Mr Vice President
Ich halte die von Ihnen gewählte Vorgehensweise für falsch und nicht zielführend. Der von Ihnen einzuberufende Rat wird eine Zeit brauchen, bis er zusammengestellt ist und ist dies irgendwann der Fall, wird es endlose Gespräche geben, die zu keinem Ergebnis führen werden. Und zack sind vier Monate um und Sie sind womöglich nicht mehr Wirtschaftsminister. Genau diesen Weg versucht man seit Jahren und heraus kommt dabei nichts.
Zielführender wäre es, wenn Sie ganz konkret einen Masterplan zusammenstellen inklusive Marschtabelle, was bis wann zu erreichen ist, denselben in einen Gesetzesentwurf packen und dem Kongress vorlegen. Um sicherzugehen, dass Sie nicht völlig abseits der Realität arbeiten, wäre es wohl klug, die Grundzüge Ihres Masterplanes - nachdem dieser eine gewisse Reife erreicht hat - der Öffentlichtkeit vorzulegen.
Dieses Vorgehen wählte ich bezüglich der Streitkräftereform und ich ging nicht fehl damit. Allerdings kostete es mich einige Monate Zeit und Dutzende von Arbeitsstunden. Mehrmals musste ich fast von Grund auf meine Pläne umstellen und alles neu schreiben. Das Werk, das Sie sich vorgenommen haben, ist noch umfangreicher und wird ergo noch arbeitsintensiver sein.
Ich bitte Sie also, keine Diskussionsrunden mit vermeintlichen Experten einzuberufen, sondern ganz konkret einen Masterplan zu schaffen und die Öffentlichkeit über Ihre Fortschritte periodisch, z.B. alle zwei Wochen, zu informieren. Sie werden dann sofort sehen, ob Ihre Ideen Anklang finden oder nicht. Man muss kein Prophet sein um festzustellen, dass die von Ihnen vorgesehene Vorgehensweise das Thema versanden lassen wird. Bereits jetzt sind ein Achtel Ihrer Amtszeit vorbei und Sie fangen bei absoluten Basics an. So habe ich mir das keineswegs vorgestellt, sondern mit dieser Pressekonferenz die Vorstellung eines fertigen Masterplan erwartet.
Mr Vice President, ich erwarte von Ihnen bis Ende Juni den genannten Masterplan, welchen man als Gesetzesentwurf dem Kongress einreichen kann.