The United States of Astor

Honorable Commoners,

Dies ist die 1. Verwarnung an Commoner Silbermann. Open Discussion werden hier beantragt und vom Speaker der Assembly eröffnet so wie auch geschlossen.
Sollte diese Verwarnung ignoriert werden, bin ich gezwungen Maßnahmen zu ergreifen.


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Signature of the President of the Assembly

Honorable Commoners,

Nachdem alles geregelt wurde, ist die Open Discussion wieder eröffnet.


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Signature of the President of the Assembly

Mr. Speaker,

die Bundesverfassung erwähnt das Post- und Fernmeldewesen zwar an keiner Stelle ausdrücklich, jedoch gehe ich davon aus, dass dieses nach Art. VI, Sec. 5, SSec. 1, siebenter oder dreizehnter Spiegelstrich, in die Zuständigkeit des Bundes fallen dürfte.

Denn malen wir uns doch nur einmal aus, was passierte, wenn man in diesem eine Zuständigkeit der Staaten sähe: Es gäbe nicht weniger als sechs verschiedene Post- und Fernmeldesysteme in den Vereinigten Staaten. In einem Staat hielte vielleicht eine staatliche Behörde ein gesetzliches Monopol, in einem anderen Staat dürften private Anbieter einzelne Leistungen erbringen, in wieder einem anderen Staat wären sämtliche Dienste dieser Art privatisiert.

Sechs unterschiedliche staatliche Stellen - von Postdienstleistern in den einen, bis zu bloßen technischen und/oder wettbewerbsrechtlichen Aufsichtsbehörden in den anderen Staaten - müssten miteinander übereinkommen, zu welchen Bedingungen Postsendungen über Binnengrenzen der Vereinigten Staaten hinweg zugestellt werden. Eine Telefonat von Greenville nach, sagen wir, Sen City würde wahrscheinlich zwei Vorwahlen erfordern - zum einen die Staatsvorwahl von Serena, und zum anderen eben innerhalb des Staates die Ortsvorwahl von Sen City.

Nein, ich sehe das Post- und Fernmeldewesen ganz klar als eine Zuständigkeit des Bundes. Ich begrüße es, dass Commoner Silbermann interessiert ist, sich Gedanken dazu zu machen und Vorschläge auszuarbeiten, empfehle ihm jedoch unbedingt, sich damit an einen Repräsentantenhausabgeordneten oder Senator seiner Wahl, oder an die Bundesregierung zu wenden.

Mr. Speaker,

ich wusste gar nicht, dass es notwendig ist, ein staatliches Post- und Fernmeldewesen zu betreiben. Die Postleitzahlen dienen doch letztlich in der EDV nur dazu, den Ort der Zustellung schneller bestimmen zu können. Doch das ist eine reine Anwendungssache bei der Posttätigkeit. Wenn diese nicht staatlich betrieben wird, ist es nicht notwendig einem zivilen Unternehmen die Strukturierung vorzugeben. Gleiches gilt entsprechend für die Telekommunikation.

Mr. Speaker,

ich begrüße die Idee des Commoner Silbermann, sich in dieser Angelegenheit mit einer Anfrage an den Bund zu wenden, möchte aber dennoch kurz die Frage des Commoner Marani aufgreifen, ob es notwendig ist, ein staatliches Post- und Fernmeldewesen zu betreiben. Meines Erachtens ist es das nämlich.

Innerhalb Astoria Citys etwa ließen sich auf Grund der Bevölkerungsdichte Briefe wahrscheinlich zu Portokosten im einstelligen Centbereich wirtschaftlich zustellen. Aber was, wenn ich meiner Tante Fanny in ihrer Blockhütte in den Bergen Assentias eine Geburtstagskarte schicken möchte? Und was, wenn sie auch noch im Dezember Geburtstag hat, und der Briefkasten ihrer Hütte zu dieser Jahreszeit nur per Schneemobil oder Hubschrauber zu erreichen ist? Soll ich dann $ 500 Porto bezahlen, weil sich ein geringerer Preis "betriebswirtschaftlich nicht rechnet?"

Die Zustellung von Postsendungen ist eine Dienstleistung existenzieller Daseinsvorsorge, die jedermann zum gleichen, erschwinglichen Preis bundesweit zur Verfügung stehen muss, egal wo er wohnt, und wo der Empfänger einer von ihm abgeschickten Sendung wohnt. Der freie Markt stößt bei einem solchen Prinzip rasch an seine Grenzen, hier ist die staatliche Solidargemeinschaft gefordert, diesen Dienst entweder selbst bereitzustellen, oder aber private Anbieter zumindest durch entsprechende Vorgaben und Auflagen zu regulieren.

Im Bereich der Telekommunikation stellen sich gewisse Probleme spätestens im Zeitalter der Datenübertragung via Satelliten in dieser Form zwar nicht mehr, aber dafür andere: Angenommen, ich möchte meinen Bekannten anrufen, der in Astoria City ein paar Straßenblocks von mir entfernt wohnt, aber Kunde einer anderen Telefongesellschaft ist. Wie viele Vorwahlen muss ich da wählen, wenn es nicht zumindest eine staatliche Regelung und Regulierung der technischen Infrastruktur des Telefonnetzes gibt? Die Vorwahl des Telefonanbieters meines Bekannten, um in dessen Netz kommen, die Vorwahl des Telefonanbieters für Astoria State, die Vorwahl des Telefonanbieters für Astoria City, und schließlich die Rufnummer meines Bekannten - Hilfe! Da kommt ja schnell ein Zahlenwurm mit weit über 20 Stellen zusammen.

Nein, einer gewissen staatlichen Regelung des Post- und Fernmeldewesens bedarf es dann wohl doch in jedem Fall.