The United States of Astor

Ich bin selber politisch eingagiert, und das weit weg von Schwarz-Gelb. Trotzdem gönne ich es der SPD nicht Erfolg zu haben

Zitat von »Bob O'Neill«

Ich wusste schon lange, das ich VL in der falschen Partei bin...

Es gab eine Zeit, da hat sich so ziemlich jeder kundige Beobachter Astors darüber amüsiert, dass die Republikaner im realen Leben quasi geschlossen Rot-Grün, und die Demokraten Schwarz-Gelb gewählt haben.

Vor ein paar Jahren bin ich Rot-Grün ja mal etwas näher gekommen. Aber Frau Ypsilanti (und alle weiteren Rot-Rot-Grün Spiele) und spätestens die Tendenz der Grünen der letzten Jahre, schlichtweg gegen jedes - und seien es neue Stromleitungen für die Energiewende - Infrastrukturprojekt zu sein, hat mich da wieder zuverlässig ins Schwarz-Gelbe Lager zurückgeholt

Zitat von »Elizabeth Hamilton«

Ich bin selber politisch eingagiert, und das weit weg von Schwarz-Gelb. Trotzdem gönne ich es der SPD nicht Erfolg zu haben

Ehe ich SPD wähle, fällt mir zwar auch die Hand ab, aber dennoch ist es einfach atmosphärisch angenehmer, unter einer Landes- oder Bundesregierung ohne CDU-Beteiligung zu leben.

Ich finde diese Partei, deren ganze Politik nur aus Intoleranz, Hetze, Diskriminierung, sozialer Ausgrenzung, Treten gegen Schwächere und Umverteilung von unten nach oben besteht, schlicht zum Kotzen!

Ganz so radikal negativ sehe ich die CDU zwar nicht, aber ich gabe ja zu, daß es nicht einfach ist: Meine Vorbehalte gegen die Grünen habe ich ja schon beschrieben. Ich halte die Partei aufgrund der oebn beschriebenen Haltung für weniger regierungsfähig als 1998. Man mag Merkels "Dagegen-Partei" populistisch schimpfen, aber es stimmt in dem Fall leider. SPD könnte man ja mit leben und Steinbrück ist auch - und da widersprechen mir ja sogar viele SPD Anhänger - ein guter Kandidat. Aber das reicht nun einmal auch nicht. Und es ist schade zu sehen, wie sich die Partei von der größten Errungenschaft der Schröder Kanzlerschaft abwendet und sich langsam wieder dem Laftonaismus zuneigt. FDP... Tja, ich teile zwar die vernichtenden Urteile nicht, aber ich sehe auch, daß die Partei den Fehler gemacht hat, Liberalismus zunächst als reinen Wirtschaftsliberalismus und Wirtschaftsliberalismus dann im nächsten Schritt zum reinen Steuersenkismus marginalisiert zu haben. Ich habe schon 2009 gesagt, daß 2% für die Piraten ein Warnschuss hätte sein müssen, aber das den bei 14,9% keiner gehört hat, ist wohl auch klar. Warum ich dennoch meine Sympathieen für die FDP bewahre hängt damit zusammen, daß sie (noch) die einzige etablierte Partei ist, die nicht geradezu reflexartig in allen Lebensbereichen nach "mehr Staat" schreit. Das kann man in der Wirtschaftspolitik kritisieren, aber es hat eben auch eine gesellschaftspolitische Dimension und hier finde ich, daß sich der politische Mainstream in eine bedenkliche Richtung entwickelt hat.

lol. Bester Twitter Kommentar zur Wahl auf Spiegel Online: "spd_stefan RT @siegstyle: Gibt es jetzt Elfmeterschießen? Da müsste Weil gegen den Briten McAllister eigentlich gewinnen. #ltwnds"

Zitat von »Bob O'Neill«

Aber Weil ist Hannover 96-Fan, spricht das für ihn?

Was mich dazu bringt, dass ich eigentlich Trauerflor tragen müsste... Fünf zu Null, schnüff. *schnüff*

Tja, wenn der Meister sich die Ehre gibt

Das können ja solange die Bayern erledigen

@Lindsey:

Die typische "Entschuldigung" ( ) so ziemlich aller mir bekannten FDP-Wähler: Man teile ja nicht alle Positionen der Partei, insbesondere in der Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik, aaaber man identifiziere sich eben grundsätzlich mit den Ideen und Zielen des Liberalismus, und darum findet man es wichtig, dass eine liberale Partei in den Parlamenten vertreten ist usw.

Ich empfinde und bezeichne mich auch als liberal, aber die reale Politik der FDP finde ich so wenig liberal wie jene der CDU christlich.

Urkatastrophe der heutigen FDP war meines Erachtens ihre Beteiligung an der "Wende" 1982, ihr Einstieg in eine schwarz-gelbe Koalition unter Helmut Kohl. Zugegeben, die SPD war auf Grund der eskalierten Entfremdung zwischen ihrem Kanzler und ihrer Basis nicht mehr regierungsfähig. Aber sich um des bloßen Machterhaltes Willen einem Kanzler an den Hals zu werfen, dessen Programm im Wesentlichen daraus bestand, wirtschafts- und sozialpolitisch die existierenden Besitzstände zu wahren, und gesellschaftspolitisch das Rad der Geschichte auf die Zeit vor der sozialliberalen Koalition zurückdrehen, hat bei ihr zu einem Verlust an genuin liberalen und progressiven Köpfen geführt, von dem sie sich bis heute nicht erholt hat.

Und so lange es nur genug Leute gibt, die ihre Verbundenheit mit liberalem Gedankengut zum Ausdruck bringen, indem sie unbeirrt eine Partei wählen, die für die Zusicherung von CDU/CSU, die Steuern etwas zu senken, sämtliche liberalen Werte und Prinzipien mit Hurra über Bord wirft, um sich anschließend mit Hilfe von der Friedrich-Naumann-Stiftung herausgegebener Literatur einzureden, dass sei immer noch die Partei, die ihrer Philosophie am Nächsten käme, wird die FDP sich auch nicht ändern.

Der Analyse stimme ich sogar in weiten Teilen zu. Aber was ist denn die wirkliche Alternative? Ich war sogar bei der letzten BTW kurz davor, mein Kreuz tatsächlich bei den Piraten zu machen. Aber mittlerweile gehen die ja auch in der links-utopischen Ecke unter... Aber als Politikwissenschaftler muss man ja zur Wahl gehen. Ich war nur 2010 froh, als ich während der NRW Wahl im Ausland war, denn die Frage Rüttgers/Kraft konnte mir beim besten Willen niemand zumuten. Klugscheißer mögen sagen, man hätte sich ja um Briefwahl bemühen können... aber mit der Einschränkung kann ich leben

Ein Sitz ist schnell weg.

Siehe Heide "Messer im Rücken" Simonis.

Willst du jetzt schonmal ein Glas Champagner aufmachen?