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zapp*
Anchor: ... haben wir früher am Abend schon berichtet, dass die Abstimmung auf der Southern States' Fair um genau 00:00 Uhr Ortszeit geschlossen und die Auszählung begonnen hat. Wie wir jetzt aus Sheridan hören, stehen die Resultate des diesjährigen Straw Poll seit wenigen Momenten offiziell feststehen. Dazu geben wir live an unseren Mann vor Ort, Raymond Claypoole.
Ray Claypoole: In der Tat! Vor eineinhalb Minuten hat Bernie Meyers, der Vorsitzende des ehrenamtlichen Auszählungskomitees, die offiziellen Endergebnisse des Sheridan Straw Poll 2011 bekannt gegeben - und die haben es in sich! Schauen wir gleich auf die Resultate bei den Demokraten, wo wir die größte Sensation zu berichten haben:
Insgesamt 7622 Messebesucher haben sich für Bewerber aus dem demokratischen Kandidatenfeld entschieden - und die meisten dieser Stimmen gingen nicht an den amtierenden Präsidenten
Georges Laval, sondern an Senator
Charlotte McGarry aus New Alcantara! Die Senatorin aus dem Buffalo State gewinnt den Straw Poll mit einem deutlichem Vorsprung vor dem Amtsinhaber und kommt auf
42,1%, während der Präsident sich mit
36,8% und dem zweiten Platz begnügen muss. Weit abgeschlagen folgen Vizepräsident
Douglas Hayward mit
15,7% und Congresswoman
Scarlett Monroe mit
5,2% der Stimmen.
Ein überraschendes Ergebnis, über das zu reden sein wird - aber zunächst weiter zu den Republikanern:
Die Anhänger der Grand Old Party haben einen klaren Favoriten für die Präsidentschaftswahl im September, und es ist die Person, auf die auch alle politischen Analysten gesetzt haben: Senator
Ashley Fox aus Assentia!
54% der 7408 republikanisch gesinnten Wähler hier auf der States' Fair würden die scharfzüngige Senatorin aus Astors flächengrößtem Staat ab dem 1. Oktober gerne im Weißen Haus sehen. Mit großem Abstand folgen Senator
Solomon Foot aus Hybertina mit
18,9% und Congresswoman
Veronica Sturgess aus Astoria State
16,2% auf den Plätzen 2 und 3. Senator
Chester Witfield aus Peninsula und der umstrittene Speaker des Repräsentantenhauses,
Edgar Wilson aus New Alcantara, landen im einstelligen Prozentbereich auf den hinteren Rängen.
Ich denke, die Prognose ist nicht zu gewagt: Wenn Senator Fox die republikanische Nominierung wirklich anstrebt, dürfte sie ihr kaum noch jemand streitig machen können. Schließlich noch ein Blick auf die Unabhängigen:
Nur relativ wenige Straw-Poll-Teilnehmer haben diesmal unabhängige Kandidaten unterstützt, was sowohl auf die anhaltende Enttäuschung über den vorzeitigen Abgang von Präsident Hope als auch auf ein wenig profiliertes Kandidatenfeld zurückzuführen sein dürfte. Von den 1988 abstimmenden Unabhängigen hier in Sheridan entschieden sich fast gleich viele für den Liberty-State-Senator Liam Aspertine und General Steve McQueen, den aktuellen Secretary of Defense. Beide kommen auf jeweils 39,9% der Stimmen, mit wenigen Stimmen Vorsprung für Aspertine. Deutlich dahinter liegt Attorney General Luciano Marani mit 20,2%.
Fazit: Unabhängige Kandidaten dürften bei der kommenden Präsidentschaftswahl wohl keine Rolle spielen. Es sieht so aus, als seien die Wähler gründlich desillusioniert und wollen diesmal wieder einen bewährten Parteipolitiker im Oval Office sehen. Und damit zu unserem Gesamt-Resümee des diesjährigen Sheridan Straw Poll:
Wie sind diese Resultate nun einzuschätzen?
Fangen wir bei den Demokraten an. Natürlich genießt Senator McGarry hier im Süden einen gewissen Sympathiebonus als favorite daughter, aber das allein erklärt nicht, warum sie den Präsidenten relativ klar überflügelt hat. Viele Anhänger der Demokraten sind unzufrieden mit der Laval-Administration, wie ich in zahlreichen Gesprächen hier auf der States' Fair im Lauf der Woche in Erfahrung bringen konnte. Sie werfen dem Präsidenten vor, nicht tatkräftig genug aufzutreten und das Feld der Tagespolitik weitgehend seinem Kabinett und dem Kongress zu überlassen, während er sich "im Weißen Haus versteckt", wie es ein von mir interviewter Mann vor ein paar Tagen ausdrückte. Dieser Teil der demokratischen Anhängerschaft, der sich mehr Führungsstärke vom Präsidenten wünscht, scheint seine Hoffnungen auf Senator McGarry zu setzen - ihre "halbe" Präsidentschaft im Jahr 2009 ist bei vielen Leuten in guter Erinnerung geblieben.
Noch hat Senator McGarry nicht zu erkennen gegeben, ob sie ernsthaft darüber nachdenkt, noch einmal ins Oval Office einziehen zu wollen. Sollte sie dieses Ziel aber anstreben, hätte sie zumindest bei den Wählern der Demokraten keine schlechten Karten - vorausgesetzt, sie würde von ihrer eigenen Partei nominiert. Auch Präsident Laval hat sich noch nicht dazu geäußert, ob er eine weitere Amtszeit anstrebt. Wenn ja, muss er dringend an seiner Performance arbeiten, wenn er bei der Wahl im September das Lager der Demokraten geschlossen hinter sich haben will.
Bei den Republikanern dagegen scheint alles klar zu sein. Senatorin Fox ist der unangefochtene Liebling der republikanischen Basis und derzeit auch mit Abstand die profilierteste Spitzenpolitikerin der GOP. Sie muss nur zugreifen, um die Krone der republikanischen Nominierung in Händen zu halten. Sollten die Demokraten uneinig und mit einem intern umstrittenen Kandidaten ins Rennen gehen, dürfte ein von Fox angeführtes republikanisches Ticket im September sehr gute Siegchancen haben. Wenn Fox eine Nominierung allerdings ablehnt, dann ist das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur wieder weit offen und das Abschneiden der GOP bei den kommenden Wahlen höchst ungewiss.
Ein letztes Wort zu den Unabhängigen: Wenn nicht im letzten Moment ein strahlender Held in schimmernder Rüstung auftaucht, der die Wähler mitzureißen versteht, dürfte die Wahl im September sich zwischen den beiden etablierten Parteien entscheiden - und selbst ein solch strahlender Held hätte es wohl schwer, nachdem der letzte unabhängige Gralsritter die Astorier schwer im Stich gelassen hat.
Wie auch immer: Wenn der Straw Poll richtig liegt und wir im September wirklich die Wahl haben, welche der beiden starken Ladies des Senats wir im Weißen Haus sehen wollen, steht uns mit Sicherheit ein spannender Wahlkampf bevor!
Und damit zurück ins Studio!
*zapp*