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George W. Hayes

Ruheständler

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21

Montag, 11. Februar 2008, 20:03

Zitat

Original von Lance B. Jackson

Zitat

Original von George W. Hayes
[URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,534353,00.html]Clinton feuert Wahlkampfmanagerin[/URL]

Tja, so richtig glücklich scheint man im Clinton-Lager mit den Ergebnissen der letzten Woche nicht zu sein.


Nein, das war eine Entwicklung die schon seit NH, bzw eigentlich schon seit Iowa, lief. Der Übergang ist ruhig und geplant, der Wahlkampf wird etwas mehr die Richtung nehmen, die sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet hat. Für mich keine große Nachricht.


Nun, ich denke es muss hier zwischen Sender und Empfänger unterschieden werden. Es mag sein, dass der Schritt eine logische Konsequenz gewesen ist und im Clinton-Lager auch schon länger geplant. Das kann ich nicht beurteilen. Diesen Schritt aber nach einem, aus Sicht von Clintonts ursprünglichen Erwartungen, mäßigen Super-Tuesday und drei weiteren Vorwahlniederlagen, wobei speziell die in Washington State schmerzt, lässt unwillkürlich deb Gedanken an Panik aufkommen.

Will heißen, vielleicht hat Clinton den Schritt gemacht, den sie machen musste. Das Timing allerdings war äußerst ungünstig, da - auch in den US-Medien - nun eine Verbindung aus Ergebnissen und Trennung gezogen wird. Ob berechtigt oder nicht.

Hinzu kommt, dass die neue Besetzung, eine Farbige, durchaus schwer nach Kalkül riecht. Wiederum: Das muss gar nicht bewusst vom Clinton-Team geplant gewesen sein. Aber beim Empfänger, den Wählern, kommt es so an und schadet Clinton, denke ich, deutlich mehr, als dass es ihr nutzt.

@Andriz:
Die Mobilisierung der Anhänger ist in erster Linie ein Phänomen der Demokraten, die von ihrem Duell nahezu komplett in den Bann gezogen worden sind. Speziell in den kleineren Staaten ist dies aber in erster Linie auf Obama zurückzuführen, der davon mehr zu profitieren scheint.

Du hast darüber hinaus sicherlich recht: Das Medieninteresse ist am Duell Obama / Clinton größer, als an der republikanischen Vorwahl. Das mag ein Vorteil sein, ich sehe aber den Vorteil den die Republikaner haben aber als größer an: Der Faktor Zeit spielt eine nicht unentscheidene Rolle. Nehmen wir an, die Demokraten entscheiden sich erst auf dem Parteitag mit Hilfe ihrer Super-Delegierten, was ja angesichts der jüngsten Ergebnisse eher wahrscheinlicher, denn unwahrscheinlicher geworden ist. Das wäre dann in der letzten Augustwoche. Dann bleiben den Demokraten keine zehn Wochen, um auf McCain loszugehen, der definitiv früher als Kandidat feststehen wird. Das ist verdammt wenig Zeit. Und McCain kann im Prinzip jetzt schon auf Ressourcenschonung umschalten, die sicheren Vorwahlstaaten abholen und die Vorwahl souverän gewinnen und sich die Gegner zurechtlegen. Er hat die Zeit, die den Demokraten fehlt. Und das ist, auch nach verschiedenen US-Analysten, ein durchaus wichtiger Vorteil. Nicht umsonst, wollte Clinton am Super-Tuesday als sichere Siegerin dastehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »George W. Hayes« (11. Februar 2008, 20:31)


