The United States of Astor

Vor kurzem wurde ich von den Abgeordneten der Mitgliedsländer der ISO zum Generalsekretär ernannt, da mit dem Rückzug Alec von Winklers auch sein Amt als Generalsekretär vakant zu werden drohte.

Congratulations.

Ich gestehe, ich bin erstaunt. Da ist man mal kurz weg, und kaum ist man zurück, stellt man fest, dass sich die alte Heimat zur Bananenrepublik entwickelt hat. Was hier läuft, ist doch nicht ernst zu nehmen:

Zunächst taucht der erste Herr auf, erklärt, Astor sei in ein Bündnis eingestiegen, ach ja, das Bündnis sei am Tag zuvor gegründet worden, ach ja, hier ist noch die Wegbeschreibung, ach ja, er sei übrigens Generalsekretär. Und einige Monate später kommt ein anderer daher und erklärt, dass er nun das Amt inne habe.

Meine Fragen:

1. Wer sind die Abgeordneten Astors, die unsere Interessen in der ISO vertreten? Namen? Und wer hat sie bestimmt?

2. Haben die Abgeordneten klare Auflagen durch unsere Institutionen oder handeln sie nach eigenem Gutdünken?

3. Gibt es inzwischen neben einer Wegbeschreibung auch klare Informationen darüber, was die ISO so treibt? War die Arbeit der ISO und die Rolle Astors darin jemals ein Thema in unserem Parlament?

Herrschaften, wir sprechen hier nicht über den Vorstand eines Schrebergartenvereins, sondern über ein Verteidigungsbündnis. Es geht doch nicht an, dass die Leute dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit arbeiten und alle paar Monate mal kurz durchgeben, wenn sie einen neuen Generalsekretär haben.

Nachtrags-Edit: Der "Beschluss über Organe der ISO" beantwortet meine Fragen definitiv nicht hinreichend. Dieser Hinweis nur, um zu verhindern, dass mich irgendwelche Bürokraten dorthin verweisen.

Ich halte diese Kritik für unberechtigt. Nach meinen Informationen vertritt Secretary McQueen die Vereinigten Staaten bei der ISO und soweit ich das vernommen habe, hat sich diese Lösung auch bewährt. Seine Wahl zum Generalsekretär spricht ja auch dafür, dass er unser Land dort besser vertritt als beispielsweise Secretary Hayes uns im Council of Nations.

Der ISO-Vertrag ist öffentlich einsehbar. In der Tat wäre eine bessere Informationspolitik wünschenswert, aber da die Aufgaben der ISO klar geregelt sind, sehe ich in der Bündnisverteidigungspolitik deutlich weniger Intransparenz als beispielsweise in der Außenpolitik dieser Administration.

Warum es zur Vertretung in einem internationalen Exekutivorgan einen Abgeordneten benötigen sollte, will sich mir nicht recht erschließen. Es gibt auch eine Grenze für parlamentarische Kontrolle und in diesem hoch sensiblen Bereich scheint mir diese erreicht. Es gibt Gegenstände der nationalen Sicherheit, die ich nicht in aller Öffentlichkeit diskutiert sehen will.

Die Abgeordneten der ISO werden von Präsident und SecDef zusammen ernannt, so fand meine Ernennung unter Waller/Andriz statt.

Die Abgeordneten handeln nach Rücksprache mit dem Präsidenten/SecDef.

Die ISO treibt momentan nicht viel. Die Grenztruppe, welche in Chinopien steht, wird in kürze nach Hause geholt. Weiterhin ist die ISO dabei, eine schnelle Eingreiftruppe bereitzustellen, sodass man auf Konflikte schneller reagieren kann.
Astors Rolle? Es handelt sich um eine gleichberechtigte mit den Hollunderlanden und Albernia.

Ich fasse zusammen: Irgendjemand hat irgendjemanden dazu bestimmt, Astors Interessen in einem Verteidigungsbündnis zu vertreten, informiert wird darüber irgendwann mal nebenbei, wir haben nicht die geringste Ahnung, was in der ISO läuft usw.

Und ich habe nirgends verlangt, dass ein Abgeordneter in der ISO sitzen muss, aber für mich ist klar, dass unsere Vertretung dort nicht einfach tun und lassen kann, was sie will, sondern einen klaren Auftrag umzusetzen hat. Wer definiert diesen? Wie sieht er aus? Wie wird er in der ISO eingebracht?

Der Abgeordnete informiert SecDef und den Präsidenten über die Vorgänge innerhalb der ISO und diese geben dann die Marschroute vor.

Schüttelt den Kopf. Und demnächst wird noch verlangt, dass die Administration die Verteidigungspläne offen legt...

