Honorable Commoners,
die Argumentation der ehrenwerten Commoner Hamilton zeugt leider von keinem tiefen Verständnis der astorischen Staatsrechts- und Verfassungtradition und ihrer philosophsichen Grundlagen und Wurzeln.
Astoria State ist keine Quasi-Monarchie mit dem Gouverneur als so einer Art "Ersatzkönig", es ist eine gewaltenteilende Demokratie.
Aufgabe des Gouverneurs in diesem System ist der getreuliche, gewissenhafte und wirkungsvolle Vollzug der Gesetze. Dazu besitzt er erhebliche, aber auch sinnvolle und notwendige Kompetenzen: Er ernennt und entlässt die Beamten des Staates, die ihn beraten, und die er anleitet und überwacht. Er kann im Rahmen der Gesetze Verordnungen betreffend deren Vollzug erlassen. Er ist der Oberbefehlshaber der Nationalgarde. Er kann von der Legislative beschlossene Gesetze mit einem suspensiven Veto belegen. Und er soll ja auch unbestritten die Möglichkeit haben, dieser eigene Gesetzentwürfe vorzuschlagen und diese dort zu begründen und zu verteidigen.
Aber dieser Fülle an Kompetenzen muss ebenso auch ein adäquates Gegengewicht an unabhängiger Kontrolle gegenüberstehen, eben in Gestalt einer vom Amt des Gouverneurs klar getrennten Legislative. Niemandem nutzt eine Assembly, in welcher sich der Gouverneur sozusagen selbst kontrolliert, und den Gang deren Geschäfte er mitbeeinflusst.
Die These, die Assembly sei die Versammlung und Vertretung der Bürger von Astoria State, der Gouverneur sei auch ein Bürger von Astoria State, also könne man diesen ja nicht aus der Assembly ausschließen, greift völlig daneben.
Denn der Gouverneur ist ja nun für die Dauer seiner Amtszeit gerade kein normaler Bürger von Astoria State, sondern der von seinen Mitbürgern bestimmte Oberste Exekutivbeamte, dem diese zur Erfüllung seiner Aufgabe weitreichende politische Befugnisse übertragen haben.
Kerngedanke der Demokratie, und Kerngedanke unseres Verfassungsorgans der Assembly ist die staatsbürgerliche Gleichheit. Der Gouverneur ist für die Dauer seines Amtes aber gerade nicht "gleich", er ist exponiert und umfangreich bevollmächtigt.
Ohne eine solche Herausstellung einzelner, auf Zeit gewählter Amtsträger funktioniert ein auch demokratisch organisiertes Gemeinwesen freilich nicht, aber sie verlangt dennoch einen Ausgleich, damit das "nicht gleich" eben ein neutrales "anders" bleibt, und kein qualitatives "mehr" oder "besser" wird.
Denn dadurch gerät das Gleichgewicht der politischen Kräfte aus der Balance, damit werden die Gleichheit aller Bürger und die wechselseitige Abhängigkeit und Kontrolle der Staatsorgane untereinander zerstört.