Madam Senator,
auch die Präsidentin empfindet und bezeichnet sich insofern als "Isolationistin", als dass sie in keiner Form der Meinung ist, die Vereinigten Staaten sollten ihre verfassungsmäßigen Werte und Prinzipien anderen Staaten aktiv - u. U. in Gestalt militärischer Operationen - aufpressen, wie dies in der Vergangenheit durchaus von sowohl astorischen Administrationen, als auch in Parteiprogrammen propagiert wurde. Nach Ansicht der Präsidentin ist jedes Volk seines eigenen Schicksals Herr, und die Vereinigten Staaten nicht dazu da, "Weltpolizist" o. ä. zu spielen.
Das schließt es jedoch nicht aus, partnerschaftliche Beziehungen zu solchen Staaten aufzubauen, deren Bevölkerung mit den vom Volk der Vereinigten Staaten vertretenen Werte gleichgerichtete Regierungsformen etabliert haben und zu erhalten wünschen.
Wenngleich die die Vereinigten Staaten auf einem eher kleinen Kontinent, gemeinsam mit dem demokratisch-rechtsstaatlichen Cranberra sowie dem der demokratisch-rechtsstaatlichen Demokratischen Union angehörenden Roldem liegen, leben wir dennoch auf keiner Insel, sondern sind Teil der Welt. Die Vernetzung und der Aufbau enger Beziehungen mit solchen Staaten, die unsere Werte und Prinzipien teilen, sind und bleiben in unserem Interesse.
Sie haben und behalten Recht mit Ihrer Position, dass in der Vergangenheit zu vorschnell inhaltlose - weil von keinen tiefergehenden Absichten getragene - Verträge mit irgendwelchen Staaten abgeschlossen wurden. Beispielhaft genannt seien hier nur Bemühungen um die sich seit Jahren in einem Prozess des rapiden Verfalls befindende Demokratische Union, die längst keinen brauchbaren Partner für was auch immer mehr abgibt, was schon vor Jahren so vorhersagbar war, aber aus reiner Nostaligie oder sentimentaler Sympathie ignoriert wurde.
Aber warum soll Fuchsen jetzt darunter leiden? Ein lebendiger, demokratischer und über Jahre gewachsener Rechtsstaat, der den engen und freundschaftlichen Kontakt zu den Vereinigten Staaten sucht? Warum sollen wir diesen wichtigen und etablierten Staat genauso behandeln wie das Fürstentum Schnitzelstein-Karottenburg, das letzte Woche begründet wurde, gestern einen Antrag auf Gebietsreservierung bei der CartA gestellt hat, und heute mit der Bitte um Aufnahme diplomatischer Kontakte hier vorstellig wird?
Das ergibt keinen Sinn.
Ich wiederhole noch einmal: Auch aus Sicht der Präsidentin bedarf der Bestand außenpolitischer Verträge einer Revision. Aber dass diese bisher nicht passiert ist, hat nicht Fuchsen zu verantworten. Genauso wenig wie irgendein unausgegorenes Papier, dem keinerlei an den Interessen der Vereinigten Staaten ausgerichtete außenpolitische Leitlinie zu Grunde liegt, sondern bloß bürokratische Formalismen.
Mit der dem Tode geweihten Demokratischen Union haben wir einen regelrechten
Bruderschaftsvertrag, während das lebendige und zukunftsfägige Fuchsen mit einem Exekutivabkommen abgespeist werden soll, weil irgendwelche undruchdachten und überalterten bürokratischen Formalismen das eben so vorsehen?
Tut mir leid, Madam Senator, das
kann nicht Ihr Ernst sein!