Ladies and Gentlemen, fellow citizens of Astoria State,
ich werde in der anstehenden Senatorenwahl nicht mehr kandidieren, ich werde nicht für weitere vier Monate diesen Staat im Kongress vertreten. Das möchte ich Ihnen allen heute mitteilen.
Gründe hierfür gibt es viele. Vor wenigen Wochen stand ich vor der Wahl zwischen einer weiteren Kandidatur um das Amt des Senators von Astoria State oder einer Kandidatur als Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Ich entschied mich ganz bewusst gegen die Kandidatur um das Amt des Senators, hatte einige Zeit lang auch erwogen gar nicht mehr zu kandidieren und mich mehr auf mein Privatleben zu konzentrieren. Aber ich sehe auch dass mein Land mich gerade jetzt braucht. Aber ich bin ja nicht hier um über meine mögliche Kandidatur als Vizepräsident zu sprechen.
Ich möchte hier aber doch noch einmal rekapitulieren. Als ich nämlich am 09.06. diesen Jahres der Assembly als neuer Senator vorgeschlagen wurde durch den verstorbenen Governor Fitch - trotz vieler Streitereien zwischen ihm und mir ein unglaublicher Verlust - schien alles noch in Ordnung zu sein. Die Vereinigten Staaten waren ein aktives Land, ein Land auf das man wirklich stolz sein konnte. Und Astoria State stand da als Zentrum dieser Aktivität. Diesen Staat sollte ich vertreten - für mich, damals noch Polizist und erst seit kurzem Mitglied der Assembly - ging ein Traum in Erfüllung. Ich sollte wirklich diesen großartigen Staat im Senat der Vereinigten Staaten vertreten. Zwar war ich erst kurz davor ins House of Representatives eingezogen, doch für die Vertretung von Astoria State war ich bereit alles stehen und liegen zu lassen.
Der Anfang meiner Zeit im Senat war - ja, großartig. Anders kann man es nicht sagen. Auch wenn ich mich von Anfang an nicht bei allen beliebt machte - wer schafft das schon - so konnte ich doch etwas erreichen, meinen Teil zum großen Ansehen Astoria States und der Vereinigten Staaten beitragen. Kurz darauf kam es sogar noch besser für mich : Ich wurde dem Senat als Innenminister der Vereinigten Staaten vorgeschlagen, etwas wovon ich zuvor noch gar nicht zu träumen wagte. Ja, es waren schöne Tage und Wochen damals. Doch dieses Bild von den schönen vereinigten Staaten begann bald zu bröckeln als eine Frau kam, von der ich zu Beginn nur in höchsten Tönen sprach : die kurzzeitige Senatorin von New Alcantara, Miss Ines Catarina Boa Vista. Sie schien es geradezu darauf anzulegen, alles was gut lief in den Vereinigten Staaten zum Bröckeln zu bringen, und das tat sie im Senat der Vereinigten Staaten, nachdem sie durch intensive Hilfe der Republican Party und auch meiner Partei dort eingezogen war. Sie erhob das Christentum zum Maß aller Dinge, sprach von einem Reglementierungswahn wo keiner war und wurde binnen weniger Tage von "Wells' Püppchen", ich zitiere mal frei, zu einer Busenfreundin meiner persönlichen politischen Erzrivalin Charlotte McGarry. Zusammen mit Governor Fitch vertrat sie später ja auch kurzzeitig die "Libertarian Party", welche zum Glück recht bald wieder - zusammen mit Miss Boa Vista - von der Bildfläche verschwand. Nun, dieses Unheil war abgewendet, es konnte alles wieder wie gewöhnlich weitergehen - denkste.
Denn die Demokraten setzten alles daran jede Initiative seitens der Regierung zu bremsen, und wurden darin vor gar nicht allzulanger Zeit vom Volk der Vereinigten Staaten in der Wahl zum HoR bestätigt. Dass jetzt der Kongress von gleich zwei Damen dominiert wird, welche sich das Ausbremsen der Regierung zum höchsten Ziel gesetzt haben - Charlotte McGarry und Ryan Clarke - ist einer der Gründe weshalb ich nicht mehr zu dieser Wahl antrete. Dieses Trauerspiel im Kongress, in den Hauptrollen eben genannte Damen, in den Nebenrollen ihre, so scheint es, willenlosen Gefolgsleute, darf sich in Zukunft jemand anders antun.
