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Nicholas King

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1

Sonntag, 22. April 2007, 01:41

[IIS] Why the Astorian Constitutional System is Failing

Ladies and Gentlemen,

Ich freue mich, Ihnen heute eine neue Analyse unsere Institutes vorstellen zu können:

Why the Astorian Constitutional System is Failing

Das Ole Jann Center for Policy Studies und insbesondere der Distinguished Fellow Jackson haben sich über längere Zeit mit der derzeitigen politischen Ordnung der Vereinigten Staaten auseinander gesetzt und sind zu fundamental neuen Ergebnissen bekommen, die der bisherigen Staatslehre teilweise widersprechen. Aber lesen Sie selbst!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Prof. Nicholas King
President

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2

Sonntag, 22. April 2007, 01:45

hm....

Wenn man eine Untersuchung mit einer Behauptung beginnt ("Im Folgenden soll das Versagen der verfassungsmäßigen Ordnung der Vereinigten Staaten von Astor an verschiedenen Beispielen untersucht werden."), stößt sie sowieso ersteinmal auf Ablehnung.

Diese Untersuchung wird einiges an Gegenwind erfahren...
Durban Warriors: 4 x ASL-Champion, 1 x Astoria Soccer Trophy
Assentia Generals: 1 x PABL-Champion, 2 x Northern Division
Castle Rock Grizzlies: 1 x AHL-Champion, 3 x Conference Champion
Freyburg Emperors: 1 x ABA-Champion
Desperation Enforcers: 1 x Super Bowl-Sieger, 2 x AFL-Northern Conference

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What's Up?
Derzeit mal wieder im Kapitol tätig...
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3

Sonntag, 22. April 2007, 02:00

Sie ist aber zutreffend, wie ich finde.
Ulysses S. Finnegan jr.

Former Chief Justice of the United States and of the Free State of New Alcantara
VI. Vice-President of the United States & Former United States Attorney General

Shana Jefferson

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4

Sonntag, 22. April 2007, 09:55

Die Referate der tatsächlichen Situation der verschiedenen Verfassungsorgane sowie die aus diesen gezogenen Schlussfolgerungen auf bestehende Probleme sind sämtlich zutreffend, das stimmt, den angerissenen Lösungsvorschlägen kann ich mich aber nur sehr parziell anschließen.

Eine Direktwahl des Präsidenten wäre der Todesstoß für die Attraktivität und Aktivität der Vereinigten Staaten, aus dem simplen Grunde dass sie Wahlen auf Grund der hohen Quote von Parteigängern unter der Bevölkerung, sei es nun mit oder ohne formelle Mitgliedschaft, in den meisten Fällen von vornherein vorausschaubar machen würde: wieviele Mitglieder hat Partei A derzeit, wieviele Partei B, wen wählen üblicherweise die zahlenmäßig regelmäßig überschaubaren Parteilosen - und schon steht der neue Präsident bereits vor der Wahl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest.

Der Reiz der US-Präsidentschaftswahlen besteht gerade in dem Poker um die einzelnen Bundesstaaten: wer hat wo wieviele Mitglieder sitzen, wieviele werden es nach der Volkszählung noch sein, wer muss in welchem Bundesstaat einen Stimmenausfall wegen Säumnis verkraften, wer weiß was über die Wahlabsichten welches Parteilosen in welchem Bundesstaat, wer irrt sich dabei möglicherweise, wessen schlecht informiertes Parteimitglied rennt irrtümlich doch zur Wahl...? Taktische Umzüge sind wie in der Studie ausgeführt bislang selten, bleiben aber wenn sie dennoch einmal vorkommen in der Regel nicht lange unbeantwortet, sie sind zwar alles andere als wünschenswert, bringen aber in dem schmalen Rahmen in welchem sie bisher gelegentlich erfolgen auf ihre Weise ebenfalls einen Spritzer Würze in die Präsidentschaftswahlen: wird eine Partei versuchen, ihrem Glück auf diesem Wege auf die Sprünge zu helfen? Stellt sie es so geschickt an, dass es nicht auffällt, oder riecht der Gegner die Lunte? Wie wird dieser reagieren?

