Senator Laval, zu Ihren Fragen im Einzelnen:
Was halten Sie von der Verquickung der Ämter, welche Sie einnehmen und unter Umständen in Zukunft auch einnehmen werden (Kongressführerin einer Fraktion, Senatorin, AG) im Allgemeinen?
Wie bereits auf die Frage des Herrn Senatspräsidenten ausgeführt bedauere ich die der parteiübergreifenden Personallage geschuldete Unausweichlichkeit von personellen Verschränkungen zwischen Legislative und Exekutive.
Von meiner Funktion als Führerin der Republikanischen Kongressfraktion werde ich im Falle meiner Bestätigung als Attorney General jedoch zurücktreten.
Inwieweit halten Sie sich dazu fähig diese Ämter zu trennen?
Ich halte mich für uneingeschränkt fähig, die Ämter einer Senatorin sowie der Attorney General zu trennen, da beiden jeweils völlig unterschiedliche Aufgaben obliegen:
Als Senatorin vertrete ich die Interessen der Bürger meines Heimatstaates Assentia im Gesetzgebungsprozess und bei den sonstigen dem Kongress bzw. Senat obliegenden Aufgaben und Pflichten.
Als Attorney General bin ich die engste juristische Beraterin des Präsidenten und meiner Kabinettskollegen, sowie für den Vollzug der Bundesgesetze insbesondere betreffend das Rechtswesen und die Strafverfolgung zuständig.
Insbesondere bin ich als Senatorin allein meinen Wählern in Assentia verpflichtet, als Attorney General hingegen an die Weisungen des Präsidenten gebunden. In diesem Amt handele ich entsprechend dessen Vorgaben und Anweisungen, soweit sie Zuständigkeiten des Justizministeriums betreffen.
Verlangt der Präsident von mir, etwas zu tun, was ich im Widerspruch zu den Interessen meiner Wähler in Assentia sehe, so tue ich das im Rahmen meiner Aufgaben als Attorney General nach bestem Wissen und Gewissen und gedeckt durch seine Verantwortung für die Führung der Bundesregierung und das zwischen uns bestehende Über-Unterordnungsverhältnis.
Soweit meine Befugnisse und Möglichkeiten als Senatorin reichen, werde ich die entsprechenden Handlungen aber nicht fördern, sondern aus dem Kongress heraus und in eigener Verantwortung Alternativen entwickeln, aufzeigen und für diese werben.
Welches Anliegen wird Ihnen während Ihrer Amtszeit das Dringlichste sein?
Wie ich bereits im Vorfeld der Präsidentschaftswahl angekündigt habe, wird dies primär die Fortsetzung der unter Vice President Cunningham als derzeitigem Attorney General begonnene Strukturreform der Bundsgerichtsbarkeit sein, hin zu erstinstanzlichen Zivil- und Strafverfahren vor Geschworenengerichten und einem Instanzenzug zum Obersten Gerichtshof.
Halten Sie sich dazu in der Lage ein AG für alle Bürger Astors zu sein, wenn ja begründen Sie diese Meinung, bitte.
Ich halte mich dazu für in der Lage, gerade weil ich bereits auf einige Erfahrung als Parlamentariern - zunächst im Stadtrat meiner Wahlheimatstadt Castle Rock und seit nun fast sechs Monaten im Senat - zurückblicke.
In diesen Eigenschaften war ich die stets die Interessenvertreterin einer in jeder Hinsicht - ethnisch, sprachlich, kulturell, religiös, wirtschaftlich, lebensartlich u. a. m. - diversifizierten Wählerschaft. Und eben genauso der Menschen, die mich nicht gewählt haben, wie derjenigen Menschen, die mich gewählt haben.