Michael Tang

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22

Montag, 11. Februar 2008, 20:10

Zitat

Original von George W. Hayes
Du hast darüber hinaus sicherlich recht: Das Medieninteresse ist am Duell Obama / Clinton größer, als an der republikanischen Vorwahl. Das mag ein Vorteil sein, ich sehe aber den Vorteil den die Republikaner haben aber als größer an: Der Faktor Zeit spielt eine nicht unentscheidene Rolle. Nehmen wir an, die Demokraten entscheiden sich erst auf dem Parteitag mit Hilfe ihrer Super-Delegierten, was ja angesichts der jüngsten Ergebnisse eher wahrscheinlicher, denn unwahrscheinlicher geworden ist. Das wäre dann in der letzten Augustwoche. Dann bleiben den Demokraten keine zehn Wochen, um auf McCain loszugehen, der definitiv früher als Kandidat feststehen wird. Das ist verdammt wenig Zeit. Und McCain kann im Prinzip jetzt schon auf Ressourcenschonung umschalten, die sicheren Vorwahlstaaten abholen und die Vorwahl souverän gewinnen und sich die Gegner zurechtlegen. Er hat die Zeit, die den Demokraten fehlt. Und das ist, auch nach verschiedenen US-Analysten, ein durchaus wichtiger Vorteil. Nicht umsonst, wollte Clinton am Super-Tuesday als sichere Siegerin dastehen.


Das kann man aber auch umgekehrt sehen: McCain als Kandidat steht de facto fest, weshalb sich die Demokraten jetzt schon auf ihn als Gegner einschießen können - dagegen kann McCain noch keine zielgerichtete Anti-Hillary oder Anti-Obama-Kampagne fahren, weil das Rennen eben noch offen ist. Und auch, wenn McCain seine "Haupt"-Kampagne schon geraume Zeit früher starten kann - wird der überhaupt viel Aufmerksamkeit gewidmet werden, angesichts des für die Medien sehr viel attraktiveren, Demokraten-internen Duells zwischen Clinton und Obama? Man wird abwarten müssen.
Michael Tang
XVth Vice President of the United States

George W. Hayes

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23

Montag, 11. Februar 2008, 20:21

Nein, ich denke nicht, dass die Demokraten sich auf McCain einschießen können. Die sind, notwendigerweise, viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Jetzt schon auf den Gegner zu schießen können sie sich nur in recht unwirksamen Seitenhieben leisten, weil die Hauptaufmerksamkeit auf den jeweiligen innerparteilichen Gegner gerichtet sein muss. Gut, McCain muss damit rechnen, dass sich beide Demokraten auf seine Kosten profilieren wollen, aber das kann bei beiden Kandidaten mindestens ebenso gut nach hinten losgehen.

Ferner: Das Duell Clinton / Obama genießt derzeit in den "großen" nationalen Medien sicherlich die Hauptaufmerksamkeit. In den regionalen Medien in den Staaten, wo bereits gewählt worden ist (also z.B. in Florida), könnte McCain mit einem Frühstart seiner "General Campaign" ohne Zweifel einen wertvollen Bonus einfahren, den die Demokraten bei aller Medienwirksamkeit nicht oder nur sehr schwer torpedieren können, da sie es sich (weder finanziell noch zeitlich) erlauben können, ihr Pulver in Staaten zu verschießen, in denen sie keine Delegiertenstimmen mehr abholen können.

Lance B. Jackson

Proud Alcantero

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24

Montag, 11. Februar 2008, 20:28

Zitat

Original von George W. Hayes
Will heißen, vielleicht hat Clinton den Schritt gemacht, den sie machen musste. Das Timing allerdings war äußerst ungünstig, da - auch in den US-Medien - nun eine Verbindung aus Ergebnissen und Trennenung gezogen wird.


Ja, aber es war eben zum ersten Mal Zeit für so etwas. Vor dem Super Tuesday konnte sie den Wahlkampfmanager nicht ersetzen, das Wochenende wollte sie auch noch mitnehmen - jetzt konnte man den Wechsel eben halbwegs vernünftig vollziehen.
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Leo McGarry

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25

Montag, 11. Februar 2008, 22:37

Stefan Niggemeier bringt die Berichterstattung zum "Rücktritt" (Fox News!!!!!!!!!!!!1111elf) sehr treffend auf den Punkt.
Leo McGarry
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26

Dienstag, 12. Februar 2008, 09:40

Mittlerweile bin ich fast der Meinung dass McCain einen solchen Vorteil haben könnte, dass er sogar die Wahl gewinnen kann.
Was ich bisher ausgeschlossen habe....die Demokraten schaufeln sich ihr eigenes Grab...mal wieder.
XV. President of the United States of Astor
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Leo McGarry