All diese Finessen, Kniffe, Winkelzüge, Unberechenbarkeiten und Überraschungen würden mit Einführung einer Direktwahl ersatzlos vernichtet, das politische Leben verlöre drastisch an Reiz und Spannung. Ich spreche mich darum klar für den Erhalt des bestehenden Wahlsystemes aus!

Die angeregten Reformmodelle für das System der Wahlen zum Repräsentantenhaus könnten im Prinzip beide umgesetzt werden, die Sicht auf den Senat erscheint mir aber, mit Verlaub, *so* zu deutsch: der US-Senat ist nicht der bundesdeutsche Bundesrat, keine Vertretung der Gliedstaaten als politische Körperschaften auf Bundesebene, sondern eine zweite Kammer des Parlamentes, deren Mitglieder ebenso wie die Angehörigen der ersten Kammer ausschließlich die Bevölkerung vertreten - in den realen USA als Gegengewicht zum Repräsentantenhaus geschaffen, welches mit Abgeordneten aus den Bundesstaaten in zahlenmäßiger Relation zu deren Einwohnerzahlen beschickt wird. Die Erwartung, die Senatoren könnten, sollten oder würden je losgelöst von der Linie ihrer Partei nach besonderen Interessen ihres Bundesstaates entscheiden, halte ich für unrealistisch, sie sind ja gerade keine Gesandten ihres Staates, sondern letztlich in einem Wahlkreis gewählte Parlamentarier, die nach den Wünschen ihrer Wählerschaft handeln. *so*
Shana Alexandra Jefferson
XVII. President of the United States
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Former Speaker of the United States House of Representatives

Avitall Bloomberg

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5

Sonntag, 22. April 2007, 11:38

Ich halte die Empfehlung für das Repräsentantenhaus nicht für gut. Das System hat sich m.E. bewährt und garantiert den Bürgerinnen und Bürgern ein hohes Maß an Einflussnahme auf die Sitzverteilung unv vor allem auch, wer auf diesen Sitzen sitzt.
Avitall Bloomberg (D)
Senator of Astoria State
President of the AJC

Lance B. Jackson

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6

Sonntag, 22. April 2007, 13:52

Zitat

Original von Shana Jefferson
Der Reiz der US-Präsidentschaftswahlen besteht gerade in dem Poker um die einzelnen Bundesstaaten: wer hat wo wieviele Mitglieder sitzen, wieviele werden es nach der Volkszählung noch sein, wer muss in welchem Bundesstaat einen Stimmenausfall wegen Säumnis verkraften, wer weiß was über die Wahlabsichten welches Parteilosen in welchem Bundesstaat, wer irrt sich dabei möglicherweise, wessen schlecht informiertes Parteimitglied rennt irrtümlich doch zur Wahl...? Taktische Umzüge sind wie in der Studie ausgeführt bislang selten, bleiben aber wenn sie dennoch einmal vorkommen in der Regel nicht lange unbeantwortet, sie sind zwar alles andere als wünschenswert, bringen aber in dem schmalen Rahmen in welchem sie bisher gelegentlich erfolgen auf ihre Weise ebenfalls einen Spritzer Würze in die Präsidentschaftswahlen: wird eine Partei versuchen, ihrem Glück auf diesem Wege auf die Sprünge zu helfen? Stellt sie es so geschickt an, dass es nicht auffällt, oder riecht der Gegner die Lunte? Wie wird dieser reagieren?


Ich stimme Ihnen in ihrem grundsätzlichen Gedanken ja zu: Das derzeitige Wahlsystem hat (wenn einigermaßen vernünftige Kandidaten antraten) immer zu spannenden Wahlen geführt.

Die Schattenseite dessen ist aber, dass wir durch die von Präsidentschaftswahlsystem und Senatswahlen geschaffenen Anreize eine immer stärkere Konzentration der Parteianhänger in Hochburgen haben. Das ist deutlich zu beobachten an den Beispielen New Alcantara, Astoria State, Peninsula und inzwischen wohl auch Freeland. Das ist äußerst bedenklich sowohl für das politische Leben in den Bundesstaaten als auch für die Ausgestaltung der Bundesstaaten, denn immer öfter entscheidet bei der Einbürgerung oder bei einem Umzug eben nicht mehr die Attraktivität der bundesstaatlichen Ausgestaltung, sondern die mehrheitliche Parteienzugehörigkeit der Einwohner. *simoff* Das ist das einzig wirklich bedenkliche für Spielspaß und Ausgestaltung, alle anderen Ineffizienzen können dem Spielspaß wie gesagt ja auch zuträglich sein. *simon* Die Gegner der Volkswahl sollten sich also alternativ Gedanken machen, wie man die derartige Bürgerkonzentration einschränken kann, ohne das geliebte System der Präsidentschaftswahl zu ändern.

