Für mich endet an dieser Stelle eine kleine Ära, deshalb dachte ich mir, ich schreibe euch zum Abschied doch noch etwas. Der ein oder andere hat mich hier ja doch seit meinem Anfang aktiv miterlebt - bei Xanathos, McQueen und Arroyo bin ich mir sicher, auch Franklin, Clark und Laval waren damals glaube ich mit an Bord, Nunokawa meine ich auch zu kennen. Einige adere aus meiner Anfangszeit sind meines Wissens nicht mehr hier - ich erinnere mich da gut an McGarry, Lanter-Davis und co. (und sollte davon jemand doch wieder dabei sein: Sorry

)
Vor beinahe sechs Jahren hat es Arroyo geschafft,mich, damals noch kaum an Politik interessiert, als 16jährigen Schüler erfolgreich hierher zu locken, gemeinsam mit einigen anderen habe ich dann hier angefangen, mehr RPG als MN draus zu machen und ein Police Department zu simulieren. Recht bald verschwanden die anderen wieder, irgendwann nach ein paar Monaten war ich der einzige aus dem Haufen der da blieb. Irgendwie war das fast so 'ne Varga-Clan-Masseneinreise-Nummer, nur weniger nachhaltig.
Ich hab' mir damals hier durchaus nicht nur Freunde gemacht, gerade auch unter jenen, mit denen ich inzwischen ganz gut klarkomme. Aber hey: Ich habe mich in (unterbrochen) fast sechs Jahren hier auch deutlich weiterentwickelt, habe im echten Leben viel erlebt und viel mitgenommen, aber auch das Spielchen hier hat mir sicher einen kleinen Klaps mitgegeben in die Richtung, in die es momentan geht.
Warum also jetzt Schluss machen?
Das hat mehrere Gründe.
Mein Abschied war schon einige Zeit geplant, einige waren auch eingeweiht. Mein Studium beginnt demnächst mit der Hauptphase, in der zur eigentlichen Rechtswissenschaft noch die Kriminologie, die Kriminalistik und weitere Dinge dazu kommen werden. Dazu arbeite ich mich derzeit in die Politik, bislang recht erfolgreich in die Landesebene im Freistaat Bayern, nach meinem Umzug werde ich in NRW versuchen müssen, schnell wieder Fuß zu fassen. Das sollte bei meiner politischen Ausrichtung nicht so sehr ein Problem darstellen, aber man weiß ja nie - außerdem kostet es einfach Zeit.
Im Rahmen dieses Engagements nimmt auch der Kampf gegen Rechts einen wichtigen Platz ein. Was in Franken verhältnismäßig wenig Aufwand darstellt, wird in direkter Nachbarschaft zu Dortmund deutlich zeitintensiver werden. Die Presse nennt Dortmund "Nazi-Hochburg im Westen" - und liegt damit absolut richtig. Der Staat positioniert sich gerade in Dortmund immer wieder eindeutig einseitig - der Kampf wird daher umso wichtiger.
Dazu kommt, dass sich vor Kurzem noch etwas anderes ganz bedeutendes ergeben hat. Meine Frau und ich erwarten im Herbst ein Kind. Das wird definitiv Zeit und Mühe kosten, aber wir freuen uns unglaublich darauf (und für den Fall, dass es ein Junge wird, steht sogar der Name schon.)
Das alles macht zeitlich ein Engagement hier, wenigstens in dem Maß in dem ich es bislang betrieben habe, schwierig bis unmöglich.
Das waren die Gründe, weshalb ich zum 12. April bei knapp 10.000 Posts einen vorläufigen Schlussstrich ziehen wollte und nur noch als Beobachter und gelegentlicher Kommentator hier sein wollte.
Dazu kommen aber noch andere Faktoren, die weit weniger erfreulich sind.
Zum Einen hat sich am Typ der MitspielerInnen hier einiges geändert, was mir einfach wirklich nicht gefällt. Vielen geht es nicht mehr darum, hier einen virtuellen Staat zu gestalten und zu prägen, sondern darum, den anderen auszustechen, und sich dann darauf auszuruhen. So ein "Gegeneinander" ist in meinen Augen nicht das, was Astor braucht. Ein absolut inhaltsfernes "Gegeneinander", ein Kampf, der nur darauf ausgelegt ist, Ämter anzuhäufen. Das schadet dem Projekt in meinen Augen weit mehr, als es ihm hilft.
Im SimOff tummeln sich indes Menschen, die mir einfach von Grund auf unsympathisch sind. Die einen nennen Einsatz gegen Neonazis "Kindergarten", die anderen sind gleich völlig gegen jede politische Debatte, der nächste ist einfach strohdumm. Mit allen drei Arten von Menschen muss ich mich im echten Leben rumärgern, teils auch in einem Rahmen, in dem es mir "mein täglich Brot" sichert. Das brauche ich aber absolut nicht auch noch hier, wo ich doch eigentlich zusammen mit politikaffinen Menschen einen virtuellen Staat darstellen wollte.
Diese Zustände sind es, die mir definitiv dabei geholfen haben, meine Entscheidung zu fällen.
Wie wird nun die Zukunft aussehen?
Ich werde meine IDs alle sauber aus ihren Ämtern befördern. In Astoria State habe ich meine Nachfolge ja rechtzeitig geklärt. Da werde ich noch eine ordentliche Übergabe machen, dann ist Schluss.
Ich hatte anfangs überlegt, Quinny als politischen Beobachter weiterlaufen zu lassen, der hin und wieder Anmerkungen zu aktuellen Entwicklungen abgibt. Momentan fehlt mir dafür ehrlich gesagt völlig die Motivation, insofern werde ich erstmal komplett verschwinden.
Ich werde mein Studium weiterführen, an meinem Weg in die Politik feilen und mich um meine Familie kümmern. Ich werde, ganz klischeemäßig für den Ruhestand, viel lesen, viel nachdenken. Ich werde sicher das ein oder andere Mal einen Blick hier rein werfen und schauen was aus Astor geworden ist.
Vielleicht werde ich irgendwann wieder mitmischen, vielleicht kommt Quinn irgendwann aus seinem politischen Ruhestand zurück. Bis dahin wünsche ich Astor alles Gute. Ob ich in der Zwischenzeit in einer anderen MN aktiv sein werde, habe ich noch nicht wirklich entschieden, das wird sich zeigen. Ich bin mir sicher, wenn es so ist, wird man mich erkennen
Euch allen noch eine schöne Zeit hier!
Liebe Grüße,
Chris
(PS:
Wer gerne in Kontakt bleiben möchte, kann sich mit mir auf
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