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27

Dienstag, 12. Februar 2008, 12:33

Und woher ziehst Du diesen Vorteil? Jedenfalls nicht aus den Umfragen oder Fakten.
Leo McGarry
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28

Dienstag, 12. Februar 2008, 12:45

Nein, ich habe diese Vermutung weil Clinton und Obama mir nicht den Eindruck machen zurück zu stecken um einen Wandel nach Amerika zu bringen. Ich befürchte die beiden führen eine endlos lange Schlacht um die Kandidatur, während McCain der Bevölkerung bereits klar machen kann warum ER die bessere Wahl ist.

Je länger die "Wahlschlacht" der Demokraten dauert...umso größer ist der Vorteil McCains. Meine Meinung...muss nicht der Wahrheit entsprechen.
XV. President of the United States of Astor
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George W. Hayes

Ruheständler

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29

Dienstag, 12. Februar 2008, 13:12

Zitat

Original von John Robert Waller
Je länger die "Wahlschlacht" der Demokraten dauert...umso größer ist der Vorteil McCains. Meine Meinung...muss nicht der Wahrheit entsprechen.


Stehst Du aber nicht alleine mit.

"Die demokratischen Widersacher Hillary Clinton und Barack Obama zerfleischen einander, dass es den Konservativen derzeit die Freudentränen in die Augen treibt.

Beiden gelingt es nicht so richtig, in die Wählerschichten des jeweils anderen vorzudringen. Obama biss sich am Clinton-Lager oft die Zähne aus, auch wenn er wiederholt in ihrem angestammten Revier wildern konnte. Sie hat große Schwierigkeiten, seine Unterstützer zu erreichen.
Wie auch immer dieser demokratische Zweikampf ausgeht, die Bisswunden dürften weiter bluten - auch wenn alle danach tapfer das Gegenteil behaupten werden.
Ein Sieg Obamas über Hillary und Bill Clinton wird das weit verzweigte Netzwerk des Ehepaares hart treffen. Die lebenslangen Freunde, Unterstützer und Weggefährten des Ehepaares kann auch der Charmeur aus Chicago nicht über Nacht für sich einnehmen.
In Hillaryland wohnen die Freunde des Soliden und Sachlichen. Sie wollen Realpolitik und keinen politischen Gospelgesang. Das Clinton-Lager will in erster Linie regiert und nicht inspiriert werden.
Nicht ausgeschlossen, dass ein Gutteil der Clinton-Wähler, jene die Erfahrung als das wichtigste Ausweis von Wählbarkeit betrachten, direkt zu McCain überlaufen. Zumindest werden sie ihm zuhören. Denn ihr Versprechen - "ich bin erfahren, ich bin realistisch, ich bin regierungsbereit von der ersten Stunde an" - ist auch das seine.

Wenn Hillary Clinton gewinnt, werden im Gegenzug die anderen unversöhnlich sein. Ein Heer von enttäuschten Obama-Anhängern bliebe zurück, das ihr diesen Sieg so schnell weder gönnen noch verzeihen würde.
Denn sein Aufstieg zeigt schon jetzt eine Schattenseite, die stark kontrastiert mit dem Selbstbild einer romantisch gesinnten Anhängerschar. Obama-Anhänger verehren ihn - und hassen sie. Ihre Augen glühen, wenn er spricht. Und sie verengen sich zu Schießscharten, wenn sie nur das Wort ergreift. Die Versöhnung, die ihr Idol predigt, gilt offenbar für alle - nur nicht für sie.

Obamas Scheitern wäre für seine zumeist jugendliche Gefolgschaft die erste große politische Enttäuschung ihres Lebens. Viele dürften sich in das Lager der Nichtwähler zurückziehen, das in Amerika ohnehin stark ist. Nahezu jeder zweite Wahlberechtigte nimmt traditionell an Präsidentschaftswahlen nicht teil.