Was halten die hier Anwesenden davon, wenn nach einem innerastorischen Umzug längere Zeit nach der Einwanderung erst ein Monat vergehen muss, bevor man im neuen Bundesstaat das Wahlrecht für regionale und Präsidentschaftswahlen erhält? Allzu abwegig erscheint das garnichtmal, *simoff* wenn man sich die ganzen verrückten Wahlvorschriften der RL-USA anschaut, und die simulieren wir schließlich *simon*. Gleichzeitig könnte das zumindest dazu dienen, taktische Umzüge zu erschweren (wenn dann in Zukunft immer in den Monaten April, August und Dezember das große Stühlerücken losgeht muss man sich eben noch etwas anderes überlegen).
Governor of the Free State of New Alcantara

7

Sonntag, 22. April 2007, 14:07

Zitat

Original von Shana Jefferson
All diese Finessen, Kniffe, Winkelzüge, Unberechenbarkeiten und Überraschungen würden mit Einführung einer Direktwahl ersatzlos vernichtet, das politische Leben verlöre drastisch an Reiz und Spannung. Ich spreche mich darum klar für den Erhalt des bestehenden Wahlsystemes aus!


Ein zwar interessantes Wahlsystem sollte einem demokratischeren Prozedere nicht im Weg stehen. Das "the winner takes it all"-Prinzip sorgt im Endeffekt dafür, dass die Stimmen der Minderheit in einem Bundesstaat bei der Präsidentenwahl keine Bedeutung mehr haben.
Alec von Winkler
Secretary-General of the ISO

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Alec von Winkler« (22. April 2007, 14:09)


Shana Jefferson

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8

Sonntag, 22. April 2007, 15:26

Zitat

Original von Avitall Bloomberg
Ich halte die Empfehlung für das Repräsentantenhaus nicht für gut. Das System hat sich m.E. bewährt und garantiert den Bürgerinnen und Bürgern ein hohes Maß an Einflussnahme auf die Sitzverteilung unv vor allem auch, wer auf diesen Sitzen sitzt.


Nunja, ein Wahlsystem mit offenen Listen, und der Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens von Stimmen böte den Bürgerinnen und Bürgern ein noch weitaus höheres Maß an Einfluss auf die Sitzverteilung im Kongress als das gegenwärtige System ;)

Zitat

Original von Lance B. Jackson
*simoff* Das ist das einzig wirklich bedenkliche für Spielspaß und Ausgestaltung, alle anderen Ineffizienzen können dem Spielspaß wie gesagt ja auch zuträglich sein. *simon* Die Gegner der Volkswahl sollten sich also alternativ Gedanken machen, wie man die derartige Bürgerkonzentration einschränken kann, ohne das geliebte System der Präsidentschaftswahl zu ändern *simoff*.


*so* Einerseits treffen die (aus Gründen der Lesbarkeit dieses Beitrages hier nicht mitzitierten) Ausführungen über die Bildung von Hochburgen natürlich zu, andererseits ist aber auch diese Tendenz durchaus realitätsgerecht - auch in den realen USA sind manche Staaten fest in der Hand einer beiden großen Parteien, während andere sog. "swing states" sind. Und dabei gibt es auch in Astor ja durchaus Entwicklungen der Bundesstaaten: Peninsula etwa war einst demokratische Hochburg, dann zwischenzeitlich Swing State, und ist nun wieder in demokratischer Hand. Freeland hat von demokratischer zu republikanischer Dominanz gewechselt, und New Alcantara ist im Vergleich zu noch vor einigen Monaten sehr viel bunter geworden, vielleicht auch bald ein echter Swing State. Die Hochburgen sind also keinesfalls zementiert, sie wandern im Laufe der Zeit von Staat zu Staat. *so*

Zitat

Was halten die hier Anwesenden davon, wenn nach einem innerastorischen Umzug längere Zeit nach der Einwanderung erst ein Monat vergehen muss, bevor man im neuen Bundesstaat das Wahlrecht für regionale und Präsidentschaftswahlen erhält?


