert davon, dass die Popkultur in die politische Kultur eingebrochen ist. Das ist ein völlig neues Phänomen, das man bisher allenfalls von Berlusconi und den italienischen Wählern kannte. Der “Popstar”, der “Superstar”, wie zu Guttenberg genannt und gefeiert wurde, hat Millionen Fans wie ein wirklicher Pop- oder Rockstar.

Und diese Fans sind treu. So, wie Enthüllungen über Drogenexzesse den Fan eines Rockstars nicht erschüttern können, so kann eine gefälschte Doktorarbeit den Guttenberg-Fan nicht von seinem Idol trennen. Im Gegenteil: ihre Liebe und Verehrung wird umso stärker, je mehr ihr Idol angegriffen wird, weil sie glauben, es beschützen zu müssen.

Vorwürfe, insbesondere in den Medien, sind in den Augen der Fans entweder frei erfunden, lächerliche Bagatellen oder Teil einer Kampagne. Fakten werden ignoriert. Die Fans haben sich ein Bild von ihrem Idol gemacht. Würden sie sich abwenden, würden sie ihre selbstgeschaffene Illusion zerstören. Auf wen sollen sie dann ihre Wünsche und Sehnsüchte projizieren?

Und genau wegen dieser Mechanismen kann zu Guttenberg Minister bleiben. Keine Kanzlerin, kein Parteivorsitzender kann es sich erlauben, der Zorn dieser Millionen Fans auf sich zu ziehen. Sie oder er würden von den Fans hart abgestraft – bei den Wahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Und später bei der Bundestagswahl.

Der Verteidigungsminister ist im Grunde eine politisch selbständige Figur, der Oberbefehlshaber einer Schatten-Fan-Armee, die er jederzeit gegen die eigene Partei aufmarschieren lassen könnte. Sie macht ihn unabhängig von Angela Merkel oder Horst Seehofer.

Solange zu Guttenbergs Band zu seinen Fans hält (gepflegt von den Fanorganen BILD und “Bunte”), solange ist er unstürzbar. Der Fanpolitiker ist so dem reinen Parteipolitiker haushoch überlegen, der mit der Bindungslosigkeit der Wähler zu kämpfen hat.

Solche Fans sind natürlich das Gegenteil des kritischen Staatsbürgers, der sein Urteil immer wieder hinterfragt. Fans setzen die Selbstreinigung der Demokratie außer Kraft und sie legen die Kontrollfunktion der Medien lahm. Aber die Medien (auch die sogenannten seriösen) dürfen sich nicht beschweren: sie haben das unverwundbare Idol miterschaffen.

P.S. Ich möchte in den nächsten Jahren von der CDU/CSU kein Wort mehr über Werte hören.
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Bastian Vergnon

Bastian Vergnon

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19

Samstag, 26. Februar 2011, 16:41

Also wenn ich mir hier manche Kommentare über "die Politiker" und "dass alles den Bach runtergeht" durchlese, dann kann ich nur sagen: Selber schuld.

Es steht jedem frei, sich in den so arg gescholtenen Parteien zu engagieren und so selbst seinen Teil beizutragen. Wenn man das nicht tut und sich stattdessen nur in wohlfeinen Kommentaren über "die da oben" ergeht, braucht man sich nicht wundern, wenn nur noch Karrieristen und sonstige Opportunisten die Sache unter sich ausmachen.
Salute
Bastian Vergnon


Georges Laval

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20

Samstag, 26. Februar 2011, 16:55

Du bist in einer Partei richtig? Minderheitenpartei? Das sagt ein mir nahestehender RL-Kommunalpolitiker nämlich auch immer. :)

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