Mr McGarry, Sie dürfen den Kopf unbesorgt schütteln, es gibt ja nichts, was da durcheinander geraten könnte.

Ein Verteidigungsbündnis ist kein Geheimdienst. Es ist eine vertraglich abgestützte Kooperation zwischen mehreren Staaten, und es wohl nicht zuviel verlangt, dass die Bürger Astors die politische Linie kennen, die mit diesem Bündnis verfolgt wird. Hier wird in einer wesentlichen aussenpolitischen Frage ein bisschen vor sich hingewerkelt, sehr offensichtlich ohne dass irgend jemand wirklich weiss, wer was tut.

Zitat

Original von Kapinsky
Ein Verteidigungsbündnis ist kein Geheimdienst. Es ist eine vertraglich abgestützte Kooperation zwischen mehreren Staaten, und es wohl nicht zuviel verlangt, dass die Bürger Astors die politische Linie kennen, die mit diesem Bündnis verfolgt wird. Hier wird in einer wesentlichen aussenpolitischen Frage ein bisschen vor sich hingewerkelt, sehr offensichtlich ohne dass irgend jemand wirklich weiss, wer was tut.

Mr. Kapinsky, bei allem gebotenen Respekt vor Ihrer Position halte ich Ihre Haltung für anmaßend. Es ist doch vollkommen selbstverständlich, dass die Administration der Vereinigten Staaten nicht durch die Gegend läuft und halbgare Projekte aus dem inneren Zirkel der ISO in die Welt hinausposaunt. Ebenso gut könnten wir sie dann dem Bedjinger Pakt in die Hände drücken (und lieb darum bitten, dass die damit nichts Böses anstellen).

Ich kann nur davor warnen, derartig fahrlässig etwas zu fordern, dass die Sicherheit der Vereinigten Staaten in Gefahr bringen würde. Die grundsätzliche außen- und verteidigungspolitische Linie der Vereinigten Staaten ist bekannt und über die Details sollte öffentlich nicht getratscht werden, um beispielsweise den Staaten des Bedjinger Pakts keinen verhinderbaren Vorteil einzuräumen.

Der Vertreter der Vereinigten Staaten bei der ISO ist ebenso bekannt. Ich kann Secretary McQueen nur zu seiner Arbeit gratulieren und hoffen, dass man möglichst wenig von der ISO hört. Solange das nämlich der Fall ist, besteht zu ihrem Einsatz keine Notwendigkeit. In einer gefährlichen Welt wie der heutigen ist das eine Entwicklung, die ich nur begrüßen kann.

Sie gratulieren jemandem zu dessen Arbeit, obschon Sie die nicht einmal kennen? Nach meinem heutigen Wissensstand ist die ISO nicht mehr als eine dieser unzähligen Organisationen, die nur dazu dienen, dass sich Funktionäre an edlen Banketten den Wanst vollschlagen können. Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, nur leider gibt es dafür keine Anhaltspunkte.

Es gibt in einem ausgezeichneten Science-Fiction-Roman über eine fiktive Welt eine ähnliche Organisation, die dort NATO genannt wurde. Deren grundsätzliches Bestreben, ihre Haltung gegenüber der "Rest-Welt", ihre Szenarien im Fall einer Krise usw. waren selbstverständlich offen gelegt und die Bürger der Mitgliedstaaten darüber auf dem Laufenden, damit diese Demokratien nötigenfalls einen Rückzug aus diesem Bündnis in Erwägung hätten ziehen können. Vielleicht sollte uns für einmal die Fiktion als Vorbild dienen.

Es geht nicht darum, dass die ISO irgendwelche Geheimpläne auf den Bahnhöfen öffentlich auslegt, Mr McGarry. Es geht um Grundsatzfragen wie: Was will und soll die ISO? Welche Interessen hat Astor in der ISO und wie werden diese durch das Bündnis wahrgenommen?

Mr. Kapinsky, Ihre Übertreibungen und persönlichen Angriffe in allen Ehren, aber darum sollte es hier nicht gehen. Ebensp wenig wie um SF-Romane, wenn ich das nebenbei bemerken darf.

Haben Sie den ISO-Vertrag gelesen und sich mit dem Verhalten der ISO beispielsweise in der Nguyen-Krise beschäfigt? Das will mir nicht so scheinen. Wie gesagt: Wenn ein Verteidigungsbündnis nicht zum öffentlichen Auftreten gezwungen ist, gehe ich davon aus, dass es seine Arbeit gut macht. Ich habe wenig Veranlassung, die Verantwortlichen zur Veröffentlichung von Strategien und Dokumenten aufzufordern, deren Publikation ich für eine Gefahr für die nationale Sicherheit halte.

