The United States of Astor

Richtig

Jetzt ist er durch. Ich hasse Hinschmeißer.

Der kommt wieder... Siehe etwa Strauß, Möllemann oder Wiesheu.

Zitat von »George T. Colton«

Zitat von »Steve McQueen«

Die Wehrpflicht war ohnehin nur ein Profukt des Krieges, sowohl des zweiten Welkrieges, als auch des Kalten Krieges, davor gabs ohnehin eine Berufsarmee, von daher.

Genau genommen war die moderne Wehrpflicht ein Produkt der Französischen Revolution.

Ich meinte eher für Deutschland oder bringe ich da grade was durcheinander?

Ja, du bringst da was ganz massiv durcheinander, auch was Deutschland bzw. Preussen betrifft.

Zitat von »George T. Colton«

Ja, du bringst da was ganz massiv durcheinander, auch was Deutschland bzw. Preussen betrifft.

Oder auch nicht, jedenfalls nicht ganz so dramatisch.

Flächendeckend wurde die Wehrpflicht in Deutschland erst nach den sog. "Befreiungskriegen" eingeführt. Denen stelle ich ein "Sogenannt" voran und setze sie in Anführungszeichen, da diese sich ja gerade gegen vom Gedankengut der Aufklärung, wie die Franzözische Revolution es vertrat, geprägte Staatswesen wandte. Und zunächst die Restauration des Absolutismus zur Folge hatten.

Im Geschichtsunterricht an deutschen Schulen wird, gerade unter Verweis auf die Französische Revolution, ganz massiv ein Zusammenhang zwischen demokratischer Staatsform und Wehrpflicht propagiert. Das ist für Deutschland aber schlicht falsch.

Die Wehrpflicht begann ihren Siegeszug hier mit der Restauration. Sie prägte das undemokratische Kaiserreich und das undemokratische Dritte Reich. Deutschland führte zwei Angriffskriege, von denen einer ein Vernichtungskrieg war, mit Wehrpflichtarmeen. Der erste demokratische gesamtdeutsche Staat, die Weimarer Republik, besaß eine Berufsarmee. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht nach dem 2. Weltkrieg stieß 1955/56 noch auf mehrheitlichen Widerstand in der Bevölkerung. Schon seit Beginn der 1990-er Jahre geriet sie, nach einer zwischenzeitlichen Phase der Akzeptanz angesichts der Blockkonfrontation, erneut zunehmend in die Kritik.

Auf einen tatsächlichen, überwiegenden und demokratisch artikulierten gesellschaftlichen Konsens hinsichtlich ihrer zumindest sicherheitspolitischen Notwendigkeit konnte die Wehrpflicht sich in Deutschland also nur für einen Zeitraum von ca. 30 Jahren stützen. Angesichts dessen darf es wohl als ziemlich verfehlt qualifiziert werden, wenn deutsche Politiker zu ihrer Legitimation von der Französischen Revolution schwadronieren.

Dass McQueen darauf skeptisch bis allergisch reagiert und die Wehrpflicht in Deutschland eher mit den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts in Verbindung bringt, empfinde ich als ebenso verständlich wie in der Sache nicht ganz abwegig.

Es ist nicht abwegig, sondern schlicht falsch.

Colton hat nicht behauptet, dass die Wehrpflicht ein Produkt der Ideale der Revolution gewesen sei, sondern nur ein Produkt der Revolution. Es gilt die alte mathematische Weisheit "Faktor + Faktor = Produkt" und die Französische Revolution war zweifellos einer der Faktoren.

Für komplexere Diskussionen reichen meine mathematischen Kenntnisse dann allerdings nicht mehr.

Faktoren werden nicht addiert.

Um... Ehehehe... Cute kitten?

Zitat von »Charlotte McGarry«

Es ist nicht abwegig, sondern schlicht falsch.

Colton hat nicht behauptet, dass die Wehrpflicht ein Produkt der Ideale der Revolution gewesen sei, sondern nur ein Produkt der Revolution. Es gilt die alte mathematische Weisheit "Faktor + Faktor = Produkt" und die Französische Revolution war zweifellos einer der Faktoren.

Für komplexere Diskussionen reichen meine mathematischen Kenntnisse dann allerdings nicht mehr.

Summand + Summand = Summe. Faktor * Faktor = Produkt.

Ansonsten ist was du sagst für eine rein faktenbasierte, nichtideologische Analyse sicherlich zutreffend. Nicht aber für eine politische Diskussion.

Denn nach diesem Schema kann man auch - sachlich völlig zutreffend - sagen: "Der Versailler Vertrag war ein Faktor für den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland." Das ist wie gesagt nicht falsch, lenkt die Beurteilung des Prozesses aber in eine ideologisch voreingenommene Richtung. Den Siegerstaaten des 1. Weltkrieges wird die Schuld an der politischen Entwicklung Deutschlands in den Folgejahren zugeschrieben, ohne auf andere Faktoren einzugehen, deren Einbezug ein völlig anderes Urteil erzwingt.

