Am heutigen Donnerstag absolviert die US-Präsidentin im Rahmen ihrer Wahlkampftour durch das Land einen Auftritt in der Stadt der Lichter, in Las Venturas (Peninsula). Natürlich wollen die Republikaner hier in Stadt und Staat ihren Parteifreunden an den bisherigen Auftrittsorten der Präsidentin in nichts nachstehen, und haben sich mächtig ins Zeug gelegt um den Auftritt in ein buntes Volksfest mit zahlreichen Vergnügungsangeboten für alle Altersgruppen und Verpflegung satt, auf einem blau-weiß-rot geschmückten Platz einzubetten.
Wie schon auf ihren Wahlkampfstationen zuvor, markiert die Präsidentin auch hier mit ihrer Rede und Mittel- und Höhepunkt ihres Auftrittes. Unter dem frenetischen Jubel der Anwesenden betritt sie strahlend und winkend die Bühen und begibt sich zum Rednerpult.
My fellow Astorians,
lasst mich euch zu Beginn von meinem neuen Hobby erzählen: Fern-Pingpong!
Verwunderung, aber auch Gelächter im Publikum
Ja, wirklich - ich spiele seit einigen Tagen leidenschaftlich und begeistert Fern-Pingpong. Mein Partner dabei heißt Andrej Kapinsky, stammt wie ich aus New Alcantara, und will wie ich ab kommendem Mittwoch zum US-Präsidenten gewählt werden. In den letzten Tagen spielen wir uns auf unseren jeweilige Wahlkampfauftritten aus der Ferne die Bälle zu.
Heiterkeit und Applaus
Aber wisst ihr was - ich beherrsche das Spiel besser als er, und darum werde ich hier und heute, bei euch in Peninsulas glitzernder Metropole Las Venturas -
Das Publikum jubelt
- darum werde ich hier und und heute, jetzt gleich, den nächsten Punkt gegen Mr. Kapisnky machen!
Applaus und Jubel
Denn sein letzter Ball war doch ziemlich lasch gespielt -
Buhrufe
- keine Herausforderung für mich!
Die Menschen jubeln und klatschen wieder
Mr. Kapinsky hat auf meine Rede zum Problem des fast völligen Versiegens des Stromes an Einwanderern, welcher uns vor das daraus erwachsende Problem eines zunehmenden Personalmangels in zahlreichen Bereichen, wie Politik, Wirtschaft oder Sport stellt, erwidert, er lehne eine deutlichere und wirkungsvollere Außendarstellung der Vereinigten Staaten ab. Er hält nichts davon, dass wir endlich aus unserem Elfenbeintürmchen herunterklettern und uns im Mittelpunkt der Welt zurückmelden sollen, um wieder leuchtendes Ziel all jener zu sein, die es drängt ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück in Freiheit und Wohlstand in der Fremde zu suchen!
Jubel, Fähnchen werden geschwenkt
Statt dessen will Mr. Kapinsky ganz darauf setzen, die Vereinigten Staaten nur im Inneren zu stärken und zu verschönern, dann würden die Immigranten seiner Erwartung schon wieder zu uns strömen. Mir verdeutlich diese Haltung eines: der ehrenwerte Mr. Kapinsky hat die Situation in welcher wir uns befinden nicht richtig erfasst und verstanden! Er weiß gar nicht, worum es hier geht, worum es in Zukunft gehen muss!
Beifall
Hätte er sich einmal die Ausschreibungen zu den Ämtern der Gouverneure und Senatoren unserer Staaten angeschaut, dann würde er sich fragen, wie wir allein durch eine intakte und lebendige Demokratie ein Leuchtfeuer entzünden sollen, wenn doch viele zentrale und verantwortungsvolle Ämter lange Zeiten vakant liegen, und unterhalb der Bundesebene fast nur Operettenwahlen mit einem Kandidaten stattfinden? Und das liegt doch nicht daran, dass die Menschen in diesem Land, dass ihr kein Interesse an eurer Demokratie und eurem Gemeinwesen hättet, dass ihr nicht bereit wäret, Verantwortung füreinander und für euer Vaterland zu übernehmen!
Das liegt, es ist traurig aber wahr, daran, dass wir mittlerweile zu wenige sind! Obwohl wir alle alles geben, obwohl jeder von euch sein Bestes für die Vereinigte Staaten gibt - wir können mit der vorhandenen Bürgerzahl nicht mehr alle Ämter in Bund und Staaten besetzen, schon gar nicht nach wirklich alternativen Wahlen!
Oder schaut euch unseren Obersten Gerichtshof an: die Rechtsstaatlichkeit unseres Landes, welche zwingend ein unabhängiges Gericht erfordert vor welchem jeder Schutz suchen kann, kann mittlerweile nur noch dadurch gesichert werden, dass wir das Amt des Vorsitzenden Richters internationa ausgeschrieben und einen Fachmann aus dem Ausland angeworben haben. Eigener Nachwuchs für diese zentrale Funktion? Fehlanzeige! Wie wollen wir aber das Vertrauen in unseren Rechtsstaat stärken, und den Freunden von Freiheit und Gerechtigkeit, und endlich in der Rechtspflege erfahrenen Experten Hoffschnugsschimmer und Einwanderungsziel ihrer Träume sein, wenn wir keine funktionierende Judikative mehr haben? Nein, das kann wohl wirklich nicht der Weg sein!
