Was Ihr Bedürfnis angeht: ersparen Sie uns bitte Ihre Heuchelei. Ohne mich als den Verteidiger von Mrs. Bont aufspielen zu wollen: Sie hat das getan, was jeder tun würde, der in der Öffentlichkeit an die Wand gespielt wird: Sie hat die Öffentlichkeit informiert. Ob das diplomatisch klug und geschickt war, mag dahingestellt sein.
Was Dreibürgen angeht: ich habe mir diese Land sehr genau angeschaut. Ich habe seine Verfassung studiert, ich habe mir angeschaut, wie die Institutionen funktionieren und agieren und ich habe mich darüber informiert, wie sie das Heilige Land kolonisiert haben: unter anderem durch Unterdrückung jeder Art von Opposition. Der Großmufti sitzt übrigens noch heute im Gefängnis. Das ich also Dreibürgen nach dem Mund rede ist mir übrigens noch nicht aufgefallen.
Ich habe gesehen, wie der Bundesrat, eine Kammer von Fürsten, eingesetzt von "Gottes Gnaden" statt durch den souveränen Willen des Volkes, Gerichtsurteile für nichtig erklärt oder wegen einer Nichtigkeit Parteiverbote verhängt und das Militär agiert völlig ungehindert von jeglicher demokratisch legitimierter Kontrolle. Mr. Secretary, daher sage ich Ihnen noch einmal: verschonen Sie uns mir Ihrer Heuchelei. Mir ist eine außenpolitisch inaktive Democratic Union tausend mal lieber, als ein Dreibürgen, das die Freiheitsrechte anderer Völker mit Füßen tritt.
Ihre Argumentation ist aber auch in anderer Hinsicht heuchlerisch: auf der einen Seite geben Sie Ihre "faire Warnung" an die Diktaturen dieser Welt heraus - was ich nicht kritisere - wenn aber Mrs. Bont die Werte wie Demokratie, etc. als gemeinsame Werte von Astor, Albernia und der Democratic Union unterstreicht und Zweifel anmeldet, ob Dreibürgen ebenfalls diesen Werten verpflichtet ist, fällt Ihnen nichts Besseres ein, als zu erklären "In diesem Fall bin ich vom neuen astorischen Präsidenten ermächtigt worden, tatsächlich zurück zur G3+1 zu gehen, wobei das +1 die DU darstellt, da deren Versuch, aus dem Gesprächskreis permanent ein Bündnis zu machen den Interessen der United States of Astor zuwiderläuft. Die DU ist kein verlässlicher Partner, führt nachweislich - man siehe nur Nambewe - diplomatische Aktionen nicht zu Ende, versucht aus persönlicher Geltungssucht einen Gesprächskreis zu dominieren und ist für politischen Extremismus berüchtigt, welcher weder in Albernia noch in Astor vorherrscht. Da ist Dreibürgen wesentlich gefestigter, zudem ist es weltweit engagiert und nicht isolationistisch wie die DU." Wie Dreibürgen weltweit agiert, können Sie unter anderem auf dem Nordpol und im Heiligen Land besichtigen. Vielleicht sollte sich die Democratic Union auch ein paar Kolonien zulegen, um Ihr Wohlwollen wieder zu erlangen?
Wenn Sie jetzt sagen, Mrs. Bont oder die Democratic Union sei nicht bereit gewesen, für unsere Werte wie Freiheit und Demoratie einzustehen: haben Sie sich für die Freiheit des Heiligen Landes eingesetzt - oder zumindest für die Freiheit der politischen Häftlinge? Oder gilt Ihre "faire Warnung" nicht für den Fall, wenn Völker durch eine monarchische Großmacht unterdrückt werden? Nein, Mr. SoS, Ihr herumlavieren ist traurig und Ihr Verrat an unseren Werten und Freunden ist enttäuschend.
Mrs. Bont hat nichts angeboten? Ich meine ein Freihandelsabkommen ist schon ein sehr großes Angebot: ein nicht zu unterschätzender Markt für unsere Produkte hätte sich geöffnet und Chancen für neue Jobs in Astor. Aber da die G4 ja nicht für so etwas vorgesehen war, fahren wir lieber auf alten Gleisen weiter und verweigern uns jeder Innovation. So kommen wir zwar keinen Schritt voran, aber wir erhalten uns immerhin die reine Lehre. - Eine wirklich großartige Leistung, Mr. Secretary.
Gleichzeitig werfen wir der Democratic Union vor, nicht dem Vertrag über die Regelung der Hoheitsgewässer beigetreten zu sein und bemühen dies als einen Grund, die G4 platzen zu lassen. Wirklich eine Super-Leistung, Mr. Secretary.
Wie gesagt: ob es diplomatisch geschickt war, einen Teil des Gesprächsprotokoll zu veröffentlichen mag dahin gestellt sein. Wenn mir aber eines im Verlauf unseres Gesprächs deutlich geworden ist: die Veröffentlichung war verdammt richtig, so wie Sie versuchen uns einen Bären nach dem anderen aufzubinden.