Noch vor kurzem habe ich im Namen der Vereinigten Staaten alles mir Mögliche unternommen, um das Orceanische Meer nicht vollends aus unserer Kontrolle gleiten zu lassen. Das war eine der wenigen Entscheidungen, die von den Republikanern beifällig begrüßt wurde (ausgenommen einige Lakaien Auroras und Chinopiens). Unter den Applaudierenden war auch der heutige Präsident.
Ich wage mich kaum zu fragen, aber: Die einzige Stellungnahme des State Departments zum Thema war bestenfalls ein unfassbarer Witz und schlimmstenfalls die Kapitulation aus Mut- und Lustlosigkeit. Man erlaube mir, die Passagen im Einzelnen durchzugehen.
Auf den Îles de l'Ouest gibt es derzeit Bestrebungen der einheimischen Bevölkerung, sich vom Mutterland Grascone zu lösen.
Kein Wort zu den Gründen, zu den Implikationen oder dazu, dass sich die Lage in dieser Angelegenheit stündlich zuspitzt.
Diese Bestrebungen gipfelten jüngst in Hinrichtungen und Sprengstoffanschlägen.
Kein Wort dazu, dass die Regierung Grasonces aller Wahrscheinlichkeit nach die Todesstrafe vollstreckt, obwohl ihre eigene Verfassung das untersagt - und im Council of Nations dazu jeden Kommentar verweigert.
Viele der Freiheitskämpfer haben sich in den Untergrund zurückgezogen.
Dafür sind die Flotten Meltaniens und der Aurorian Confederation sehr öffentlich präsent.
Man geht davon aus, dass sie durch eine ausländische Macht mit Waffen versorgt werden.
Welche ausländische Macht soll das sein? Wer geht davon aus? Hat Astor keine Geheimdienste, die genauere Informationen haben? Liest im State Department niemand Zeitung, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen?
Die Vereinigten Staaten beobachten die Situation auf den Îles de l'Ouest genaustens.
Welche Erkenntnisse wurden daraus gewonnen? Was hat man gesehen, was man nicht sehen dürfte? Was heißt überhaupt "genauestens", wenn es offenbar nicht einmal Gespräche mit den beteiligten Regierungen gibt, sondern die Außenministerin stattdessen eine Welttournee durch alle Staaten macht, die in diesen Konflikt nicht involviert sind?
Bis auf weiteres werden jedoch keine militärischen Maßnahmen getroffen.
Dafür wäre das State Department auch gar nicht zuständig. Während Astor sich allerdings in Pazifismus übt, spielen andere offenbar mal wieder Krieg.
Weiterhin wird derzeit im Rat der Nationen über mögliche Handlungsweisen debattiert.
Das ist korrekt; es gibt eine lebendige Debatte zum Thema. Allein: Bisher haben die beiden Vertreter der Vereinigten Staaten in dieser Angelegenheit nur ein "Danke" für einen unvollständigen Bericht des Generalsekretärs herausbekommen. Ansonsten debattiert der Council of Nations - aber ohne die Vereinigten Staaten!
Es ist schön, dass Secretary Lanter-Davis lächelnd Public Diplomacy betreibt. Ich habe das immer unterstützt. Aber offenbar ignorieren sie und die gesamte Administration, dass Public Diplomacy allein nicht immer ausreicht.
Also, Administration: Was soll passieren? Wie will Astor einen ausgewachsenen Krieg vor unserer Haustür verhindern? Oder überlässt man Futuna das Orceanische Meer, das bereits im Alleingang Teile seiner Flotte dorthin entsandt hat?