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Können Adler lachen? Warum der Löffel im Kaffee stehen bleibt, ich wechsle das erste Mal in meinem Leben einen Reifen und die Bewohner in Golden Gate haben kein Kältegefühl.
Herzlich willkommen zum zweiten Teil meines Reiseblog. Wie im letzten Part beschrieben, werde ich nun zu meinem erstes Ziel Skicoák reisen. In die ursprüngliche Route nehme ich noch Petite Espoir auf. Der Bürgermeister Mr. Laval hat mir einen Besuch seiner Gemeinde vorgeschlagen. Laut Mn-Wiki kann ich mich schon auf diesen Zwischenstopp freuen.
Kommen wir aber zuerst zu den Vorbereitungen für den Roadtrip. Was nimmt man mit, auf eine Reise durch Astor? Natürlich einen Kamera. Da ich nur ein altes Modell besitze und ich nicht in jeder Stadt halt machen möchte um Filme zu entwickeln lasse, kaufe ich mir ein aktuelleres Modell. Dieses kann auch Video aufnehmen. Der Verkäufer meinte es würde bei Aufnahmen erkennen wenn jemand lächelt und so den Auslöser im perfekten Zeitpunkt betätigen. Wie die Kamera z.B.: das lächeln eines Adlers abwarten kann, konnte mir der junge Mann allerdings nicht erklären. Er schenkte mir auch noch einen Selfiestick für mein Smartphone. Wenn man bedenkt, dass die Firma die dieses Stöcke herstellt Millionen von US$ damit einnimmt, wundert es mich nicht, dass unsere Jugend den Bach runter geht. Aber wieder zurück zum Thema. Ich kaufte mir noch Fertignahrung und Dosenessen ein, sollte ich unterwegs Hunger kriegen und einen 10l Kanister Wasser sowie einen Reservekanister Benzin. Hoffentlich verwechsle ich die beiden nicht bei der Morgenwäsche.
Einen Schlafsack sowie ein kleines 1 Mann Zelt für Nächte im Freien habe ich jetzt ebenfalls im Gepäck und 7 Ganituren Kleidung. Ich hoffen einfach auf Waschsalons bei meinen Zwischenstopps. Einen großen Rucksack und ein Fernglas sind ebenso an Bord. Den Rest werde ich mir unterwegs zusammen kaufen. Mein Auto ist jetzt schon bis zum Rand voll.
Dann ging die Reise los. Raus aus Astor und Richtung New Addington. Die ersten Kilometer fühlten sich gut an und ich gewöhnte mich schön langsam ans Auto fahren. Nun kann ich meinen Schwager verstehen der immer zu sagen pflegt: „Jede Strecke, die länger wie ein Auto ist, wird gefahren“. Dass er über 150 Kilo wiegt muss ich wohl nicht hinzufügen. Nach 8 Stunden Autofahrt machte ich zwischen New Addington und Ellisport eine Rast an einer Tankstelle. Ich hatte selten so einen starken Kaffee wie an dieser Tankstelle. Da blieb fast der Löffel drinnen stehen. Müde war ich bis Ellisport nicht mehr aber im Hotel konnte ich bis 5 Uhr nicht schlafen. Daher war auch schon der erste Zeitplan im Eimer. Ich wollte eigentlich in 3 Tagen Golden Gate erreicht haben. Als ich endlich eingeschlafen war, musste es so gegen 5:30 gewesen sein. Ich hatte aber den Weckdienst der Rezeption vergessen der mich um 6 Uhr wieder weckte. Wieder lag ich 2 Stunden wach im Bett. Als ich endlich schlafen konnte und wieder aufwachte war es 16:00 Uhr und viel zu spät um weiter zu reisen. Daher suchte ich mir in Ellisport ein Lokal um Abend zu essen. Also eigentlich um zu Frühstücken.
In einem kleinen Burgerladen bestellte ich mir das Tagesgericht und verneinte sofort die Frage ob ich frischen Kaffee möchte. So schnell nicht mehr. Ich verbrachte noch einen Nacht im Hotel und konnte am nächsten Tag meine Reise mit 24h Verspätung fortsetzen.
Ich erreichte Seaford erst spät in der Nacht und war dementsprechend müde. Ich suchte mir ein günstiges Hotel und ging schlafen. Mitten in der Nacht, es muss so 4:00 Uhr morgens gewesen sein, wurde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Vor meiner Tür war die Hölle los. Als ich sie öffnete Stand ein Polizeibeamter vor mir, der mich bat wieder die Tür zu schließen und Ruhe zu bewahren. Ich soll die Ruhe bewahren. Ja ne, ist klar. 30 Minuten später klopfte es an meiner Tür. Der Beamte war wieder da und erklärte mir, dass sie gerade einen Flüchtigen Bankräuber geschnappt haben der sich hier versteckt hat. Leider gab es vor dem Hotel einen kurzen Schusswechsel der einige Autos getroffen hat. Zum Glück wurde aber niemand verletzt. Als ich mein Auto mitten in der Nacht begutachtete fiel mir nichts auf und ich ging wieder schlafen. Am Nächsten Morgen wollte ich die letzten Kilometer nach Golden Gate fahren, um dort das erste Mal einen längeren Stop zu machen. Schon beim Ausparken kam mir etwas komisch vor und als ich auf die Hauptstraße fahren wollte schrie mir ein Passant nach: „Ihr Reifen, Sir! Sie haben da einen platten Reifen!“ Na klasse. Alles haben sie mir gelernt in der Fahrschule, nur nicht wie man einen platten Reifen wechseln. Denn 3 S Blick kann ich hier nicht anwenden, soviel ist sicher. Als ich mein Auto entleert hatte, holte ich den Reservereifen raus. Kann doch nicht so schwer sein dachte ich mir. Netterweise hinterließ mir meinen Mutter aber nur den Reifen und kein Wagenkreuz.
Als ich dem Rezeptionisten des Hotels endlich klar gemacht hatte was ich benötige, war es schon 10 Uhr. Nachdem ich den Reifen aufgezogen hatte fuhr ich zur nächsten Werkstatt und musste mir 2 neue Reifen kaufen. Ich diskutierte minutenlang mit dem Mechaniker, dass aber nur einer kaputt sei. Das habe etwas mit dem Spurtverhalten des Wagens zu tun, versicherte er mir. Als er mir die Rechnung zeigt platzte mir fast der Kragen. 500$ für 2 neue Reifen + 15 min Montage und die Alten konnte ich selber entsorgen oder es kommen nochmal 50$ drauf. Hoffentlich war das die letzte Reifenpanne.
Als ich endlich in Golden Gate ankam, war ich geschlaucht. Erst 5 Städte bereist und schon jetzt sehne ich mich nach meinem ruhigen Astoria City leben. Zu meinen Glück oder viel mehr Pech war die ganze Stadt in Golden Gate auf den Beinen, obwohl es 5 Uhr morgens war. Es stand das alljährliche Eiswasser Baden an. Ganz Golden Gate versammelte sich und die mutigsten sprangen um Punkt 6 Uhr ins kalte Meer und badeten. Ich wollte mir das Spektakel ansehen und ehe ich mich versah war ich unter den Verrückten die den Sprung ins kalte Nass wagen würden. Ich fragte einen der Veranstalter ob er ein Foto machen kann und hier ist es, dass erst Foto meiner Reise:
Irgendwo müsste ich hier zu finden sein.
Quelle
Damit ist der erste Teil der Reise nach SkiCoàk abgeschlossen. Es werden noch 2-3 Teile folgen, jenachdem wielange ich mich in Petite Espoir aufhalte.
Gezeichnet, euer Julius