Eine wie ich finde begrüßenswerte Idee.

Zitat

Original von Alec von Winkler
Ein zwar interessantes Wahlsystem sollte einem demokratischeren Prozedere nicht im Weg stehen. Das "the winner takes it all"-Prinzip sorgt im Endeffekt dafür, dass die Stimmen der Minderheit in einem Bundesstaat bei der Präsidentenwahl keine Bedeutung mehr haben.


Auch bei einer Direktwahl gälte: "First past the post": bei einer ungeraden Anzahl gültiger Stimmen etwa würde einem Kandidaten eine einzige Stimme - sehr wahrscheinlich die eigene ;) - Mehrheit gegenüber seinem Gegenkandidaten bzw. der Summe der auf seine Gegenkandidaten entfallenen Stimmen genügen um zu gewinnen, und all diese Stimmen zählten im Endeffekt ebenso gar nichts (und bei einer geraden Anzahl gültiger Stimmen wären es zwei Stimmen - Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskanddiat etwa ;)).

Edit: BB Code
Shana Alexandra Jefferson
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Shana Jefferson« (22. April 2007, 15:28)


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9

Sonntag, 22. April 2007, 20:35

Man könnte doch auch bestimmen das jeder nur da wählen darf wo er geboren wurde (quasi der BS den man bei seiner Einbürgerung gewählt hat). Das ganze aber natürlich nur auf die Präsiwahlen beschränkt.
Zachary Buchanan

Andriz

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10

Sonntag, 22. April 2007, 20:47

Zitat

Original von Zachary Buchanan
Man könnte doch auch bestimmen das jeder nur da wählen darf wo er geboren wurde (quasi der BS den man bei seiner Einbürgerung gewählt hat). Das ganze aber natürlich nur auf die Präsiwahlen beschränkt.


Es wäre alles kein Problem, wenn sich die Parteien auf ein wenig Fairness diesbezüglich einigen könnten.
Generell missfällt mir jedoch die Praxis, Ministerkandidaten im Senat durchfallen zu lassen - das kann es unter der Berückschtigung unseres Umfelds nicht sein.

Polit-Rentner

11

Sonntag, 22. April 2007, 21:38

Zitat

Original von Shana Jefferson
Auch bei einer Direktwahl gälte: "First past the post": bei einer ungeraden Anzahl gültiger Stimmen etwa würde einem Kandidaten eine einzige Stimme - sehr wahrscheinlich die eigene ;) - Mehrheit gegenüber seinem Gegenkandidaten bzw. der Summe der auf seine Gegenkandidaten entfallenen Stimmen genügen um zu gewinnen, und all diese Stimmen zählten im Endeffekt ebenso gar nichts (und bei einer geraden Anzahl gültiger Stimmen wären es zwei Stimmen - Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskanddiat etwa ;)).

Edit: BB Code


Im jetzigen Verfahren werden jedoch die Minderheitsstimmen eines Bundesstaates bereits vor der Wahl des Präsidenten irrelevant.
Alec von Winkler
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12

Sonntag, 22. April 2007, 21:59

Ein recht verheerendes Urteil, das die Studien da fällt, und sicher in der gewählten Formulierung übertrieben (is our constitutional system really failing?). Aber die darin zum Ausdruck gekommenen Gedanken verdienen nähere Beachtung.

Die Ergebnisse zum Thema Präsidentschaftswahl teile ich in jeder Hinsicht. Ich halte das Wahlverfahren mit Electors für völlig verfehlt, aus den in der Studien genannten Gründen, und unterstütze die Forderung nach Direktwahl. Wenn die Anhänger des bisherigen Wahlverfahrens offensichtlich die gesamte Attraktivität der VSA für Einwanderer von diesem Wahlverfahren abhängig machen und bei Einführung der Direktwahl den Untergang heraufbeschwören, dann ist das sicherlich überzogen.