Ich habe in dieser Zeit gelernt, zuzuhören, mich unvoreingenommen auf andere Meinungen einzulassen, diese zu analysieren und zu verstehen, Kompromisse vorzuschlagen, zu bewerben und zu vertreten und auch zu bemerken, dass Meinungsverschiedenheiten sich im Vergleichswege auflösen lassen oder manchmal auch eigenes Nachgeben die objektiv gesehen vernünftigste Option ist.
Wie beurteilen Sie Ihre Rolle während den Diskussionen um die Ablehnung von Mr. Schwertfeger als CJ? Sind Sie der Meinung, dass Sie bezüglich dieser Diskussionen Fehler gemacht haben, wenn ja welche?
Als Führerin der republikanischen Kongressfraktion oblag es mir, die einstimmig und im Benehmen mit anderen republikanischen Spitzenpolitikern gefällte Entscheidung der republikanischen Senatoren öffentlich zu kommunizieren und zu begründen.
Dadurch bin ich natürlich sofort als exponiertes Ziel in das Schussfeld der Kritiker dieser Entscheidung geraten. Im sich schnell aufheizenden Verlauf der folgenden Diskussion habe ich das vielleicht etwas zu persönlich genommen und es in der Folge versäumt, eine gewisse rhetorische Mäßigung anzumahnen und dabei selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Entsprechend habe ich mich ab einem gewissen Punkt dann auch aus der Auseinandersetzung zurückgezogen.
Nachdem Mr. Schwertfeger selbst seine Bereitschaft erklärt hat, die Gründe der republikanischen Senatoren zu diskutieren hoffe ich, diesen Fehler ausgleichen und im fairen Dialog mit Mr. Schwertfeger jene Missverständnisse auszuräumen, die zu beseitigen ich bisher vielleicht versäumt habe.
Was qualifiziert Sie für dieses Amt?
Im habe mich von Anbeginn meiner politischen Laufbahn - als Wahlkampfhelferin eines Kandidaten für das Bürgermeisteramt meiner Wahlheimatstadt - stets bevorzugt mit der Rechtspolitik befasst. Ich habe Abendkurse belegt und mich im Selbststudium weitergebildet, später dann als Stadtratsmitglied stets engen Austausch mit den kommunalen Polizeibehörden ebenso wie mit von rechtspolitischen Fragen, Vorgängen und Problemen besonders betroffenen Bürgern gepflegt.
Ich habe mir früh erfahrene Fachleute als Berater an Bord geholt und von ihnen gelernt. Sowohl über das geltende Recht, seine Entstehung, Hintergründe und Prozesse, als auch seine Entstehung, Hintergründe und Auswirkungen in der Lebenswirklichkeit.
Darauf habe ich nach meiner Wahl in den Senat aufgebaut, bin den selben Weg quasi noch einmal, nur diesmal auf einer höheren Ebene gegangen. Viel lesen, viel lernen, viel nachdenken, viel diskutieren, viel verstehen. Kontakte knüpfen, Meinungen einholen, Standpunkte und Probleme verstehen, Lösungen entwickeln, eigene Fehler erkennen und verbessern.
Mittlerweile blicke ich auf einige und wie auch die meisten meiner Gegenspieler nicht abstreiten können erfolgreiche Erfahrung als rechtspolitische Spezialistin zurück.
Welche Stärken, welche Schwächen bringen Sie als AG mit?
Meine Stärken sind wie bereits gesagt meine zunächst in der Kommunalpolitik begründete und später im Senat stetig erweiterten Kenntnisse und Erfahrungen als Rechtspolitikern. Sowohl am Schreibtisch, als auch am Besprechungstisch oder wo immer Diskussionen zu führen und Lösungen zu finden sind.
Meine Schwächen? Nunja, ich besitze keinen J.D.- oder LL.M.-Abschluss, sondern einen M.A. in Philosophie. Mancher mag darin eine Schwäche für eine Attorney General erblicken.
Was würde die oberste Maxime Ihres Handelns als AG sein?
Die getreuliche Beachtung und Umsetzung der Verfassung und Gesetze der Vereinigten Staaten.