Der wirkliche Nutznießer dieser demokratischen Familienfehde heißt derzeit John McCain. Vor acht Wochen hätte man sein Ansinnen, Präsident werden zu wollen, noch mit dem leicht ironischen ungarischen Sinnspruch beschreiben müssen: "Besitze Piratenflagge, suche Partner mit Schiff."

Nun aber bauen sie ihm ein Schiff - Freunde und Feinde, Hand in Hand."

Soweit Gabor Steingart in seiner West Wing Kolumne über die Auswirkungen der demokratischen Vorwahlschlachten.

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30

Dienstag, 12. Februar 2008, 13:48

Und schon hat - wer hätte das gedacht - Mr. Steingart ein Stein bei mir im Brett. Und der Spiegel sich wieder etwas abgesetzt auf meiner Top-Zeitschriften Liste.
XV. President of the United States of Astor
Senator of Savannah

Leo McGarry

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31

Dienstag, 12. Februar 2008, 14:24

Zitat

Original von John Robert Waller
Ich befürchte die beiden führen eine endlos lange Schlacht um die Kandidatur, während McCain der Bevölkerung bereits klar machen kann warum ER die bessere Wahl ist.

Das klappt ja schon relativ gut... ;)

Inzwischen, bei aller persönlichen Sympathie für Gabor Steingart aus seinen Zeiten als Leiter des Hauptstadtbüros, sollte doch die Pro-Obama-Berichterstattung des Spiegels und insbesondere von Spiegel Online deutlich geworden sein. Obama triumphiert grundsätzlich, feiert atemberaubende Siege, spielt Clinton an die Wand - während sie nur gerade so Erwartungen erfüllen kann, Probleme hat, ihre Wahlkampfmanagerin am Ende gar überraschend feuert (was Unsinn ist).

Denn bei allen Vorwahl-Diskussionen sollte man eines nicht vergessen: Eine General Election mobilisiert ganz andere Emotionen als eine parteiinterne Ausscheidung zwischen inhaltlich ähnlichen Kandidaten. Wer auch immer bei den Demokraten gewinnt: Sie werden allein durch die Kandidatur Geschichte schreiben, Wähler mobilsieren, geeint werden.

John McCain hat dagegen nur 100 Jahre im Irak zu bieten. Und die Konservativen seiner Partei immer noch nicht hinter sich: In einer Vorwahlumfrage in Virginia hat er über Nacht, innerhalb von 24 Stunden, 26 Prozentpunkte unter den Konservativen verloren.

26. Das ist in etwa die Prozentzahl, auf die unsere SPD momentan kommt.
Leo McGarry
Former President of the United States

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32

Dienstag, 12. Februar 2008, 14:31

OK...ich lese einfach zu selten die Zeitschriften. Vielleicht sollte ich es ganz lassen ;)
XV. President of the United States of Astor
Senator of Savannah

33

Dienstag, 12. Februar 2008, 14:37

Das Lesen oder das mit den Zeitschriften? ;)
Charles Kevin Darling
Former-Governor of the State of Peninsula




Nicanora F. Ixarro

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34

Dienstag, 12. Februar 2008, 14:42

Zitat

Original von Leo McGarry

Zitat

Original von John Robert Waller
Ich befürchte die beiden führen eine endlos lange Schlacht um die Kandidatur, während McCain der Bevölkerung bereits klar machen kann warum ER die bessere Wahl ist.

Das klappt ja schon relativ gut... ;)

Inzwischen, bei aller persönlichen Sympathie für Gabor Steingart aus seinen Zeiten als Leiter des Hauptstadtbüros, sollte doch die Pro-Obama-Berichterstattung des Spiegels und insbesondere von Spiegel Online deutlich geworden sein.


Das ist so uneingeschränkt auch nicht richtig. So machte SpiegelOnline z.B. - im Gegensatz zu den allermeisten US-Medien - einen Punkt-Sieg für Clinton beim Super-Tuesday aus, sprach von "perfiden Warnungen" Obamas als der davor warnte bei einer Kandidaten Clinton wäre der Wahlkampf noch schmutziger als er es ohnehin schon wird, und feierte den Sieg der Comeback-Mutter, die NH den Erlöser "entzauberte." Also ausschließlich negative Berichterstattung schaut anders aus.