Die Ergebnisse zum Thema Ernenneung von Bundesbeamten teile ich bedingt. Das Ergebnis, zu dem das geführt hat - Vakanz zahlreicher Posten - ist in der Tat höchst unbefriedigend, andererseits bin ich grundsätzlich schon ein Freund einer starken Position des Parlaments gegenüber einer präsidialen Regierung. Eine Abschaffung des Zustimmungserfordernisses halte ich daher für verfehlt. So gesehen ist die Forderung nach einer höheren Hürde für die Ablehnung von Nominierten interessant, würde aber im Ergebnis wohl einer Abschaffung des Zustimmungserfordernisses nahekommen, da die Partei des jeweiligen Präsidenten wohl in der Regel eine ausreichende Sperrminorität hat, um ein Zweidrittelvotum gegen ihren Kandidaten zu blockieren. Übrigens ist man bei der gesetzlichen Neuregelung des Richterrechts den umgekehrten Weg gegangen - hier ist jetzt eine Zweidrittelmehrheit für die Zustimmung erforderlich!

Die Ergebnisse zum Thema Repräsentantenhauswahl überraschen mich: In der Kombination aus Verhältnis- und Personenwahl sehe ich kein großes Problem, eher in der Anwendung des Imperiali-Verfahrens, das große Parteien ganz massiv bevorzugt (Hare/Niemeyer wäre hier vorzugswürdig, meinetwegen auch d'Hondt). Von daher überrascht mich, dass Kritik an Imperiali nur nebenbei in einer Klammer eingeschoben wird. Die Gefahr einer Manipulation durch Einschleusung eines "Maulwurfes" auf der Liste der Konkurrenz halte ich für konstruiert. Wäre theoretisch denkbar, aber ich glaube nicht, dass die praktische Relevanz dieses Problems groß ist (vielleicht weiß das IIS aber aus eigener Wahlkampferfahrung der Mitarbeiter da mehr?).

Die Diagnose in Bezug auf den Senat teile ich ebenfalls nur bedingt. Das große Problem sehe ich hier weniger in einer Parteihörigkeit der Senatoren als im völligen Fehlen von Wahlen mit mehr als einem Kandidaten in den meisten Staaten. Auch wenn sich die ÷ffentlichkeit allmählich über mein ständiges Insistieren auf diesem Punkt langweilen wird, möchte ich doch nochmal meine Idee der Senatorial Districts...

Insgesamt also meines Erachtens eine sehr lesenswerte Studien, die auf einige wichtige Probleme hinweist, deren Lösungsansätze ich aber nicht immer unterstützen kann. Allerdings besteht durchaus Handlungsbedarf.

Citizen and Senator of Freeland
Prefect of the Department of Garonnac
Dipl.iur.(Kamahamea)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Merkin D. Muffley« (22. April 2007, 22:02)


Shana Jefferson

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13

Montag, 23. April 2007, 10:43

Zitat

Original von Alec von Winkler
Im jetzigen Verfahren werden jedoch die Minderheitsstimmen eines Bundesstaates bereits vor der Wahl des Präsidenten irrelevant.


Ja, da sie für die Zusammensetzung des Electoral Caucus - und dieser wird von der Bevölkerung gewählt, nicht der Präsident! - ohne Belang sind. Ihrer Argumentation nach krankte der Regierungschef eines jeden Staates mit parlamentarischer Regierungsform und Mehrheitswahlrecht (Albernia etwa) an mangelnder demokratischer Legitimation, denn auch dort fallen die für unterlegene Wahlkreiskandidaten abgegebenen Stimmen unter den Tisch, noch bevor in einer separaten Wahl dann der Regierungschef bestimmt wird ;)

Zitat

Original von Merkin D. Muffley
Die Ergebnisse zum Thema Präsidentschaftswahl teile ich in jeder Hinsicht. Ich halte das Wahlverfahren mit Electors für völlig verfehlt, aus den in der Studien genannten Gründen, und unterstütze die Forderung nach Direktwahl. Wenn die Anhänger des bisherigen Wahlverfahrens offensichtlich die gesamte Attraktivität der VSA für Einwanderer von diesem Wahlverfahren abhängig machen und bei Einführung der Direktwahl den Untergang heraufbeschwören, dann ist das sicherlich überzogen.