Zitat von »Charlotte McGarry«

Um... Ehehehe... Cute kitten?

aaaaaaaawwwwwwwwwwwwwwwww <3 <3 <3

Zitat von »Ashley Fox«

Gedankengut der Aufklärung, wie die Franzözische Revolution es vertrat

Darüber kann man sicherlich auch debattieren, ob die politische Philosophie Rousseaus, welche für die Französische Revolution prägend war, zur Aufklärung gezählt werden kann, oder nicht doch eher zur frühen Gegenaufklärung. Für letztes spricht u.a., dass führende Aufklärer wie Voltaire Rousseau recht entschieden abgelehnt zu haben scheinen (Ich meine mich dunkel daran zu erinner, dass Voltaire über Rousseau etwas in der Richtung schrieb, er habe bei der Lektüre seines Buches direkt das umwerfende Bedürfnis gespürt, wieder auf allen Vieren zu kriechen). Zudem war auch der junge Robespierre ein ausgesprochener Fan Rousseaus. Wenn es eine Revolution gab, die aus der Aufklärung erwachsen ist, so sicherlich die Amerikanische Revolution; und ein Vergleich beider Revolutionen in dieser Hinsicht wäre sicherlich nicht uninteressant.

Voltaire... war das nicht der Büttel dieses preußischen Königs? Schätze, die Aufklärung bzw. die Aufklärer waren wohl nicht alle in der selben Partei.

Zitat von »Lovestone«

Voltaire... war das nicht der Büttel dieses preußischen Königs? Schätze, die Aufklärung bzw. die Aufklärer waren wohl nicht alle in der selben Partei.

Oh, ich würde es eher so fassen: Da ist jemand einem scheinheiligen adligen Lügner und Betrüger auf den Leim gegangen.

Soll ja häufiger vorkommen

Zitat von »Zornek«

Darüber kann man sicherlich auch debattieren, ob die politische Philosophie Rousseaus, welche für die Französische Revolution prägend war, zur Aufklärung gezählt werden kann, oder nicht doch eher zur frühen Gegenaufklärung. Für letztes spricht u.a., dass führende Aufklärer wie Voltaire Rousseau recht entschieden abgelehnt zu haben scheinen (Ich meine mich dunkel daran zu erinner, dass Voltaire über Rousseau etwas in der Richtung schrieb, er habe bei der Lektüre seines Buches direkt das umwerfende Bedürfnis gespürt, wieder auf allen Vieren zu kriechen). Zudem war auch der junge Robespierre ein ausgesprochener Fan Rousseaus. Wenn es eine Revolution gab, die aus der Aufklärung erwachsen ist, so sicherlich die Amerikanische Revolution; und ein Vergleich beider Revolutionen in dieser Hinsicht wäre sicherlich nicht uninteressant.

Rousseau hat einen sehr idealisierten state of nature (ich weiß nicht, wie das auf Deutsch heißt) vertreten; er hat allerdings auch stets darauf hingewiesen, dass dieser Zustand nicht dauerhaft haltbar ist. Ansonsten war er sehr für direkte Demokratie wie in seiner Heimat Genf, allerdings hat er die Frauen strikt in die private sphere verbannen und die public sphere den Männern überlassen wollen.

Wenn jetzt jemand mehr dazu schreibt, gerne mit Links - ich muss mir dazu heute Nacht noch ein Essay aus den Fingern saugen und den state of nature bei Hobbes und Rousseau vergleichen.

state of nature = Naturzustand?

Bei Hobbes ist das ja dieses Zitat "homo homini lupus" stilbildend. Die Leute leben im Krieg miteinander und erst durch den Unterwerfungsvertrag herrscht Frieden im Staat. Rousseau war eher der Meinung, dass durch die Erfindung des Privateigentums Streit und Zwietracht in die Gesellschaft eindrang und die sich vorher alle geliebt haben.

Vielleicht hilft das: http://plato.stanford.edu/entries/rousseau/ (die haben auch was zu Hobbes)

Es wird Zeit, dass ich im nächsten Semester vermehrt Geschichte belege...mal sehen, wie sich das mit der Politikwissenschaft und dem geplanten Praktikum bei KMW verträgt^^

Zitat von »Lovestone«

Vielleicht hilft das: http://plato.stanford.edu/entries/rousseau/ (die haben auch was zu Hobbes)

Das hilft in jedem Fall, auch wenn ich es schon kannte. Der beste Ersatz für verpasste Vorlesungen (und meistens besser als jene, die man nicht verpasst).

Ja, Rousseau und die edlen Wilden... für die französische Revolution war aber vrmtl mehr seine Lehre von der volonté générale wichtig. Die übrigens verfassungstheoretisch dann später bei den "Volksdemokratien" des Ostblocks eine Rolle spielte.

Ich habe allerdings Rousseau nie gelesen, deshalb möchte ich mich mit Tipps für einen Essay zurückhalten. Und auf die Offensichtlichkeit, dass der Naturzustand bei Hobbes schlecht und bei Rousseau gut ist, bei Hobbes entsprechend mit seiner Überwindung ein als positiv bewerteter Zivilisationszustand eintritt, während die Zivilisation für Rousseau den Menschen moralisch degenerieren lässt, wirst Du vrmtl. selbst gekommen sein.

http://www.welcker-online.de/Links/link_957.html - leviathan zum nachlesen