Aber btw - Clinton hat bislang eigentlich auch immer "nur" die Erwartungen erfüllt. Sie hat nicht eine Wahl sensationell oder ernsthaft überraschend für sich geholt. Und wenn man sich ihre Erwartungen von vor sechs Monaten anschaut muss man sogar unterstellen, dass sie nicht einmal das geschafft hat. Wenn der Patt der Demokraten einen Sieger hat, dann ist das Obama und nicht Clinton.

Zitat


Wer auch immer bei den Demokraten gewinnt: Sie werden allein durch die Kandidatur Geschichte schreiben, Wähler mobilsieren, geeint werden.


Speziell den letzten Punkt halte ich für unbewiesen und spekulativ. Und ganz besonders bei einer Kandidatin Clinton, die in Teilen ihrer Partei durchaus ein ähnliches Problem hat wie John McCain bei den Republikanern. Sie wird skeptisch beäugt - und mitunter schlicht gehasst. Eine Kandidatin Clinton wird sehr große Probleme haben, sowohl zu mobilisieren, als auch zu einen.

Denn, wer auch immer bei den Demokraten gewinnt, ich bin mir mittlerweile beinahe sicher, dass er es nicht die Vorwahlen schafft und alleine dadurch beschädigt ist. Die Wunden werden weiterbluten, wie es Steingart treffend formuliert hat.

Zitat


John McCain hat dagegen nur 100 Jahre im Irak zu bieten. Und die Konservativen seiner Partei immer noch nicht hinter sich: In einer Vorwahlumfrage in Virginia hat er über Nacht, innerhalb von 24 Stunden, 26 Prozentpunkte unter den Konservativen verloren.


Großartig, wie auf den 100 Jahren herumgeritten wird. Die USA stehen seit 63 Jahren in Japan, ohne dass es jemanden ernsthaft stört. Wenn John McCain von 100 Jahren Irak oder notfalls auch 10.000 Jahren spricht dann meint er wohl ganz bestimmt nicht 100 Jahre á la Vietnam sondern 100 Jahre wie in Japan oder auch in Deutschland.

Freilich hat McCain die Konservativen noch nicht hinter sich. Das liegt primär daran, dass auch noch ein konservativer Kandidat zur Wahl steht. Denn was Du bei den Demokraten annimmst, kann man durchaus auch hier annehmen - wenn die eigentliche Wahl vor der Tür steht, werden die Republikaner wieder einiger sein. Das machen bereits einige indirekte Unterstützungen aus dem konservativen Block für McCain deutlich.

Und ehe die Konservativen noch mal ein Staatsoberhaupt mit dem Namen Clinton ins Weiße Haus lassen, werden die Konservativen "sich die Nase zu halten" und McCain wählen, wie das dessen Mutter so schön formulierte.
Nicanora Felisa Ixarro
Chairlady of the

Leo McGarry

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35

Dienstag, 12. Februar 2008, 17:11

Zitat

Original von Nicanora F. Ixarro
Aber btw - Clinton hat bislang eigentlich auch immer "nur" die Erwartungen erfüllt. Sie hat nicht eine Wahl sensationell oder ernsthaft überraschend für sich geholt. Und wenn man sich ihre Erwartungen von vor sechs Monaten anschaut muss man sogar unterstellen, dass sie nicht einmal das geschafft hat. Wenn der Patt der Demokraten einen Sieger hat, dann ist das Obama und nicht Clinton.

Ich weiß ja nicht, wie Du es siehst, aber in New Hampshire hat sie die Erwartungen am Tage der Wahl um Längen geschlagen (ich glaube, Obama wurde um 12 Punkte vorn gesehen). Und in Kalifornien hat sie Obama mit 10 Punkten Vorsprung deklassiert, während er in letzten Umfragen noch zehn Punkte vor ihr lag.