Der von der Madison-Administration, unter meiner Federführung als Justizministerin beschrittene Weg, war hingegen der richtige Weg!
Die Menschen applaudieren wieder
Wir haben nicht abgewartet bis es vieleicht vons elbst bese wird, wir haben aktiv gehandelt und einen geeigneten Kandidaten aus dem Ausland angeworben! Die Menschen, die uns aus unseren personellen Nöten befreien indem sie für Ämter kandidieren, die unsere Demokratie beleben indem sie Wahlen wieder abwechslungsreich und spannend machen, die das sportliche Leben in diesem Land durch Vereinsgründungen und Ligawettbewerbsteilnahmen bereichern - sie sind dort draußen! Die Welt ist buchstäblich voller Hoffnung und Chancen für uns!
Die Menschen spenden Beifall und schwenken wieder ihre Fähnchen
Nur hat uns die nun bereits langfristige Erfahrung gelehrt - sie werden nicht von allein kommen. Wir müssen sie aktiv herlocken, und das muss bald geschehen. Mit jedem Politiker, Unternehmer oder Sportfunktionär, der in den Ruhestand tritt oder sich aus dem öffentlichen Leben zurückzieht, haben wir eine wichtige Persönlichkeit weniger, und es kommen von selbst keine mehr nach. Wir wissen eine periodische Flaute von einer strukturellen Rezession zu unterscheiden, und wir haben es längst mit letztgenanntem Phänomen zu tun.
Ursächlich dafür ist nicht, dass das Leben in den Vereinigten Staaten nicht mehr bunt, vielseitig, abwechslungsreich, aufregend und lebenswert wäre, ursächlich ist ganz schlicht: die Vereinigten Staaten sind aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden! Wir sind das Einwanderungsziel von dem viele träumen, wir bieten vielen die Chancen und Möglichkeiten die sie ersehnen - doch sie alle denken nicht mehr an uns, sie wissen nichts mehr von uns! Die Vereinigten Staaten sind nun einmal von der Weltbühne und aus der Weltöffentlichkeit verschwunden, unsere diplomatischen Kontakte drehen sich nur noch um eine Handvoll Staaten, die allein unser benötigtes Aufkommen an Einwanderern niemals werden aufbringen können.
Egal was Mr. Kapinsky innenpolitisch tun will - die Frage, wo er die Mensche um seine Ziele und Vorstellungen zu verwirklichen hernehmen will einmal ganz ausgeklammert - es nähme niemand war! Es schaut außer in einigen wenigen Staaten wie Albernia, Chinopien und vielleicht noch der Demokratischen Union niemand mehr auf und nach Astor! Das ist und bleibt unser Problem, wir sind langsam aber sicher für die übergroße Mehrheit der Welt unsichtbar geworden! Genau hier will ich ansetzen, genau das will ich ändern!
Beifall
Aus genau diesem Grund will ich die Vereinigten Staaten wieder für den Dialog mit allen Völkern und Nationen der Welt öffnen, will ich uns zurück an den Puls der Zeit führen, will ich der Welt wieder zeigen: wir sind da, wir sind dabei, wir gehören dazu!
Es brandet wieder Jubel auf
Liebe Freunde, wenn wir uns nicht auf der Weltbühne zurückmelden, wenn wir nicht auf Welt zugehen und sagen "Wir sind ein Teil des Ganzen, uns betrifft was passiert, wir reden mit, wir mischen mit!", dann nutzen selbst innenpolitische Wundertaten des Herrn Kapinsky - und Wunder können wir bald nur noch wirken, lösen wir nicht das Problem des Einwanderermangels und Bevölkerungsrückganges - nichts mehr, dann wird Aussterben und endgültige Vergessen der Vereinigten Staaten besiegelt sein.
Aber nur, wenn ich es nicht verhindern kann! Ich verstecke mich in keinem Schneckenhaus, ich will Astor aus seinem internationalen Winterschlaf wachrütteln und wieder dorthin führen, wo das internationale Leben pulsiert, wo man sieht und gesehen wird, wo wir wieder Eingang in das Bwusstsein der Menschen in allen Ländern finden!
Das ist meine Mission, das ist meine Vision!
Die während des überwiegenden Teils der Rede still gewesenen Zuhörer jubel und applaudieren nun wieder, schwenken Fähnchen, werfen Konfetti und Luftschlangen, während die US-Präsidentin lächelnd und winkend von der Bühne abtritt.
Nach einer Weile erklingt wieder Musik aus den Lautsprechern, und die muntere Party geht weiter...
Edit: Besser geeignetes Video des gleichen Songs verlinkt ;-)