*so* Nein, das denke ich nicht: die vielbesungene "kulturelle Ausgestaltung" hin oder her, besondere Knackpunkte für die Attraktivität einer ein demokratisches Staatswesen simulierenden Micronation sind (neben der für alle Projekte gleichermaßen elementaren inneren Aktivität) Abwechslungsreichtum und Spannung. Wenn jeder Neubürger durch bloßes Zählen der Namen auf den Mitgliederlisten der beiden großen Parteien voraussagen kann, wer wohl die nächste Präsidentschaftswahl gewinnen wird, und diese Prognose bei sagen wir zwei von drei Wahlen pro Kalenderjahr zutrifft, ist ganz schnell die Luft heraus. Wozu noch einen Wahlkampf führen und sich in diesem dadurch lächerlich machen, dass man eine siegesgewisse Rhetorik an den Tag legt, wenn sowieso offensichtlich ist, dass man nicht gewinnen wird? Warum überhaupt noch kandidieren, wenn man sowieso von vornherein sieht, dass man chancenlos ist? Irgendwann sinken die Präsidentschaftswahlen dann zu so spannungslosen und unbeachteten Veranstaltungen herab, wie in machen (vielen) Bundesstaaten die Wahlen von Gouverneuren und Senatoren. Und dann hilft auch das Konzept Astors als virtuelles Abbild der USA nicht mehr. *so*
Shana Alexandra Jefferson
XVII. President of the United States
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14

Montag, 23. April 2007, 17:03

Zitat

Original von Shana Jefferson
Ihrer Argumentation nach krankte der Regierungschef eines jeden Staates mit parlamentarischer Regierungsform und Mehrheitswahlrecht (Albernia etwa) an mangelnder demokratischer Legitimation, denn auch dort fallen die für unterlegene Wahlkreiskandidaten abgegebenen Stimmen unter den Tisch, noch bevor in einer separaten Wahl dann der Regierungschef bestimmt wird ;)


Ich präferiere generell ein direktes Wahlsystem, aber dennoch sind Staaten mit einem vom Parlament gewählten Regierungschef m.M.n. demokratischer als unser System. Denn dort gibt es immerhin noch vom Volk gewählte Abgeordneten im Parlament, die gegen eine bestimmte Person bzw. für einen eigenen Kandidaten stimmen können und somit ihre Wählerstimmen vertreten. Das haben wir nicht.

Im Endeffekt geht es darum, sollen wir die Direktwahl für ein interessanteres und mit mehr Konfliktpotenzial beladenen System zu ignorieren? Da sage ich klar NEIN.
Alec von Winkler
Secretary-General of the ISO

15

Montag, 23. April 2007, 17:06

Nennen wir uns doch gleich Ratelon und ziehen auf die OIK-Karte... *kopfschüttel*

16

Montag, 23. April 2007, 17:22

Seit wann wählt die DU ihren Kanzler direkt?
Alec von Winkler
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Andrew Madison

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17

Montag, 23. April 2007, 18:04

Also ich kann den Ergebnissen der Studie so ebenfalls nicht zustimmen.

1) Zur Präsidentschaftswahl:

Es wurde ja bereits darauf hingewiesen, daß dieses System die Attraktivität unseres politischen Systems steigert und die Wahl nicht zu einem reinen Abzählverfahren verkommt. Die letzten Präsidentschaftswahlen haben dadurch alle eine Spannung erhalten, die sie sonst nicht gehabt hätten.

Was ich allerdings ebenfalls kritisch sehe ist die Tatsache, daß die gegenwärtige Praxis nicht nur dazu führt, daß die Minderheit in einem Bundesstaat keine Bedeutung hat, sondern das sich eine Wahlteilnahme auch noch negativ für den eigenen Kandidaten auswirkt. Dadurch kann zu den beschriebenen taktischen Enthaltungen oder Umzügen führen.

Meine Idee dazu, die ich auch schon mehrfach vorgebracht habe, ist, daß das System so umgebaut wird, daß sich Wahlbeteiligung in jedem Fall positiv für den eigenen Kandidaten auswirkt. Einen solchen Vorschlag zur Berechnung habe ich während meiner Präsidentschaft gemacht und er ist wegen verfassungsrechtlicher Bedenken verworfen worden.

