Madam President,
ich kann die Position des Senators von Peninsula nun weitgehend verstehen, lehne diese aber entschieden ab. Es kann und darf in meinen Aufgaben keinesfalls die Aufgabe der Legislative sein, durch Nominierungen den Supreme Court in irgend einer Weise zu kontrollieren - gerade eine solche Ansicht steht der richterlichen Unabhängigkeit völlig entgegen. Der Senat hat einen Nominierten auf seine grundlegende Eignung zu überprüfen, was eine Frage der Person und nicht der Entscheidungen des Gerichtes ist.
Richter am Supreme Court sollen ihre Urteile neutral, unabhängig und unparteiisch so fällen, wie sie diese nach der Verfassung für richtig halten - und nicht beeinflusst im Hinblick auf eine mögliche erneute Nominierung inklusive erneute Bestätigung durch den Senat. Eine Kontrolle kann und darf deswegen auch nur in dem Maße stattfinden, wie es eben um die Neutralität, Unabhängigkeit und Unparteilichkeit - sprich: die Form der richterlichen Amtsausübung - geht. Und für diese einzige Form einer zulässigen "Kontrolle" des Supreme Court ist in der Verfassung das notwendige Mittel vorgesehen - das Impeachment eines Richters, wenn dieser sich wirklich grob daneben benimmt. Dafür sind große Hürden vorgesehen, aber das auch völlig zurecht. Es ist völlig absurd, wenn man einem Senator das Recht zubilligt, eine Entscheidung über die "Geeignetheit" eines Richters treffen zu lassen, noch dazu womöglich anhand der Tatsache, ob ihm die Entscheidungen dieses Richters gefallen oder nicht. Dies sieht aber der Senator von Peninsula offensichtlich - zumindest habe ich ihn so verstanden - als seine Aufgabe und auch als tauglichen Maßstab an. Es ist meiner Ansicht nach jedoch entschieden nicht die Aufgabe der Legislative, die Entscheidungen der Judikative zu bewerten, denn dazu ist die Legislative weder berufen noch befähigt. Die Judikative unterscheidet sich dadurch von den anderen Gewalten, dass sie keine politische Gewalt ist - sie entscheidet ohne eigeninitiative lediglich, was ihr von Bürgern oder anderen Gewalten unterbreitet wird. Dazu bedarf es lediglich einer grundlegenden Kontrolle, wie sie durch die in der Verfassung vorgesehenen Mittel gegeben ist. Weitergehende Kontrolle ist, mehr noch als für die anderen Gewalten, abzulehnen.
Der Kongress hat genau zwei legitime Mittel, um "Kontrolle" über den Supreme Court auszuüben: Das Impeachment eines Richters, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, ist die eine. Und die andere ist die Änderung der Rechtslage. Und das dies gerade für die Verfassung höchst schwierig ist, hat durchaus einen Sinn - denn es soll genau verhindern, dass der Kongress sich das Recht schafft, dass ihm gefällt, damit die Gerichte nach seinem Gusto urteilen. So funktioniert ein gewaltenteilendes Staatssystem für mich nicht, dessen Aufgabe es gerade ist, die Gewalten zu trennen und jeden seine Aufgabe machen zu lassen.
Zudem ist mir unklar, wieso der Senator von Peninsula zwischen dem Chief Justice und den Associate Justices so eine Unterscheidung trifft. Ich sehe bei einem Kollegialorgan - über administrative Funktionen hinaus - keine Abstufungen zwischen den Justices. Der Chief Justice hat genauso nur eine Stimme wie die anderen Justices.
Ich ersuche daher die Mitglieder des Kongresses dringend, diesem Gesetz zuzustimmen.