Ladies and Gentlemen,
my fellow Freelanders,
vielen Dank für Ihr Kommen. Für die entstandene Verzögerung bitte ich um Entschuldigung.
Da Sie sich sicher alle fragen, was ich heute abend so wichtiges anzukündigen habe, möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen:
Ich erkläre hiermit meine Kandidatur für das Amt des Senators von Freeland.
*blitzlichtgewitter*
Zu den Gründen:
In den letzten Wochen wurden die Bürger Freelands zweimal zu den Urnen gerufen, um einen neuen Vertreter unseres Staates im US-Senat zu bestimmen. Beide Wahlgänge verliefen erfolglos, beide Wahlgänge erbrachten ein Patt zwischen dem Amtsinhaber Xanathos und seinem Herausforderer Prescott. In Kürze werden Sie sich voraussichtlich ein drittes Mal zwischen den beiden Herren entscheiden müssen, und vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie mir: Ich wüsste nicht, für welchen der beiden ich guten Gewissens stimmen sollte.
Beide haben weitgehend darauf verzichtet, einen aktiven Wahlkampf zu führen und das Volk durch überzeugende Argumente und zukunftsfähige Ideen für sich einzunehmen. Beide haben sich darauf verlassen, dass ihre ämterreiche Vergangenheit schon für sie sprechen werde, obwohl beide nicht gerade strahlende Erfolgsbilanzen vorzuweisen haben – und Mr. Xanathos auch keine wirklich untadelige Reputation.
Ich sage – und mit dieser Meinung, dessen bin ich gewiss, stehe ich nicht allein: Mr. Xanathos, Mr. Prescott, es reicht nicht! Es reicht nicht, sich auf dem Erreichten, auf all den bereits errungenen Posten und Titeln auszuruhen und darauf zu hoffen, dass die Bürger Sie ohne viel Federlesen wieder und wieder in hohe politische Ämter hiefen werden.
Das Volk verlangt von seinen Vertretern zu recht Engagement, Kreativität, Mut zur Veränderung und Kraft zur Führung. Diese Tugenden haben Sie beide in den letzten Monaten in ihren jeweiligen Ämtern vermissen lassen: Der eine als vormaliger Attorney General und Senator, der andere als Secretary of State, Gouverneur und Representative. Das Resultat haben Ihnen die Freelander nun präsentiert: Offenbar ist keiner von Ihnen mehrheitsfähig.
Ladies and Gentlemen,
meine Mutter, eine kluge Frau, pflegte einst zu sagen: „Wenn Du mit den Zuständen unzufrieden bist, dann tu was, damit es besser wird.“ In diesem Sinne betreibe ich meine Kandidatur, und ich will Ihnen kurz skizzieren, was Sie von einem Senator Malroy zu erwarten hätten:
Als Ihr Senator würde ich – das erscheint mir am wichtigsten – mehr mit Ihnen, den Bürgern unseres Bundesstaates, kommunizieren: Im politischen Hauptforum Freelands – dem Volksrat – aber auch in Gesprächen auf der Straße und andernorts würde ich Ihre Meinungen einholen und das Gehörte in meine eigene Meinungsbildung einbeziehen. Vom ständigen Austausch zwischen Volk und Volksvertretern lebt die Demokratie. In Freeland liegt hier vieles im Argen, und ich will meinen Teil dazu beitragen, durch neue Impulse auch den politischen Diskurs auf der Staatsebene wiederzubeleben.
Als Ihr Senator würde ich darüber wachen, dass die Legislative und Exekutive im Bund effizient arbeiten und Sie als Bürger nicht durch bürokratische, undurchsichtige oder gar verfassungswidrige Gesetze erdrückt werden: Ich bin ein unabhängiger Kopf, und als Anwalt war ich seit jeher ein Mann des Rechts. Nach über vierzig Jahren Berufspraxis verfüge – ohne mich selbst loben zu wollen – über ein gewisses Maß an Sachverstand, und ich glaube, dass ein etwas mehr kritisches Denken und etwas mehr juristische Kompetenz dem Politikbetrieb in Astoria City gewiss nicht schaden würden.
Als Senator wäre ich schließlich und endlich vor allem einem verpflichtet: Ihnen, den Bürgern Freelands, und damit den Interessen unseres schönen Staates im Bund. Ich verspreche, dass ich – sollten Sie mir Ihr Vertrauen schenken – in meiner knapp sechsmonaten Amtsperiode kein anderes oder zusätzliches Amt annehmen werde, das meine Aufmerksamkeit von meiner primären Aufgabe ablenken würde: Sie anständig zu vertreten; das mindeste, was Sie eigentlich von Ihrem Senator erwarten können sollten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Sollten Sie noch Fragen haben, beantworte ich Sie Ihnen gern.