Ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll.
Nun denn, ich versuche mich an einer Sortierung:
1. Ich riskiere das Leben meiner Männer
Jeder Soldat unter meiner Führung wird Ihnen bestätigen können, dass ich als vorsichtiger, für soldatische Vorstellungen manchmal zu vorsichtiger Planer bekannt sind. Ja, wir verlieren in Einsätzen Soldaten. Und gerade deshalb schreibe ich für jeden Gefallenen den Brief an die Hinterbliebenen selbst und besuche diese, damit aus Namen Menschen werden.
Ich möchte in diesem Zusammenhang daran erinnern, das drei der vier Gefallenen Angehörige der National Guard New Alcantaras waren die hinterhältig erschossen wurden, bevor die Streitkräfte in Einsatz traten.
Von allen Vorwürfen, die Mr. Evans an mich gerichtet hat, trifft mich dieser am Schwersten.
2. Ich belüge und hintergehe den Congress.
Das stimmt nicht. Wenn ich nicht von mir aus meine Möglichkeiten als Senator eingesetzt hätte um den Congress umfassen zu informieren, dann wüssten Sie nur aus den Medien, das wir Truppen in Cuello haben. Mr. Evans hat NIE von sich aus den Congress informiert und sich NIE mit dem notwendigen Respekt um die Fragen gekümmert, die in diesem Hause aufkamen.
Ein Punkt, die Errichtung der See- und Luftblockade, wurden durch die hausinterne Kommunikation verzögert, d.h. mit der Ausrufung eben dieser Blockade war Mr. Evans bereits über die Schritte informiert.
3. Ich untergrabe die verfassungsgemäßen Rechte des Präsidenten und errichte einen Staat im Staate.
Mr. Evans hatte zu jedem Zeitpunkt seiner Regierung volle Einsicht in alle Geschehnisse im Defenselink, der Zentrale unserer Verteidigungsstrategie. Mr. Darling, ehemaliger Secretary of Defense, wird Ihnen bestätigen, das ich dort ordnungsgemäß alle Informationen offen gelegt habe, die er zur Erfüllung seines Amtest benötigte.
Und das ich seine verfassungsgemäßen Rechte als Präsidenten untergrabe... ich habe absolut keine Ahnung, was er damit meint. Keine. Null. Ich habe ihn in den Räumen des Cabinet scharf angegriffen, aber er hat nicht einmal seine Kenntnisnahme meiner Vorwürfe bestätigt. Ich kam mir ehrlich gesagt vor als würde ich gegen eine Wand reden.
Ich bin mir der Tatsache bewusst, das mich Mr. Evans nicht mochte. Und mir ist auch bewusst das mich von Tag zu Tag mehr verabscheute, je mehr Aktivität ich entfaltete und je dynamischer meine Forderungen - auch und gerade an ihn - wurden.
Ich kann mir die Vorwürfe - und auch den Rückgriff auf den Rusania-Raid, den ich während meiner ersten Amtszeit als Secretary of Defense plante und durchführte - nur erklären mit der Wut, die er empfinden muss ob seiner eigenen, ungenügenden Amtszeit.
Vielleicht noch einige Worte zum Rusania-Raid: Diese Aktion war in der Tat nicht illegal - Mr. Anderson hatte die Regierungsverantwortung für dieses Wochenende in meine Hände gelegt und der Raid nutzte eine an eben diesem Wochenende entstehende Gelegenheit. Wir haben damals sieben Matrosen verloren. Wir haben am gleichen Tag dem Bedjinger Pakt nachhaltig ud überzeugend seine Grenzen aufgezeigt. Wir haben zum Sturz des rusanischen kommunistischen Regimes beigetragen.
Das sind die Fakten.
First Lieutenant Andreas Capshaw, Ensign Carl Lehman, Chief Petty Officer Huang Lee, Chief Petty Officer Sebastien Thiers, Petty Officer First Class Gaston Domergue, Petty Officer First Class Roger Walker, Seaman Johnny Hoeboken. Das sind die Namen der Gefallenen.
Diese Mäner mussten sterben, damit ich meine Lektion gelernt habe. Ich weiß nun, was es heißt, Männer die mir dienen in den Tod zu schicken. Es wird Momente geben, in denen dieser Tod nicht nur ein Risiko sein wird, sondern Sicherheit.
Das ist die ureigene Hölle dieses Jobs.
Es gab Momente, an denen ich zweifelte. In diesen Momenten wusste ich, das Evans nicht wert war, das ich für ihn arbeitete. Aber diesen Job aufzugeben, selbst ohne eine Krise in Cuello... ja, ich gestatte mir die Eitelkeit zu sagen "Mein Land braucht mich."
Das Land. Nicht der Mann an der Spitze.
Nichtsdestotrotz habe ich President Evans meine Demission ermöglicht, er hätte mich feuern können. Er hat es nicht getan und schreibt heute ein solches Pamplet in dem, nein, mit dem er alles bestätigt, was ich über ihn gedacht habe.
Der Congress, jeder von Ihnen mag zu einem Urteil kommen. Es ist... egal. Es ist mir wirklich egal. Vielleicht bin ich einfach nicht in der Lage, diese Situation, mein Handeln objektiv zu beurteilen. Der Job lässt einem nicht gerade viel Zeit zur Müßigkeit, müssen Sie wissen. Was auch immer kommt ich werde es akzeptieren. Vielleicht ist gerade dies das eindeutigste Zeichen dafür, das ich keine weiter Macht anstrebe. Keinen Staat im Staate.
Nichtsdestotrotz danke ich Mr. Evans für seine offenen Worte. Ich wünschte, er hätte sich in seiner Amtszeit einmal soviel Mühe gegeben, seine Sicht der Dinge darzulegen.