Dazu kommt noch, daß man hier ausgestalterische Elemente berücksichtigen muss. Einige Argumente gegen des Wahlverfahren sind so ja auch im RL gegen das US Wahlsystem zu hören. Das Wahlsystem gründet jedoch auf der politischen und historischen Tradition der USA, die wir in ähnlicher Form ja auch für die VSA als gegeben betrachten.

2) Senat:

Ich bin nicht der Meinung, daß die Kandidaten im Senat bislang nur nach taktischen Gesichtspunkten angenommen oder abgelehnt wurden. Wenn dem so wäre, hätte eine viel höhere Zahl von Kandidaten durch die Mehrheit abgelehnt werden müssen. In den Senatsdebatten wurde immer wieder die Eignung der Kandidaten diskutiert und danach wurde auch entschieden. Dabei hat der Senat durchaus den Umstand berücksichtigt, daß eine Ablehnung u.U. die Vakanz eines Amts zur Folge haben kann und daher im Zweifel eher zugunsten der Kandidaten entschieden. Ich will ein Beispiel nennen:

Die Debatte ob Mr. Darling als Secretary aktiv genug ist, wurde bereits bei seiner Wahl zum SecDef erörtert. Er erhielt jedoch am Ende die Stimmen des Senats. Bei seiner Benennung zum Innenminister gab es jedoch die stark vorherrschende Meinung, daß sich die Bedenken als gerechtfertigt erwiesen haben und darum kam es zu einer Ablehnung. Die Studie hat natürlich Recht wenn sie sagt, daß gerade "inkompetente" Regierungen Aktivität bringen, aber diese Aktivität beruhte immer auf Fehltritten der inkompetenten Personen. Ein inaktiver Amtsträger sorgt dagegen in keiner Weise für mehr Aktivität in der Sim, ausser vielleicht, in dem diese regelmäßig angeprangert wird.
Andrew Madison
Former President of the United States

Andrew Madison

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18

Montag, 23. April 2007, 18:11

3) Repräsentantenhaus:

Hier wurde auch schon einiges gesagt. Auch ich halte die Maulwurf-Möglichkeit für konstruiert. Was das Wahlverfahren angeht, so ist es von den Verfassungsvätern ja durchaus gewollt gewesen, daß kleine Parteien - im Vergleich zu anderen Auszählungsverfahren - benachteiligt werden, um, in kultureller Nähe zum RL Vorbilld, ein Zwei-Parteien System zu etablieren. Das mag für die kleinen Parteien zwar unbefriedigend sein, macht m.E. aber durchaus einen Reiz des politischen Systems in Astor aus.
Andrew Madison
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19

Montag, 23. April 2007, 23:17

Wenn wir unser einzigartiges Wahlsystem aufgeben, dann zerstören wir auch einen Großteil unseres besonderen Profils welches wir in den letzten Jahren aufgebaut haben. Vorschläge zur Verbesserung wurden gemacht und ich kann nicht verstehen warum wir nicht erstmal diese in Erwägung ziehen statt gleich über eine Direktwahl zu spekulieren. Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten: Zum einen der längere Verlust des Wahlrechts bei Umzug (welcher aber auch dann mindestens 4 Monate dauern müsste um wirksam zu sein) oder mein Vorschlag das man nur noch da wählen kann wo man "geboren" wurde, egal wo man später wohnt. Ich kann aber ganz klar sagen das ich eine ƒnderung des Wahlsystems nicht begrüßen kann.
Zachary Buchanan

Bob O'Neill

* 04.07.1944, † 08.11.2013

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20

Montag, 23. April 2007, 23:30

Zitat

Original von Andrew Madison
Meine Idee dazu, die ich auch schon mehrfach vorgebracht habe, ist, daß das System so umgebaut wird, daß sich Wahlbeteiligung in jedem Fall positiv für den eigenen Kandidaten auswirkt. Einen solchen Vorschlag zur Berechnung habe ich während meiner Präsidentschaft gemacht und er ist wegen verfassungsrechtlicher Bedenken verworfen worden.

Den würde ich gerne einmal hören, Mr President*.

* So dürfte ja jeder ehemalige Amtsinhaber angesprochen werden dürfen. ;-)
Robert 'Bob' O'Neill (R)
Former 19th and 39th President of the United States

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bob O'Neill« (23. April 2007, 23:30)