Zitat

Speziell den letzten Punkt halte ich für unbewiesen und spekulativ. Und ganz besonders bei einer Kandidatin Clinton, die in Teilen ihrer Partei durchaus ein ähnliches Problem hat wie John McCain bei den Republikanern. Sie wird skeptisch beäugt - und mitunter schlicht gehasst. Eine Kandidatin Clinton wird sehr große Probleme haben, sowohl zu mobilisieren, als auch zu einen.

Der Unterschied ist: Bei den Republikanern ist die Abneigung gegen McCain nicht temporär, sondern ideologisch. Dieses Problem gibt es bei den Demokraten und Hillary faktisch nicht.

Zitat

Großartig, wie auf den 100 Jahren herumgeritten wird. Die USA stehen seit 63 Jahren in Japan, ohne dass es jemanden ernsthaft stört. Wenn John McCain von 100 Jahren Irak oder notfalls auch 10.000 Jahren spricht dann meint er wohl ganz bestimmt nicht 100 Jahre á la Vietnam sondern 100 Jahre wie in Japan oder auch in Deutschland.

Ich kann mich nicht erinnern, wann Japan das letzte Mal vor einem Bürgerkrieg stand, der nur durch die US-Truppen und US-Toten am Ausbruch gehindert wird.

Ich persönlich bin übrigens sehr dafür, dass die Truppen dort möglichst lange und möglichst zahlreich bleiben. Allerdings sehe ich im Gegensatz zu 60 Prozent der Amerikaner auch, dass die Surge eine Verbesserung gebracht und die Dinge insgesamt gut laufen [CBS News Poll[

Zitat

Denn was Du bei den Demokraten annimmst, kann man durchaus auch hier annehmen - wenn die eigentliche Wahl vor der Tür steht, werden die Republikaner wieder einiger sein. Das machen bereits einige indirekte Unterstützungen aus dem konservativen Block für McCain deutlich.

Klar, wie inzwischen mehrfach gesagt: Die Anhänger werden sich wieder polarisieren. Aber ich glaube, dass sich dieses folgende Szenario eben doch nicht erfüllen wird:



(Ja, ich vergöttere seine Karikaturen. ;))
Leo McGarry
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Nicanora F. Ixarro

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36

Dienstag, 12. Februar 2008, 17:26

Zitat

Original von Leo McGarry
Ich weiß ja nicht, wie Du es siehst, aber in New Hampshire hat sie die Erwartungen am Tage der Wahl um Längen geschlagen (ich glaube, Obama wurde um 12 Punkte vorn gesehen). Und in Kalifornien hat sie Obama mit 10 Punkten Vorsprung deklassiert, während er in letzten Umfragen noch zehn Punkte vor ihr lag.


Moment, dass ist nur die eine Wahrheit:
1.) Die Umfrageinstitute haben Obama erst nach dem Sieg in Iowa vorne gesehen. Ob er wirklich je vorne gelegen hat? Ich wage es zu bezweifeln. Fest steht, dass Clinton wochenlang mit 10-12 % geführt hat und am Ende sind es, wenn ich mich recht entsinne, keine vier geworden.
2.) Dein Kalifornien-Argument ist nur die halbe Wahrheit, weil es ganz stark davon abhängig gewesen ist, wen Du fragst. Denn im gleichen Zeitraum, in dem Reuters/Zogby Obama 13 % Vorsprung versprochen haben, hat SurveyUSA Clinton mit 10 % vorne gesehen - und lag damit verdammt gut am richtigen Ergebnis. Es hängt also arg davon ab, wen Du fragst. Wenn Du Reuters als Maßstab genommen hast, okay - dann mag Hillarys Sieg beeidruckend gewesen sein. Nimmst Du Survey USA als Grundlage, dann hat sie - wieder einmal - nur die Erwartungen erfüllt.

Zitat


Der Unterschied ist: Bei den Republikanern ist die Abneigung gegen McCain nicht temporär, sondern ideologisch. Dieses Problem gibt es bei den Demokraten und Hillary faktisch nicht.