Ich möchte im Übrigen, ehe es heißt ich wolle nur kritisieren, wenigstens einer der Damen auch noch ein kleines Lob geben : Charlotte McGarry nämlich betreibt keine Regierungs-Block-Politik nur um des Aufsehens Willen, sondern sie kämpft wenigstens für ihre eigenen Überzeugungen. Diese mag ich nicht immer... nein, höchst selten teilen, aber wenigstens vertritt sie ihre Ideale, und das äußerst standhaft. Und teilweise, so gestehe ich, hat Miss McGarry auch in mir durchaus ein Umdenken hervorgerufen, Charlotte McGarry war auch wenn sie es nicht weiß und auch nicht glauben wird sogar eine der wichtigsten Persönlichkeiten in meiner Zeit im Kongress und allgemein in der Politik.
Nun, aber inzwischen, so denke ich, ist für mich die Zeit gekommen mich aus dem Senat zurückzuziehen, zumindest vorerst, und mich anderen Aufgaben zu widmen. Dies mag als Vizepräsident der Vereinigten Staaten geschehen, oder im suboptimaleren Fall als Polizist auf den Straßen von Greenville. Doch aktuell fiele mir auch nicht ein was mich stolz machen sollte, Astoria State weiter zu vertreten. Die Aktivität wie unter Declan Fitch ist fort, Astoria State scheint politisch ein Trümmerhaufen zu sein, genauso wie ein Großteil des Rests der Vereinigten Staaten. Und derzeit sehe ich kaum Chancen für einen Wiederaufbau. In gut vier Monaten kann das alles wieder ganz anders aussehen. Bis dahin hoffe ich dass vielleicht wieder etwas mehr Ruhe einkehrt.
Zu guter Letzt aber waren es nicht nur rein politische Motive die mich zu meinem Rückzug aus dem Senat bewogen haben, sondern auch Private. Denn wenn eine wunderbare Frau, mit der ich derzeit einen Großteil meiner Zeit verbrigne, sich regelmäßig über meine schlechte Laune aufregt und meinen Frust aus diversen Kongresssitzungen abkriegt, dann ist das ein Zustand den ich nicht mehr halten will. Ich bin jemand der seine Arbeit mit nach Hause nimmt, und im aktuellen Zustand ist das für meine Beziehung mehr als schädlich. Auch das hat mich zu meiner Entscheidung bewogen.
Ich möchte Ihnen allen dennoch für am Ende mehr als ein halbes Jahr Unterstützung und Vertrauen danken. Vielleicht werde ich irgendwann wieder Astoria State vertreten, doch vorerst kann und will ich das nicht mehr. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.
Ich möchte hier auch noch auf etwas anderes eingehen. Auf Fehler die von meiner Seite passiert sind. Denn ich weiß, dass ich ein schwieriger Mensch bin, dass ich oft polarisiere, dass ich auch oft zu dickköpfig bin. Manchmal handle ich auch etwas überzogen. Dies alles hat wohl dazu geführt dass ich mich von einigen Leuten mit denen ich noch vor wenigen Monaten gut ausgekommen bin entfernt habe. Das war etwas was ich nicht wollte. Ich habe mir auch fest vorgenommen derartiges in Zukunft zu ändern und ich hoffe dass wir alle wieder auf ein etwas freundlicheres Level zurückkommen. Dies wäre mein Wunsch für das ankommende Jahr, etwas mehr Frieden untereinander, etwas konstruktivere Zusammenarbeit und vor allem weniger sinnlose Streitereien. Ich werde mich darum bemühen, und ich hoffe dass Sie alle mir das gleichtun werden.
In diesem Sinne möchte ich Ihnen allen noch einen schönen Abend und schon vorab einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Ich danke Ihnen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Quinn Michael Wells« (30. Dezember 2009, 19:57)