Ich bin im Bilde über die Aktion, doch. 2200 Leute, die ein paar Zitronenschmuggler jagen. Sehr amüsant. Was ich nach wie vor nicht weiss und wohl auch nie erfahren werde, ist, ob solche "Projekte" nach dem Beitritt zur ISO durch uns noch kontrollierbar sind oder ob unsere "Vertretung" bei der ISO ohne jeden Draht zur eigentlichen Führung von Astor dort machen kann, was er möchte.

Wir sprechen hier von einem Einsatz, bei dem astorianische Staatsangehörige im Sarg zurückkehren könnten. Es ist nicht zuviel verlangt, erfahren zu wollen, welchen Einfluss unsere Gremien auf die Arbeit der ISO über unseren Vertreter dort haben. Was, wenn der Mann zuviel Kaviar erwischt und durchdreht? Ist er mit einem klaren Aufgabenkatalog für uns bei der ISO oder nicht? Wie wird kontrolliert, dass er Astors Interessen vertritt? Das sind keine Geheimdienstinformationen, das ist ein Teil unseres öffentlichen politischen Lebens.

Einer unserer Offiziere hatte die Befehlsgewalt über die Grenztruppe.

Astor steht für Weltfrieden, die ISO steht für Weltfrieden...und genau der wurde an der Grenze zu Nguyen gewahrt...

Meine Güte ja, die ISO steht für Weltfrieden: Ist das direkt dem TV-Werbespot entnommen?

Mir geht es nicht um die Befehlsgewalt in einem bestimmten Einsatz, das ist eine militärische Frage, mir geht es darum, ob irgend jemand in diesem Land, der Präsident oder wer auch immer, weiss, was in der ISO läuft, ob er die Hand drauf hat, wie wir uns in der ISO verhalten, dafür sorgt, dass unsere allgemeine aussenpolitische Linie in der ISO gespiegelt wird.

Kann sich vielleicht jemand aus der aktuellen Administration hier mal äussern? Es würde mir helfen, wieder Schlaf zu finden. Hier drin wird über unser Verhalten innerhalb eines Verteidigungsbündnisses gesprochen als ginge es um die Frage, wer an einem Diplomatenbankett oben oder unten am Tisch sitzt.

Sagen sie, lassen ihre Fähigeiten nach, was lesen oder hören angeht?
Ich habe mehrmals gesagt, dass der Präsident und der Secretary of Defense die Marschroute festlegen oder?
Eventuell sollte sie am bei den Fischen bleiben...

Im Gegenteil, ich höre vermutlich zu genau.

Der Abgeordnete informiert SecDef und den Präsidenten über die Vorgänge innerhalb der ISO und diese geben dann die Marschroute vor.

Für mich müsste es umgekehrt sein. Sie erhalten auf der Grundlage unserer aussenpolitischen Interessen eine klare Vorgabe, was Sie in der ISO einzubringen haben. "Vorgänge innerhalb der ISO", wenn ich das nur schon höre. Ich habe den inzwischen gefestigten Eindruck, dass unser Mann in der ISO selbst nicht weiss, was die seltsame Truppe soll und dass er in keiner Weise klar instruiert ist, wie er im Sinne Astors dort zu handeln hat.

Wenn man heute eine repräsentative Umfrage unter Astors Bürgern machen würde mit Fragen wie "Was ist die ISO", "was sind Ihre Ziele", "warum ist Astor in der ISO", "was bringt uns die Mitgliedschaft" - was glauben Sie, wie viele der Menschen hier könnten auch nur eine dieser Fragen schlüssig beantworten? Hier arbeitet die Politikerkaste einmal mehr am normalen Mann auf der Strasse vorbei.

*seuftz*
Wenn sie meinen, sie wären der Messias der Neuzeit...bitte, treten sie zur nächsten Wahl an und machen es besser...bis dahin...

Wenn Sie sich kritischen Fragen nicht stellen wollen, sollten Sie kein Amt innehaben. Nur weil Sie bisher mangels kritischer Geister in einer geschützten Werkstatt tätig waren, befreit Sie das nicht von der Pflicht, Ihr Tun zu verantworten.

Ich würde es auf eine sehr einfache Art aus meiner Sicht besser machen: Raus aus der ISO und raus aus jedem anderem Bündnis, das uns letztlich nur unserer Selbständigkeit beraubt.

Ganz ehrlich, besuchen sie mich mal in Chan Sen...unter vier Augen kann ich ihnen mal ein paar Zeilen erzählen...Trinken sie Whisky?