Ich gebe Dir recht - es ist bei den Demokraten nicht idelogogisch. Es ist aber genauso wenig temporär. Es ist die schlichte Verachtung, die der Name Clinton in einigen Teilen der Partei und noch viel weiteren Teilen des Landes mit sich bringt, völlig unabhängig von Programatik. Und damit wird Madame Clinton noch ihre liebe Not bekommen.
Nicanora Felisa Ixarro
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nicanora F. Ixarro« (12. Februar 2008, 17:28)


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37

Dienstag, 12. Februar 2008, 17:33

Im Moment passt zu McCain aber auch das:



Ja wirklich toll die Bilder ;)
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Harriet O'Connor

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Dienstag, 12. Februar 2008, 17:59

Zitat

Original von Leo McGarry
Ich weiß ja nicht, wie Du es siehst, aber in New Hampshire hat sie die Erwartungen am Tage der Wahl um Längen geschlagen (ich glaube, Obama wurde um 12 Punkte vorn gesehen). Und in Kalifornien hat sie Obama mit 10 Punkten Vorsprung deklassiert, während er in letzten Umfragen noch zehn Punkte vor ihr lag.


Nicht nur wegen diesem Posting: Du scheinst mir einer der wenigen Menschen zu sein, die noch uneingeschränktes Vertrauen in die Arbeit von Demoskopen besitzen. Ich persönlich glaube ja inzwischen, dass diese Leute nur noch das messen, für das sie auch bezahlt werden. ;)

Und dass Obama gerade ein mächtiges "Momentum" durch macht, kann man (zur Zeit) vielleicht noch nicht in absoluten Zahlen messen - aber die Stimmung, gerade unter jungen Anhängern der Demokraten, scheint mir in den deutschen Medien doch ganz treffen widergegeben zu werden.

Leider.
Harriet O'Connor
I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

Leo McGarry

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39

Dienstag, 12. Februar 2008, 18:26

Ich traue Demoskopen nicht, ich nutze ihre Ergebnisse, wenn sie mir passen. ;)

Aber ich finde es bemerkenswert, dass insbesondere die Spiegel-Gruppe sehr, sehr einseitig berichtet. Ich kann das am WE gerne mal im Blog aufzeigen - momentan fehlt mir die Zeit für eine umfangreiche Recherche. In der Blogosphäre ist gerade von den "Clinton Rules" die Regel, d.h. dass jede Aktion der Clintons entweder als zynisch oder als verzweifelt gesehen und politisiert wird, während Obama einen (mir) unerklärlichen Freifahrschein genießt.

Und Hillary hat ja recht: Obama hat noch nie in seinem Leben eine wirkliche negative Kampagne gegen sich gehabt. Und wer behauptet, das Rennen der Demokraten sei dreckig, der sollte mal kurz den Begriff swiftboating im Lexikon nachschauen.
Leo McGarry
Former President of the United States

John E. Prescott

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40

Dienstag, 12. Februar 2008, 18:30

Zitat

Original von Harriet O'Connor

Zitat

Original von Leo McGarry
Ich weiß ja nicht, wie Du es siehst, aber in New Hampshire hat sie die Erwartungen am Tage der Wahl um Längen geschlagen (ich glaube, Obama wurde um 12 Punkte vorn gesehen). Und in Kalifornien hat sie Obama mit 10 Punkten Vorsprung deklassiert, während er in letzten Umfragen noch zehn Punkte vor ihr lag.


Nicht nur wegen diesem Posting: Du scheinst mir einer der wenigen Menschen zu sein, die noch uneingeschränktes Vertrauen in die Arbeit von Demoskopen besitzen. Ich persönlich glaube ja inzwischen, dass diese Leute nur noch das messen, für das sie auch bezahlt werden. ;).


Wobei ich mich bei diesen Umfragen aus den USA auch immer wieder wundere. Abweichungen und Überraschungen gibt ja immer. Das haben wir in Deutschland ja oft gesehen. Aber so krass, wie die US Institute teilweise daneben greifen, habe ich es bei deutschen Umfrage noch nicht gesehen. Oder (frage an die Experten) liegt das auch an den Abstimmungsmodalitäten?
John E. Prescott [D-FL]
Member of the U.S. House of Representatives