Heute: Verschwörung im Defenselink? * Was tun in Medalin? * Scriptarores ewiges Zögern *
Das Donnerwetter
Am gestrigen Freitag, die Reinigungskräfte waren in Astoria City noch dabei die Überreste der Wahlparties von den Straßen der Hauptstadt zu fegen, entwickelte sich mit einem Schlag der größte Politskandal der letzten Monate. President "noch-gerade-so-im-Amt" Evans bezichtigte Achilles Andriz, seines Zeichens nach selbstherrlicher König von Chan-Sen auf Lebenszeit, Secretary of Defense auf Lebenszeit und ÷ffentlichkeitsignorant von Geburt an, der gesamten Tophits-Liste möglicher Verbrechen am Staate.
Erstaunlich hieran ist für die ÷ffentlichkeit vor allem die Tatsache gewesen, dass Evans in dieser Anklage mehr Worte verwandte als in den Regierungserklärungen des letzten Monats zusammen.
Dafür hatte er sich aber auch besondere Mühe gegeben. Im Grunde wäre es einfacher aufzuzählen, wessen Evans Andriz NICHT bezichtigt. Denn von einer Aufzählung fragwürdiger Soft-Skills wie amoralischem Verhalten, wissentlicher Falschaussage gegenüber dem Congress und einer generell verbrecherischen Natur liest sich der Rest wie das Who-is-Who der Verbrechen an der Demokratie.
* Secretary Andriz errichtet mit dem Geheimdiensten und den Streitkräften einen Staat im Staate.
* Secretary Andriz belügt, betrügt und täuscht die demokratischen Kontrollinstanzen.
* Secretary Andriz unterminiert die Autorität des Präsidenten indem er ihn systematisch hintergeht.
* Secretary Andriz schickt Soldaten in den sinnlosen Tod, während er die Attitüde eines überlegenen Moralisten pflegt.
* Secretary Andriz bewegt sich dauerhaft und systematisch außerhalb der Grenzen, die ihm von der Consitution und den Gesetzen auferlegt werden.
Es kam logischerweise die Frage auf, warum President Evans seinen Secretary of Defense nicht einfach entlassen hat. Die Antwort muss umso beunruhigender ausfallen: Anscheinend hatte Andriz durch umfassene Maulwurfarbeit das Weiße Haus bereits mit seinen eigenen Mitarbeitern durchsetzt und Evans soweit geschwächt, daß dieser praktisch nur aus dem Amt scheiden konnte, um seinem Nachfolger einen Kehraus zu ermöglichen.
Für dieses Opfer muss Evans die Anerkennung widerfahren, die ihm im Amte versagt blieb. In dem Amte, in dem Achilles Andriz anscheinend dafür sorgte, das Evans weitgehend vom Nachrichtenfluß abgeschnitten wurde, in dem er den Präsidenten mit Jasagern und erzkonservativen Neokonservativen umgab. Es bleibt zu bedauern, dass es dem jungen Secretary of State Winkler in seiner kurzen Amtszeit nicht möglich war, diesen Cocoon aufzubrechen.
Es steht nun am Congress, diese Verschwörung aus Militär und Geheimdiensten aufzubrechen und die drohende Gefahr für die Demokratie zu beseitigen. Es ist zudem die Aufgabe der Medien, den Secretary of Defense in seinem tun genau zu beobachten. Und es ist die Aufgabe eines jeden Bürger Fragen zu stellen, auf deren Antwort man ein verbrieftes Recht hat.
Zeitvertreib in Medalin
Seit nunmehr einer Woche sitzen zwei Divisionen der US Marines im sonnigen Medalin und... tun was? Sie pflegen. Einen Waffenstillstand, ihre Waffen, ihre Kenntnisse einheimischer Genußgetränke sowie die Kontakte zur weiblichen Bevölkerung. Denn sonst gibt es nichts zu tun in der zweitgrößten Hafenstadt Cuellos.
Wo sich noch vor zwei Wochen eine ebenso sinnlose wie umfassende Eskalation angebahnt hat, scheint hier President Evans seinen Secretary of Defense doch noch in den Griff bekommen zu haben. Dem diplomatischen Geschick Paolo el Locos haben wir es zu verdanken, dass die Mordmaschinerie Marine Corps keine Gelegenheit hatte, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. El Loco ließ ohne Vorbedingung alle Geiseln frei und nahm den astorischen Kriegstreibern im Defenselink den Wind aus den Segeln.
Und so sitzen sie nun in der schönen Hafenstadt, die Soldaten, bekämpfen Graffiti-Sprayer, reparieren Hafenkräne und hoffen auf eine baldige Rückkehr - und auf die Vermeidung von Geschlechtskrankheiten.
Eine Frage muss trotzdem gestellt werden: Wo bleibt die Demokratie? Es kann nicht einem Spion überlassen bleiben, welcher Natur die Beziehungen zu unserem südlichen Nachbarn sind. Warum saß der Außenminister nicht in seinem Flugzeug und nutzte seine verbliebene Amtszeit, um die Interessenvertreter in Cuello an einen Tisch zu bekommen? Nun, die Antwort liegt wahrscheinlich in dem ersten Artikel dieser Ausgabe - angesichts der großen Gefahr für die Demokratie, die von Achillles Andriz ausging, konnte es sich der Secretary of State Winkler nicht erlauben, die Hauptstadt zu verlassen.
Say yes
Alricio Scriptatore ist ein ausgesprochen tatkräftiger Mann. Seine Antworten und Attacken im Congress und in den Medien kommen stets schnell und oft agressiv. Doch in einem Punkte zögert der Ex-Präsident seit Jahren, dabei könnte er bei einer einfachen Frage wohl garantiert auf eine positive Antwort zählen. Denn Melissa Carter, Scriptatores Dauerverlobte, sollte allmählich wirklich vom Markt genommen werden, bevor sie sich einen Neuen sucht.
Alricio, wach auf.
Stell die Frage.
und lade uns zur Hochzeit ein!