Anderson betritt das Podium, Applaus von den Rängen ertönt.
Sehr geehrte Parteifreunde,
sehr geehrte Presse,
liebe Zuschauer,
ich möchte Ihnen zunächst die in Ihren Gesichtern stehende Befürchtung nehmen: Ich trete hier und heute nicht als zukünftiger US-Präsidentschaftskandidat oder US-Vizepräsidentschaftskandidat vor Sie. Auch nicht als zukünftiger Minister.
Gelächter und Geschmunzel aus dem Publikum.
Nein, ich trete hier viel mehr vor euch, weil mich die Parteiführung darum gebeten hat. Und es erfüllt mich mit Freude und Stolz, daß ich und meine Meinung als alter Hase noch immer von der inzwischen so jungen Parteizentrale geschätzt werde. Und die Zentrale hat wirklich eine Verjüngungskur hinter sich. Jung, aber politisch aktiv, gebildet und vorbildhaft. Und das schöne: Ich sehe darin, in dieser Parteiführung, auch Züge von mir. Aber über mich wollen wir nicht reden. Die Zeiten sind wohl vorbei.
Lacht
Reden wir über die Zukunft Astors. Astor hat in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder einen Wandel vollzogen. Mal wurde die Innenpolitik großgeschrieben, mal die Wirtschaft und mal die Außenpolitik. Natürlich auch die Justiz. Aber alles ebbte auch wieder ab. Jetzt grade haben wir einen Stillstand. Ich will keine Schuldzuweisungen machen. Aber wäre die Affäre mit unserem Verteidigungsminister nicht, dann würde keiner mehr in Astor wissen, was Politik ist, so ironisch das auch klingen mag.
Ich kann Ihnen verraten, daß es, wie es in der Zeitung stand, schon relativ lange klar ist, wer hier als Präsidentschaftskandidat antritt, auch wenn das ganze hier noch offiziell gemacht werden muss. Und wenn ich mir so ansehe, wer hier im DNC grade alles in den Startlöchern steht, dann wird es mir ganz warm ums Herz. Auch das erfüllt mich mit Stolz! So viele Mitglieder, die etwas bewegen wollen. Da haben wir Avitall Bloomberg: Aktiv, bestrebt, politisch engagiert und dazu noch Attraktiv.
Schmunzeld. Zudem hat sie Führungsqualitäten und kann in kurzer Zeit Entscheidungen treffen. Wenns drauf ankommt, steht sie Ihre Frau und wenns nicht drauf ankommt, ist sie dennoch ein sicherer Rückhalt.
Charles Kevin Darling: Ebenfalls kein Nobody in der Politik. Grade in Angelegenheiten die sich mit dem Ausland, dem Militär und der Sicherheitspolitik beschäftigen, ist er sehr gut informiert und zielstrebig. Zugegeben, er hat noch keinen Beliebtheitswettbewerb bei den Republicans gewonnen. Aber das ist ja auch nicht sein Ziel, hoffe ich zumindest.
Nico Hamann: Schon lange im Geschäft, schon lange in der Politik. Setzt sich mit allen möglichen Neuerungen der Politik auseinander und ist immer gut informiert. Wenns darum geht, Stabilität in etwas zu bringen, wird er gefragt.
Mike Grabowski: In Astoria State kennt ihn schon jeder. Und auch National ist er einigen Leuten bekannt. Wenn man ihn einspannt, weiß er wo es lang geht.
Edgar Wilson: Auch er ist einer derjenigen, die sich mit dem Ausland beschäftigen. Aber auch der Bildungsbereich ist bei ihm hoch im Kurs.
Bastian Vergnon: Ich denke, hier brauche ich keine Worte verlieren. Alle kennen ihn, alle lieben ihn und jeder weiß um sein Geschick und seine Fähigkeiten.
George Ethan Allen: Unser Zugpferd. Motivierend, anspornend und Kreativ. Er zeigt als Parteispitze wo es lang geht und er führt die Partei wie schon lange niemand mehr. Ein Vorzeigedemokrat mit der Fähigkeit das Ruder rumzureißen.
Und das waren nur ein paar der Leute, die den Democrats zur Verfügung stehen. Ich frage euch nun: Was wollt ihr? Was will Astor? Eine konservative Politik, die sich im Kreis dreht und sich wahrlich selbst auf die Füße tritt, oder eine innovative Politik, die federführend sein wird im In- und Ausland?
Stehender Applaus mit ÑDemocrats"-Rufen.
Was haben wir, liebe Freunde, was die Republicans nicht haben? Abgesehen von Charme, Witz und Humor?
Leises Gelächter.
Wieso müssen die Democrats wieder ans Ruder des derzeit vom Kurs gekommenen Schiffes? Wir haben Ideen, wir haben die Leute, wir haben die entsprechenden Beziehungen. Und vor Allem: Wir haben Mut! Mut andere Wege zu gehen, Mut Entscheidungen zu treffen, Mut Stellung zu beziehen. All das wurde in der Vergangenheit von der Regierung sträflich unterlassen. Die Wirtschaft ist am selben Punkt wie vor drei Monaten. Die Außenpolitik treibt uns in Ungnade bei unseren Freunden im Ausland, Die Innenpolitik ist Arbeitslos, weil keine neuen Bürger kommen und derzeit vollkommen überfordert, weil ein Minister mal wieder quergeschlagen hat. Eine Verurteilung kann nicht stattfinden, da kein Richter verfügbar. Unsere Botschaften im Ausland stehen oftmals leer. Und wieso? Weil hier niemand ein Machtwort spricht. Weil sich hier niemand traut auch mal unpopuläre Entscheidungen zu treffen, oder überhaupt mal eine Entscheidung zu treffen.
Freunde, es wird Zeit! Begleiten wir unseren Kandidaten ins Weiße Haus! Begleiten wir die Minister ins Kabinett. Und begleiten wir die Bevölkerung in die Zukunft!
Möge Astor wieder Aufwind bekommen und mögen die Democrats den Weg dorthin weisen.
Vielen Dank!
Stehender Applaus und lautstarke ÑDemocrats"-Rufe.